Scheidung mit 3 Kindern

Hallo , mein Mann war Trockener Alkoholiker, hat seit ca 11 Jahren nicht getrunken. In dieser Zeit haben wir geheiratet und 3 Kinder zur Welt gebracht , es lief alles super. Nun seit einiger Zeit ist er wieder rückfällig geworden. In der Zwischenzeit hört er immer wieder auf, alles läuft bergauf und bei jeder Kleinigkeit fängt er wieder auf zu trinken, kann einfach nicht aufhören. Genau der Fall war es auch heute. Ich habe das Gefühl es hört nie wieder auf. Wegen Alkoholismus hat er seinen Job verloren und hat ab kommenden Montag einen neuen. Aber ob es jetzt klappt , kann ich nicht sagen. Meine Kinder die sowas sehen müssen tun mir am meisten leid, ich will die davor beschützen. Scheidung ist wahrscheinlich die einzuge Lösung. Nur weiss ich nicht was ich dann machen soll . Arbeite als Altenpflegerin in der Nachtwache und ab und zu in dem Tagdienst, solange mein Mann da ist. Also fällt es bei der Scheidung weg. Zweitens wir wohnen seit einem Jahr in einem Moethaus , es wurde so viel Arbeit darein investiert aber für mich und die Kids ist es einfach zu teuer . Wohnung zu finden ist es bei uns in der Stadt nicht so einfach . Meine Eltern wohnen etwas weiter weg und ich will die Kids nicht aus deren Kita und Schule fausziehen . Für mich scheint es so als gäbe es kein Ausweg. An wem kann man sich da wenden ?

Bearbeitet von ABCDERFG
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Da dein Mann bereits 11 Jahre trocken war, erscheint er mir nicht als hoffnungsloser Fall. Bestimmt schämt er sich wahnsinnig für seine Alkohol Eskapaden.
Ich würde an deiner Stelle nochmals das Gespräch suchen. Hier vor Ort gibt es Gesprächsangebote von der Caritas und/oder Diakonie, für Suchtkranke, Angehörige und Paare. Vielleicht gibt es bei euch so etwas auch? Selbsthilfegruppen für Suchtkranke und/oder Angehörige können auch eine gute Anlaufstelle sein, auch auf Dauer.
Es ist halt die Frage, ob du dem ganzen nochmal eine Chance geben möchtest und ob dein Mann bereit ist, nochmal zu entziehen. Vereine wie die Caritas können auch bei Trennung zur Seite stehen und beraten. Vielleicht tut es dir auch einfach gut, mal mit jemanden zu sprechen.

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Du kannst dich natürlich mal beraten lassen (Jugendamt, Diakonie, Caritas etc.).

Du kannst dich auch erstmal „nur“ Trennen und musst nicht direkt die Scheidung einreichen. Dein (Ex)Mann könnte die Kinder trotzdem betreuen, je nachdem ob du das möchtest und ihm zu- und vertraust. Ansonsten vielleicht den Job oder die Schichten wechseln?

Es gibt auch Angebote für Angehörige von Suchtkranken, vielleicht hilft dir das weiter?

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Dein Mann trinkt, damit fällt er als Betreuung für die Kinder sowieso weg.
In der Altenpflege wird überall Personal gesucht. Vielleicht hast du Glück und findest eine Stelle, die mit den Kindern kompatibel ist?
Irgendwo wirst du Abstriche machen müssen.
Auf Dauer ist ein Umzug besser als ein Leben mit einem Alkoholiker. Ich wäre mit meiner Mutter überall hingezogen, doch sie hat sich nie getrennt.

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Hast du deinen Mann gefragt ob er mit einer Langzeittherapie also einer Reha einverstanden wäre? Das wäre etwas was ich vor einer Scheidung versuchen würde. Wenn er noch nicht so lange trinkt wäre vielleicht auch eine Begleitung durch eine Sucht-Beratungsstelle sinnvoll. Alleine aufzuhören und trocken zu bleiben ist halt sehr schwer!

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Lass dich auf jeden Fall beraten, denn wenn du dich einfach so trennst, hat dein Mann ein Anrecht die Kinder genauso zu sehen wie du und am Ende sind dann die Kinder alleine bei ihm und er trinkt... Aber du bist nicht die Erste, die sich von einem Alkoholiker trennt, wenn da Gefahr besteht, gibt es auch sowas wie betreuten Umgang etc

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>Alkoholiker, 11 Jahren abstinent.

Damit hat er weit mehr Selbstbeherrschung und Selbstkontrolle gezeigt und trainiert als jeder Mensch, der nicht zur Sucht neigt.

Wie cheryl123 schreibt: Eine Beratung auch für Angehörige gibt es sicher auch in Euerer Gegend. Auch die Suchtberatung bietet Angehörigen-Seminare und Angehörigen-Termine.

Was den Umgang mit den Kindern angeht: Es kommt darauf an, wie sich sein Konsum äußert und wie sich sein Verhalten ändert. Nicht wenige Mütter starten als Pegeltrinkerinnen jeden Tag mit einem "Proseccochen zum Frühstück" und da schließt man nicht direkt darauf, dass die Kinder bei ihr verwahrlosen werden.


"In guten wie in schlechten Zeiten" - also so eine Einbindung in ein familiäres Umfeld hilft beim Entzug.
> In der Zwischenzeit hört er immer wieder auf, alles läuft bergauf und
> bei jeder Kleinigkeit fängt er wieder auf zu trinken,...
Klingt doch, als könne er sich zumindest vorübergehend beherrschen. Shit! Dauernd Entzug und dann wieder starten, das ist auch für ihn nicht einfach. Würdest du dich denn trennen oder diese Fragen stellen, wenn dein Mann anderweitig krank wäre? Sagen wir er hatte covid und er hätte für absehbar 3-6 Monate halbe Lungenfunktion und käme kaum die Treppe zur Wohnung hoch oder er hätte etwas psychisches wie eine Depression?
Sucht ist eine Krankheit. Und 11 Jahre Abstinenz sind eine gute Basis für eine erfolgreiche Therapie.


Neuer Job am nächsten Montag ist natürlich arg zeitnah. Für so eine Entgiftung braucht es seine Zeit.
Wenn er 11 Jahre abstinent ist: Wie wurde er damals trocken? Lief das organisiert? Hat er einen Notfallkordner mit Kontaktdaten zu einer Gruppe, einer Beratungsstelle, Telefonnummer der Entgiftungsstelle seines Vertrauens etc.? Frag ihn, er soll alte Unterlagen durchschauen oder mit dir schauen, was es gibt. Hat er eine Selbsthilfe-Gruppe?

Wenn dir nichts einfällt: Schau im Netz bei deiner Stadt / Kreis unter Suchthilfe. Die Gesundheitsämter haben meist Listen von den Beratungs-Stellen und Entzugskliniken in der Nähe.
Wichtig: Wenn du es für die Kinder, für ihn und auch für deine Ehe in Angriff nimmst - auch als Angehörige musst du nicht allein da durch. Selbsthilfegruppen für Angehörige sind unheimlich wertvoll, ob es nun um kleine Tricks für den Alltag geht oder darum ein tieferes Verständnis für die Krankheit zu erlangen.

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