Vater redet mich bei unserem Sohn schlecht!!!!

Hallo liebes Forum.

Ich habe ein Problem und hoffe hier auf ein paar hilfreiche Antworten.
Ich habe einen fast 13 jährigen Sohn, der bei mir lebt, aber in letzter Zeit fast immer bei seinem Vater ist, was ich nicht für gut heiße.
Der Vater trinkt sehr viel Alkohol und rastet immer aus, schreit rum und schimpft ganz furchtbar über mich.
Mein sohn und der Vater möchten, dass er zum Vater ziehen darf.
Mittlerweile geht es so weit, dass mein sohn mir echt fiese Nachrichten schickt und mich schon fast beleidigt. Ich solle den Zettel jetzt unterschreiben dass er umgemeldet werden kann usw....ich kenne seinen Vater und ich merke dass das die Worte von dem Vater sind, die mein sohn mir weiterleitet.
Meines wissens nach ist es so, dass Kinder mit 12 alleine entscheiden können wo sie leben möchten.
Das wars jetzt? Muss ich das einfach so hinnehmen? Kommt der Vater da einfach mit durch dass er meinen Sohn manipuliert und mein sohn kein bock mehr auf mich hat?

Ich habe den Vater damals verlassen weil es nicht mejr ging und seiner Schwester hat er gesagt dass er seit 13 Jahren diesen Terror gegen mich macht, weil er bis heute mit der Trennung, die wirklich schon 12 Jahre her ist, nicht klarkommt.
Der Vater beleidigt mich in einer Tour, bekomme sprachnachrichten wo er mich übel beleidigt und mein sohn sitzt neben ihm auf der Couch.
Wenn ich jetzt dagegen vorgehen werde mit Jugendamt usw, möchte ich natürlich auch keinen sohn hier sitzen haben, der einfach nicht hier sein möchte.
Ich bin so verzweifelt! Hab ich meinen Sohn jetzt verloren? 🥺

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Ich wollte noch eine Geschichte hinzufügen um die Gesamtsituation etwas besser zu verstehen:

Ich habe nochmal einen sohn bekommen, der jetzt 14 Monate alt ist.
Sein Vater hat mich die gesamte Schwangerschaft und nach der Geburt komplett im Stich gelassen.
Ich wusste erst nicht was los ist, bis ich dann rausgefunden habe dass er ständig Drogen nimmt. Das habe ich zur Hälfte der Schwangerschaft erst erfahren. Er kennt auch die ganze Geschichte von dem Vater meines Großen Sohnes und hat oft mitbekommen wie dieser mich beleidigt hat und mich schlecht gemacht hat. Nun musste ich mich auch von ihm trennen weil ich mich einfach nie auf ihn verlassen konnte und ich jetzt 2 Jahre wirklich durch die Hölle mit ihm gegangen bin. Emotionale Erpressung und misshandlung bis zum erbrechen....auch dieser kommt wohl nicht damit klar dass ich jetzt wirklich ernst mache mit der Trennung (vorher tausend neue Chancen von mir bekommen)...irgendwann ist man einfach am Ende...er hat auch kontakt zu meinem 12 jährigen Sohn und ich bekomme von ihm gesagt sowas wie "dein Sohn hat ausgepackt, ich weiß alles über dich" oder "du solltest wissen dass ich jetzt auch im kontakt mit seinem vater bin"...ich habe ihm gesagt dass er sich von meinem Sohn fernhalten soll, darauf er "du hast mir garnichts zu sagen" und "er gehört zu meiner familie".....spinnt der? Jetzt weiß ich dass er, der Vater von meinem großen und mein sohn sich jetzt verbündet haben gegen mich. Wozu? Ich bin wirklich ein sehr netter Mensch und will niemanden was schlechtes. Ich möchte einfach nur in Ruhe leben. 13 Jahre Terror mit dem Vater vom großen, und jetzt geht's mit dem anderen wieder von vorne los

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Puh, das klingt alles sehr heftig. Ich habe für deinen Fall keine Lösung parat.
Gibt es eine Frauenberatungsstelle in deiner. Nähe oder jemand anderes, der klug bzgl. Gewalt beraten kann?

Eins mag ich dir noch auf den Weg geben. Lass dich von den Beleidigungen nicht einschüchtern. Ich weiß, das ist schwer, verdammt schwer. (Sichere solche WhatsApp o.ä. in denen du beleidigt wirst.). Mach dich innerlich stark und denke: er ist der Schwache, der unfähig ist normal zu kommunizieren. Er ist der Schwache, der solche Beleidigungen nötig hat. Er ist der Schwache, weil er dich kleinkriegen will, weil du ihm zu stark bist. Stell dir vor du öffnest eine Tür und auf der gegenüberliegenden Seite des Zimmers ein Fenster. Du öffnest die Tür, die Beleidigungen ziehen rein, du trittst einen Schritt zur Seite, die Beleidigungen ziehen an dir vorbei und zum Fenster wieder hinaus (du darfst ihnen lächelnd noch den Weg weisen.)

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Oh mein gott, wie toll bist du denn???? Danke für deine Worte!!! Frauenberatungsstelle hört sich gut an, da werde ich mich mal schlau machen. Danke 🤗🤗😘

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Hallo Lori,

bedaure das zu lesen. Es ist immer ganz verzwickt, wenn das andere Elternteil einen schlecht redet. Am meisten leiden darunter übrigens die Kinder, die im Loyalitätskonflkit zerrissen werden.

Die beleidigenden Chat- und Sprachnachrichten kannst du natürlich erst mal wegsichern. Aber bitte mit Kontext - denn wenn du die jemanden vorlegst, wird jede gute Person nicht nur die Ausschnitte sehen wollen. Vielleicht hilft das in einem Verfahren. Andererseits lässt sich aus dem Verhalten dir gegenüber nicht schließen, ob er ein guter oder schlechter Vater ist.

Dein Teenager lebt also derzeit mit dir dem 18-monate alten Kleinkind und dessen Vater, deinem aktuellen Partner zusammen? Der mit dem Drogenproblem, der dich so aggressiv angeht? Der Vater vom Teenager würde den Teen bei sich zuhause aufnehmen und der Teen ist schon die überwiegende Zeit beim Vater. Der Teen will das auch so? Der Sohn ist also schon quasi zum Vater umgezogen es geht nur noch um die Ummeldung beim Amt?


Also ich kann da deinen Sohn verstehen, dass er aus der Situation bei dir raus will. Daneben gibt es ohnehin eine gewissen Tendenz, dass Trennungskinder als Teenager dazu neigen, das Elternhaus zu wechseln und dabei dann öfter mal zum Vater als Hauptbezugsperson ziehen wollen. Das passt in die Entwicklungsphase - bei Jungen wohl mehr noch als bei Mädchen.

> Der Vater trinkt sehr viel Alkohol ...
Was nicht schön ist, teuer, gesundheitsschädlich, verhaltensverändert und oft sozial nachteilig. Andererseits lebt ein Drogenkonsument in deinem Haushalt. Reden wir da über Substanzen gefährlicher als Cannabis und/oder Alkohol? Und der Sohn scheint davon eher keine Gefahr für sich zu erkennen.


> ...und rastet immer aus, schreit rum und schimpft ganz furchtbar über mich.
Über dich - schließe daraus aber nicht darauf, wie er sich eurem Kind gegenüber verhält. Vermutlich habt ihr zwei genügend Geschichte, die ihn zu Recht schnell auf 180 bringt. So wie du schreibst, bekomme ich eine Vorstellung davon, wie du bisher dem Vater gegenüber begegnet bist. Umgekehrt scheinst du dich ja auch sehr über ihn zu ärgern.

Wenn du Deinem Sohn etwas gutes tun willst, beende den andauernden Loyalittätskonflikt und suche eine gemeinsame Basis, um mit dem Vater eine Einigung zu finden. Wenn der Sohn jetzt überwiegend bei ihm leben will ist das keine Katastrophe, sondern das was für Trennungs-Väter der Normalfall ist. Und womöglich entlastet das auch deine Situation mit dem Kleinkind erheblich, wenn der Teenager nur noch gelegentlich bei dir ist, dann aber weil er sich darauf freut, mit dir und seinem kleinen Brüderchen gemeinsame Zeit zu verbringen oder dir bei irgendetwas zu helfen.

Beratung gäbe es auch im Bereich Familien- und Konfliktberatung diverser Organisationen oder des Jugendamtes. Die können vielleicht zwischen Euch vermitteln - im Gespräch mit Dir, dem Sohn und deinem Ex. Sicher will dein Sohn auch nicht durchgängig beim Vater leben wollen. Ihr könntet entsprechend Zeiten für den Umgang vereinbaren. Auch würdest du die Gründe lernen, warum dein Sohn bei die ausziehen und bei seinem alkoholkonumierenden Vater einziehen will - das könnte schmerzhaft für dich werden. Was immer da nicht als Beleidigung kommt sondern als Begründung solltest du dir zu Herzen nehmen und überlegen, ob diese Punkte auch das Kleinkind an Eurer Wohnsituation belasten. Was beruht da evtl. auf Konflikten zwischen Teen und deinem (Noch-?)Partner? Was liegt an dir? Vielleicht weder noch sondern der Teenager sieht einfach, dass der Vater mehr Einfühlungsvermögen für seine Lebensituation als heranwachsender Junge hat, als du sie aufzubringen vermagst.

Dein Sohn hat natürlich in seinem Alter ein ernsthaftes Mitspracherecht bei dieser Entscheidung. Solltest du hier einen Grabenkrieg anfangen und den Vater beim Jugendamt oder anderswo schlecht reden, bekommt das so ein Kind extrem schnell raus. Und das wird dir eher nicht Liebe und Verständnis deines Sohnes einbringen sondern ihn gegen dich aufbringen.

Deine Zwickmühle ist nicht beneidenswert. Meine Ex redet mich auch schlecht. Das kannst du nur widerlegen, indem du den Kindern etwas anderes vorlebst.


> Ich habe einen fast 13 jährigen Sohn, der bei mir lebt, aber in letzter
> Zeit fast immer bei seinem Vater ist, was ich nicht für gut heiße.

Die Meldung sollte an dem Ort des überwiegenden Lebensmittelpunktes erfolgen. Es macht für mich keinen erkennbaren Sinn, dich in dieser Sache zu wehren. Aber in Sachen Umgang solltet ihr Euch einigen. Natürlich kann an alledem dann auch die Frage des Unterhalts hängen. Auch hier wäre verständlich, wenn der Vater keinen Kindesunterhalt mehr zahlen will, da er ja schon jetzt die meiste Zeit für den Sohn direkt aufkommt.

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Oh mein Gott, deine Situation klingt wahrlich mehr als herausfordernd...und ich verstehe dich total gut. Mir erging es damals ähnlich , als meine Kinder noch kleiner waren.
Der Vater meiner Kinder arbeitet als Pädagoge (!), ist nach Außen hin der absolut perfekte Papa - nur mir gegenüber war er nach der Trennung mehr als "unfair" - kurzum, er wollte mich eigentlich als Mutter vernichten.
Rufmord, Psychoterror, vor den Kindern Lügen über mich erzählen...es war die wohl heftigste Zeit in meinem Leben. :( Ich möchte jetzt gar nicht so sehr auf meine Situation eingehen - ABER: mir fehlte letztendlich die Kraft, um weiter zu kämpfen...und habe meine Kinder dann zu ihm ziehen lassen.

Auch Jahre danach habe ich mir schwere Vorwürfe deswegen gemacht....ich muss dazu aber sagen, dass er (bis auf die Ent-Mutterung von mir) als Vater den Fokus immer auf die Kinder hatte. Er wollte einfach "nur" der EINE für unser Kinder sein. Da glich eine gleichberechtigte Elternschaft mehr einem Wettkampf...und er wollte der Gewinner sein.

Den Rat mit dem der Beratungsstelle würde ich dir unbedingt ans Herz legen, ebenso eine Psychotherapie. Nicht weil mit dir irgendwas nicht stimmt, aber mit diesem Terror mental fertig zu werden, ist eine Meisterleistung!!! Daher an dich erst einmal einen Kniefall, dass du bisher so stark warst! Es gibt viele, die daran zerbrechen....

Dann dein klarer Fokus: Du wirst Feuer nicht mit Feuer bekämpfen können. Das entfacht einen Großbrand und das Ergebnis ist fatal. Denn in dieser SItuation ist es jetzt völlig egal, was du tust oder sagst: Du wirst in den Augen deiner Exmänner, sowieso alles falsch machen und an allem Schuld sein. Das hat jetzt mit der Realität mal nichts zu tun, sei dir dessen bitte bewusst. Aber gekränkte Menschen machen oft die verrücktesten Sachen. Es hat mir DIR nichts zu tun, sondern du bist hier letztendlich "nur" eine Projektionsfläche der Unzufriedenheit deiner Exen. Ein Mensch, der mit sich im Reinen ist, verhält sich nicht so kindisch und hat die Eier in der Hose, um das Kindeswohl im Blick zu haben....

Und dann - ganz wichtig - bleibe ruhig und sachlich. Damit meine ich nicht, dass du zu allem JA und AMEN sagen sollst, sondern einfach nicht auf diese Manipulation eingehen. Denn bestimmt bringt eine "Aussprache" nichts, sondern verursacht meist noch mehr Konflikte. Wende dich an eine Beratungstelle, die auch eine Familienmediation anbietet. Das ist meist von einer kirchlichen Einrichtung und kostet nichts (ich hatte damals Adressen von Jugendamt). Bei diesen Terminen wird versucht, eine Lösung im Sinne für das Kind zu finden. Auch hier immer neutral, sachlich und ruhig bleiben und mit dem Fokus Kind. Die aktuelle Situation ist alles andere als gesund für deinen Sohn, weil er in einen totalen Konflikt mit reingezogen wird....

Er ist aktuell in einem Alter, wo es schwierig wird, ihm den Umzug einfach zu verbieten, ich denke, dass damit der Druck der Gegenseite für dich noch stärker wird. Wäre ich in deiner Situation hätte ich ihn (anfangs) ziehen lassen - mit der Voraussetzung, dass feste Umgangszeiten mit dir vereinbart werden. Diese gemeinsamen Zeiten sollten dann harmonisch und frei von Druck und Erwartung an ihn verbracht werden. Bitte rede auch nicht schlecht über das andere Elternteil - auch wenn es mehr als gerechtfertigt wäre - aber in solch einer Situation lernt man absolut, das eigene Ego abzulegen... Die Kraft liegt in der Ruhe und durch dein (friedliches) Verhalten bietest du keine Angriffsfläche. Die zunächst neu gewonnene Zeit würde ich dann komplett für mich nutzen (Therapie) um wieder etwas gesattelt und gefestigt zu sein.

Mir hat diese Strategie gut geholfen: Auf versuchte Konfliktsituationen einfach nicht mehr reagiert, immer sachlich und ruhig geblieben und die Zeit zu 10000% mit meinen Kindern genutzt. Lieber ist stärker als Hass - das spüren Kinder auch und kehren zurück. In meinem Fall war es so und auch die Elternebene ist superneutral und normal - aber wenn ich daran zurückdenke, kommen manchmal noch "nicht besonders nette Gedanken" an diesen Menschen.

Mein Mantra: Sie wissen nicht was sie tun und NEIN, meinen Untergang vergönne ich ihm nicht....
Hat geholfen.