Schlagen und Schreien - wie reagiere ich am besten?

Hallo,
noch vor einem Monat hatte ich den allerliebsten und braven Sohn und seit 1-2 Wochen ist er totat aggressiv und ich weiß echt nicht, woran das liegt. Wahrscheinlich ist es auch normal, aber ich fühle mich halt überfordert, da ich richtig damit umgehen möchte. Das Problem ist Folgendes: Wenn er etwas nicht bekommt schlägt er uns. Wenn ich dann ruhig zu ihm sage, ich möchte nicht dass du mich schlägst. Schlägt er nochmals. Wenn ich zu ihm sage, daß es nicht schön ist, was er mit seiner Mama tut,
sagt er "nein", und macht dann hei, hei. Ich weiß echt nicht, wie ich hier richtig reagieren soll - da sich dieses "Spiel" immer wiederholt. Das zweite ist, daß er einen totalen Befehlston drauf hat. Er spricht nicht normal mit uns. ZB. Er schreit "Mama, Saft". Ich sage dann, "Du mußt nicht schreien, wie sagt man". Darauf hin sagt er, "bitte". Wenn er etwas nicht bekommt, dann gibt es auch großes Geschrei. Heute Vormittag war ich echt kurz vor dem Durchdrehen. Ich glaube, er hat zeitlich gesehen, gleich viel geschrieen, als nicht. Ich hab ihm dann angedroht, ihn alleine in sein Zimmer zu stecken, damit er
darüber nachdenken kann, was er macht und hab, das dann auch durchgezogen - nur 2-3 Minuten - nur hat das so gut wie gar nicht gewirkt - er hat danach kräftig weitergeschrieen und kommandiert. Außerdem hab ich in einem Beitrag gelesen, daß das Wegsperren, auch nicht richtig ist. Ich möchte ihm nicht meine Nähe entziehen.
Ich hoffe, auf ein paar gute Ratschläge von Euch. Ich gestehe - ich momentan echt überfordert.
lg lupa

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Hallo,

erstmal, wie alt ist dein Sohn?

Aber ganz egal vom Alter, ich glaube nicht, dass er dich ernst nimmt, wenn du in einem ruhigen Ton sagst, dass du nicht geschlagen werden möchtest.
Du sollst ihn natürlich nicht gleich anschreien, aber du solltest schon einen sehr bestimmten Ton anschlagen, seine Hand festhalten und "Nein" sagen.

Auf einen Befahlston würde ich gar nicht reagieren.
Meine Tochter (20 Monate) schreit oft, wenn sie etwas haben möchte.Ich frage sie dann ganz ruhig, was sie denn möchte und wenn sie schreit, sage ich, dass ich sie so gar nicht verstehen könne, sie solle mit mir vernünftig sprechen.Das klappt im Allgemeinen bei ihr ganz gut.

LG yvonne

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Hallo Yvonne,
mein Sohn feierte letzte Woche seinen 2. Geburtstag.
Mit dem Befehlston, da mache ich es auch so wie du, daß ich sage, wenn du so schreist, hör ich gar nichts. Dann spricht er auch normal. Aber es stellt sich kein Erfolg ein. Er schreit das nächstemal wieder gleich. Und mit dem schlagen, da hab ich es auch schon lauter und schroff, versucht, aber er schaut mich dann an und schlägt mich wieder - zwar etwas vorsichtiger, aber trotzdem. Mir fehlt einfach eine Konsequenz, mit der ich ihm drohen kann.
lg lupa

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Hallöchen,

also, wenn Du Deinem Sohn schon mehrfach gesagt hast, das Du ihn, wenn er so in einem Befehlston mit Dir spricht nicht verstehen kannst, dann würd ich ihn das nächste mal einfach ignorieren und gar nichts tun, denn du hörst ja nichts ;-).

Naja, was das schlagen anlangt, hat das eine Bekannte von mir so gelöst. Nachdem mehrfache Ermahnungen und Bitten nichts brachten, hatte ihr Sohn beim nächsten Mal einen Klaps auf den (zufällig) nackigen Po bekommen und war darüber so erschrocken, dass er seine Mama ganz erschrocken angesehen hat. Auf die Frage der Mutter ob das jetzt schön war, hat er dann den Kopf geschüttelt und hat seine Mutter seit dem nie wieder geschlagen.

Omnes

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Hallo

wegsperren ist wirklich nicht richtig. Auf Abstand gehen darf man aber sehr wohl, wenn einem weh getan wird. Nico ist noch nicht so alt, aber meinem Neffen hab ich das hauen in dem Alter schnellstens ausgetrieben. Immer wenn er mich hauen wollte bzw. vielleicht schon gehauen hat, hab ich ihn abgesetzt (wenn er auf meinem Arm war) oder bin einen Schritt zurück und habe laut und deutlich gesagt, dass mir das weh tut und ich nicht mit ihm weiter spiele/spreche... wenn er das nochmal macht.

Hat immer geklappt. Ich war die erste bei der er sowas gelassen hat. Ist aber halt eine Phase und ich bin mal gespannt, ob es bei Nico dann auch so funktioniert...

Mit dem Befehlston und dem Schreien würde ich auch nicht mehr reagieren. Oder beim ersten mal sagen, dass er das normal zu sagen hat, sonst verstehe ich ihn nicht und ich würde ihn fragen ob ich mit ihm so schreie. Auch wenn du denkst er kapiert solche Ansagen noch nicht - die verstehen echt mehr als man denkt!!

LG
Melanie mit Nico (20 Monate)

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Hallo,
kenne das auch.
Mein Sohn war ca 1,5 Jahre alt, als er damit angefangen hat. Tue immer ganz übertrieben und als hätte ich die allergrößten Schmerzen. Sage dabei, dass es mir sehr weh tut und das keiner so mit dem anderen umgeht. Streichle ihm dann und gebe ihm zu verstehen, dass man so agiert wenn man sich lieb hat.
Was die Auszeit angeht: Als Konsequenz für schreien, wenn ich mit reden gar nicht mehr durchkomme, trage ich ihn in sein Zimmer, setze ihn auf seinen Sessel, drücke ihm ein Buch in die Hand und sage ihm, dass er wieder kommen kann, wenn er sich beruhigt hat. Gebe ihm zu verstehen, dass ich mich freue und die Tür auflasse, damit er kommen kann wenn er das möchte. Meistens dauert es nicht lange und er kommt, möchte auf den Arm und kuscheln.
Da ich aber noch eine kleine Tochter habe, kann ich auch nicht immer konsequent reagieren. Je nachdem, was sie gerade macht und möchte, kann ich ihn dann z.B. mal nicht auf den Arm nehmen.
Gruß

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Hallo Lupa,

musste erstmal kurz schauen wie alt du bist und wie alt dein Sohn ist. denn irgendwie kam mir das bekannt vor.

Unser Sohn ist im April 2 geworden und auch teilweise sehr anstrengend gewesen. Ich habe mir in dieser Zeit den Satz quasi vorgebetet: Was auch immer passiert: Ruhe bewahren.
Er hatte getreten, gehauen,..., und dieser Befehlston gehört zu dem Alter auch irgendwie dazu hab ich das Gefühl. Beispiele hätt ich genug.

Wenn Marcus gehauen hat, hab ich ihn nach einmaliger Vorankündigung auf seinen Spieleteppich gesetzt und kurz und knapp aber bestimmt (nicht schreien) gesagt, das ich nicht mit ihm spiele oder nciht bei ihm bleibe, wenn er mich haut. Bleib in Sichtweite - dann fühlt er sich nciht abgeschoben sondern nur nciht beachtet (aber er sieht dich und merkt das was anders ist. wenn alles vorbei war, hab ich ihm dann nochmals in Ruhe gesagt, dass niemand gehauen wird.

Das Schreien solltest du eventuell ignorieren und trotzdem in Ruhe deinen Stiefel weiterfahren.
Marcus hatte nicht schlecht gekuckt, als ich mal bei einem seiner Schreianfälle so getan habe, als würde ich mit ihm reden (nur die Lippen bewegt) und er kein Wort verstanden hatte. Als dann wieder Ruhe war, hat er mich dann wieder verstanden.

Der Befehlston wird immer abgeblockt mit "Wie heißt das" und dann fällt ihm wieder ein "Bitte heißt das"
Manchmal kommt jetzt auch hin und wieder das Bitte von ganz alleine.

Nerven und vor allem Ruhe bewahren

Vielleicht ist ja was für dich dabei

LG Mad mit Marcus (fast 26 Monate)

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hallo!

also wir haben "die kiste"!

geht wie folgt: in friedlichen zeiten werden die regeln festgelegt: keiner haut, beißt, schubst oder schreit rum. KEINER!

dann bestimmt jeder für sich selber, was er im falle eines regelverstoßes ind die kiste tut. die kinder fühlen sich groß und ernstgenommen und wir nehmen was, was wir gut entbehren können :-p

wenn der ernstfall dann eintritt, sagst du: regelverstoß! nun bring dein ... in die kiste!

hat den vorteil, dass sich die lage entspannt, weil man damit beschäftigt ist, das teil zu suchen und zur kiste zu gehen. (bei uns steht sie im keller)

wenn ich mal laut werde (ich beisse halt nicht ;o)) dann bringe ich auch was hin und mein sohn brüllt schon: MAMI, KISTE!

toll ist auch, dass man das ding auch umdrehen kann: wenn du heute ... machst, kannst du dir wieder was rausnehmen aus der kiste!

bei uns klappt es toll!

lg und viel erfolg

TT