Destruktives Spielen

Guten Abend,

ich habe einen fast 5 jährigen Sohn, der ab und zu Besuch von einem 10 jährigen Jungen aus dem Haus bekommt. Im Grunde spielen die Beiden ganz gut zusammen, der Junge räumt auch hinterher, bevor er geht, immer noch alles schön mit auf. Das macht er wohl bei uns besser, als bei sich zu Hause, meint die Mutter.

Nun, da das Wetter schöner ist, sind wir viel im Garten. Dort hat mein Sohn auch viel Spielzeug rum stehen. Nicht die Riesenwerte an Spielzeug, aber es gehört ihm.
Der andere Junge hat meines Erachtens ein destruktives Verhältnis zu dem Sielzeug und das stört mich irgendwie.
Um das mal zu Erklären: Mein Kind spielt mit einem Bagger Baggerspielen. Der Junge schleift den Bagger an einem Seil auf dem Kopf über die gepflasterten Wege. Damit ist der Bagger nicht mehr lange zu benutzen. Und mit anderem Spielzeug geht das auch so. Auf solche Ideen kommt mein Kind gar nicht von allein. Nun hab ich schon gesagt, dass mir das nicht gefällt, aber irgendwie kam ich mir spießig vor.
Im Grunde genommen finde ich es gut, wenn die beiden zusammen spielen, aber dass er das Spielzeug so behandelt finde ich blöd. Wenn man die eigenen Sachen kaputt macht ist es ja OK, aber fremde Sachen?

Sehe ich das zu eng? Mein Kind hat übrigens kein Problem damit, der findet das natürlich cool......

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Hallo!

Es ist nicht spießig, wenn man seinen Besuch dazu anhält, Spielzeug pfleglich und zweckmäßig zu behandeln. Ich halte es sogar für Deine Pflicht, dies zu tun. Dein Kind ist 5 Jahre alt. Er überblickt nicht wirklich, dass sein Spielzeug diese Behandlung nicht lange überlebt, dass der andere Junge im Begriff ist, seine Sachen zu zerstören. Möglicherweise hat er dem Großen im Zweifel auch nicht viel entgegenzusetzen, keine Ahnung, wie die beiden Konflikte lösen bei 5 Jahren Altersunterschied.

Ich würde da ganz deutliche Worte finden. Entweder er geht anständig mit den Sachen um oder das Spielzeug wird weggeräumt und er kann sein eigenes mitbringen. Fertig aus.

Viele Grüße!

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Eigene Sachen kaputt machen ist OK?

Ich finde weder das Kaputtmachen von eigenen Sachen noch das Kaputtmachen von fremden Sachen ist OK.
Für mich ist das ein Zeichen fehlender Wertschätzung. Der Junge ist 10 Jahre und für ihn ist es durchaus erkennbar, dass ein Spielzeug bei der Behandlung nicht mehr lange bespielbar ist.

Ich würde nicht drüber nachdenken ob ich spießig bin wenn ich was dazu sage- ich würde dazu etwas sagen!

LG
Karna

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Ich meinte damit eher: Wenn der Junge seine Sachen sinnlos kaputt macht ist es mir vollkommen schnurz. Wenn meiner das machen würde, dann nicht.

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So habe ich es auch verstanden :-)
Wenn ich sehen würde wie ein Kind seine Sachen kaputt macht , würde ich genauso etwas sagen. Genau wie ich etwas sagen würde wenn mein Kind seine Sachen kaputt macht oder ein fremdes Kind die Sachen meines Kindes usw.
Es ist einfach nicht in Ordnung Dinge zu zerstören und da finde ich die Doppelmoral einfach fehl am Platz.

LG
Karna

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wieso machst du einen Unterschied? Dass beim Spielen mal das eine oder andere Teil kaputt geht, ist normal. Mutwilliges Zerstören ist aber was anderes. Dabei macht es keinen Unterschied, wer welches Spielzeug zerstörerisch bespielt. Erkläre beiden Jungs, dass du es nicht gut findest und dass schliesslich keiner was von hat, wenn etwas kaputt geht. Das hat überhaupt nichts mit Spiessertum zu tun!
Auch finde ich den Vorschlag, dass der Gastjunge mal eigenes Spielzeug mit bringt gut. Am besten bevor du den Jungs das mit dem Zerstören erklärst. EInfach sagen, nächstes Mal wird mit Spielzeug vom Gastjungen gespielt. Und dann beobachten, wie er mit seinen eigenen Sachen um geht. Als meine klein waren habe ich öfters die Beobachtung gemacht, dass die Gastkinder mit dem fremden Spielzeug gröber umgegangen sind als mit dem eigenen

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Abend,

fremdes Spielzeug zu zerstören ist Logik, dann hält das eigene viel länger... :-)

Aber du musst auch den Altersunterschied berücksichtigen, ein 10 jähriger hat doch ganz andere Interessen als ein 5 jahriger. Somit fällt auch das Spiel anders und auch brutaler ;-) aus. Das kannst du nur verhindern, indem du ihm klar machst dass das so nicht geht, aber Vorsicht - nicht die Erziehungsschiene fahren, das dürfen nur seine Eltern.

Gruß Tim

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Bist du sicher, dass es "destruktiv" ist? 10-Jährige spielen halt einfach anders als Kindergartenkinder. Ich habe zwei Jungs, 10 und 8 und eine 4-jährige Tochter, die es samt dem 6-jährigen Nachbarsmädchen super findet, wenn sie mit den "großen Jungs" mitspielen darf. Natürlich sind die Spiele dann anders, wilder und auch kreativer, als wenn die Kleinen allein spielen. Die Großen spielen eher Rollenspiele, auch wilde, und sie sind durchaus fürsorglich. Die Kleinen profitieren von den Regieanweisungen und Ideen der Großen.

Wenn du dich um das Spielzeug sorgst, dann räum' es weg, wenn die beiden miteinander spielen. Sie haben auch ohne Plastikbagger genug Spielideen...

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Mit destruktiv meinte ich eher, das es kurzlebiger auf Grund des Umganges damit ist.

Aber ja genau so ist das, wie du es beschreibst, deshalb dachte ich, es sei vielleicht kleinlich sich um den kleinen Plastikbagger zu sorgen. Oder um die anderen Dinge. Wegstellen ist blöd. Die kennen alle Plätze und so riesig ist es bei uns nicht. Manches muss einfach aus Platz Gründen draußen bleiben. Und dafür eignet sich Plastikspielzeug ja am besten.

Nun ja, die Mutter hat 4 Kinder. Denen muss sie allen gerecht werden, deshalb fällt das Spielzeug dort eine Spur preisgünstiger aus als bei unseren Kindern.
Und es gibt dort eine Menge kaputtes Spielzeug. Ob es nun an der Qualität oder an der Spielweise der Kinder liegt, wer weiß.

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Wenn du ihnen sagst, welche Dinge sie nicht verwenden bzw. "zweckentfremden" sollen, werden sie sich daran halten. Ein Ball und ein paar Stöcke sind oft die besten Spielzeuge. Bei uns ist ein Rollbrett mit Seil sehr beliebt, das hält auch wilde Kinder aus. Straßenkreiden für ein Spielfeld und Geheimzeichen, Schnur.... Es braucht nicht viel, gerade wenn Große mitspielen, die viele Ideen haben.

Und manches Spielzeug dürfen sie ja sicher auch nehmen, weil es entweder robust genug oder eben schon alt und nicht sonderlich wertvoll ist. Ich erwarte, dass unsere Kinder ihre Räder und Roller pfleglich behandeln, und die Dinge, die sie sich holen anschließend auch selber wieder zurückbringen. Schwund aufgrund von "grober Behandlung" ist mir nicht aufgefallen. Allerdings stört mich auch nicht, wenn das eine oder andere Gebrauchsspuren hat. (Unsere Plastikbagger sind übrigens im Sandkasten ausgeblichen, ohne, dass sie viele bespielt wurden. Stattdessen waren Schaufeln und Blecheimer immer sehr beliebt. Im Sandkasten wurden vor allem "Fallgruben" für unsere Wühlmaus gebaut, mit Stöcken und Löwenzahn abgedeckt. Einmal haben sie sogar eine lebende Zweijährige gefangen (unabsichtlich), die wurde aber umgehend befreit und hat nicht mal geweint ;-))

So wie das bei dir klingt finde ich, ist das alles im Rahmen….