Kirche/Religion

Hallo,

ich gehöre eigentlich noch nicht zu diesem Forum dazu, dennoch habe ich eine Frage an euch.

Ich merke immer mehr das viele Familien den Kindern Gott und Kirche nicht näher bringen. Es wird nicht mehr gebetet oder über Gott diskutiert, der Glaube geht verloren und ich finde das das nicht immer gut ist für Kinder die dann an nichts mehr glauben können.

Wie haltet Ihr das so mit eurer Religion? Bringt Ihr eure Kinder Gott näher, oder ist es eher nebensache geworden?
Geht Ihr mit eueren Kindern in die Kirche?

Würde mich nur so mal interessieren, denn wenn ich Kinder habe, möchte ich sie schon an Gott heranführen.

LG Sylvia

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hallo,

ich denke, jeder so wie er selbst ist.

wenn du einen starken glauben hast, wirst du ihn sicher auch weitergeben, ist ja auch okay.

alle anderen, die es nicht tun, so wie du beschreibst, glauben wohl eher nicht, geben also auch nichts weiter.


wir sind atheisten und verhalten uns auch entsprechend.
wer keinen glauben hat, kann auch keinen vermitteln.
vllt. will meine tochter irgendwann einmal getauft werden oder so, dann muß sie selbst entscheiden.


lg
ayshe

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Hallo Ayshe

Was sind Atheisten? Danke für die Aufklärung :-D!

Liebe Grüsse aus der Schweiz

Claudia

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Hallo Claudia !
Atheisten sind Bekenntnislose, also Menschen, die keinem Glauben angehören ...
Liebe Grüße,

Katrin (ebenfalls Atheistin) mit Emilia-Sofie (*05.01.05) und Luca inside (ET 02.09.06)

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Hallo Sylvia,

also mein Mann und ich sind damals getauft worden und wir sind vor drei Jahren ausgetreten da wir mit der Kirche persönlich absolut nichts am Hut haben. Wir können da nicht hinter stehen nach dem was wir damit schon erlebt haben. Unsere Tochter haben wir auch nicht taufen lassen. Sie soll es später für sich selbst entscheiden ob sie das möchte oder nicht. Wenn sie es möchte lassen wir sie gerne taufen.
Vielleicht sollte die Kirche selber sich mal überlegen warum so viele Leute sich dagegen entscheiden. Es wird nirgends so viel gelogen wie dort.
Ich finde es sollte jedem frei überlassen werden ob er in die Kirche möchte oder nicht. Wer sich damit identifizieren kann finde ich klasse, aber genauso sollten die Leute akzeptiert werden die nichts dafür über haben.
Ich glaube an den lieben Gott-gar keine Frage aber von der Kirche heute halte ich nichts mehr.
Kann mir jeder übel nehmen, aber wir stehen dazu. Lieber so ehrlich als wie viele Leute die ich kenne die nur Sonntags in die Kirche gehen damit sie gesehen werden. Das ist meier Meinung nach total verlogen.

Ich denke jeder versucht auf seine Art seine Kidner auf den richtigen Weg zu bringen ob nun mit Glauben oder ohne.

In diesem Sinne wünsche ich allen schöne Feiertage.

Liebe Grüsse Isa

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Hallo,

ich finde, jeder muss selber wissen ob er an einen Gott glaubt oder nicht. Das "Problem" ist meiner Meinung nach nicht, dass die Kinder an nichts mehr glauben können, sondern dass Gott und die Kirche so dermaßen in den Vordergrund gerückt sind, dass man kaum drumherum kommt. Alles was man macht oder tut oder entscheidet hängt irgendwie immer ein Stück mit der Kirche zusammen. Sobald man von Ethik und Moral spricht, denkt man an die Kirche und an den Glauben Gottes.
Spricht man von den Zeugen Jehovas oder anderen Sekten, denkt man gleich es ist was ganz schlimmes, nämlich halt eine Sekte!
Aber ich finde, die Kirche und der christliche Glauben, ist im Prinzip nichts anderes als genausoeine Sekte. Nur viel bekannter und populärer. Aber wenn man sich das mal durch den Kopf gehen lässt, ist es eigentlich kein sehr großer Unterschied.
Demnach finde ich es grundsätzlich nicht notwendig jedes Kind da heranzuführen.

Wir halten es so, unsere Kinder sind nicht getauft und werden einen städtischen Kiga besuchen, genauso wie städtische Schulen oder ggf. private Schulen, aber keine kirchlichen Einrichtungen.
Ich werde mit meinen Kindern sicherlich mal eine Kirche, aber keinen regelmäßigen Gottesdienst besuchen, weil ich nicht dahinterstehe. Wenn sie es allerdings möchten, dann verwehre ich es ihnen natürlich auch nicht, sondern bestärke sie.
Ich werde meinen Kindern die wesentlichen Feiertage erklären, wo sie herkommen und was sie bedeuten. Ich werde sie auch mit anderen Religionen bekannt machen und am Ende werden sie sich aussuchen woran sie glauben wollen.
Ich finde es schöner so neutral wie möglich zu bleiben und den Kindern ihre eigenen Erfahrungen sammeln zu lassen. Ich möchte sie nicht in irgendwas reinzwängen. Und man braucht auch keine Kirche oder eine Glauben um Werte und Moral zu erlernen. Und ich brauche auch keinen christlichen Glauben um diese Dinge meinen Kinder beizubringen.

Warum ist es dir so wichtig, dass so viele Kinder wie möglich wieder den Glauben zu Gott näher gebracht bekommen? (Die Antwort interessiert mich wirklich, nicht dass du denkst sie wäre nur provokativ gemeint.:-))

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Dem was Ihr schreibt stimme ich zu, jeder soll es so halten wie er es für richtig hält.

Ich selber bin auch nicht wirklich "christlich" indem sinn erzogen worden. Meine Eltern haben nichts mit Religion und Kirche zu tun.
Die üblichen dinge macht man auf dem Land halt mit. Bin getauft und Kommunion hatte ich auch sowie die Firmung.

Warum es mir der Glaube so wichtig ist? Der Glaube versetzt Berge, sagt man. Wenn man nicht mehr glauben kann, verliert man sich sehr schnell in dieser Welt (so sehe ich das).

Viele Kinder wissen schon, als ein so kleiner Mensch, nicht mehr ein noch aus heute (egal warum). Es gibt ja Kinder die von Schule u.s.w. schon stress anzeichen haben. ICH finde das da der Glaube auch ein wenig helfen kann, das Kinder vielleicht wieder besser mit dem stress und der Überforderung umgehen lernen. In Gebeten und Bibelkreisen kann man das ganz gut verarbeiten.

Das ist so meine Meinung. Natürlich kann man das auch anders sehen.

LG Sylvia

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Hallo
also deinen ersten beitrag fand ich schon sehr weit her geholt ,gut dass ich jetzt diesen beitrag gelesen habe,sonst wäre ich wahrscheinlich etwas ungemütlich rüber gekommen ;-).

Du sagst Glaube versetzt die Berge,ja dem stimme ich dir zu
aber.... für mich heißt es nicht gleich ,dass man in diesem Fall unbedingt an Gott glauben muss.Glaube in die Natur ,in sich selbst ,in das Leben, ist für meine Sichtweise wichtiger! Und genau DAS will ich meinem Kind vermitteln!
Es wurden genug Menschen durch die Religion oder Kirche unterdrückt und auch wenn Jesus oder sonst einer,der als Gottes Sohn oder Heiliger bezeichnet wurde,wirklich für die Menschen in Gottes Namen gelitten hat ,so war das bestimmt nicht sein Wille ,die Menschen so zu behandeln ,erniedriegen ,töten oder gar foltern.Und auf dieser Basis ist unsere Christliche Religion weiter gekommen und hat auch so lange überlebt ,weil die Menschen in Angst versetzt wurden.Nein ,das will ich meinem Kind nicht vermitteln .
LG

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HuHu!
An sich finde ich diese gesellschaftliche Entwicklung auch sehr schade, obwohl ich in allem dafür bin jedem seien Selbstbestimmung zu lassen. Was ich überhaupt nicht abkann ist dieses Hopping zwar "traditionelle" Feste zu pflegen ohne den Sinn dahinter überhaupt mal ernstzunehmen (gutes Stichwort Taufe zB).

Mir ist es sehr wichtig meine Kinder christlich zu erziehen, die Liebe und das Vertrauen auf Gott sind Grundpfeiler meines täglichen Lebens und es ist mir ein Bedürfnis dies auch an meine Kinder weiterzugeben. Naja die Klene hat natürlich noch nichts davon mit ihren bald 8 Monaten aber unser Großer kennt (und freut) sich schon auf da Abendgebet, auch zu den Mahlzeiten darf der Dankespruch nicht fehlen. Und so wollen wir ihn auch immer weiter an Gott und unsren Glauben heranführen.

Ich denke es wird heute meist zu wenig gepflegt...ich will damit nicht sagen dass jemand nun auf Teufel komm raus gläubig werden soll. Aber die Wertevermittlung an sich die früher ja sozusagen fast ausschließlich über die Glaubenslehre vermittelt wurde die fehlt und wird auf athesistischer Seite auch viel zu wenig wahrgenommen.

Ich finde es schön dass wir nicht die einzigen sind, denen das heute noch wichtig ist, aber sei gewahrnt du wirst mit deiner Einstellung oft belächelt und manchmal auch ausgelacht werden - leider.

LG sissy

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"....und wird auf athesistischer Seite auch viel zu wenig wahrgenommen. "

Das ist leider wahr. Dies ist auch ein Grund dafuer, dass die viele Menschen sich in eine Art Gleichgueltigkeit fluechten, die sich in individueller Freiheit verkleidet: "Das soll doch jeder halten, wie er meint". Oft mag diese Meinung berechtigt sein, oft aber ist sie nur Ausdruck von Ratlosigkeit.

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"...und wird auf athesistischer Seite auch viel zu wenig wahrgenommen."

Da muss ich jetzt aber mal protestieren.

Wer den eigentlichen Ursprung und Sinn von Religion verstanden hat, der braucht keine Bibel, keinen Koran und keine Thora, um zu wissen, dass Werte wichtig sind für ein harmonisches Miteinander.

Ich bin selbst Atheist. Meine Eltern haben immer gesagt: "Das musst Du selbst entscheiden!" und genau dieser Satz hat dazu geführt, dass ich neugierig auf Religionen geworden bin. Ich habe viel gelesen und das Thema hat mich einfach interessiert. Und ich habe festgestellt, dass alle Religionen eins gemeinsam haben: Die Werte, die dazu führen sollen, dass die Menschen harmonisch miteinader leben. Und letztendlich sind das immer dieselben Werte, nur mit anderen Worten oder in einer anderen Sprache formuliert.

Erfahrungsgemäß haben die "Christen" mit denen ich zur Schule gegangen bin, ihre Religion so hingenommen. Sie waren halt getauft, ihr Weg war Pflichtprogramm, z. B. die Konfirmation mit Unterricht und den 10 (?) Pflichtbesuchen in der Kirche. Wirlich nachgedacht hat niemand darüber, was er da eigentlich tut und glaub' mal nicht, dass auch nur einer von denen wußte, dass Muslime und Christen an den gleichen Gott glauben und dass Jesus auch im Koran eine Rolle spielt. Ich wußte das mit 10!!!

Na ja und so geht es dann weiter. Man heiratet halt in weiß in der Kirche, man lässt sein Kind taufen, weil die Feier so schön ist und weil das schon seit Generationen so üblich ist und maximal an Weihnachten läst man sich in der Kirche sehen. Leben tun doch aber nur die wenigsten ihren Glauben und wirklich Bescheid wissen noch viel weniger darüber. Von Kriegen im Namen Gottes mal ganz abgesehen. Werte? Fehlanzeige!

Das, was Ihr da praktiziert, z. B. Abendgebet oder Tischgebet, hält Eure Familie zusammen. Das sind schöne Rituale, die ich aber ebenso pflegen kann, wenn ich nicht gläubig bin. Was ist denn der Sinn hinter so einem Gebet? Eigentlich doch nur zu auszusprechen, was einen momentan so bewegt, Wünsche und Hoffnungen zu formulieren. Gott dient dabei nur dazu, quasi "anonym" zu bleiben, während man sein Innerstes preisgibt. Es fällt einfach leichter, sich einem unnahbaren fiktiven Wesen zu öffnen als z. B. den Eltern. Mir wäre es lieber, wenn mein Kind sich mir öffnet und lernt, dass es menschlich ist Sorgen und Ängste zu haben.

Und beim Tischgebet? Da soll man sich einfach bewusst werden, dass es nicht selbstverständlich ist, dass der Teller voll ist. Und genau das kann ich auch in einem normalen Gespräch. Ich brauche dafür nicht "Gott". Nicht Gott hat gemacht, dass mein Teller voll ist, das waren Menschen, die dafür gearbeitet haben. Nicht Gott macht, dass der Teller bei anderen Menschen nicht voll ist, das würde ja bedeuten, dass diese praktisch selbst schuld sind, weil die eine "Sünde" begangen haben. Und so eine Haltung möchte ich meinem Kind nun wirklich nicht vermitteln.

Ja, keine Ahnung, so sehe ich das Ganze als Atheist. Betet zu Gott, wenn es Euch irgendwie weiter bringt, aber glaubt nicht, dass Ihr dadurch mehr Werte habt als nicht gläubige Menschen. Das ist nämlich nicht das, was die Bibel Euch eigentlich sagen will.

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hallo elo,

wir sind evangelisch, meine tochter ist getauft. wir pflegen kirchliche und christliche rituale.

gott war / ist immer mein grosser unsichtbarer freund, der mir schon viel geholfen hat und immer mit mir gegangen ist.

ich finde seine liebe und seine schöpfung und sein da-sein in so vielen dingen. das gibt mir grosse kraft.

bin absolut kein bigotter mensch, oder verkrampft oder verbohrt, ich lebe meinen glauben eher fröhlich und mit zuversicht.

etwas davon, die kirchlichen und christilichen rituale gebe ich an meine tochter weiter, was sie dann im späteren leben damit / daraus macht ist dann wohl ihre sache. zwingen würde ich sie nie zu irgendwas.

die taufe damals war mir aus folgendem grund sehr wichtig:
in gottes gemeinede zu gehören, bedeutet schutz für mich, den wollte ich auch ihr geben.

wenn ich meinem kind nichts anbiete, dann kann es auch nichts annehmen oder ablehnen (der satz stammt allerdings nicht von mir ). ich würde ihr immer den frei-raum lassen, zu entscheiden ob sie es mit gott, glaube und kirche zu tun haben will oder nicht.

bisher macht es ihr spass, wir haben z.B. einen gebetswürfel, und so beten wir je nach wurf ;-)

unser tag ist nicht nach religiösen motiven ausgerichtet, wobei ich persönlich schon jeden tag meine minuten mit gott habe.

für ein kind ist es auch schön: kindergottesdienst, weihnachten feiern mit in die kirche gehen und darauf vorbereiten.

ich habe mich immer gefragt, wie eltern und kinder in der (vor)weihnachtszeit damit umgehen: die kinder werden eigentlich auf christi geburt vorbereitet (nicht vergessen DAS ist der eigentliche anlass von weihnachten), und die eltern haben damit nichts am hut. warum feiern die, die dann alles ablehnen eigentlich weihnachten? da könntest du diskutieren, bis zum st. nimmerleins tag....

so viel wollt ich eigentlich gar nicht schreiben :-)


fazit: ja, wir leben religion, glaube, kirche, und das gerne :-)

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Hallo,
danke für deinen Beitrag, genauso ist auch meine persönliche Einstellung - alles Gute für dich und deine Familie!

lg
Kerstin

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"warum feiern die, die dann alles ablehnen eigentlich weihnachten? da könntest du diskutieren, bis zum st. nimmerleins tag.... "

Gegenfrage:
Warum stellen Christen an Weihnachten einen heidnischen Tannenbaum in ihre Wohnung? Warum liegen auf dem Weihnachtsteller kapitalistische rote Coca Cola Weihnachtsmänner? (Ja, der rote Weihnachtsmann wurde von Coca Cola geschaffen!)

Weihnachten ist ein Fest, was in unserem Kulturkreis üblicherweise gefeiert wird. Es ist weder ausschließlich christlich geprägt, noch heidnisch, noch kapitalistisch. Es ist eine Mischung aus allem. Und da wir Teil dieses Kulturkrireses sind, feiern auch wir Weihnachten. Es gibt Geschenke, es gibt was Leckeres zu futtern, die Familie kommt zusammen, einfach nett. Und je nach Ausrichtung finden in manchen Familien eben mehr christliche, heidnische oder kapitalistische Rituale statt.

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ich bin katholisch aufgewachsen und hab nicht vor aus der kirche auszutreten, auch wenn ich mit dem papst und der kirche in manchen oder dingen nicht übereinstimme. ich nehme für mich das recht heraus meinen "glauben" nicht zu definieren und ihn so zu leben wie es mir passt. ich weiß, dass ich viele der werte, die mir wichtig sind und die ich auch meinen sohn mitgeben möchte durch mein katholisches elternhaus "entstanden" sind.
momentan habe ich geringes interesse an religion, aber vielleicht kommt mal eine zeit, wo ich mich wieder mehr damit auseinandersetze - bin ich deswegen wirklich keine echte christin?
ja, ich feiere die traditionellen feste, gehe zu weihnachten, ostern und selten auch zwischendurch in die kirche, diskutiere aber nicht über gott und bete auch nicht.

mein sohn ist auch getauft, weil es mir wichtig ist, dass er die religion kennen lernt und später auf dieser grundlage entscheiden soll was er davon hält. mein sohn geht recht gerne in die kirche und zwar mit meiner mutter, die wir etwa jedes zweite wochenende besuchen, sie liest ihm auch manchmal wenn er möchte aus der kinderbibel vor (genauso wie aus dem märchenbuch). wir haben ein gutenachtgebet, ansonsten bete ich nicht mit meinem sohn, manchmal singen wir "gottes liebe ist so wunderbar..." weil es ihm spaß macht. das lied kennt er aus dem kindergarten, er geht nämlich in einen evangelischen pfarrkindergarten, wo gott natürlich thematisiert wird, aber auch nicht ständig.

also bei uns ist gott eindeutig nebensache und die werte sind ja nicht ausschließlich christlich sondern können genauso von agnostikern vermittelt werden. mir ist es wichtig zu wissen und zu vermitteln, dass unsere kultur viel mit dem christentum zu tun hat aber auch, dass christen nicht unfehlbar waren und sind und dass im namen der kirchen und religionen viele sachen passieren und passiert sind, die mit menschlichkeit nichts zu tun haben. für mein kind finde ich es schön, dass er durch die kirche eine gemeinschaft erfährt und erlebnisse haben wird, an die er sich später gern zurückerinnern wird. welches bild er sich von gott macht bleibt ihm überlassen.

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Hallo,

ich habe zwei Kinder im Alter von fast einem Jahr und vier Jahren. Sowohl beruflich als auch wegen meiner eigenen beiden Kinder hab ich mich sehr mit diesem Thema auseinandergesetzt, viele Bücher dazu gelesen und auch einen tollen Vortrag darüber gehört, wie man Kinder mit der eigenen Religion bekanntmachen kann.

Meine Frage war immer, wie kann ich meinen Kinder nahebringen, dass Gott immer für sie da ist und sie nie im Stich lässt - das ist die Quintessenz meines eigenen Glaubens, und ich habe selbst in vielen Situationen erlebt dass dies auf mein Leben zutrifft. Obwohl ich vieles an "der Kirche" sehr positiv finde, kritisiere ich dass es zu wenig Gottesdienste gibt in denen Familien willkommen sind - wir haben seit Kurzem einen "Zappelphillip-Gottesdienst" für Eltern mit ihren 3-6 jährigen Kindern, und diese Gottesdienste sind toll - aber leider nur alle 3 Monate, das ist viel zu selten.

Von dem, was ich zum Thema gelesen und gehört habe, ist mir als wichtigstes im Gedächtnis geblieben, dass die weit verbreitete Meinung, dass Kinder ihren eigenen Glauben selbst bestimmen können sobald sie "erwachsen" sind und man sie in einem "neutralen" Umfeld aufwachsen lassen soll, falsch ist. Ist ja auch logisch, Kinder lernen in allem von unserem Vorbild, warum sollten sie dann ausgerechnet in Glaubensdingen "unbeeinflusst" erzogen werden? Ich gebe ja auch meine sonstigen Werte und kulturellen Fähigkeiten an meine Kinder weiter, warum soll ich ausgerechnet in Glaubensdingen "neutral" sein? Wir erziehen immer auch religiös, ganz egal ob wir Kindern den Glauben an Gott vermitteln oder ihnen eben vermitteln, dass Gott in unserem Leben nicht vorkommt. Kinder werden immer religiöse Fragen stellen, und es kommt dann darauf an wie wir antworten. Ich persönlich bin der Meinung, dass Kindern etwas Elementares fehlt, wenn sie ohne den Glauben an einen Gott, der sie liebt, erzogen werden, und deshalb hat dieser Aspekt in der Erziehung meiner Kinder Priorität. Ich wäre glücklich, wenn meine Kinder irgendwann die Erfahrung machen, dass Gott immer da ist, auch wenn sonst niemand da ist, und dass sie sich darauf verlassen können. Dieses Wissen hat mein Leben getragen, trägt es noch heute, und es ist das Wichtigste was ich meinen Kindern weitergeben will. Alles andere, der ganze moral-ethische Bereich, um den ja auch in kirchlichen Kreisen gestritten wird und den der eine eher liberal, der andere eher traditional sieht, ist zweitrangig - es geht um die Gewissheit, dass mein Leben einen Sinn hat und ich geliebt werde, auch wenn ich in einer Situation bin die mir vielleicht aussichtslos erscheint.

Für alle Eltern, die sich zum Thema: Wie kann ich Gott meinen Kindern nahebringen? Gedanken machen, hier einige sehr gute Bücher als Anregung, die mir selbst sehr geholfen haben:

-Regine Schindler: Zur Hoffnung erziehen
-Frieder Harz:Kinder und Religion - Was Erwachsene wissen sollten
-Jörg Zink: Hat ein Hund im Himmel Flügel? (oder so ähnlich, den genauen Titel weiß ich grade nicht)

LG
Kerstin

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Da ich nicht an Gott glaube, gibt es da nicht wirklich was näher zu bringen.

Das heißt aber nicht, dass ich das Thema komplett unter den Tisch kehre. Ich finde es sehr wichtig, dass Kinder über Religionen Bescheid wissen, da sie in vielen Kulturen der Welt einen großen Stellenwert haben und wir ja auch in einer Zeit leben, wo Menschen deswegen Kriege führen.

Aus diesem Grund werde ich mit meinem Kind auch über Religion sprechen, aber nicht nur über das Christentum. Ich möchte, dass mein Kind Zugang zu allen Religionen findet und versteht, was es damit auf sich hat. Und selbstverständlich kann es gläubig sein, sich taufen lassen oder auch Muslime werden, wenn es das gerne möchte. Nur es soll mich damit bitte in Ruhe lassen ;-) Das heißt, wir werden mit Sicherheit nicht in die Kirche gehen.

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Hallo Sylvia,

ich wurde getauft, konfirmiert und bin mit 18 aus der Kirche ausgetreten, weil ich nicht davon überzeugt bin.
In meiner Welt ist kein Platz für einen Gott, welcher auch immer.
Ich gehe nicht in die Kirche, auch an Weihnachten nicht. Mein Sohn ist nicht getauft und wird es auch nicht. Religion ist bei uns daheim absolut kein Gesprächsthema. Wie sollte ich denn auch meinen Jungen an etwas heranführen, welches ich für nicht existent halte? Damian wird in der Schule Gelegenheit genug bekommen, sich über das Thema zu informieren.

Allerdings würde und werde ich niemanden verurteilen, der an einen Gott glaubt und dieses auch seinen Kindern vermitteln möchte.

LG

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"Wie sollte ich denn auch meinen Jungen an etwas heranführen, welches ich für nicht existent halte?"

Du wirfst zwei Dinge durcheinander. Gott hälst Du für nicht existent. Religion ist doch aber ohne Frage existent. Somit kannst Du deinen Sohn schon an Religionen heranführen, jedoch nicht an Gott.

"Damian wird in der Schule Gelegenheit genug bekommen, sich über das Thema zu informieren."

Sollte man annehmen, ist aber meist nicht so. Zumindest ist das meine eigene Erfahrung. Man erfährt viel über die christliche Religion, aber fast nichts über den Islam oder das Judentum und schon mal gar nichts über andere Religionen.

Verstehe mich nicht falsch! Ich denke nur, dass man mit seinen Kindern nie genug über Themen sprechen kann, mit denen sie in ihrem Leben konfrontiert werden. Z. B. wirst Du mit ihm ja sicher auch mal über Drogen sprechen, auch wenn sie für dich selbst keine Rolle spielen. Oder über Kunst, klassische Musik, was weiß ich... Es ist doch auch mal ganz interessant, was unvoreingenommene Kinder so über manche Themen denken.

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#pronochmal #pro#pro

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