Pubertät(Anfang) ....soooooooooooo bockig, agressiv, usw....

Ich bin eine extrem verwöhnte Mama.
Superliebe Kinder, hilfsbereit, - es hat immer alles geklappt, -- gab auch unter den Geschwistern wenig Streit, -- super Paletti...
der 13jährige ist super umgänglich und seine Pubertät stört zumindest aktuell nicht wirklich die Familie.

Die 10,5-jährige schiesst seit 1-2 Monaten aber echt den Vogel ab.
Sie ist sehr schnell gewachsen, auch Oberweite und alleine vom Ausdruck/Wachstum etc... fängt die Pubertät grad in vollen Schüben an.

Dieses Mädchen bringt uns mit ihrer Sturheit, Bockigkeit, Frechheit, Agressivität wirklich an unsere Grenzen, wie man damit umgehen soll.
Sie ist innerhalb dieser wenigen Monate mega schlampig geworden, vorher sehr ordnungsliebend, was zu einem Muster-Eklat geführt hat, wie er in unterschiedlichen Anlässen mittlerweise fast täglich vorkommt.
Ich schaue nach dem Homeschooling, stelle fest, es liegen lauter Kopien (verschiedener) wild herum und ich sage, sie soll das doch bitte ins richtige Heft einkleben und die sofortige Reaktion ist Bockigkeit ... sie schmeisst sich aufs Bett, beschwert sich theatralisch, wie schlimm sie diese Kontrolliererei ankotzt, schraubt sich slbst in die Höhe, sodass innerhalb 3 Minuten ein Wutanfall passiert, der darin endete, dass sie ihr komplettes Schulzeug im Zimmer herumgeschmissen hat, vom Tisch gefegt hat und zerknüllt hat.
Das war 11h.
Meine Ansage daraufhin: sie soll das aufräumen, die Blätter einkleben und kann DANN runterkommen hat sie noch mehr auffahren lassen mit dem End vom Lied, dass ich zwar ab und zu mal gefragt hat, ob sie soweit ist, aber das End vom Lied war, dass sie bis 16h im Zimmer gebrütet hat, bis sie endlich runter kam. Milde formuliert nenne ich das mal willensstark.
aber sorry: solch Respektloses Verhalten geht nicht und meiner Meinung nach ist die logische Konsequenz, dass dieses Chaos erst einmal aufgeräumt wird, bevor es weiter geht oder sie gar Privilegien, wie mit dem Bruder zocken gestattet bekommt.

Heute das selbe: sie soll duschen. Sie tobt. Meine Ansage: den Film den die Kids heute abend kucken wollten, darf sie nur unten anschauen, wenn sei geduscht ist. --- was macht sie? stampft die Treppe hoch, verweigert den Ruf nach Abendessen, tobt, brüllt, heult ... aber duscht nicht. End vom Lied .... sie sitzt immer noch im Zimmer und Poltert rum ... der Sohn hat dann gerade angefangen, eben einen anderen Abendfilm zu schauen.
Zwischenrein mal den Kopf in die Türe stecken und fragen, ob sie Hunger hat, -- oder ob sie jetzt duschen geht, wird mit Toben +Stampfen und wilden Schimpfwörtern quittiert....

holla-die-Waldfee..... mir fällt wirklich nichts weiter ein, als sie nach solchen "Selbstverständlichkeiten", die sie tobend verweigert, wie heute duschen, - einfach im Zimmer brüten zu lassen.... -
Dieses Kind ist derzeit aber so bockig drauf, dass sie vermutlich bis zur Bettgehzeit da oben brütet und weiterhin auch Vermittlungsversuche, die wir doch ab und zu mal starten, verweigert....

also bei solch einer Dickköpfigkeit wegen Nichtigkeiten geht mir echt die Idee aus, wie man da am Besten mit umgeht.... Sie versuchen, runter zu holen mit in den Arm nehmen etc... oder nach "hast Du Hunger", -- fragen bringen nix .... sie bleibt stur und bockt... und das mit 10,5 Jahren.
Bis vor kurzen war sie ganz normal, -- umgänglich ... hat einigermaßen die normalen Dinge im Haus mitgemacht ... aber das jetzt täglich kostet mich extrem Nerven.

Ja klar macht die Situation mit Homeschooling es nicht wirklich besser, -- aber sie sieht Ihre Freundin oft, chattet morgens nebenher mit ihr oder 1 mal die WOche machen sie sogar morgens zusammen Homeschooling, ganz einfach, weil ich gemerkt habe, dass das für sie besser ist...

aber dieses Bocken und diese Respektlosigkeit wegen Kleinigkeiten oder Grundsätzlichkeiten (dazu gehört auch den eigenen Teller in die Küche räumen nach dem Essen, was jetzt 8 Jahre lang täglich normal war) machen mich wirklich fertig.
Ich weiß nicht, wie ich das beheben soll oder wie ich damit umgehen soll ....

Tolle Sprüche aus der direkten Umgebung, wie "herzlich willkommen in der Pubertät, das wird noch besser" helfen mir nicht wirklich.... tja.... hat noch jemand so einen Extremfall zuhause? Wie geht ihr damit um?

Aktuell bleibt mir nur übrig, ihr Privilegien wegzunehmen oder zu gewähren und es an ihr Verhalten zu knüpfen. -- aber das ist echt verdammt ungut finde ich....

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Du beschreibst starke körperliche Veränderungen, die sicher auch mit starken hormonellen und gehirnohysiologischen Veränderungen einher gehen. Und das alles in einem ja eher noch jungen Alter. Ich weiß nicht, ob du es selbst schonmal erlebt hast, wie stark auch hormonelle Veränderungen auf die Stimmung, die Reaktionen, die Reizbarkeit und die ganze Weltsicht auswirken können (manchen Frauen geht es ja z.B. bei PMS, in der Schwangerschaft oder nach der Geburt ähnlich, andere kennen das gar nicht)? Das kann das gleiche Ausmaß annehmen, wie auf Drogen zu sein, nur kann man es nicht beeinflussen.
Die Situation ist für dich natürlich sehr unschön, aber deiner Tochter geht es sicher auch nicht gut damit. Ich bin sicher, wenn sie könnte, würde sie gerne wieder die Harmonie von vorher herstellen, das kann sie aber gerade nicht. Erstmal mehr Pausen voneinander nehmen wäre hilfreich, ist aber durch Corona deutlich erschwert.
Wenn du ihr mit Härte begegnest, wird das zu noch mehr Abwehr führen und eurer Beziehung schaden. Natürlich musst du nicht alles gutheißen, aber vielleicht versuchen etwas mehr Verständnis zu zeigen.
Falls es mal ruhigere Momente gibt, wo bei beiden die Emotionen gerade nicht so hochgefahren sind, könntest du versuchen ein positives und lösungsorientiertes Gespräch mit ihr zu führen. Wie geht es ihr momentan? Was könnte ihr helfen sich besser zu regulieren? Besprecht gemeinsam eine Strategie, wie ihr euch in diesen Konfliktsituationen verhalten wollt. Also das wäre zumindest mein Ansatz, aber natürlich ist jeder Erziehungsstil anders. Alles Gute!

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"Aktuell bleibt mir nur übrig, ihr Privilegien wegzunehmen oder zu gewähren und es an ihr Verhalten zu knüpfen."

Aber genau das ist doch das einzig richtige? Taten haben Konsequenzen. Sie räumt ihr Chaos nicht auf--> Handy weg bis erledigt, Sie duscht nicht--> kein gemeinsames Fernschauen bis erledigt, Sie ist frech zu euch--> kein Internet Zugang die nächsten 2 Tage. Bei uns funktioniert das sehr gut. Wir setzen uns aber immer zusammen hin und erklären, wieso jetzt welche Massnahmen greifen.

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"Aber genau das ist doch das einzig richtige"

Aber nur dann, wenn man selber Freude an ewig dauerndem Machtkampf hat.

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Nö, dauernde Kämpfe haben wir eben gerade deswegen nicht. Lernfähigkeit ist hier das Zauberwort 😉

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Das mit den Privilegien wegnehmen und gewähren halte ich auch für sehr ungut und würde ich mir nur als allerletzte Möglichkeit und für wirklich wichtige Dinge aufheben, wie z.B. Hausaufgaben müssen erledigt sein.

Pubertät ist einfach eine Zeit großer Veränderungen und ich glaube, da muss man seine Kinder nochmal ganz neu kennen lernen und auch den Erziehungsstil anpassen. Und Pubertät ist ja nicht nur Launenhaftigkeit, sondern oft entsteht dabei ja auch der Wunsch eigenständiger zu werden und Abstand zu den Eltern zu gewinnen.

Ich an deiner Stelle würde versuchen in einer ruhigen Minute versuchen deine Tochter zu fragen, was sie sich wünscht. Im Streit hat sie ja zumindest schonmal in den Raum geworfen: "Weniger Kontrolle" und ein bisschen kann ich das nachvollziehen. Ist es wirklich dringend notwendig, dass sie die Sachen einklebt und duscht wenn du das sagst? Eine gewisse Unordnung ist in der Teeniezeit ja ziemlich normal und bedeutet nicht, dass die Kinder dann sofort den Überblick verlieren oder schlechte Noten schreiben. Ich würde da die Zähne zusammen beißen und es sie einfach ausprobieren lassen, vielleicht klappt es auf ihre Weise ja auch und wenn nicht, hat sie was gelernt. In dem Alter wollen sie ja auch unbedingt eigene Fehler machen.
Zum Duschen: Auch hier verstehe ich nicht ganz, warum sie nicht einfach selbst entscheiden kann, wann sie duscht, fettige Haare haben ja noch nie jemanden umgebracht.

Kurz gesagt: Ich vermute, es könnte helfen, wenn du die Zügel etwas lockerer lassen würdest, sodass deine Tochter mehr selbst entscheiden kann. Dabei kannst du ja überlegen, was wirklich wichtig und nicht diskutabel ist, zusammen kann man ja auch Familienregeln vereinbaren.

Für mich wäre da z.B. der Umgang miteinander ganz wichtig, wie: Wütend werden ist ok, rumbrüllen auch (irgendwo muss die Wut ja hin), verletzend werden aber nicht. Und wenn man sich wieder einigermaßen beruhigt hat, nicht auf dem Zimmer brüten, sondern zum anderen gehen und nochmal ruhig erklären, was einen so geärgert hat, damit man auch eine Lösung finden kann.

Zuletzt würde ich mit ihr nochmal darüber sprechen, dass in der Pubertät die Stimmung einfach wegen den Hormonen stark schwankt. Sie kann dafür nichts, aber es ist gut das im Hinterkopf zu behalten, sodass man sich immer mal wieder fragt: Werde ich gerade wütend, weil wirklich was schlimmes passiert oder könnte es sein, dass es nur durch die Hormone kommt? Es ist nämlich gar nicht so einfach das zu unterscheiden, wenn man mitten drin steckt. :)

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Hallo,

mein Kind ist zwar noch lange nicht in diesem Alter, aber ich antworte trotzdem mal.

Lustigerweise erkenne ich mich selbst in der Beschreibung deiner Tochter wieder.... Meine Mutter hatte auch nie Probleme mit mir, aber als ich 10 war ging es dann los. Nur, dass das Problem war, dass ich eher zu oft duschen gegangen bin als zu wenig 😂. Aber glaube mir, meine Mutter hat die Welt nicht mehr verstanden und sie war genauso ratlos wie du.
Hab mir absolut nichts sagen lassen und war genauso stur und bockig wie deine Tochter.
Ich kann dir leider nicht den ultimativen Tipp geben, da ich glaube meine Mutter hätte sich auf den Kopf stellen können und ich hätte trotzdem gemacht, was ich woltte.
Ich möchte dir aber Hoffnung geben, dass diese Phase sehr wahrscheinlich auch bald wieder vorbei gehen wird. Ich zumindest habe mich auch schnell wieder eingekriegt und alles lief wieder. Wahrscheinlich muss sie sich auch erstmal an die Veränderungen gewöhnen, nimm es ihr nicht allzu übel.

Liebe Grüße

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Hallo,

wir haben zwei Kinder, die schon immer willensstark waren.

Der Kleine (11) pubertiert zur Zeit ebenfalls heftig und macht einen Haufen Mist bezüglich Schule. Das ist hier gestern auch total eskaliert.
Heute Nacht war er bei uns im Bett, weil scheinbar endlich angekommen ist, dass er sitzen bleibt oder vom Gymnasium fliegt, wenn er so weiter macht. Da er beides nicht will, hat er Besserung gelobt.
Gerade hat er ganz friedlich mit mir Vokabeln geübt.
Ich hoffe, das hält an...

Die Große (14) hat immer mal bessere und schlimmere Phasen.

Ich kann nur davon abraten, solche "Anfälle" mit der Pubertät zu entschuldigen und ohne Konsequenzen laufen zu lassen, wie hier einige raten.
Natürlich muss man im Gespräch mit den Kindern bleiben, aber die müssen trotzdem merken, dass es Grenzen gibt, bei denen es Folgen hat, wenn sie sie überschreiten.

Das ist kein sinnloser Machtkampf, sondern Erziehung, solange sie noch möglich ist.
Eine 14, 15-jährige kann man nicht mehr erziehen.
Was die Kinder bis dahin nicht gelernt haben, wird schwierig.

Es gibt hier im Forum genug Beispiele von älteren Jugendlichen, die ihre Eltern total respektlos behandeln und sich einen feuchten Dreck um Schule oder Ausbildung scheren.
Bei denen ist der Zug schon abgefahren. Da bleibt nur die Hoffnung, dass sie irgendwann von selbst vernünftiger werden.

"Aktuell bleibt mir nur übrig, ihr Privilegien wegzunehmen oder zu gewähren und es an ihr Verhalten zu knüpfen. -- aber das ist echt verdammt ungut finde ich...."

Klar, Spaß macht das nicht. Aber Erziehung ist eben nicht nur eitel Sonnenschein. Es sei denn, man hat das Glück, das Ihr mit Eurem Sohn habt. Möglicherweise ist der aber auch einfach nur spät dran.

Das mit den Schulsachen hat ganz schnell Konsequenzen in Form schlechter Noten, denn so verschwinden Blätter mit Hausaufgaben. Das benötigte Material ist der Schule nicht auffindbar, und man kann nicht für Klassenarbeiten oder Tests lernen, wenn man die Blätter nicht mehr findet.
Da geht es gar nicht in erster Linie darum, dass es hübsch ordentlich ist.

Wenn man ein Kind hat, dass dann selbst schaltet, kann man das mal so laufen lassen. Aber unser Sohn schaltet dann z.B. nicht.

Duschen ist bei unseren Kindern auch maximal unbeliebt. Wenn sie dann endlich unter der Dusche sind, wollen sie nicht mehr raus. #kratz
Wir haben hier die Regel, dass alle zwei Tage geduscht wird, ob man Bock hat, oder nicht.
Unsere stört es aber, wenn sie dann eine Sendung nicht mitgucken dürfen. Dann geben sie Gas mit dem Duschen.
Deine Tochter muss vielleicht erstmal die Erfahrung machen, dass Ihr das wirklich so durchzieht, wenn das bisher nicht nötig war.
Unsere Kinder waren nie einfach. Die wissen, dass wir Konsequenzen durchziehen.

Mit unserer Tochter sind auch schon völlig belanglose Kleinigkeiten total eskaliert.
Zum Beispiel, dass wir hinterhältigen Fieslinge nur eine klare Duschabtrennung gekauft haben, um unsere arme Teenager-Tochter zu der unzumutbaren Arbeit zwingen zu können, nach dem Duschen die Wassertropfen abzuziehen.
Das war ihr zwei Tage später selbst peinlich. ;-)

Allerdings muss ich sagen, dass sie gegen andere 14-jährige aus dem Bekanntenkreis eher harmlos ist.
Da sind einige wirklich ziemlich heftig drauf. Interessanterweise sind das Kinder, die vorher leichter lenkbar waren, als unsere immer schon willensstarke Tochter.
Die machen Sachen, die würde unsere Tochter sich nicht im Traum erlauben. #schwitz

"Tolle Sprüche aus der direkten Umgebung, wie "herzlich willkommen in der Pubertät, das wird noch besser" helfen mir nicht wirklich"

Auch, wenn Dir das nicht hilft, es ist bei den meisten Pubertierenden die Realität. ;-)
Das ist eine Phase, wo das Gehirn komplett umgebaut wird.
Ich kann die Serie "Das Pubertier" empfehlen.

LG

Heike

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Inwiefern sind das denn "Anfälle", die gleich mit Konsequenzen geahndet werden müssen, wenn ein Kind nicht gleich auf Kommando duscht oder Blätter einklebt?
Dann klebt es die Blätter halt nicht sofort ein oder duscht später.
Wenn man mir immer gleich mit Konsequenzen käme, würde ich auch sehr willensstark werden;-).

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Natürlich haben wir den Kindern zuerst gesagt, dass sie irgendwann an dem Tag duschen können, wenn es ihnen passt.

Natürlich haben wir bei unserem Sohn auch erstmal nur gesagt, dass er die Blätter bitte einkleben soll, weil er sonst den Überblick verliert.

Nur gehen sie dann gar nicht duschen, auch am nächsten Tag nicht, und unser Sohn klebt die Blätter nie ein.
Er wundert sich nur, wenn es schlechte Noten hagelt. Da ist dann die böse Schule schuld, aber nicht er.

Es geht nicht darum, dass man ALLE Kinder sehr konsequent erziehen muss.

UNSERE Kinder muss man sehr konsequent erziehen, weil es sonst nicht funktioniert.
Das war schon immer so und wurde von diversen Pädagogen bestätigt.

Offenbar ist das Kind der Fragestellerin aber gerade nicht sonderlich kooperativ, so dass man sagen kann, ach, Kind, das ist aber keine gute Idee, mach mal anders.
Da muss man durchgreifen, weil es mit Larifari nicht läuft.

Außerdem wird sich der große Bruder bedenken, wenn seine Schwester nichts mehr tun muss, weil sie Pubertät hat...

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Hallo!

Du gehst also irgendwann, wann es dir gerade passt, in das Zimmer deiner Tochter. sagst, sie soll aufräumen, und verlässt den Raum dann wieder? Wieso? Wieso war es auf einmal, in genau diesem Augenblick, so elementar wichtig, dass sie die Blätter sortiert?
Mein jüngerer Sohn lebt im Chaos. Da wir alle nicht besonders ordentlich sind, ist das sein Problem. Alles ist verstreut, aber er hat eine große innere Ordnung, ist supergut in der Schule. Ich könnte jetzt also täglich ein Fass wegen der äußeren Ordnung aufmachen, aber ich bin ja nicht doof.

Als er mal eine Weile seine Schmutzwäsche im Zimmer gehortet hat, war seine Aufgabe, sich allein um saubere Wäsche zu bemühen. Seitdem weiß er, wie die Waschmaschine funktioniert, trägt mit Vorliebe schwarze Kleidung, weil man dann weniger sortieren muss, bringt sie jetzt aber schneller ins Bad, weil das selber Waschen irgendwie lästig war.

Duschen ist auch nicht sein Hobby. Er geht aber irgendwann. Sicherlich aber nicht dann, wenn ich sage: JETZT! Dann wäre hier auch Bambule. Ich frage schon mal, wann er eigentlich das letzte mal war. Dann überlegt er, lacht ein bisschen, kommt von selbst drauf, dass es schon etwas länger her ist und geht zeitnah, aber sicher nicht SOFORT.

Alles andere fände ich nämlich von meiner Seite respektlos.

Gerade dieses jüngere Kind kann im Gegensatz zum großen Bruder unfassbar wütend werden. Manchmal muss das wohl so sein, aber es bringt überhaupt nichts, dass ich das herausfordere.

Bei dir denke ich, dass du ebenso bockig ist wie deine Tochter. Warum muss sie duschen, wenn du das für richtig hältst? Warum werden dann Privilegien entzogen, die wenig mit Duschen zu tun haben? Warum gehst du so in einen Machtkampf, den du nicht gewinnen wirst?

Gelassenheit ist das Zauberwort.
Ich musste auch schon mehrfach bemerken, dass der Plastikmüll runter muss. Ist noch nicht passiert, wird aber bald passieren. Das weiß ich, weil das immer so ist. Wenn ich aber darauf herumreite, dann gibt das hier Ärger.
Ich finde deine Tochter nicht extrem. Sie ist nicht willenstark, sie ist gerade total durch den Wind und kann nichts dafür. Respekt ist auch in der Pubertät keine Einbahnstraße.

Ja, klar, mein jüngeres Kind hier könnte sich im Haushalt mehr einbringen, seine manchmal arrogante Art geht mir auf den Zwirn, alles weiß er besser. Sicher rappelt es hier auch schon mal im Karton, aber in wirklich wichtigen Situationen, wenn es drauf ankommt, dann ist er zuverlässig und vernünftig. Manchmal ist er noch der kleine Junge, der Trost und Hilfe braucht und sich traut, die einzufordern ohne das Gesicht zu verlieren. Dafür liebe ich ihn sehr und sehe nur selten das pubertöse Gehabe. Das wird ja vorbei gehen. Ich muss sehr genau überlegen, wie wichtig mir irgendwas ist, und ob sich lohnt, dafür Stress zu machen. Wenn ich ganz ehrlich zu mir bin, gibt es es nur wenige Dinge, die das rechtfertigen. Verstreute Blätter wären mir keinen Stress wert.
Das heißt nicht, dass er mir auf der Nase tanzt, falls das die Befürchtung sind sollte. Ich ihm aber auch nicht. :-p

LG

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du sprichst mir aus dem Herzen; denke da ählich wie du.

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Ich hab die Pubertäten von 6 Nichten und Neffen und 2 Kindern durch, aktuell bei meiner 14jährigen Enkelin - hautnah. Fast täglich darf ich 5-10 Videoclips einer K-Popgruppe kommentieren, wo einer wie der andere aussieht und die Musik sich für mich komplett gleich anhört....und wehe, ich nenne sie BeTeEs statt BiTiEs.... dann kommt Augenrollen und "Omaaaaa" - griiins. Dauerschwarz angezogen und soo cooool, und trotzdem ganz sensibel und meine Maus #herzlich wenn sie faucht, höre ich ihr zu und versuche dann, vernünftig mit ihr zu reden.
"Ich bin eine extrem verwöhnte Mama."
Tjaaa, das muss kein Dauerzustand bleiben 😎
Paragraph 1: Respektlosigkeiten, Schimpfwörter, Beleidigungen werden nicht geduldet und nett, aber nachdrücklichst abgeblockt. Ich rede nicht so mit dir und du nicht mit mir, fertig.
Paragraph 2: Lass sie um Himmelswillen einfach in Ruhe, wenn sie rumtobt und dräng nicht noch dauernd, sie soll duschen, essen, machen, tun. Und wenn sie 2 Tage nicht aus der Bude kommt, dann ist das eben so. Duschen muss nicht um 18.25 Uhr sein, allerdings kommt ein müffelndes Kind auch nicht an den Tisch.
Wenn sie wieder ansprechbar ist, frag sie, ob sie ein besonderes Duschgel möchte, ein tolles Shampoo, Haarpflege, Deo, was auch immer. So haben wir meine Enkelin auch "motiviert".
Paragraph 3: Es fängt erst an und es kommen noch etliche Jahre auf Dich zu. Du entscheidest JETZT, wie die aussehen. Kampf oder Gentleman Agreement.
Es wird noch Jahre ein Wechsel sein zwischen Kuschelkind und giftigem Kaktus mit Lamentier- und Debattierdrama.
Schone Deine Nerven und lass sie, solange sie einigermaßen die schulischen Dinge nicht ganz vernachlässigt. In den Arm nehmen, wenn sie keift? Wie uncool, Hiiilfe 😂 das geht absolut nur in der Normalphase.
Ich vermittle öfter mal als Puffer zwischen meiner Enkelin und ihrer Mama, wenn es zu dick kommt. Vielleicht habt ihr ja auch jemanden - nimmt viiiiel Zündstoff raus.
Bei anderen sind sie nie so borstig wie bei den Eltern. Meine Enkelin weiß, dass ich sie über alles liebe - aber manche Dinge auch nie dulden würde, z.B. Ausdrücke/Unverschämtheit. Kam bei ihr auch noch nie vor.
LG Moni

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Hallo,

leider wirst du so nur begrenzt weiterkommen.

Sie will nicht duschen? Gib ihr einen Hinweis und wenn sie dem nicht nachkommt wird sie es spätestens tun wenn Kommentare von den Freunden kommen. Frag sie mal ganz beiläufig ob sie zuerst duschen möchte? Sonst würdest du vor ihr gehen.
Wenn die Frage kommen sollte ob sie stinkt, würde ich es mit einem klaren „Ja“ kommentieren. Nichts weiter sagen oder erklären. Das kommt sowieso nicht an.

Unordnung im Zimmer würde ich bis zu einem gewissen Grad tolerieren. Da kommen sie irgendwann selber drauf.

Wenn sie Ihre Aufgaben aus der Schule nicht erledigt oder nur unzureichend ist das ihr Problem. Sie muss sich dann mit ihren Lehrern auseinandersetzen, nicht du!
Du kannst ja fragen ob sie bei irgendetwas Hilfe benötigt. Das triggert nicht ganz so heftig wie „Bist du fertig“?

Wichtig ist das du mit Ihr in Kontakt bleibst. Wie auch immer der aussieht.

LG

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Hallo, ich finde deine Ansätze gut. Was aber würdest du tun, wenn sie die Hausaufgaben einfach immer spärlicher erledigt weil sie in eine "ist mir scheissegal"-Haltung rutscht? Noten gehen in den Keller, Schule wird für sie so immer leidiger bis sie eines Tages dann gar nicht mehr hin will und stattdessen anfängt zu schwänzen? Wäre es nicht besser gewesen, vorher zu intervenieren und einfach hart zu bleiben im Sinne von "Freunde treffen gibt es erst, wenn die Hausaufgaben erledigt sind"?

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Das klingt ein wenig konstruiert, sowas passiert ja nicht von heute auf morgen.
Das Kind, das heute nicht sofort Blätter einklebt, schwänzt ja nicht gleich morgen die Schule.

Ans Blättereinkleben kann man ein paar Mal erinnern. Oder Hilfe anbieten, das wollen sie meist nicht und machen es selbst.

Dass Hausaufgaben Priorität haben ist hier eine feste Regel. Aber man kann Ausnahmen machen oder schauen, wie man das schieben kann, wenn eine Verabredung mal früher stattfinden soll.
Wenn HA mal nicht gemacht werden, weil Kind schlecht drauf ist, würde ich sogar eine Entschuldigung schreiben. Wenn es noch ein paar Mal vorkommt, das die Lehrer*innen sanktionieren lassen (bei Fernunterricht klappt das leider nicht so gut). Wenn es häufiger passiert, nach dem Problem schauen, und dann finde ich es durchaus legitim, Konsolen, Handys, Verabredungen einzukassieren oder zu reduzieren, wenn das die Ursache ist, aber eben nicht das Handy wegnehmen oder die Verabredung verbieten, weil das Kind einmal nicht pariert.

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Hallo TE, wäre nett, wenn du mal antwortest. Haben unsere Antworten dir einen anderen Blick gegeben oder denkst du, wir sind alle doof und lassen uns auf der Nase rumtanzen?

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hallo - ich habe Herzen verteilt. -- jeder hat eine andere Sicht, -- vieles passt auf unsere Situation nicht. Wohl aber auch, weil man in einer Foren-Nachricht, nicht das tatsächliche Leben abgebilden kann ... -- ich habe reflektiert und kucke mal, wie ich die nächsten Anfälle angepasst antworten kann.
Aber ja: im Kern bleibt es nicht viel anderes für unseren Fall, dass ich versuchen muss ruhiger zu bleiben und evtl. etwas später Ansagen mache, die ich dann bei ihrem Sturkopf tatsächlich bis zum bitteren Ende auch "durchziehen" muss.
Für letzte Woche habe ich die komplette Schulsache dem Papa abgegeben und mich rausgezogen -- die beiden hatten auch ihre Kämpfe, aber ich musste jetzt eine Woche mal meine eigene arbeit irgendwie zum Teil wenigstens aufarbeiten.