Es wird kein Nein akzeptiert

Hallo, liebe community… ich habe langsam ein echtes Problem und bin am verzweifeln, so dass es täglich Streit bei uns gibt. Ich war mit meiner Tochter allein erziehend seit Geburt auf an. Nun habe ich seit über einem Jahr ein Partner. Meine Tochter ist jetzt fast drei. So verstehen wir uns alle super er ist auch eine Vaterfigur für meine Tochter. Er hat keine eigenen Kinder und auch keine Erfahrung. Manchmal fangen die Probleme einfach schon daran, dass ich etwas lockerer darin bin das meine Tochter was süßes bekommt wenn sie möchte so hat sie kaum das Verlangen danach meiner Meinung nach und sie isst wirklich selten etwas bei uns (öfter dann bei Oma und Opa) und er verbietet es des Öfteren während er wenn die kleine schläft dann aber welche auf der couch isst. Schlimmer wird es aber wenn es ums schlafen gehen geht. Dazu bei meine Tochter war noch nie ein großer Kuscheltyp. Er möchte aber gerne, wenn sie ins Bett geht, dass sie ihm gute Nacht sagt oder sie ihm ein Kuss gibt. Des Öfteren möchte sie das nicht. (dies liegt aber meistens gar nicht an ihm, sondern einfach daran, dass sie es generell nicht möchte, auch nicht bei mir, ich akzeptiere dies aber und zwinge sie nicht dazu weil ich sie meistens zum schlafen gehen auf die Wange küsse oder umarme) Dann schlage ich vor, dass er ihr gute Nacht sagt oder er ihr einfach ein Kuss gibt. Kann es ja meistens eingeschnappt und schiebt es darauf, dass ich sie schlecht erziehen würde. Noch schlimmer finde ich es, wenn getobt wird vom schlafen gehen. Klingt jetzt erst mal harmlos, aber ist langsam ein wirkliches Problem, was auch oft zum Streit führt. Meistens spielen die zwei ein Spiel. Das Spiel geht wie folgt. Er klaut ihren Schnuller. Sie hat das Ziel, ihn zurück zu gewinnen hat sie ihn dann gefunden versucht sie von ihm weg zu laufen Er fängt sie ein, nimmt den Schnuller wieder weg. Das geht dann 1-2 mal so. Meistens zeigt Selma dann nach dem zweiten Mal dass sie nicht mehr so richtig Lust hat, durch leichtes Weinen, quengeln oder schreien.
Meistens sag ich dann hört bitte auf es reicht jetzt oder merkst du nicht, dass sie keine Lust mehr hat?
Entweder ist er dann auch eingeschnappt, weil ich was sage oder ich muss wirklich so oft etwas sagen das ich auch laut werden muss. Meistens hält er sie wirklich fest das sie nicht fliehen kann und sie wirklich sauer wird. Dann möchte sie auch nicht mehr ihm gute Nacht sagen und dann ist er eingeschnappt. Ein Teufelskreis.
Es leidet langsam so unter unsere kleine Familie. Ich habe dieses Thema schon so oft angesprochen aber nie eine Lösung gefunden irgendwie nimmt er das nie ernst weil es ja um ,,kinderspielchen“ geht.

Falls ihr eine Meinung, frage, Antwort, Tipp, Lösung oder was auch immer zu meiner Story habt kommentiert sie gerne ich würde gerne mal andere Seiten hören…
Leider ist hier auch die erste Stelle wo ich irgendwem davon erzähle weil ich niemanden mehr zum reden habe. Danke im Voraus

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Dein Kind ist ein eigenes Wesen und muss niemandem zu Willen sein. Körperliche Integrität sollte niemals angetastet werden. auch dieses „Spiel“ am Abend ist eigentlich ein Machtspiel in dem er ihr zeigt, wer am längeren Hebel sitzt. Ich empfehle euch dringend eine Erziehungs- und Paarberatung, da ich der Meinung bin, dass du deine Tochter besser verteidigen solltest. Und er sollte schnell lernen, dass wir nicht mehr 1950 haben, wo man den Kindern noch aufgezwungen hat, wie sie sich zu verhalten haben.

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So dramatisieren würde ich das jetzt nicht, ich spiele mit meinen Söhnen auch solche Spiele. Wichtig ist aber, und das ist beim Freund der TE nicht gegeben, dass man sofort aufhört, wenn das Kind nicht mehr weiterspielen möchte. Küsschen verlangen finde ich sehr problematisch. Generell schrillen bei mir die Alarmglocken, wenn neue Partner der Mutter körperliche Nähe von den Kindern der Partnerin einfordern.

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Das Problem ist nicht das Spiel, sondern die gesamte Haltung des Freundes:
Das Kind soll umarmen, das Kind soll Küsschen geben, das Kind soll so lange weiterspielen, wie er es für richtig hält. Sonst ist er beleidigt. Oder wirft der Mutter vor, das Kind zu verziehen.
Wenn ich weiss, dass die Grenzen eines Kindes gewahrt werden müssen und das Kind diese auch jederzeit benennen darf, dann ist so ein Spiel kein Problem. Das ist ähnlich wie mit dem Kitzeln.

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Frage vorab: Wieso hast du niemanden mehr zum Reden? Aufgrund deiner Beziehung? Dann liegt mehr im Argen.

Zum eigentlichen Thema: Ein Kind wird NIEMALS gezwungen zu küssen, zu umarmen, soch sonst wie anfassen zu lassen und umgekehrt auch nicht dazu das bei anderen zu tun. Da ist man auch nicht beleidigt. Solch eine emotionale Erpressung geht gar nicht. Warum? Prävention. Nur wenn ein Kind von klein auf lernt: Das ist mein Körper und ich entscheide, was damit passiert (Ausnahmen wie Arztbesuche etc natürlich ausgenommen) und wer ihn berührt., ist es vor Missbrauch geschützt. Es darf und muss sogar seine körperlichen Grenzen wahren. Diese dürfen nicht überschritten werden. Nein heißt Nein, auch bei Kindern und nicht nur bei Erwachsenen. Ich würde da wirklich böse werden. Mit Erziehung hat seine Vorstellung nichts zu tun.
"Gute Nacht" sagen, also nur die Worte, ja, das sollte drin sein. Körperkontakt nicht, wenn nicht gewollt.
Auch das Wegnehmen des Schnullers, obwohl sie schon protestiert und es nicht lustig findet, ist nicht ok. Wir bringen unseren Kindern bei, anderen nichts wegzunehmen. Aber dann machen wir es selbst. Ergibt keinen Sinn.
Setz dich mit ihm zusammen und werde deutlich. Ggf sucht eine Erziehungsberatung auf. Bringt das alles nichts, würde ich ernsthaft über eine Trennung nachdenken. Deine Tochter hat Vorrang und er ist nic mht ihr Vater.

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Auch beim Arzt muss das Kind nicht mit 3 Jahren sich untersuchen lassen wenn es das nicht zwingend gemacht werden muss. Da ein Kind auch dort oder auch dadurch Ängste entwickelt. Nein heißt nein in diesem Fall.
Zwingen macht es in diesem Fall nähmlich keinem Fall besser.

Bearbeitet von tanja174
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Ich rede hier von notwendigen Untersuchungen. Das ist dann so und das kann man in dem Alter auch super erklären.

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Auch ohne jetzt sämtliche modernen Erziehungspraktiken in allen Facetten zu mögen - DAS geht garnicht und habe ich schon vor 40 Jahren nicht gemacht. Weitermachen mit "ärgern", wenn das Kind nicht mehr mitblödeln will.
Ich habe meinen Kindern beigebracht (wie meine Oma schon mir): " Was du nicht willst, das man dir tu, da füg auch keinem andern zu."
Ich behaupte mal, NIEMAND mag es, geärgert zu werden über den Punkt hinaus, wo er es als lästig empfindet; ein Erwachsener wird dann richtig sauer - und ein Kind soll es aushalten?
Erinnere Deinen Partner mal an dieses Sprichwort, falls er es nicht kennt.
Das schließt auch ein, wenn es nicht küssen/umarmen will.
Möchte ich jemand umarmen, der es lustig findet, mich zu ärgern bis zur Weißglut? Sicher nicht.
Mein Mann hat auch meine Kinder mit aufgezogen und ja, hat auch Spaß und Blödsinn mit ihnen gemacht, Gottseidank hatte er viel Humor; er hätte aber nie weitergemacht, wenn sie nicht mehr wollten.
Finde das sehr fragwürdig von Deinem Partner. Wie Du ihm das abgewöhnen kannst, weiß ich allerdings auch nicht.
Mein Schwiegersohn hatte mal die Unart, seiner Tochter ab und zu "spaßhalber" von hinten nach vorne durch die Haare zu fahren, was sie hasste. Sie fuhr ihn dann aber mal so geharnischt an, als sie etwas größer war, dass er richtig erschrak - und es endlich ließ. Das kam aber nur sehr selten vor und war keine Dauermarotte.

Ich würde Deinem Partner an Deiner Stelle mal sehr unverblümt und nicht freundlich sagen, dass er das verdammt nochmal zu lassen hat, auch wenn er dann eingeschnappt ist. Entweder er frisst es endlich - oder ihr seid ihm echt egal, was ich ja auch schlimm fände.
LG Moni

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Ich raste schon aus, wenn meine Mutter mein Baby hoch nehmen weil, obwohl sie weint und protestiert.

Ich habe allen direkt eingeflößt, dass sie vom Kind abzulassen haben, wenn sie sich wehrt. Dazu gehört

- abweisende Körperhaltung zb Wegdrehen
- große/ ängstliche Augen
- weinen

Ich würde noch 1x mit dem Mann reden. Sonst wäre Schluss. #freu

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Ich möchte wirklich nichts überdramatisieren, aber das hört sich nicht gut an. Niemals darf jemand ein Kind zu körperlicher Nähe zwingen. Das was du als "beleidigt sein" bezeichnest, ist emotionale Erpressung. Du darfst das auf keinen Fall unterstützen, sondern musst dich vor dein Kind stellen.

Bei mir schrillen auch sämtliche Alarmglocken, das ist ein übergriffiges, unangemessenes Verhalten.

Vertrauen muss man sich verdienen und ich wäre bei solch einem Verhalten im Mißtrauens-Modus.

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Ihr kennt einander seit etwas über einem Jahr. Der Mann erlaubt sich zu viel bei deiner Tochter und verhält sich übergriffig. Stopp heisst Stopp - wie sonst kann die Kleine Selbstbewusstsein aufbauen? Und löscht es dir nicht ab mit jemandem, der dein eigenes Fleisch und Blut nicht respektiert und dabei auch dich nicht Ernst nimmt, dich als Mutter sogar kritisiert? Was weiss er schon über Kinder, böse gesagt? Wie toll kann so jemand je sein?

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Ich schließe mich den anderen voll und ganz an. Es fängt aber meiner Meinung nach nicht erst mit dem grenzverletzenden Verhalten wie Umarmen und Küssen an. Dass dein Partner deiner Tochter Süßigkeiten verbietet ist eine massive Grenzverletzung dir gegenüber. Wer ist er, sich anzumaßen, darüber zu bestimmen, wann und wie viele Süßigkeiten deine Tochter essen darf? Das geht überhaupt nicht und ist meiner Meinung nach nichts anderes als ein Machtspielchen, bei dem es gar nicht um die Süßigkeiten an sich geht sondern darum, dass er bestimmt. Dazu dann noch die Machtspielchen mit deiner Tochter, die gleichzeitig auch Machtspielchen mit dir sind, denn du kannst dich ja offensichtlich nicht gegen ihn durchsetzen, dass er deine Tochter in Ruhe lässt. Ich hoffe, ihr wohnt noch nicht zusammen. Solche Männer werden meistens immer schlimmer und fordernder, je mehr man ihnen durchgehen lässt.

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Das Verhalten deines Partners ist übergriffig und grenzüberschreitend.
Dein Kind muss ihm kein Küsschen und keine Umarmung geben, wenn es nicht will. Kinder müssen von Beginn an ermutigt werden, für ihren Körper einzustehen. Wenn ein "Nein" oder eine abwehrende Haltung schon innerhalb der Familie "missachtet" werden, wie soll sich dann ein Kind bei fremden Menschen wehren?
Wenn Junior zu mir "Stopp Mama" sagt, er ist jetzt 2.5 Jahre alt, dann respektiere ich das.
Du solltest dich ganz klar vor dein Kind stellen und ihm erklären, dass es selbst bestimmen kann wem es ein Küsschen, Umarmung etc. gibt.
Auch das "Spiel" mit dem Schnuller ist zum 🤮 und nur Machtgehabe deines Partners. Warum muss er das machen,? Nimm doch deinem Partner Mal sein Handy weg, wird er es dann lustig finden?
Es gibt für mich ganz klare Grenzen im Umgang mit Kindern.

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Du kannst dir überlegen, was deine Tochter daraus lernt, dass sie diese Spiele mitspielen muss?

Ihre eigenen Grenzen sind egal. Sie muss Küsse geben, obwohl sie nicht möchte. Sie muss körperliche Spiele mitmachen, obwohl sie es nicht möchte. Sie ist klein und hilflos in dieser Lage. Du bist nicht da um sie zu beschützen.

Ich empfinde meinem Kind gegenüber eine Veranstaltung sie zu schützen und ihre Rechte zu vertreten solange sie es nicht für sich kann. Wäre es mein Kind hätte ich es niemals so weit kommen lassen und hätte eine klare Grenze gezogen. Das Kind hätte hier Priorität, weil es ihr Körper und ihre Autonomie ist.