Geschlechterspezifische Farben

Hallo ☺️

Ich habe einmal eine Frage zum Thema:

Farben!

Und zwar zieht unser Sohn gnadenlos alles an, egal welche Farbe, egal in welcher Abteilung es hing.
Rosa, Lila und Pastelltöne stehen ihm genauso gut wie Dunkelgrün, Neonorange, und was es nicht alles gibt.

Bei den Schuhen dominieren jetzt gerade die Modelle aus der Jungsabteilung. Aber nur, weil die Mädchenschuhe oft echt nicht gut aussehen.

Er hat etwa schulterblattlange Haare, blond und bekommt entweder Zöpfe oder Spangen rein. Damit die nicht die ganze Zeit im Gesicht hängen.

Auch beim Spielzeug hat er immer die freie Auswahl. Nur zu lärmendes finde ich doof. Da ruft die Migräne dann.
Er malt, bastelt, baut, puzzled.

Doch immer wieder gibt es von Außenstehenden, auch Fremden (!), Kritik. Der arme Junge wird noch schwul und eben dieses ganze, leidige Thema.

Wie haltet ihr das?

Ist es euch wichtig, dass Fremde auf den ersten Blick das Geschlecht des Kindes erkennen können?

Habt ihr Einschränkungen?

Gibt es wirklich Befürchtungen, dass man damit die Sexualität beeinflussen kann?
Ich dachte immer, über diesen Punkt ist man heutzutage längst hinweg...

Ich freue mich auf eure Antworten!

Liebe Grüße ❤️

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"Bei den Schuhen dominieren jetzt gerade die Modelle aus der Jungsabteilung. Aber nur, weil die Mädchenschuhe oft echt nicht gut aussehen.

Er hat etwa schulterblattlange Haare, blond und bekommt entweder Zöpfe oder Spangen rein. Damit die nicht die ganze Zeit im Gesicht hängen."

Ich stehe ja auf dem Standpunkt, dass die Kinder alles tragen können und dürfen - egal ob aus der Jungs- oder Mädchenabteilung. Wenn ich deinen Post so lese, dann habe ich aber das Gefühl, dass du um jeden Preis dieses "Jungs-Klischee" nicht erfüllen möchtest und es total gerne siehst wenn dein Sohn in diesem Punkt aus der Rolle fällt und ihn in diese Richtung auch pushst! In diesem Fall schränkst du ihn in seiner Wahl aber genauso ein und beeinflusst ihn in dieser Hinsicht wie wenn du ihm nur Sachen aus der Jungsabteilung anziehen würdest. Eine geschelchtsneutrale Erziehung bedeutet, dass man das Kind NICHT in irgendeine Richtung beeinflusst, sondern es sich frei entfalten kann und selbst die Entscheidung trifft. Wenn ein Mädchen dann gerne Jungskleidung anzieht und ein Junge gerne Kleider - okay. Wenn ein Mädchen aber dann ein Kleid wählt und der Junge ein blaues Shirt mit Bagger drauf gut findet, dann ist das genauso in Ordnung!

Leider denken viele dass eine geschlechtsneutrale Erziehung bedeutet, dass Jungs wie Mädchen angezogen werden und Mädchen wie Jungs und sind dann auch noch wahnsinnig stolz darauf, wenn sie ihren Baby-Sohn in einen rosa Strampler stecken. Aber es geht wie gesagt darum, dass die Kinder ohne Einfluss der geschlechtsspezifischen Stereotypen sich ihre Kleidung, ihr Spielzeug etc. aussuchen und nicht weil es von der Familie, von Freunden oder generell von der Gesellschaft erwartet wird. Wenn ein Mädchen sich dann eine Puppe als Lieblingsspielzeug wählt heißt das nicht, dass die Eltern bei der geschlechtsneutralen Erziehung versagt haben - es heißt nur, dass das Kind halt gerne mit Puppen spielt. Nicht mehr und nicht weniger.

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Genau das dachte ich auch beim Lesen. Es ist ein bisschen too much.

Geschlechtsneutral heißt einfach, dass jeder das tragen oder auch tun DARF, was er MAG. Dass es keine Einschränkungen aufgrund des Geschlechts gibt oder man das Kind in eine der beiden Richtungen drängt. Den Jungen bewusst mit Kleid und Glitzerhaarspangen in die Schule schicken, würde ich trotzdem nicht.

Unser Sohn trägt auch einen Zopf, aber nicht mit rosa Spangen und lila Haargummis. Nicht weil ich es verbiete, sondern weil er denken würde, ich will ihn blamieren, wenn ich das vorschlagen würde. Er ist acht. Da ist schwarz die Farbe der Wahl und gaaaaanz zur Not noch weiß oder braun :-D Aber da habe ich nix mehr mitzureden in dem Alter ;-)

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Da ein Kind bis zu einem gewissen Alter seine Kleidung noch nicht selbst kauft/aussucht, wäre die freie Wahl aber nur vorhanden, wenn es im Kleiderschrank "alles" hat. Also Hosen und Röcke, Rüschen und Dinos. DANN hat ein Kind Wahlfreiheit. Zu sagen "Wenn mein Kind halt mal zufällig selbst in die Mädchenabteilung stiefelt und sich was rauszieht" ist das keine Wahlfreiheit. Die Sachen müssen gleichwertig angeboten werden.

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Mein Sohn ist nun 2,5

Er schminkt sich gern mit,trägt gern Haarreifen seiner Schwester und Haarspangen
Es ist auch Mal was rosa an der Hose (trägt ab und an Klamotten auf )

Und uns stört es null. Wie er Lust hat.

Meine Tochter trägt ja auch blaue Kleidung und ne Cap 😉

Ich sag immer,jeder wie er mag. Und mein Sohn. Steht auf Glitzer Glimmer 🤷

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Hier genauso! XD

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Ich bin der Meinung, dass Sexualität nicht anerzogen wird sondern angeboren ist.

Das vorab dazu.

Mir ist es egal ob andere ihm das Geschlecht ansehen. Übrigens gibts total viele die auch in blauer Kleidung denken es sei ein Mädchen oder in pinker Kleidung denken es deinen Junge.


Ich möchte aber mein Kind schützen; so weit es geht und dazu gehört nun mal ihn später nicht mit Pinien TüTü in die Kita zu schicken. Ja, falsch ist es den Kindern nicht beizubringen, dass das ok ist aber dennoch weiß ich (selbst Pädagogin) wie gemein andere Menschen sein können und würde meinen Sohn so weit es geht davor schützen wollen.

Abgesehen davon finde ich Mädchenkleidung einfach nicht schön an Jungs und solange ich mein Kind einkleiden kann, wie ich es mag, sind es eben neutrale Töne oder Dinos, Cartoons, Autos &co. Er hat auch rosa Shirts, sind halt Jungenshirts und stehen ihm total gut.

Auf die Idee meinen Sohn jetzt in der Mädelsabteilung einzukleiden würde ich nicht kommen, da ich finde, dass a) die Schnitte nicht passend sind und b) es mir halt einfach nicht gefällt.

Was andere tun ist mir Schnuppe.

Ich rede hier von dem Zustand allerdings, wenn er den Wunsch selbst gar nicht äußert. Natürlich ist es wieder was anderes, wenn er selbst ein Pailetten Pinkes Herz Oberteil tragen wollen würde aber auch dann sage ich ehrlich, versuche ich ihn erst mal anderes schmackhaft zu machen, bevor ich ihm sofort genau das hole.

Ich möchte ihm aber beibringen, dass es egal ist was andere tragen, wie sie aussehen oder wen sie lieben. Er hat jeden Menschen zu respektieren und akzeptieren, so wie er selbst respektiert und akzeptiert werden möchte.


Sagen möchte ich noch, dass ich in meiner Laufbahn mit etlichen Kindern, Familien und in Kitas gearbeitet habe und noch nie das gesehen habe, was hier so oft beschreiben wird: ein Junge im pinken TüTü.

Genau so wie ich es ok finde, wenn du deinen Sohn in rüschen steckst sollte man es aber auch okay finden, wenn jemand es nicht mag.

Bearbeitet von Winterwonder
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Ich persönlich mag es, Jungen und Mädchen geschlechtstypisch anzuziehen. Die Sexualität beeinflusst das nicht, das ist angeboren.

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Es geht ja auch nicht um die Sexualität, sondern um Rollenbilder und Verhaltensweisen, die blöderweise mit den Farben verbunden sind. Das schränkt die Kinder ein und das ist es, was als problematisch angesehen wird und ich bspw. bei meinem Kind verhindern möchte. Kinder lernen schnell, welche Farben ihrem Geschlecht zugeordnet sind und wenn dann die ganzen Spielsachen auch nach dem Farbschema sortiert sind, wissen sie auch direkt, welches Spielzeug sie spielen „dürfen“. Oder, dass das lieblich duftende rosa Duschgel für Mädchen ist. Und der Backofen und die Puppenküche natürlich auch, während Knobelspielzeug und Bausteine für Jungs vermarktet werden.
Dazu kann ich das Buch „Die Rosa-Hellblau-Falle“ sehr empfehlen (oder den Instagram Kanal).

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Nein, auch im Jahr 2023 haben doch Jungs bitte Jungs zu sein! Laut, stark, mit kurzen Haaren und in blauer Kleidung. Schlimm, wenn er dank rosa Tütü noch schwul werden würde...das geht nicht! Es ist schließlich 1950!

Genug Ironie:

Sexualität ist von Anfang an festegelegt, da spielen Farben keine Rolle. Aber eine Rolle spielt, wie ihr mit ihm umgeht. Wenn er sich ausprobieren und entfalten darf und ihr ihn so annehmt, wie er ist - super! Aller anderen - lasse reden.

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Farben haben mit der Sexualität nichts am Hut und gehören auch nicht zusammen. Das ist angeboren.

Aber ja, ich ziehe meine Kinder "Geschlechtstypisch" an. Zumindest solange ich die Kleidung raussuche. Eben was meinem Geschmack entspricht.
Ab den Moment, wo sie selber entscheiden, funke ich nicht mehr rein. Allerdings kam ich (bei meinem Großen, der Kurze ist noch zu klein) bisher nie in die Situation, das Kleider oder sonstiges getragen werden wollten 🤷‍♀️ beim Kurzen werde ich es sehen, wie es sich entwickelt und sehe dann weiter.

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Da wurde dann ja auch schon gelernt, dass Kleider tabu sind. Das ist keine Wahlfreiheit mehr🙊.
Genug urbia für heute.

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Ich finde deine Aussage nahezu grotesk und habe das Gefühl, dass deine Art und Weise auch nur innerhalb einer linkspolitisch orientierten, grünen Blase funktioniert.

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Unsere Kinder dürfen - genau wie wir früher - anziehen, was sie wollen, solange es der Situation angemessen ist (also nicht im Winter mit Sommerkleidung rausgehen, nicht mit zerrissener Hose zur Konfirmation o. ä.).

Farben, Kleidung und Spielzeug haben keinerlei Einfluss auf die Sexualität oder das Gender. Traurig, dass es noch immer Leute gibt, die das nicht wissen.
BTW: vor 100 Jahren war rosa DIE Farbe für Jungs, und absolut nichts für "zarte Mädchen", die sollten gefälligst hellblau tragen.

Was heißt auch "Geschlecht erkennen"? Meine Schwester war ca. 10, lief mit Jungsklamotten herum, hatte kurze Haare und trotzdem konnte man ihr ansehen, dass sie ein Mädchen war - noch vor Pubertätseintritt.
Ich finde überhaupt nicht wichtig, dass man das sofort sehen kann. Warum auch?

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Mein dreijähriger Sohn zieht an was er will, auch Kleider. Natürlich hat das keinen Einfluss auf seine Geschlechtsidentität oder Sexualität. Im Übrigen wäre es auch kein "armes Kind" wenn er homosexuell wäre. Aber ja, ich glaube es gibt leider noch viele Menschen die so sehr in ihrer eigenen angelernten Geschlechterrolle stecken, dass sie damit nicht gut umgehen können.

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Zum Glück habe ich da wohl ein anderes Umfeld (darunter viele PsychologInnen und PädagogInnen), die sich freuen, wenn ein Kind alles tragen darf und wissen, dass da keine negativen Folgen zu befürchten sind. Nur mein Vater macht manchmal blöde Kommentare zu den schulterlangen Haaren unseres Sohnes. Ich habe nun ein Foto meines Vaters als Teenager in den 70ern rausgesucht, auf dem er ebenfalls schulterlange Haare hat. Das liegt für solche Kommentare nun im Wohnzimmer bereit 😁. Seitdem nimmt unser Sohn die Kommentare nicht mehr ernst.

Ansonsten habe ich persönlich kein Problem damit, wenn man meinen Kindern ihr Geschlecht nicht ansieht. Ich habe sogar beobachtet, dass Erwachsene auf dem Spielplatz freundlicher und hilfsbereiter sind, wenn sie unseren Sohn für ein Mädchen halten. Ich habe ihn als er gerade 4 Jahre alt war gefragt, wie er das findet, wenn Fremde denken er sein ein Mädchen. Ob ich sowas korrigieren soll. Ihn hat das Thema nicht groß interessiert, "Ist doch eh egal, Mama".