Hallo Ihr Lieben,
sicherlich könnt ihr verstehen, dass ich diesen Beitrag lieber anonym schreibe.
Mein Exmann und ich sind seit vier Jahren getrennt. Was das Thema Medien angeht, sind wir unterschiedlicher Meinung. Bei uns gibt es eine halbe Stunde Medien-Zeit und das Tablett von unserem Siebenjährigen ist gut limitiert und kontrolliert. D.h. kindgerechte Medien und wir reflektieren auch regelmäßig zusammen. Wenn er doch etwas für die Schule suchen muss oder eine Wissenssendung schauen will, ist es okay, wir recherchieren auch gemeinsam.
Bei seinem Papa hat er schon zum fünften Geburtstag ein eigenes Tablett bekommen und hat dort nur eine zeitliche Begrenzung am Abend, insgesamt darf er aber so viel daddeln wie er möchte und es werden Inhalte kaum gefiltert geschweige denn kontrolliert.
Meine Bedenken dahingehend tut er ab, das würde mich nichts angehen weil es seine Betreuungszeit ist.
Wenn die Kinder bei ihm sind, übernachten sie auch oft bei der Schwester meines Exmannes, die selbst drei Kinder hat. Sie selbst erzieht wenig. Die Kinder haben alle Technik und sind Hauptsache damit ruhig. Ihre beiden Jungs, acht und elf Jahre alt, sind ziemliche Rüpel und sehr aggressiv. Ich habe schon mehrfach geäußert, dass ich mich nicht wohl fühle, wenn meine Kinder dort übernachten, weil wenig Beaufsichtigung erfolgt.
Nun habe ich eine Vorladung zur Zeugenbefragung bekommen, Abt. Sexualdelikte und hab natürlich gleich angerufen, was los ist.
Mein Sohn hat mit einem seiner Cousins wohl vor der Kamera des Handys herumgealbert (also das Handy seines Cousins) und sich dabei auch nackt gefilmt. Sie haben ihre Penisse in die Kamera gehalten und fanden das total lustig. Das ist die eine Sache, ich weiß, dass Solche Spielereien in dem Alter durchaus normal sind, es ist nur wichtig, sie zu begleiten, dass man solche Dinge eben nicht filmt.
Allerdings hat die Schwester meines Exmannes das Handy mit ihrem eigenen, erwachsenem YouTube-Account verbunden und keinerlei Kontrollmechanismen installiert. Aufgrund dessen hat der Junge, obwohl mein Sohn das nicht wollte, das Video hochgeladen. Zum Glück hat YouTube einen Filter und sofort den Account gesperrt, gleichzeitig an die Behörden gemeldet…
Nun war das Ganze schon im Januar und ich wurde erst gestern informiert. Meinen Exmann darauf angesprochen, sagte er, er wusste das schon (!!!), hätte aber nicht gedacht, dass das weiter verfolgt wird, seine Schwester hätte halt keine Ahnung von Technik und er könne sie nicht belehren. Damit ist das für ihn erledigt. Mein Vertrauen ist damit wieder mal enttäuscht, er hätte mich in informieren müssen, finde ich.
Ich sehe das insgesamt anders. Wenn ich das Wissen nicht habe, muss ich es mir aneignen oder kann die Kinder eben nicht mit Technik allein lassen. Deshalb sehe ich sie hier in der Verantwortung und überlege, einen Strafantrag zu stellen, damit sie begreifen, dass das keine Kleinigkeit ist. Man weiß doch, wie schnell das in falsche Hände gerät und ich möchte natürlich auch ernst genommen werden. Natürlich habe ich mit meinem Sohn schon gesprochen und auch der Polizist wird ihm das heute noch einmal näher bringen. Aber ich kann von einem siebenjährigen auch diese Weitsicht gar nicht verlangen.
Wie würdet ihr reagieren? Wenn ich einen Strafantrag stelle?
Nacktvideo hochgeladen -Schwägerin zur Verantwortung ziehen?
Moment. Der 11-Jährige hat diese Videos auf den YT-Account seiner Mutter gestellt?
Was willst du denn genau anzeigen?
Dein Sohn hat Kinderpornographie hergestellt und der ältere hat sie verbreitet. Und nein, es ist nicht normal, dass die Kinder sich filmen und hochladen. Den Altersunterschied von 4 Jahren finde ich dabei auch bedenklich- unter gleichaltrigen finde ich es normal, dass sie sich angucken. Aber der 11-Jährige hätte schon wissen müssen, dass das absolut nicht ok ist und der Jüngere konnte es eben nicht überblicken.
Ein 7-Jähriger darf auch keinen unkontrollierten Umgang mit Medien haben.
Geh zum Termin der Polizei hin und lass dich aufklären. Kinderpornographie ist keine Bagatelle- das werden die schon selbst verfolgen.
Ich würde mich allerdings mit meinem Ex zur Meditation an den runden Tisch des Jugendamtes begeben und dort ganz klar mitteilen, dass ich informiert werden will, wenn Kinderpornos meines Sohnes im Internet hochgeladen werden und er das nicht unter den Teppich zu kehren hat in der Hoffnung, dass es nicht raus käme.
So. Dann würde ich noch zum Anwalt gehen und mich da neutral aufklären lassen- welche Möglichkeiten habe ich nun, diesen Umgang zu unterbinden? Kann der Mann überall mit dem Jungen hin wo er in seiner Zeit möchte oder kann ich nun verlangen, dass die Kinder nicht alleine dort sind?
Liebe Grüße
Schoko
*Mediation nicht Meditation 🤣
Das sind gute Ratschläge! Ich hoffe für die Mutter und das Kind, dass da in Zukunft eine bessere Regelung herkommt, damit das Kind zukünftig (auch vor sich selbst) besser geschützt ist.
Ich rate zu ein wenig Besonnenheit bei diesem hoch emotionalen Thema:
Angesichts der gespannten familiären Lage würde ich keine Anzeige erstatten (sonst auch nicht), zum Glück ist das Video ja gleich gesperrt worden.
Das badet indirekt nur dein Kind aus, es wird über dich geredet und geschimpft.
Sehr wohl würde ich das aber nachdrücklichst beim runden Tisch des Jugendamts thematisieren und verlangen, dass die Tante zu gewissen technischen Kontrollmechanismen verpflichtet wird.
Und ganz sicher würde ich mit meinem Kind ausführlich sprechen und mir den 11-Jährigen zur Brust nehmen ohne das Geschehene zu dramitisieren.
Es bringt ja nicht viel, ausser Behördenaufwand. Die Mutter hat den Film ja nicht hochgeladen, schon gar nicht vorsätzlich. Strafbar wäre aber nur vorsätzliche Begehung oder vorsätzliche Gehilfenschaft und der Cousin ist nicht strafmündig. Es handelt sich um ein erzieherisches Problem, nicht um ein strafrechtliches.
naja der 11 jährige hatte einfach Zugang zu ihrem Account, es gibt ganz sicher ein Verfahren, und einen Eintrag ins Strafregister, der 11 jährige wird eine Anhörung bim JA bekommen
ich sehe eher das Problem, dass das Bild des 7jährigen für immer irgendwo im Netz ist
Es wird vielleicht eine Anhörung geben, aber wenn der Sachverhalt sich so abgespielt hat, wie im Ursprungspost beschrieben, passiert nichts weiter, weil bei der Mutter offensichtlich der Vorsatz fehlt. Der Vorfall ist strafrechtlich nicht relevant.
Das ist ganz klar Kindeswohlgefährdung und du kannst sie wegen Vernachlässigung der Aufsichtspflicht anzeigen. Wenn das die Staatsanwaltschaft nicht schon selbst macht. Darauf stehen bis zu 3 Jahre Haft.
Der größere Junge ist 11 und hat durchaus das Wissen dass sowas hochzuladen nicht in Ordnung ist, er weiß allerdings nicht mit welcher Relevanz und warum das so gefährlich ist. Da ist die Mutter dran. Auch Fahrlässigkeit ist strafbar. Ich würde sie mindestens beim Jugendamt melden und den Umgang zu ihr untersagen.
Das Ding wird dein Sohn nun mittlerweile verstanden haben, aber ich würde trotzdem schauen dass er jetzt nicht permanent damit belastet wird. Er ist einfach noch zu klein und das ist ja schon ganz schön viel Rummel.
Den Kindsvater würde ich auch was Husten und auch da definitiv das Jugendamt einschalten. Wie kann es sein dass er dir das verheimlicht? Ich kann nur nochmal wiederholen dass das Kindeswohlgefährdend ist und du auch ihm den Umgang untersagen kannst bis das geklärt ist. Immerhin war das Kind ja eigentlich in seiner Obhut.