Verhalten Kind 2,5

Meine Tochter ist jetzt fast 2,5 und aktuell verhält sie sich etwas anderes als sonst. Das gehört zu Entwicklung dazu und ist ein ständiges auf und ab. Ich weiß.

Aktuell ist sie schnell frustriert und reagiert dementsprechend.

2 Dinge fallen mir besonders auf:

1. Sie ist häufiger ablehnend mir gegenüber. Es ist (soweit mir bekannt) nie etwas negatives vorgefallen. Ich bin auch nicht strenger als mein Mann oder oder...
Aber dann kam nun schon ein paar Mal "geh weg Mama !!" Und der Papa musste her.
Es ist kein Dauerzustand. Aber mir wird doch oft vermittelt das Papa eben die Nummer 1 ist. Es ist schön, dass die beiden sich haben und diese liebe teilen. Aber wenn sie mich dann so ablehnt...das tut schon weh.

2. Sie ist aktuell sehr sprunghaft. Beim Essen besteht sie auf etwas bestimmtes und wenn sie es bekommt möchte sie sofort wieder etwas ganz anderes. Das selbe bei Kleidung, spielen/Beschädigungen usw.

Wie kann ich damit gut umgehen?

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Wir haben beim Essen die Regel eingeführt, dass wenn den Kindern irgendwas doch nicht schmeckt, sie es liegen lassen dürfen und eine Alternative aussuchen können. Wenn sie dann aber die Alternative auch liegen lassen, gibt es nichts drittes mehr, bevor nicht eines der beiden anderen Lebensmittel aufgegessen wurde. Mit unserer Tochter (22 Monate) hatten wir es erst gestern. Das eigene Brot hat ihr nicht geschmeckt, sie wollte das gleiche wie ich. Hat sie auch bekommen. Dann wollte sie gar zweite auch nicht mehr. Dann haben wir gesagt es gibt jetzt nichts anderes, wenn sie keines der Beote aufisst. Sie ist dann 10min spielen gegangen und dann zurückgekommen und hat beide Brote aufgegessen.
Generell geben wir ihr eher kleine Portionen.

Bei Beschäftigungen wäre es mir völlig egal. Die kann sie ja frei wählen und jederzeit wechseln, das tangiert mich ja wenig. Außer sie würde unbedingt rausgehen wollen und dann gleich wieder rein und dann wieder raus oder so. Aber dann gibt's wahrscheinlich einfach Missverständnisse in der Kommunikation. Ansonsten würde ich es halt so lange mitmachen, wie es für mich okay ist und irgendwann meine Grenze ziehen.

Kleidung kann sie meinetwegen versuchen zu wechseln. Falls ich Zeit habe, kann ich ihr auch helfen. Ist ja nicht schlimm. Meine Tochter übt aktuell Hosen und Schuhe an- und ausziehen, ist doch sinnvoll und ich kann auch gerne immer mal wieder kurz helfen. Wenn wir keine Zeit mehr haben, muss sie halt aufhören sich umzuziehen. Sucht sie die Kleidung und Beschäftigungen denn selbst aus? Oder schlägst du ihr was vor? Wenn ja, würde ich damit aufhören.

Wie läuft es denn mit dem Vater, gibt's da die gleichen Themen wie bei dir?

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Danke für die Rückmeldung.
Die Regelung zum Essen finde ich nicht schlecht. Generell noch Mal mit meinem Mann sprechen, was uns dazu einfällt.

Bei Beschäftigungen ist es manchmal etwas nervig aber auszuhalten. Es fällt mir halt nur auf.

Kleidung ...sie sucht mit aus. Dennoch könnte sie auch dann noch 3 mal umziehen. Das macht es morgens vor der Kita und dem arbeiten nicht immer ganz so leicht.

Die Beziehung zum Vater war immer sehr gut. Zu mir aber auch. Sie hatte im Wechsel immer Mal wieder Mama oder Papa Phasen.
Das ist ja auch ok. Aber dieses " ich will dich nicht bei mir haben, nur noch Papa ist gut"( gefühlt) ist schon traurig.
Die Themen sind die Seiten. Sie ist ja auch erst 2,5. Tiefgründige Gespräche sind da noch nicht so vorhanden 😃

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m. E. ist das normales Verhalten in diesem Alter. Sie ist auch nicht "sprunghaft"...sie testet und sucht eine Linie. Die Selbstwahrnehmung wächst in diesem Alter und das spiegelt sich halt auch im Verhalten. Lass Dich einfach nicht wie ein Fähnchen im Wind hin und herschleudern sondern sei der stabile Fels in der Brandung. Gib eine klare Linie, einen überschaubaren Bereich, in dem sich Deine Tochter bewegen kann. Sie will ein bestimmtes Essen und lehnt es ab, sobald es vor ihr steht? Biete ihr maximal eine Alternative...oder bleib direkt dabei, wenn sie es sich vorher bewusst ausgesucht hat. Bei der Kleidung/Spiel etc.: lass sie aus einer sehr überschaubaren Anzahl von Alternativen wählen und bleibt dann dabei.

Papa ist auch nicht die Nummer 1. Sie spielt dieses "Spiel", weil sie einen großen Schritt in Richtung "Eigenständigkeit" geht, bzw. sich ihrer selbst bewusst wird. Die Mutter ist in aller Regel die erste und die engste Bezugsperson...es erfolgt jetzt einfach eine Art Lösungsprozess, eine Abnabelung. Ganz normal in der Autonomiephase...die Kinder entdecken, dass ihr Radius größer ist, als nur um die Mama herum...und das ist auch gut und richtig so. Das darf man keineswegs persönlich nehmen.

Das Frustrationslevel wird sich auch wieder beruhigen. Auch das ist ganz normal in diesem Alter. Sie wollen Dinge erreichen, kleine Erfolge erzielen...wird die Erwartung enttäuscht, dann schlägt der Frust durch. Eine gewisse Frustrationstoleranz muss erst gelernt werden und wird es nur dann, wenn das Kind lernt mit Misserfolgen umzugehen (das heißt, es muss auch mal Misserfolge haben können und nicht permanent davor bewahrt werden). Hier ist es günstig, im Nachgang der Trotz-/Wutreaktion zu reflektieren...zu fragen, was denn das Kind so wütend gemacht hat, erzählen was das Verhalten bei Dir auslöst und wie das Kind damit besser umgehen könnte....

Hat ja keiner behauptet, dass Kindererziehung ein Spaziergang wird ;-) Alles Gute

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Punkt 1:
Das solltest du dir wirklich nicht zu Herzen nehmen, macht meiner auch gerade, wenn andere dabei sind bkn ich abgeschrieben. Er erweitert eben seine Beziehungen.
Auf keinen Fall persönlich nehmen.
Wirst sehen, wenn es hart auf hart kommt und er sich verletzt oder krank ist wird "Mama geh weg" ganz schnell zum "Papa geh weg"

Punkt 2:
Ohja, das haben wir hier auch.
Ich bemühe mich immer ihn wählen zu lassen, frage ihn vorab, lass ihn aussuchen was geht. Wenn er dann aber so sprunghaft ist und seine Meinung doch immer woeder revidiert, entscheide ich. Da wird auch mal gewütet aber was solls. So lernt er.

Achte auf deine Ressourcen und sorge für dich für regelmäßige Entspannung :)