Konsequenzen scheinen meinen Sohn nicht zu jucken - was tun?

Hallo!

Ich bin seit gestern Abend ziemlich sauer auf unseren Elfjährigen.
Da es bei uns noch nie geklappt hat, dass die Kinder gefragt haben, bevor sie sich am Süßigkeiten- oder Eisschrank bedient haben, habe ich diese Dinge seit einiger Zeit eingeschlossen. Der Süßigkeitenschrank hat ein Schloss mit Schlüssel (wenn die Kinder fragen, bekommen sie den Schlüssel und dürfen sich etwas nehmen), im Eisschrank ist eine Medikamentenbox mit Zahlenschloss - hier geb ich das Eis auf Nachfrage raus. Bei allem, was nicht eingeschlossen ist, meint insbesondere unser Sohn, dass das zur freien Verfügung ist. So frisst er seiner großen Schwester regelmäßig Kaugummis (gerne mal ne halbe Dose oder mehr) weg, die diese sich vom Taschengeld gekauft hat, und wenn mein Mann oder ich Süßigkeiten kaufen und nicht gleich einschließen, wird es genauso vernichtet.

Nun ja, solange es sich um ein Schloss mit Schlüssel handelt, funktioniert das ja (auch wenn ich mir natürlich wünschen würde, dass unser Sohn einfach mal das Eigentum anderer respektiert). Beim Eis ist es leider so, dass unser Sohn das Zahlenschloss mit schöner Regelmäßigkeit knackt, indem er den Code durchprobiert. Das letzte Mal geändert habe ich den Code vor wenigen Wochen. Am Montag habe ich dann - weil im Sonderangebot - 5 Packungen Nui Eis gekauft - insgesamt also 15 Portionen. Diese habe ich ordentlich eingeschlossen, hab aber sowohl Montag als auch Dienstag jedem Kind ein Eis gegeben und auch selbst jeweils eines gegessen. Gestern waren dann also noch 9 Portionen vorhanden - dachte ich! Als ich abends ein Eis essen wollte, war noch genau ein Eis da. Den Rest hatte unser Sohn sich einverleibt - und das war nicht das erste Mal!

Nun ja, ich hatte meinem Sohn schon vor längerer Zeit angedroht, dass ich ihm für Eis / Süßigkeiten, die er ohne zu fragen nimmt, den entsprechenden Betrag vom Taschengeld abziehe, und das auch schon mehrfach durchgeführt. Das hat bisher nicht geholfen. Nun könnte ich ihn natürlich losschicken, um von seinem Taschengeld neues Eis zu kaufen - das würde er aber ohne meine Hilfe nicht heil heimbringen, da es bei uns im Dorf keine Geschäfte gibt und das Eis auf dem Weg vom Supermarkt nach Hause schmelzen würde. Oder ich kauf gar kein Eis mehr - dann kann er es auch nicht essen. Aber damit würde ich ja unsere Tochter und uns selbst gleich mit bestrafen. Warum sollen wir alle auf Eis verzichten, nur weil der Jüngste sich nicht an die Regeln hält.

Mehr "logische Konsequenzen" fallen mir jetzt beim besten Willen nicht ein! Ich hab darum unserem Sohn jetzt für eine Woche die Switch weggenommen (mir ist durchaus bewusst, dass das in keinem Zusammenhang zur Tat steht, es ist eine reine Strafmaßnahme) und ihm wieder 10€ vom Taschengeld abgezogen. Außerdem darf er den Nachmittag (3 Stunden) ohne Handy und Konsole bei mir im Büro verbringen und einen Aufsatz schreiben, warum er sich nicht einfach am Eis bedienen darf (das ist dann schon eher sinnvoll). Darüber hinaus hab ich ihm gesagt, dass er sich die Playstation, die er unbedingt haben möchte, gerne vom Taschengeld zusammen sparen kann (mein Mann hatte ihm letzte Woche zugesagt, dass er einen großzügigen Zuschuss gibt), er von uns aber keinen Cent dazu bekommt und das Sparen verdammt lange dauern wird, wenn ich ihm immer wieder Taschengeld abziehen muss. Ich fürchte aber, dass wird auch nicht wirklich helfen, weil mein Sohn diese Konsequenzen und Strafen in dem Moment, wo er an Eis denkt, schlichtweg wieder vergisst.
Ich weiß mir also keinen Rat mehr. Und versteht mich nicht falsch, es geht mir nicht darum, dass mein Sohn kein Eis essen darf. Aber er muss keine Unmengen davon essen und muss einfach mal respektieren, dass das Eis nicht für ihn alleine sondern für alle ist. Wie oft hab ich schon versucht ihm zu erklären, dass einer nichts bekommt, wenn er 2 Portionen nimmt - interessiert ihn nicht.

Darum frage ich Euch: Habt ihr noch Ideen, wie mein Sohn vernünftig wird? Seine Schwester ist nur 2,5 Jahre älter als er - die hat sogar freien Zugang zu diversen Online-Shopping Accounts und würde nie etwas bestellen, ohne mich zu fragen. Auch den Code vom Eisfach hatte sie, und trotzdem hat sie mich immer gefragt, ob sie ein Eis darf. Was stimmt mit meinem Sohn nicht?

LG

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Hm also ich sehe die Sache ganz anders als alle anderen hier.
Ich würde ihn nicht bestrafen, sondern den Grund herausfinden, ggf. auch mit Fachleuten, warum er das macht. Das deutet ja schon fast auf eine Essstörung hin, die wird durch Strafen und Konsequenzen mit Sicherheit nicht geheilt.

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Sehe ich genauso. Bestrafungen funktionieren nicht. Siehe zum Beispiel Blitzer. Führt nur dazu das die Konsequenz vermieden wird aber ändert nicht das Verhalten, die Leute Bremsen ab und rasen weiter.
Was sagt denn der Sohn dazu?
Was sind die Gründe?
Was wäre seine Lösung?
Es ist auch klar das die Kinder sich nicht den Apfel wollen wenn sie das "verbotene gute Zeug" haben können.

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Dein Sohn ist 11 - nicht 5.
Sowas wie Süsskram oder an den Kühlschrank sollte eigenverantwortlich ohne Zahlenschloss und Erlaubnisfragen oder Regelung von Mama funktionieren.
Aber ja: es gibt so Kids, die sind unterschiedlich drauf und können das Maß nicht halten.
Ich gehe mal davon aus, dass du schon ungeregelt Zugang zugelassen hast und er sich auch mal richtig schlecht gefuttert hat?

Als es letzte Woche so heiß war, haben wir alle mehrere EIs am Tag gegessen. Auf "Eis" wenn es heiss ist kucke ich nicht, wenn es uns allen so geht. -- mal gibt es solche Tage, dann andere.
Allerdings kaufen wir nur manche Eis-Packungen und wenn sie leer sind, sind sie leer, --- der Rest im Gefrierschrank sind selbstgemachte Fruchtsaft-Eis, was öfter mal abends gemacht wird und dann am nächsten Tag wieder voll ist, die sind ja wie Saft trinken und dürfen auch mehrere am Tag sein, - somit ist die "lust" befriedigt. und selbst 5 Eis sind so viel Wert wie ein großes Glas Saft. also nix.
Das Eis was kostet, nimmt eigentlich jeder vernünftig bei uns bzw. das "zweite" ist dann eben das eigene.

Selbes gilt für Süsskram: wir kaufen nur begrenzt und wenn leer, dann leer.
Bei Übermaß und wenn was fehlt, das ICH haben wollte, hab ich meinen Sohn auch schon zu den unpassendsten Zeiten von seinem Taschengeld zu Fuss zum Supermarkt geschickt. Sprich: bei 4 Familienmitgliedern müssen auch 3 Riegel in der Packung bleiben für die anderen, -- leer machen ohne zu Fragen gibts nicht.
-Regen, Kalt, Winter --egal ... also mit der Zeit hat das schon geholfen, aber das war damals in der Grundschule und zeige auch erst Erfolg, nachdem es eben mehrmals passierte. --
Vermutlich versucht er auch so die Verbote zu kompensieren, wenn er mal dran kommt.

wenn es bei Euch im Maß halten gar nicht geht, dann würde ich u.U. jedem "seine" Süsskramschüssel für eine Woche füllen. Bei den anderen Bedienen ist tabu. - dann kann er sich "seine" Schüssel oder seine Eis ja selbst einteilen. - oder halt auch nicht, dann ist es halt weg.

Und ja: wenn man sich an den Fächern der anderen bedient, wirds anstrengend oder aufwändig (zum supermarkt laufen, Taschengeld etc....) - eventuell hilfts ja.

Bei Freunden ging es auch gar nicht. -- da gabs für die Kids eine Schublade und sie hat das die Kinder untereinander ausfechten lassen, wenn der eine dem anderen alles weg gegessen hat. sie selbst hatte für sich selbst einen Geheimvorrat für die Nerven :).


Andere Frage: Fehlt Deinem Sohn die Alternative, wenn er zwischenrein Lust auf "irgendwas" hat?`--- Gibt es denn Alternativen, die ihm schmeckne für zwischenrein? Sowas solle auf jeden Fall im Haus sein, sonst wird alternativlos ja immer der Süsskram geplündert.

Bearbeitet von tr357
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Ähnlich handhaben wir es auch. Was da ist, ist da und daraus darf bedient werden. Wenn es aufgegessen wurde, ist es halt weg und wir Eltern entscheiden, wann es wieder Nachschub gibt. Ich verbiete meinem Kind (nicht mehr) den Süßkram, ich merke es maximal an, wenn ich den Eindruck habe, dass das Überhand nimmt. Da ich aber das Gefühl kenne, wie es ist zu wissen, dass etwas, was man sehr gerne mag, vorhanden ist, aber man darf ja nicht dran, verbiete ich meinem Sohn die Süßigkeiten nicht, sondern warte ab, bis sie aufgegessen sind und dann kaufe ich einfach eine Zeitlang keine mehr. So habe ich es immer einigermaßen unter Kontrolle, wie hoch der Konsum ist.

@TE, vielleicht wäre das auch bei euch eine Maßnahme, einfach eine Zeitlang nichts mehr zu kaufen? Oder alternativ, der Vorschlag, jeder hat SEINE Schüssel und es darf kein anderer ungefragt dran? Geht dein Sohn an die Süßigkeiten deiner Tochter ran, muss er ihr alles entsprechend von seinem Geld nachkaufen, oder deine Tochter sucht sich IHR Versteck dafür?

Ich kann sehr gut deinen Ärger darüber verstehen, aber ehrlich gesagt sind diese vielen Strafen auch mächtig übertrieben! ;-) SWITCH-Verbot, bei der Mutter auf der Arbeit sitzen und einen Aufsatz über sein Verhalten schreiben und Taschengeldverringerung...

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Natürlich sind die Strafen überzogen. Aber ich hab schon so viel versucht, und nichts hat geholfen. Er soll einfach mal Zeit haben über sein Verhalten nachzudenken. Und dass er das Eis, was er mehr gegessen hat als seine Schwester, vom Taschengeld ersetzt, ist jawohl selbstverständlich. So kann ich seiner Schwester neues Eis kaufen (nochmal: ich kann ihn nicht kurz zum Supermarkt oder Kiosk schicken um die Sachen selbst nachzukaufen - es gibt schlichtweg keine Einkaufsmöglickeiten im Dorf!)

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Gibt es etwas, was deinem Sohn sehr wichtig ist?

Weil dann würde ich den Spieß umdrehen und ihm davon was wegnehmen
damit er selber mal spürt wie es ist ...

Ich habe den Eindruck, weil es nicht seine eigenen persönlichen Sachen betrifft, dass er es nicht so ernst nimmt.

Deine anderen Ideen finde ich sonst gut.

Hier ist es auch so, wenn Eis da ist wird es aufgeteilt, damit jeder was davon hat-- also wenn 12 Eis da sind, dann darf jeder 3 essen-- egal wann.
Denn sonst ist es auch so, wenn ich abends eins essen möchte ist keins mehr da-- deshalb haben wir das eingeführt.
Allerdings tauschen die Kids auch mal untereinander oder die Große fragt ob sie " mein" Eis darf und sie holt dann am nächsten Tag Neues.

Vorher war es auch so--- unbegrenzt und schwupps war immer nichts mehr da am WE oder so. Seit der Regelung klappt es.

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"Gibt es etwas, was deinem Sohn sehr wichtig ist?" Darauf zielt das Switch-Verbot ein bisschen ab. Die ist ihm nämlich sehr wichtig. Und eine Playstation will er unbedingt haben. Somit schneidet er sich ins eigene Fleisch, wenn ich ihm das Taschengeld für den Kauf von neuem Eis abziehe.
Ich hab schon überlegt, ihm zu sagen, er hat jetzt 6 Eis "Vorsprung" vor mir und seiner Schwester, ich kauf jetzt das Eis einzeln - jeden Tag eins für mich und eins für die Große. Dann bekommt er keins und darf gerne mal spüren, wie das ist.

Abgesehen davon überlege ich, ob ich ihn wieder in die Nachmittagsbetreuung in der Schule schicke. Angemeldet ist er ohnehin noch, weil ich vergessen hatte den Vertrag zu kündigen und das immer nur zum Halbjahr geht. Die mag er zwar überhaupt nicht, aber wenn er sich zuhause nicht an Regeln hält, geht es vielleicht auch nicht anders.

LG

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Die Idee mit dem Eis kaufen und er muss zugucken finde ich gut-- er ist ja dafür schon alt genug, dass zu verstehen.

Und der Schwester würde ich eine Möglichkeit verschaffen ihre Süßigkeiten zu lagern ohne das er weiß wo die sind....

Oder alternativ ihr halt immer entsprechend das Geld geben oder was anderes dafür kaufen---
Wenn das für sie okay ist.

Die Idee mit der Betreuung finde ich auch gut, weil er dann ja eine Konsequenz bekommt, die ihn persönlich nicht schmecken wird.

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Ähm, ich will dir ja jetzt nichts, aber das Problem mit deinem Sohn liegt nicht beim Kaugummi "klauen" seiner Schwester. 🤔

Das ist doch deutlich mehr, als nur Süßigkeiten " nehmen ".

Und, die schreibst: ...Ich habe ihm schon länger angedroht.... Wenn das SO ist, dann bist du auch nicht konsequent. Da gäb es dieses länger nicht.

Ich kann dir nicht sagen wo, aber ihr habt eindeutig beide die falsche Richtung eingeschlagen.

Schau nochmal auf eure GESAMTSITUATION und mache einen radikalen Neustart. Oder hole dir Hilfe. So, wie es jetzt ist, wird es nicht gut gehen.

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Naja, ich hab es ja auch durchgeführt. Irgendwann war ich es leid und ich hab gesagt, beim nächsten Mal zieh ich es Dir vom Taschengeld ab. Und das hab ich dann auch gemacht und mach ich immer wieder.

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Hast du echt den nerv, jeden Tag Eis für dich und tochter zu kaufen? Wegen sprit wäre es doch besser, wenn der Nachbar eine Ecke in seiner Truhe frei hätte. Er dürfte dann rübergehen und euch das eis holen. Oder wäre das zu gemein?

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Das Eis würde ich auf dem Heimweg im Supermarkt mitnehmen, da komme ich auf dem Weg zum Parkplatz vorbei ;-)

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Hallo,

kann es sein das dein Sohn in die Pubertät kommt? Bei Junior hat sich der unkontrollierte Zuckerkonsum zu Beginn der Pubertät gezeigt. Inzwischen ist Junior fast draußen, aber es gibt immer noch Phasen bei denen er Süßkram inhaliert (Wettkampf).
Auch Bonussohn brauchte zwei Kuchen am Wochenende bzw. inhalieren Zucker zu dem Zeitpunkt.
Ansonsten sich mit Zuckerabhängigkeit auseinander setzen. Sich hinterfragen. Fehlt dem Kind irgendwas? Hilfe von außen holen. Strafen helfen meiner Meinung in der Situation gar nicht.
Ansonsten Selbstdisziplin, nix kaufen. Einmal die Woche eine Mehlspeise brachte auch Erleichterung. Und ja, hier gab es Zeiten da lagen Süßigkeiten in meinem Kleiderschrank.

Viele Grüße

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Das kann momentan zutreffen. Aber im Grunde ist das so, seit er in der Lage ist den Eisschrank zu öffnen. Wenn er an Eis kommen kann, ist er soviel, bis nichts mehr geht - entweder weil er so satt ist oder weil nichts mehr da ist. Bei Eis ist das auch am extremsten. Bei anderen Süßigkeiten kann er schon eher Maß halten.

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Kein Eis kaufen, sondern selber machen, damit Eis anstrengend für das Kind ist. Wir haben eine kleine Eismaschine, wo man zwei Becher raus bekommt, vielleicht 800 ml. Da machen wir immer Joghurt Eis selber mit immer anderen Toppings. Das dauert. Man muss am Vortag die Gefäße kühlen und dann sich hinstellen und das Eis machen. Dann meistens noch ein paar Stunden in den Kühlschrank. Wenn man den Kindern beibringt, wie lange etwas dauert, was man nicht einfach im Laden kauft, dann merken sie dass es eben nicht immer da ist. Wenn man es nicht plant, dann hat man eben kein Eis im Haus.
Damit hättet ihr auch Eis, wenn ihr es selber macht. Man lernt heutzutage als Kind nicht, wie viel Zeit gutes Essen kostet. Es ist doch alles frei verfügbar im Supermarkt. Wenn man das umgeht und den Kindern zeigt, ja kannst du haben, aber du musst dafür dich hinstellen und es tun, dann wird es einen anderen Stellenwert im Leben bekommen.
Wäre für mich das gleiche, wenn kekse das Problem sind. Dann hinstellen und die Kekse mit dem Kind selber machen. Vorallem wenn dein Kind gerne zockt. Wenn es sich entscheiden muss zwischen zocken und Eis machen, wird das eine interessante Situation werden, weil er lernen muss Prioritäten zu setzen.

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Hallo,

einen Tipp habe ich nicht, aber einen ähnlichen Sohn (im November 11). Du hast ja auch schon zur Kindersicherung bei der Playstation gefragt, weil dir die von der Switch nicht reicht (ich fänd's auch toll, wenn man da eine "Startzeit" - am besten Erfahrungswert nach Erledigung der Hausaufgaben - angeben könnte).

Sei es Switch spielen, Chips essen, zum Teil Lego bauen oder Lesen (wobei ich die beiden letzten Punkte noch halbwegs akzeptabel finde), die Selbstregulation funktioniert einfach nicht. Dazu kommt bei uns noch eine geringe Frustrationstoleranz und richtig "blöd" werden bei zu viel Medienkonsum.

Ich beneide die Familien, wo die Eltern sagen: "Ach, einschränken braucht man doch nicht, das Kind hört auf, wenn es genug hat." Funktioniert sicher bei vielen Kindern, leider nicht bei allen. Und wer kein solches Kind zuhause hat, kann es nicht wirklich nachvollziehen, glaube ich.

Ich habe auch schon mal überlegt, den Fernsehe aus dem Fenster zu werfen oder keinen Knabberkram mehr zu kaufen. Aber hier wohnen halt noch drei andere Leute, die halt auch ab und zu mal "konsumieren" möchten (sei's fernsehen oder Leckereien). Und die bestrafen, nur weil es einer nicht gebacken kriegt?

Ich werde den Thread auf jeden Fall weiter verfolgen, vielleicht fällt für mich ja der ein oder andere sinnvolle Tipp ab.

LG

P.S.: Deine Strafen/Konsequenzen (Aufsatz schreiben) finde ich persönlich gut. Ja, sie wirken vielleicht etwas hart, aber irgendwann weiß man halt einfach nicht mehr weiter...

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Worum geht es dir denn eigentlich? Um das Geld? Dann wäre ja alles gut, solange du es vom Taschengeld abziehst. Ihm ist es das ja eindeutig wert. Darum, dass du auch noch ein Eis für dich und die Schwester da haben willst? Dann musst du vielleicht größere Mengen planen. Vielleicht auch eher mehrere in Literpackungen und nicht so einzelne kleine. Reicht der Platz im Gefrierschrank nicht? Dann schenk ihm zu Weihnachten einen eigenen kleinen Eisschrank. Das alles sind "logische Konsequenzen".
Mir würde es darum gehen, dass ich mir Sorgen machen würde, ob das alles für seine Gesundheit so gut ist. Und was überhaupt dahinter steckt, dass er die Bedürfnisse der restlichen Familie ignoriert und alles aufisst. Für diese Sorgen sind aber Strafen keine Lösung. Steckt er einfach gerade in einem Wachstumsschub und hat deswegen Heißhunger auf hochkalorische Lebensmittel? Gibt es da eine Alternative, die seine Bedürfnisse erfüllt und für dich auch passt? Oder isst er, weil er das damit einhergehende positive Gefühl dringend braucht, vielleicht gestresst ist oder es ihm sonstwie emotional nicht so gut geht? Es scheint ja irgendein sehr dringendes Bedürfnis dahinter zu stecken, wenn er sich so gar nicht zurückhalten kann.
Oder versucht er gar nicht sich zurückzuhalten und interessiert sich nicht für die Bedürfnisse seiner Familie? Dann läuft da vielleicht schon länger etwas grundlegend schief. Auch das kann man mit Strafen jedoch nicht lösen. Strafen verstärken ja ein Gefühl des Gegeneinanders, nicht des Miteinanders.

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Trotzdem. Er mag das ja brauchen, aber er bedient sich ja nicht nur an dem, was allen gehört, sondern beklaut auch noch seine Schwester. Die ja bestimmt auch keine unsummen an Taschengeld bekommt.

Da müsste man bei "einfach mehr einkaufen" sowieso aufpassen. Wenn dein Sohn so viel Eis essen darf, wie er will, wird er das auch tun. Was möglicherweise aber die Schwester ebenfalls zum Reinhauen animiert, damit sie überhaupt noch was abkriegt.

Ich kenne das leider von mir, in meiner Familie dachte auch keiner an den anderen. Und wenn es dann mal was leckeres gab, weil zum Beispiel Oma gekocht hatte, überfrass ich mich entweder gnadenlos oder "musste" sofort essen, obwohl ich eigentlich satt war - einfach weil ich wusste, wenn ich es auf eine Stunde später verschiebe, ist wahrscheinlich schlicht nichts mehr da.

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Ja das mit dem Kaugummis von der Schwester klauen ist echt nochmal eine andere Nummer, da gebe ich dir Recht. Vielleicht wusste er nicht, dass die der Schwester gehörten?

"Und wenn es dann mal was leckeres gab, weil zum Beispiel Oma gekocht hatte, überfrass ich mich entweder gnadenlos oder "musste" sofort essen"

Naja genau dem würde man ja vorbeugen, wenn man immer genug da hätte, und nicht nur zu bestimmten Anlässen. Wo genug da ist, entsteht ja kein Futterneid.

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