Sohn schwierig auf dem Spielplatz

Hey(: leider ist es mir unangenehm, da es mir vorkommt, als würde ich meinen Sohn irgendwie,,verraten“.

Ich gehe nicht mehr gern mit ihm zum Spielplatz. Es hat sich seit längerer Zeit eingeschlichen, dass es anstrengend wurde. Seit 2 Wochen besonders. Selbst wenn wir mit seinen besten Kiga- Freunden zusammen hin gehen (alle 3 Jahre alt).

Er fällt echt auf, manchmal sozusagen ,,aus der Reihe“. Ich bin nur dabei zu intervenieren.
Ball wird nicht zusammengespielt, meist dürfen die anderen nicht das tun, was er macht. Teilen sowieso schwierig. Dann hieß es:,, ich will jetzt …. hauen!!!“ Ich:,, Nein, das tut ihr weh, das solltest du Nicht tun…“
Als er schon fast hauen wollte, drohte ich, nach Hause zu gehen, dann ließ er es.

Auch sonst ist er nicht zu bremsen.
Jemand holte Seifenwasser und machte Seifenwasser. Er spritze damit, machte Dinge damit, die nicht getan werden sollten.., warf es sogar zu Boden, die Mutter des Mädchens sagte, dass das nicht gut wäre.

Er hatte im Kiga wohl keinen Mittagsschlaf, aber das kann auch so passieren…

Habt ihr Tipps, damit die Besuche auf Spielplätzen harmonischer sind??

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Vielleicht ist seine Kooperationsfähigkeit nach der Kita (erst Recht ohne Mittagschlaf) aufgebraucht und er braucht eine Pause von Sozialkontakten.
Vielleicht ist es für euch beide besser, wenn ihr alleine in den Wald geht oder es euch zu Hause gemütlich macht. Das ist doch kein "Verrat" sondern du übernimmst Verantwortung für einen positiven Tagesverlauf.

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Danke (:

Probieren werde ich’s.

Es kam mir schon mal in den Sinn, aber wir haben etwas Pech: der Spielplatz ist neben unserem Haus, wir müssen dort vorbei, wenn wir nach Hause gehen… und wenn er da die Freunde sieht, ist ganz vorbei 😄
Wenn wir auf dem Weg dorthin sind, freut er sich auch immer sehr und will mit deinen Freunden unbedingt spielen. Aber vor Ort dann leider… wie beschrieben. Habe auch die Vermutung, dass der Akku dann bei ihm leer ist und er die Benimm-Regeln der Liza endlich über Bord schmeißen kann 😃

Mein Kind ist echt willensstark… ich werde es dennoch mal vorschlagen und hoffe, es klappt. Ich werde ihm auch - ohne ihm Vorwürfe zu machen - erklären, wieso wir vielleicht was anderes tun sollten

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Oh das kenne ich so gut. Bei uns ist es echt schwierig, die Kinder nach der Kita überhaupt ins Haus reinzubekommen. Der Spielplatz ist in Sichtweite, manchmal spielen Nachbarskinder vor der Tür..

Sie lassen da auch nicht mit sich reden. Sonst besprechen wir alles offen, aber dass sie eine Pause von Kontakten brauchen, würden sie nie akzeptieren und mir das Gegenteil beweisen wollen. (Das haben wir probiert, aber sie können sich da nicht einschätzen.)

Besonders wenn bei der Kleinen der Mittagsschlaf nicht geklappt hat oder der Große morgens viel zu früh aufgewacht ist, weiß ich, das geht heute schief. Mein Ziel ist dann, sie möglichst schnell ins Haus zu bekommen, gerne auch mit Lockmitteln. Aktuell hatte ich wegen dem Jahreszeitenwechsel oft neue Kleidung von Vinted oder so zu Hause rumliegen. Gemeinsam ein Paket öffnen klappt ganz gut. Oder ich musste dringend eine Wäsche waschen. Oder ich habe mit dem Lieblingssnack gelockt. Und wenn man dann erstmal eine Stunde zu Hause ist, alle etwas gegessen und die Kinder gespielt haben, kann man ja nochmal schauen, wie die Stimmung so ist. Ob die Pause ausreicht und sich rausgehen noch lohnt, ob die Kinder eh zufrieden spielen, oder ob alle völlig durch sind und rausgehen einfach nicht in Frage kommt.

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Macht nach der Kita etwas ruhiges zu Hause und geht am Wochenende am Vormittag, wenn er ausgeschlafen ist, mal alleine zum Spielplatz.

Dann würde ich mal testen, ob dann sein Verhalten besser ist.

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Werd ich gleich probieren am WE… Update folgt 😃 danke (:

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Ich würd versuchen, ihn umzuleiten. Biete ihm ein Alternativverhalten an, das Bedürfnis zu schlagen/chaos zu machen/etc. ist da und das einfach nur zu versuchen auf Krampf zu unterdrücken ist super anstrengend. Außerdem hilft der Emotionsregulation, wenn er lernt, wohin mit seinem Drang nach was auch immer =)
Wenn er so ganz klar sagt, dass er jetzt hauen will, biete ihm doch an, dass er in ein Kissen, ne zusammengeknüllte Jacke, was auch immer Boxen darf. Kurz erklären, dass man andere Menschen/Tiere nicht haut, weil denen das weh tut und dann anbieten, was anderes zu hauen.
Ähnlich bei dem Spritzen mit dem Seifenwasser. Biete ihm Wasser an zum spritzen und erklär kurz, warum das mit dem Seifenwasser blöd ist.

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Wie kommunizierst du denn mit ihm? Sagst du wirklich, wie es oben steht beim Beispiel hauen: das solltest du nicht tun?
Oder kommunizierst du klar und deutlich: Halt! Ich möchte nicht, dass du haust, das tut weh?

Sprich in kurzen schlichten Sätzen mit ihm. Kein bitte bitte, kein "das tun MAN aber nicht", kein "wir hauen nicht".

Ich möchte nicht, dass....., weil.....! In passendem Ton und entsprechender Mimik. Du musst autenthisch sein. Beim zweiten mal ankündigen, was passiert, wenn er es doch tut. Und das dann auch durchziehen.

So oft bekomm ich mit, wie Eltern mit ihren Kindern säuseln und immer noch freundlich gucken, weil man Kinder ja auf Augenhöge begegnen soll, egal was für einen Bockmist sie gerade fabrizieren. Und dann kommen zig Erklärungen wer warum wieso weshalb jetzt gleich ganz traurig wird. Die Kinder werden totgeschwallt. Und nehmen die Kerninfo überhaupt nicht mehr wahr.

Ich würde wirklich mal bei der klaren Kommunikation ansetzen.

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Genau das dachte ich auch.

Wenn ich lese "das SOLLTEST du nicht"...
Oder wenn er mit Seifenwasser herumspritzt hat die andere Mutter gesagt, dass das "nicht gut wäre"...

Das sind Formulierungen, die ich dementen Senioren gegenüber benutze. Und selbst dort würde ich die betreffende Person zielgerichtet am Arm greifen und vom Seifenwasser wegbugsieren.
Ein Kind braucht doch ein klares "Nein." Wie kann denn ein Kind wirklich hauen, wenn es das vorher angekündigt hat??? Da folgt doch sofort ein "Nein" und ab dann steht man daneben, bereit zum Eingreifen.

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Oh das geht. Nicht wenn die Eltern reagieren und sich daneben stellen um es abzufangen. Aber wenn das Kind es ankündigt und Mama 5m weiter sitzen bleibt und „neiiiiiin“ säuselt geht das sehr gut. Kiddo hört einfach nicht und macht.
Ich glaub auch nicht dass die andere Mutter verbatim gesagt hätte dass das Seifenwasser der anderen Kinder verspritzen „nicht gut wäre“.
Die wird sich deutlicher aufgeregt haben dass Kiddo das Spiel und Spielzeug ihrer Kinder zerlegt hat weil Mama nicht reagiert hat. 🤷🏻‍♀️
Weil das Spiel ist damit für ihre Kids beendet. Ausser sie läuft mit allen zurück nach Hause und holt Nachschub. Da wird sie deutlichere Worte als „nicht gut“ gefunden haben.

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Sein Akku wird leer sein und die Kraft für Kooperation ist nicht mehr vorhanden.
Geht mir mit meiner Tochter genauso. Wenn sie von der Schule kommt (aktuell 6 Jahre) ist Pause angesagt. Einfach ruhig auf der Couch liegen, ein bisschen fernseh gucken, manchmal schläft sie auch - einfach runter kommen.
Am Anfang ist sie aus der Schule gekommen und gleich ab zu ihren Freundinnen - es gab nur Streit, gezicke und Geheule. Weil sie eben völlig durch war und überhaupt nicht mehr kooperieren konnte und auch wollte.
Ich habe recht schnell diese Ruhezeit eingeführt. Sie hat genügend Zeit um runter zu kommen und geht dann raus spielen. Seitdem ist sie wie ausgewechselt und die Zickereien haben aufgehört.

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Ich habe zwei Impulse, weiss aber nicht welcher passt. Vielleicht mischt es sich auch.

Wenn das Kind durch ist macht Spielplatz keinen Sinn. Zu wenig Schlaf. Genug soziales für den Tag. Das umgänglichste Kind kommt an seine Grenzen wenn’s zu viel ist.
Wenn du merkst, es reicht heute - oder wenn es auf dem Spielplatz kippt - geht heim. Idealerweise bevor er den anderen Kids ggü auf Angriff geht.

Ein 3jähriges Kind muss noch nicht flüssig „mit anderen spielen“. Es muss sein Spielzeug auch nicht teilen wenn es das partout nicht will. Im Zweifel hast du 3 Schaufeln dabei. Dann können sie nebeneinander schaufeln. Oder die anderen Kids haben Pech gehabt. Andersrum deines wenn die anderen nicht teilen wollen. Grad wenn du Spielzeug mehrfach dabei hast entspannt das extrem.

Wenn er destruktiv wird (als Mama die so ein Kind im Umfeld hat) da solltest du schneller rein gehen und nah dran sein. Solche Signale wie die Mama mit den Seifenblasen gesendet hat, das ist die erste Stufe von WTF…
Also wenn er ankündigt dass er jetzt haut klemmst du ihn dir sofort unter den Arm und los.
Wenn er destruktiv wird klare Ansage, dass es heim geht, dann nicht lang fackeln, unter den Arm klemmen und heim gehen.
Wenn er müde/durch ist ist das die rote Lampe, die er an macht - und langfristig macht er sich nicht beliebt wenn er ständig körperlich wird.

Story time: wir haben Kind und Mama im Bekanntenkreis, der kippt nach 30-45 Minuten zuverlässig. Vorher wird schön gespielt, dann haut und kratzt er plötzlich, rennt meinem nach, reisst ihm den Nuggi weg und wirft ihn weg. Also auch wirklich „fies“. Klingt ein bisschen nach „Ich haue jetzt“ bei euch.
Das ging los mit gut 2 und hält sich seit über 2 Jahren.
Eine Zeit lang dachte ich sie haben’s im Griff, aber da war immer der Papa dabei. Und der merkt es, wenn das Kind kippt, steht dann quasi neben ihm und bremst ihn. Mama allein und er ist zurück in alter Form.
Sie merkt es nicht wenn er kippt. Und es ist ihr auch egal wenn meiner was abkriegt. Der geht auch noch mit 4.5 auf die anderen Kids wenn er Laune dazu hat.
Sie wundert sich nur gerade dass wir nie Zeit haben. Meiner ist 5. der sagt mittlerweile sehr klar dass er mit dem Kind nicht spielen will…
Das Kind ist kein Sack. Aber die Mama kann ihn nicht lesen und er müsste eins halb erwürgen bevor sie rein geht.
Brems seine Spirale. Früher. Viel viel früher… idealerweise bevor er haut oder was zu Bruch geht.

Bearbeitet von Butterfee
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hi,

ich finde es sehr gut dass du dir gedanken dazu machst.

mein tipp als mama von einem kind mit einem schwierigen spielplatz-freund (schlägt und beisst, will nicht teilen, weint sehr viel etc) kann ich dir ehrlich sagen: versuch nah an deinem kind zu bleiben und wirklich konsequent zu sein. und zwar dein kind weg nehmen wenn es anderen schadet. bleib im dialog mit den anderen eltern. wahrscheinlich haben sie dann verständnis. aber versuch lieber nicht, eine situation zu ignorieren.

das kind welches meines mehrfach (leicht) verletzt hat, meide ich. und das ist eigentlich schade, denn der junge hat sehr gute seiten. aber ich vertraue seinen eltern nicht, dass sie ihn im griff haben. sie säuseln immer nur herum und es kommt seit monaten wirklich jeden tag mehrfach zu übergriffe. irgendwann nervt es trotz allem verständnis nur noch. und ich weiss, dass es andere eltern ähnlich machen (umgang meiden), um ihr eigenes kind zu schützen.

ich glaube du tust deinem kind etwas gutes wenn du am spielplatz mit ihm nicht nur säuselst sondern wirklich beherzt eingreifst. denn ich zb will das schlagende kind am spielplatz auf keinen fall stigmatisieren, aber die situation kann man nur mit eltern auflösen, die dialog halten. und da in unserem fall wenig einsicht da ist, ist es schwierig, leiden muss vor allem auch das andere kind, nicht nur die geschlagenen.

die meisten eltern wünschen sich friede und freude, die kinder sowieso. das geht gemeinsam am besten! ich denke aber du wirst das gut lösen.

Bearbeitet von kenne ich