Müsst ihr auch so viel mit euren 5 Jährigen reden?

Meiner hört grundsätzlich, nur wenn es vom Spielplatz nach Hause geht dann muss ich ihn immer locken, oder wenn wir zu Besuch sind muss ich immer sehr viel mit ihm reden damit er endlich nachhause kommt.

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Meinst du reden damit er macht was du erwartest? Oder generell sich unterhalten?

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Tut mir leid dass es so unverständlich ist Damit er macht was ich von ihm erwarte.

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Ich bin nicht die TE, aber ich würde sagen, beides trifft bei 5 Jährigen zu 😂.
Jedenfalls bei meinem - auch jetzt noch, wo er "schon" 6 ist.
Er kann sich nicht trennen, wenn er irgendwo anders spielen ist. Ich muss auch mit ihm reden, wenn er selbst Besuch hat (mittlerweile hat er es schon besser unter Kontrolle, seine Enttäuschung, dass das gemeinsame Spielen zu Ende ist, nicht durch Wut, Tränen etc. zum Ausdruck zu bringen). Ich muss nicht nur viel reden, ich muss vor allem seine Emotionen einfangen, noch mitregulieren etc. Sehr anstrengend. Und vor allem habe ich das Gefühl, andere Kinder sind auch mal fertig mit Spielen, wollen sogar nach Hause und/oder zur Mama, wollen ihre Ruhe (sowas kenn ich gar nicht), können das Spiel viel besser beenden. Mein Kind wird nicht müde, hat nie genug.
Und auch mich mit ihm unterhalten: er redet die ganze Zeit und erzählt. Natürlich nicht das, worüber sich Mütter unterhalten wollen (Wie es in der Schule war zum Beispiel 🙈), sondern über die Funktionsweisen seiner Legobauten, über Naturwunder, über seine Kinderphantasien - Denkwelten, in die man sich erst reindenken muss und die kollidieren manchmal mit pragmatischen Mutterdenkwelten. 😂
Also ja. Reden. Reden. Reden. Immer und ständig.

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Nein, mit 5 nicht mehr, da war das Thema lange durch.

Wir hatten das mal kurz so mit 3,5-4 Jahren. Sie hatte sich das damals von anderen (Besuchs)kindern abgeschaut und es selber ausprobiert. Ich habe da deutliche Worte an sie gerichtet und mich auf keine Diskutiererei eingelassen.
Mir selber ging das bei Besuchskindern so auf den Senkel, die liefen weg, weigerten sich, diskutierten, versteckten sich, heulten und motzten bei der Abholung und die Eltern stiegen voll drauf ein....das war anstrengender, als der ganze Nachmittag mit dem Besuchskind.

Ich habe aber immer Vorlauf gegeben, am Anfang mit Timer. "In 5 Minuten wird zusammengepackt/aufgeräumt und dann gehen wir.".....und wir sind gegangen, egal was da kam. Als das verinnerlicht war und es keine Dramen mehr gab, konnte man es auch wieder etwas lockerer angehen. Das ging recht fix, weil ich es auch gar nicht erst habe einreißen lassen.

Meine Tochter hat schnell gemerkt, das mit mir da nicht gut Kirschen essen ist. Ich habe ihr deutlich gemacht, das jeder schöne Tag mal ein Ende hat und das (ich verstehe) man gar nicht will, das der aufhört. Aber, wenn sie jedesmal so ein Theater macht, das ich dann dann überhaupt keine Lust mehr dazu habe, ihr einen schönen Tag zu ermöglichen. Haben über die Gefühle am Ende gesprochen, außerhalb solcher Situationen.

Bei extremem Besuchskindern habe ich die Reißleine gezogen und sie kurz vor der Abholung nach draußen gebracht, wenn die Eltern da waren, dann haben Kind und ich uns verabschiedet und haben die Situation konsequent verlassen. Ich muß gestehen, das ich das aus rein egoistischen Gründen eingeführt hatte und war im Nachgang völlig erstaunt über die positiven Rückmeldungen der betreffenden Eltern.

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Ich finde es toll, wie du es machst. Ich habe es mir leider angewöhnt, immer zu versuchen ihn zu überreden, mittlerweile schreit er sogar manchmal wenn wir gehen wollen. Aber so wie du es machst ist es wirklich der bessere Weg, kurz und knackig. Ich werde das ab jetzt auch so machen.

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Ich kann mir sehr gut vorstellen, das das zwischen euch ein richtiges PingPongSpiel geworden ist.
Bedenke, "Überreden wollen" lässt immer die Option, dagegen anzugehen.

Da das jetzt bei euch schon länger so läuft, würde ich mich wirklich mit dem Jungen VOR der nächsten Aktion in Ruhe hinsetzen und darüber sprechen, und bevor ich die neuen Regeln aufstelle, auch aussprechen, was das Verhalten mit mir macht.

Ich vermute, das es nicht sofort klappen wird, das ist schon zu viel Gewohnheit bei und alte Muster durchbrechen ist eben anstrengend, nicht nur für uns Erwachesene.

Viel Glück.

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Versetz dich aber auch mal ein bisschen in das Kind hinein.
"Meiner hört" klingt als würdest du über einen Hund sprechen.

Wenn du gerade deinem Hobby nachgehst oder mit Freunden zusammensitzt, magst du es vermutlich auch nicht wenn dein Mann kommt und sagt: Los wir gehen jetzt, das war jetzt genug, und bloß kein Gejammer.
Es muss nicht in ein ewiges Hin und Her ausarten, du kannst natürlich den Tagesablauf vorgeben und hast besser im Blick wann was gemacht werden muss als dein Kind. Trotzdem halte ich es für überzogen zu erwarten, dass ein Kind "gehorcht"

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Klar versetzen ich mich hinein, ich fühle mich aber nur total unter Druck gesetzt wenn wir z.b bei meine. Schwiegereltern sind, die genau beobachten wie ich reagiere und wie er reagiert. Die mischen sich auch ständig ein.

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Das kann ich total verstehen. Ich hab auch wenn mein Schwiegervater dabei ist z.b. immer das Gefühl ich müsste strenger sein, weil er sonst bestimmt denkt, ich wäre zu weich.
Aber dann rufe ich mir in Erinnerung, dass ich für meinen Schwiegervater nicht verantwortlich bin, für mein Kind aber schon. Und dann mache ich das was ICH für richtig halte und nicht das was andere vielleicht erwarten

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Die Frage ist:
Musst du es öfter sagen, weil er es nicht hört? Dann würde ich die Art der Ansprache ändern - Auf Augenhöhe (in die Hocke) gehen, Hand auf die Schulter und Augenkontakt.
Oder hört er es sehr wohl, hat nur keinen Bock? Dann hilft es vielleicht, ihm zu sagen, dass du verstehst, dass er gerne noch bleiben will, dass das jetzt aber nicht geht, aus Gründen A, B, C. Je sinnvoller die Argumente sind, umso besser. Und am Besten direkt einen weiteren Termin ausmachen, damit das Kind sich "aufs Nächste mal" freuen kann

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Das ist bei ihm je nach Laune unterschiedlich. Mal kommt er gleich mit obwohl er noch spielen will und mal macht er einen Aufstand.

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Hallo,

bei unserer Tochter (frisch 6) haben wir auch immer wieder das Problem, dass sie nicht gehen möchte. Als sie noch jünger war, hatten wir es recht häufig, da passierte es auch mal beim abholen im Kiga etc., inzwischen ist es meist begrenzt auf „besondere“ Ereignisse (z.B. Geburtstage), auf die sie sich vorher schon lange sehr gefreut hat.

Manchmal funktioniert es gut, wenn wir vor dem Besuch nochmal in Ruhe sprechen oder auch einen Timer mit 5 Minuten stellen (wenn wir mit dabei sind, beim abholen irgendwo vermeide ich das) und manchmal geht es trotzdem noch voll in die Hose. Das hat was mit noch mangelnder Impulskontrolle zu tun und kann, meiner Meinung nach, nur bedingt beeinflusst werden. Manche Kinder sind da einfach schon weiter und andere tun sich schwerer, das hat meiner Meinung nach aber auch überhaupt nichts (!) mit mangelnder Erziehung oder Klarheit der Eltern zu tun.
Bei unserer Tochter stecken oft auch andere Befürfnisse hinter dem „Ausrasten“ (zwar in Anführungszeichen aber eigentlich ist es genau das;-)). Hin und wieder ist es natürlich die Trauer, dass der schöne Tag schon zu Ende geht, oft ist sie aber auch einfach überreizt und müde. Das bringt mir zwar in diesem Moment eher wenig aber manchmal hilft es mir mich zu besinnen, dass die Reaktion ja eigentlich nicht gegen mich selbst gerichtet ist. Dann fällt es mir auch leichter, meine eigenen Emotionen außen vor zu lassen. Ein Patentrezept hab ich keins, tut mir leid. Je nach Situation und Möglichkeit hilft es bei ihr manchmal, dass sie sich kurz in Ruhe irgendwo beruhigt. Vermeiden tu ich in dem Moment außerdem ein längeres Gespräch mit der Mutter beim Abholen, bleibe möglichst ganz bei ihr und lass mich auch nicht auf „nur noch 5 Minuten“ ein, weil das das Problem erfahrungsgemäß nur noch verschlimmert. Versuche also die Verabschiedung so kurz wie möglich zu gestalten, lasse mich auf möglichst wenig Diskussionen ein. Trotz allem muss ich manchmal auch einfach durch und ein schreiendes Kind zum Auto tragen.

Liebe Grüße, ich fühle mit dir.

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Der Spaß hat bei uns schon etwas früher angefangen. 😮‍💨