Aufräumen/Dinge werfen/Ständiges Unterbrechen-2 Jahre

Hallöchen,

Unser Sohn wurde vor einer Woche 2. Die Trotzphase bahnt sich seit ein paar Monaten langsam an und mir ist natürlich klar, dass das in nächster Zeit schlimmer wird.

Wir haben in letzter Zeit immer wieder die Situation, dass der Kleine aus Spass, nicht aus Wut, alles im Zimmer umherschmeisst und sich dann weigert aufzuräumen. Er lacht dann lauthals. Wir reagieren, je nach Situation, so:

- Wir teilen ihm klar mit, dass wir das nicht wollen weil die Dinge dann kaputt gehen. Er hat ein ziemlich gutes Konzept von "kaputt", kann schon genau sagen wenn etwas kaputt ist, er versteht das Wort also.
- Wir sagen, dass er das nun wieder aufheben muss. Sagt er natürlich "Nein!" zu und lacht.
- Ich lös das meistens im Spiel, helf ihm und mach daraus einen Wettbewerb wer schneller fertig ist, oder wir zählen die Buntstifte, oder er muss mir die Farbe nennen von jedem Buntstift den er wieder in die Schachtel macht etc... Das funktioniert eigentlich fast immer, ich frage mich aber ob das in dieser Situation sinnvoll ist, heisst, ob er dadurch eigentlich lernt dass er nicht zum Spass mit Dingen werfen soll, oder ob er dadurch eher lernt, dass ja ein anderer daraus ein Spiel macht und er dann auch noch eine gute Zeit hat... Also: sendet dieser Umgang in genau dieser Situation die richtige Botschaft?
- Ein, zweimal hab ich auch bereits drauf bestanden, dass er das allein räumt und wir so lange nichts anderes spielen, bis es geräumt ist. Damit hatte ich bisher wenig Erfolg, er ist WIRKLICH ausdauernd und dann grätscht immer irgendwann das Leben rein.
- Mein Mann ist beharrlich und gibt ihm bei kontinuierlichem "Nein" zum Aufräumen eine Auszeit. Das funktioniert eigentlich immer, endet aber auch immer mit Weinen. Er wird nicht weggesperrt und auch nicht auf die stille Treppe gesetzt. Wir haben im Wohnzimmer so ein grosses Laufgitter stehen mit Tür wo die Kleinen allein rein und raus kommen. Damals wie heute dient das eher dem Einrichten einer Spielecke um zu verhindern, dass ständig alles in der ganzen Wohnung verteilt ist. Wird von uns allen als "der Park" bezeichnet. Der Kleine liebt es, es kommt auch immer gut bei andern Kindern an. Dort bringt mein Mann ihn hin, quasi ein deutliches Entfernen aus der Situation mit der Message: Wenn du dich so benimmst macht es keinen Spass mit dir zu spielen, dann spielst du jetzt allein in deinem Park.

Nun haben wir in der Kita die Rückmeldung erhalten, dass er sich mit dem Aufräumen schwer tut. Beim Tisch abräumen, in den Mülleimer bringen etc gar nicht, aber wenns um Spielsachen räumen geht macht er nicht nur nicht mit, sondern er macht bewusst noch mehr durcheinander und lacht dann. Eben wie zu Hause. Es kam unterschwellig die Frage ob wir ihm das zu Hause nicht beibringen würden. Das stimmt natürlich nicht.

Ich frag mich allerdings auch, warum er das witzig findet. Wir machen zu Hause manchmal Kissenschlachten, mit Bällen wird natürlich geworfen, kann er da den Unterschied noch nicht machen?

Hat einer einen Tipp wie man es anders machen kann? Wie handhabt ihr das?

Vermehrt kommt jetzt auch das Verhalten, dass er nur Quatsch macht sobald mein Mann und ich zB was bereden und er keine Aufmerksamkeit hat. Ich erklär ihm dann immer einmal, dass er jetzt kurz warten muss, und versuch mich dann nicht mehr unterbrechen zu lassen, aber dann haut er gegen das Aquarium oder zieht an den Pflanzen, oder macht sonst irgendwie Krach dass man sein eigenes Wort nicht mehr versteht. Das kann man natürlich nicht ignorieren.

Wie geht ihr damit um?

Lieben Dank und einen schönen Nachmittag!


Dragonflies

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Ich fühle mit dir, hier ist es gerade ähnlich. Die gerade 2-Jährige hat einen neuen Gipfel ihrer Autonomiephase erreicht (bekommt auch gerade Backenzähne und schläft schlecht), reagiert extrem stur, wird schnell wütend und plötzlich wird immer öfter etwas geworfen, was nicht geworfen werden darf. Und ich steh da und denk mir nur "was geht denn hier ab??", weil ich dachte das Thema hätten wir längst hinter uns und sie eigentlich davor bereits deutlich "vernünftiger" war. Plötzlich wird der Helm gegen die Wand geworfen, der Pfannkuchen über den Tisch und das Spielzeug durch den Raum. Einfach so, ohne erkennbaren Auslöser, mit Lachen im Gesicht. Ja und aufheben will sie das geworfene Teil dann partout auch nicht und wenn ich zu verärgert reagiere ist bei ihr eh Weltuntergang und es wird sich schluchzend auf den Boden geworfen 🤷. Ehrlich gesagt weiß ich gerade auch nicht, wie ich reagieren soll. Ich zeige meinen Ärger, aber den Helm und den Pfannkuchen habe ich lieber selbst aufgehoben, bevor sie nochmal damit wirft. Spielzeug das mehrfach geworfen wird, kassiere ich ein. Hauptsächlich hoffe ich darauf, dass dieser Entwicklungsschub bald überwunden ist und ihre Gehirnwindungen sich wieder sortieren 🙈.

Was aufzuräumen beibringen angeht, sind wir hier auch keine Helden. Wie du schon schreibst, das Leben kommt oft dazwischen und es ist oft schwer genug die Kinder ins Bett oder in rechtzeitig in die Kita zu bringen, dass ich mir Kämpfe ums Aufräumen spare.

Beide Kinder, vor allem die 2-Jährige, machen aber in der Kita problemlos beim Aufräumen mit. Auch hier zu Hause klappt es ja durchaus, wenn die Situation gerade passt und wir nicht unter Zeitdruck stehen und alle mit anpacken.

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"Und ich steh da und denk mir nur "was geht denn hier ab??", weil ich dachte das Thema hätten wir längst hinter uns und sie eigentlich davor bereits deutlich "vernünftiger" war."

Das ist es ja gerade! Unser Sohn war eigentlich auch schon "vernünftiger", aufräumen war eigentlich nie ein Problem, er hat immer gerne geholfen, sei es im Haushalt oder sonstwie. :D

Ich hätte auch eigentlich gedacht, dass das in der Kita weniger ein Problem ist wegen dem ganzen Herdentrieb/Gruppenempfinden. Ich muss aber auch nochmal nachhaken wie oft das jetzt tatsächlich problematisch war und wie die Situation genau aussieht.

Ja, essen werfen steht bei uns auch wieder hoch im Kurs! Das war eigentlich alles schon vom Tisch, als wäre er wieder ein Baby. Das ist wirklich ziemlich nervig! :D

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Na ja, dein Kind ist gerade mal zwei.
Ich weiß nicht, ob es viele Zweijährige gibt, die begeistert selbstständig aufräumen.
Es macht die Sache leichter, wenn möglichst wenig Spielzeug zur freien Verfügung bereitsteht.
Gerade, dass er die Sachen so rumwirft, zeigt, dass er wohl zu viel hat und die Dinge nicht wertschätzt.
Die Spielsachen, mit denen er gerade intensiv spielt, zugänglich machen. Den Rest in einen verschlossenen Schrank oder hoch aufs Regal. Gerade Dinge, die zusammen bleiben sollten, zB. Puzzel, Brettspiele , Spiele mit vielen Kleinteilen nur bei Bedarf und einzeln rausrücken.
Lego Duplo, Bauklötze, Autos ,……in großen Kisten auf dem Boden, dann ist das schnell sortiert.

Das mit dem Gespräche unterbrechen ist sehr häufig bei Kindern, selbst bei großen Kindern noch. Irgendwann sollten sie es lernen, dass auch Erwachsene das Recht auf eine ungestörte , kurze Unterhaltung haben. Das Dazwischenfunken würde ich konsequent abblocken. Oft sind es ja keine wichtigen Dinge, die das Kind sofort haben muss. Meist geht es nur um die ungeteilte Aufmerksamkeit. Und die kann auch mal zwei Minuten warten.

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"Gerade, dass er die Sachen so rumwirft, zeigt, dass er wohl zu viel hat und die Dinge nicht wertschätzt."

Naja, ich weiss nicht ob es viele Zweijährige gibt, die ein Verständis vom Konzept der Wertschätzung haben. Und hätte er nur eine Sache, die würde genauso durch die Luft fliegen. Er findet das einfach lustig. Er versteht wenn etwas kaputt ist und was das heisst, aber seine eigene Wirkung an so einem Geschehen? Nein, das versteht er natürlich noch nicht. Bisher ist ja auch tatsächlich noch nichts kaputt gegangen, was unsere Aussagen untermauern würde. Bisher muss er uns Eltern ja glauben, dass Dinge kaputt gehen wenn man sie wirft. Tja was soll ich sagen, Sohnemann testet das lieber selber aus. Wäre ja zu schön wenn er uns das einfach glauben würde.

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Wenn du keine unangebrachten Kommentare, zum Verhalten deines Sohnes möchtest, schreib hier bloß nicht 😅. Aber , jetzt erkennst du vermutlich, dass ihr alles richtig macht 🤷🏻‍♀️.
LG

PS , der keine , Süße hört schon bald damit auf ,halte noch paar Jahre durch 😉

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Hallo,

ich würde sagen, die KiTa hat einen Punkt.

Dass "Aufräumen" eher ein Kanpf ist, der auf irgendeine Weise gelöst werden muss und bei dem er eine ganze Menge Aufmerksamkeit bekommt... das kennt er von Zuhause.
Diese Aufmerksamkeit möchte er in der KiTa sicher auch. Einfach schnell alles zusammenzupacken wäre ja langweilig...

Ich denke, ihr müsst früher ansetzen.
Mit 14 Monaten werfen Kinder Dinge durch die Gegend, um die Schwerkraft zu testen. Aus dem Moment heraus.
Mit zwei weiß dein Kind jetzt (neuerdings!!) was auf sein Verhalten folgt. Und definitiv folgt eine Menge Aufmerksamkeit.

Ergo würde ich nicht am Aufräumen arbeiten, sondern am werfen! Geh sofort dazwischen! Und zwar nicht mit so haltlosen Sprüchen wie "das kann kaputt gehen". Duplo geht nicht kaputt und Siku-Autos auch nicht.
Sag ihm, was Sache ist: duplo ist nicht zum Werfen! Ich (!) möchte nicht, dass du das wirfst. Und dann nimm ihm spätestens das zweite Teil aus der Hand, bevor es durch die Gegend fliegt. Und lenk ihn ab. Er muss sich das abgewöhnen.

Das eigentliche Aufräumen hat man dann sofort begrenzt. Dabei würde ich das Wort "Aufräumen" mal eine Zeitlang vermeiden. Nenn es "Spielzeug einpacken" oder "Fußboden frei räumen". Und, ganz wichtig: positive Verstärkung!! Lobt ihn, wenn er etwas weggeräumt hat. Lasst ihn Zuhause auch mal den Tisch abwischen und lobt ihn dafür. Wenn Aufräumen immer nur mit Stress und Ärger verknüpft ist ist es kein Wunder, wenn er das in der KiTa nicht will - sondern versucht, durch Verweigerung dieselbe Aufmerksamkeit zu bekommen, wie Zuhause... für die Erzieherinnen ist das ganz blöd, denn sie müssen ja etwas machen. In der KiTa kann ja nicht einfach ein Kind in seinem "Park" sitzen und nicht mitmachen. Aber schwupp, hat er doch wieder (negative) Aufmerksamkeit. Das kriegen die in der KiTa in der Gruppe nicht anders gelöst - Zuhause habt ihr die Chance, Aufräumen positiv zu besetzen. Aber erstmal auch dadurch, dass ihr das Werfen und Mega-Chaos gar nicht erst zulasst.

Viel Erfolg.

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Aufräumen ist gar nicht immer ein Kampf. Beim Tisch decken und abräumen hilft er immer anstandslos mit, er räumt Schuhe und Jacke weg, bringt seine Kleider in den Wäschekorb etc... Nur beim Spielzeug ist es schwierig. Wir gehen natürlich immer sofort dazwischen wenn er was schmeisst, er lässt sich nur echt schwer ablenken in dem Moment.

Wir haben übrigens nochmal nachgefragt. Er ist momentan noch in der Babygruppe und dort das einzige grössere Kind. Das älteste Kind nach ihm ist 14 Monate alt. Wir haben letzte Woche angefangen, dass er morgens mit in die Gruppe der 2-4 jährigen geht und er wechselt jetzt nach unserem Urlaub definitiv dorthin. Die Aufräumschwierigkeiten stellen sich immer nur in der Babygruppe weil er dort als einziger mit aufräumen muss. Es ist natürlich trotzdem nicht toll, denn er macht ja auch dort am Meisten durcheinander, ist für mich aber eine andere Situation.

Er wird regelmäßig gelobt, aber nicht ständig, denn er soll auch nicht nur aufräumen um gelobt zu werden und sich dann quer stellen wenn das Lob mal ausbleibt. Deshalb begnügen wir uns oft damit einfach nur Danke zu sagen oder dass er uns sehr geholfen hat.

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Dann ist doch alles gut 🤔

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sei konsequenter.
Einmal ein "nein,- räum es bitte wieder ins Regal" und wenn er nicht folgt bei so provozierendem Verhalten und weiter Zeug durch die Gegend schmeisst, dann pack das betreffende Spielzeug in eine Kiste, die ihr im Speicher lagert. - das Spielzeug kommt wieder zurück, wenn es zu wenig geworden ist oder es einige Zeit gut war.
Macht er andere Sachen von Euch kaputt, wie am Aquarium ziehen, dann nimm ihn hoch, wenn das "nein" nicht hilft und setz ihn in eine andere Ecke und halte ihn davon weg, wenn er lachend wieder zum Aquarium will. -- er provoziert, er testet und wenn man sowas durchgehen lässt, dann verlierst du den Respekt.
Klar: nicht bei jeder Keinigkeit, sonst bist du ja nur noch am schimpfen, .... aber bei den extremfällen und Sachen die wirkich kaputt gehen können und offene Provokation schon.

Alleine aufräumen können die Kinder mit 2 auf Ansage allerdings eher seltender besonders, wenn sie grad trotzig drauf sind.
Das haben wir dann immer zusammen gemacht. Eins ich, eins Du.

Bei diesen rumgekreische nach Aufmerksamkeit,wenn wir mal am reden waren, haben mein Mann und ich tatsächlich den Raum gewechselt bzw. auch wenn es manchmal laut war, das reingequatsche der Kleinkinder einfach ignoriert. - Das galt immer nur für kurze Unetrhaltungen. Die langen Gespräche fanden beim Spazieren oder wenn die Kids geschlafen haben statt.

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Dein kind ist 2.
Ihr erwartet ganz schön viel von einem 2 Jährigen. Nehmt den Druck raus.
Hilft er super. Hilft er nicht, was solls.