Vater meckert NUR mit Kind

Hallo
Unsere Familie besteht aus unserer Tochter (3) meinem Mann und mir.
Ich verbringe hauptsächlich die Zeit mit der kleinen weil mein Mann bis abends arbeitet.
Aber sobald er nach Hause kommt oder auch am Wochenende wird nur gemeckert und kritisiert.
Ich bin gelernte Sozialhelferin und er ist ein Russischer Mann(36) mit einer schlechten Kindheit und Erziehung wo er ja nichts für kann sondern seine Eltern. Allerdings hat er Riesen Probleme unsere Tochter richtig zu erziehen und es nicht so zu machen wie seine Eltern, er weis sich manchmal nicht anders zu helfen am liebsten würde ich ihn mit erziehungs tik toks, Büchern, filmen und was es sonst noch alles gibt beschmeißen aber er Fühlt sich da auch schnell gekränkt und möchte davon auch manchmal nichts wissen.
Mein Herz blutet und ich habe Bauchschmerzen.
Auch ich wurde nicht richtig erzogen aber durch meine Ausbildung hab ich soooo viel gelernt wie man es richtig macht bzw. was eine falsche Erziehung mit einem Kind machen kann und welche Schäden man zufügen kann auch psychisch Durch ständiges meckern.
Ich bin einfach kurz davor mich zu trennen ich liebe ihn aber es tut mir einfach nur noch weh.
Ich habe Bauchschmerzen um alleine auf Toilette zu gehen weil sobald ich weg bin meistens das meckern höre.
Am liebsten würde ich mit ihm einfach irgendwo hingehen wo er ein eltern Kurs macht und einfach beigebracht bekommt das wir nicht in Russland vor 30 Jahren sind….

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Mir fehlen hier eigentlich konkrete Beispiele, hast du da welche?


Was mir auffällt, du meinst, du wüsstest wie man richtig erzieht.....wenn das der Fall wäre, dann wärst du perfekt, aber niemand ist perfekt. Eure Streitereien darüber können also durchaus mit deinem evtl. vorhandenen "Klugscheißermodus" zusammenhängen. Ich habe jetzt bewußt ein deftiges Wort gewählt, weil dein Beitrag ein bißchen so bei mir ankommt.

Alleine das, kann dein Gegenüber schon in die Abwehrhaltung bringen. Das sollte hier aber nicht passieren, dafür ist das Thema zu wichtig. Ich gehe hier auch instinktiv bei deinem Text in die innere Abwehr und ich lebe nicht mal mit dir zusammen.

Wenn du also etwas erreichen willst, dann laß den "moralischen Zeigefinger" weg, das bringt euch keinen Schritt weiter. Wir alle sind durch unsere Kindheiten geprägt, auch du. Vielleicht meckert dein Mann ja überhaupt nicht so viel, sondern es triggert dich einfach nur....wer weiß.

Alles in allem finde ich deinen Text auch bißchen dramatisch verfasst, aber wie schon geschrieben...es fehlen einfach greifbare Beispiele. Ich kann nicht so viel mit blutenden Herzen anfangen, tut mir leid.

Du möchtest also eigentlich deinen Mann erziehen....hm, dann mußt du wohl rausfinden, warum er (anstatt dir zuzuhören) so auf Abwehr geht. Ich kann mir durchaus vorstellen, das da der Hase im Pfeffer liegt. Du arbeitest doch mit Menschen, du musst doch gelernt haben, wie man mit ihnen umgeht um das Ziel zu erreichen. Bisher hast du es wohl nicht geschafft ihn "mitzunehmen".

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Tut mir sehr leid. Aber dafür dass man ihr eigentlich helfen sollte, urteilst du aber ganz schön viel obwohl du selbst sagst dass du keine konkreten Beispiele hast. Zu sagen dass ihr Text"zu dramatisch" ist obwohl du es nicht genau weißt ist auch nicht hilfreich.
"Bisher hast du es wohl nicht geschafft ihn "mitzunehmen"." Ist auch ein stumpfes Urteil.

Ich denke nicht dass sie zu urteilend ist zu ihrem Mann ist, wenn er wirklich sofort meckert sobald sie den Raum verlässt.
Und wenn er allergisch auf Verbesserung regiert, was soll sie machen? Da könntest du ja ein konkreten Vorschlag machen wie man jemanden belehrt der nicht belehrt werden will? Also anstatt zu sagen: "mach das nicht" sag lieber "mach das"

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Dem stimme ich zu. Und Tik Tok als Quelle für fachkundigen Rat anzuführen, finde ich sehr fragwürdig. Gilt für alle sozialen Medien gleichermssen.

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Dein Kind hat nur dich - dein Mann ist erwachsen und in der Selbstverantwortung. Seine Kränkung ist damit nicht unwichtig, aber zweitrangig
Du solltest eingreifen und ich denke, zwischen Aushalten und Trennung ist ein großer Spielraum. Die Frage ist also nicht, was du sagst, sondern wie du es sagst.
Hier kennst du deinen Mann vermutlich am Besten. Familienberatung, Podcasts, Austausch mit (erziehungsfähigen) Freunden - je nachdem, wie offen er ist. Ansonsten hilft nur: Nicht belehren, sondern mit gutem Beispiel vorangehen, in jeder Situation in der er daneben greift, im Sinne eures Kindes intervenieren (am Kind, nicht am Mann).

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Könntest du mit deinem Mann vereinbaren, dass er eine Zeit lang immer erst dich anspricht, bevor er mit der Tochter meckert? Also dir sagt "Tochter hat Saft verschüttet, kannst du bitte darauf reagieren? Tochter möchte nicht ins Bett, kannst du bitte darauf reagieren? Tochter ist zu laut und ich habe Kopfschmerzen, kannst du das bitte regeln?" Und dich dann einfach mal beobachtet. Mit der Zeit wird er schon Ideen übernehmen.

Nicht so gut finde ich die Idee, dass du alles richtig machst und er alles falsch. Dass du ihm jetzt Hausaufgaben geben möchtest, damit er ein Vater wird, wie du ihn dir vorstellst.
Ich würde eher sagen, welche Leitlinien ich habe, wie sich die Tochter beim Meckern fühlt, warum ich persönlich das vermeiden möchte und wie sich das auf ihr Vaterbild auswirken kann und dann bspw. sagen "dieses Buch/ Video hat mir sehr geholfen, vielleicht könntest du darin auch ein paar Anregungen finden".

Grundsätzlich finde ich es aber schlimm, wenn ein Elternteil den anderen mit erzieht und ihm vorgibt, was richtig und falsch ist. Kinder können auch mit unterschiedlichen Lebensphilosophien der Eltern klar kommen. Ihr müsst aber auf einen KONSENS kommen, was gut ist und was für die Tochter schlecht ist.

Mein erster Ansatz wäre, den Mann immer wieder zu fragen: Warum hast du gemeckert? Was hat dich gestört? Und dann zu sagen: Okay, ohne zu meckern hätte man das eventuell so oder so lösen können. Wäre dieser Ansatz für dich in Zukunft eine Option?
Aber lasse dem Mann seine individuelle Herangehensweise. Seine Worte. Seine Entscheidungen. Sage nur, was du schädlich findest und warum. Wie er das dann regelt, muss mMn ihm überlassen sein.

Gib mal zu bedenken, dass Menschen aus Begleitung/ Nachahmen/ Routinen und Lob mehr lernen als aus Kritik. Frage ihn, wann er mal kritisiert wurde und sich dagegen gesträubt hat und wann er mal etwas von andere aus voller Überzeugung übernommen hat. Ob nicht Letzteres nachhaltiger wäre. Ob man das nicht auch bei eurer Tochter anwenden könnte.

Analog: Wie ginge es dir, wenn dein Mann morgen mit 20 Büchern über perfekte Haushaltsführung ankäme und sagen würde "lies die, dann wirst du so effizient im Haushalt wie ich!" Nicht so gut, oder?

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Warum macht ihr denn nicht so einen Elternkurs, wenn du das liebend gerne machen würdest? Ihr könnt euch doch beide anmelden. Warum ist er da schnell gekränkt? Wenn Leute in einen Spanischkurs gehen, ist das ja auch kein Zeichen des Versagens, sondern ein Zeichen dafür, dass man besser spanisch lesen, schreiben oder sprechen möchte, als man es bisher kann. Geht es darum, dass er nicht möchte, dass es von dir quasi doziert wird und er in die Position des Schülers seiner Frau gedrängt wird? Das wäre aus meiner Sicht verständlich, das passt vielleicht nicht zu eurer Rolle als Paar. Wenn ihr aber gemeinsam ein Buch lest, oder gemeinsam in einen Kurs geht oder gemeinsam in eine Beratung, beide auf gleicher Stufe, ist das ja anders.

Beispiele aus meiner Familie: Meine Frau hat mir Autofahren beigebracht (in der Schweiz ist das ja legal). Ich hatte Stunden bei einem Fahrlehrer, damit ich die Dinge so lerne, wie sie an der Prüfung erwartet werde, und habe die meiste Fahrpraxis danach mit meiner heutigen Frau absolviert. Das ging. Wenn ich ihr dagegen Segeln beibringen will, passiert irgendein Mist, ich rege mich auf und dann knallt's. Darum nimmt sie Stunden bei jemand anderem. Wäre es nicht meine Frau, sondern sonst jemand, der den gleichen Fehler macht, würde ich mich nicht aufregen. Da hänge ich emotional nicht drin. Bei dir ist es vielleicht ähnlich, für dich geht es um deine Beziehung, darum, wie dein Kind aufwächst. Da bist du vielleicht die falsche Lehrerin.

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Hey!

Ich habe die letzten Antworten gelesen. Hm.
Ich würde mich mit ihm hinsetzen und über seine Kindheit sprechen. Wie fand er den Umgang seiner Eltern mit ihm? Möchte er das mit seiner Tochter auch? Ich würde ihm sagen, dass ich sein Verhalten weder dulden noch ertragen könne und er sich da ändern müsse. Was würde ihm helfen? Ein Workshop? Besuch bei der Erziehungsberatung? Videos bei Insta? Gespräche mit dir?

Ja, jeder hat ein Recht auf eigene Erziehung und Maßnahmen. Aber verbale Gewalt gegenüber einer 3-Jährigen ist nicht tolerabel und auch nichts, was sie unterscheiden kann, um damit klarzukommen.

Was kommt dann später, wenn sie in der Schule mal eine schlechte Note schreibt?

Liebe Grüße
Schoko

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Ihr solltet euch gemeinsam hinsetzten und reden . Aber auch beide Ansichten angucken und auch dran arbeiten.
Wenn er nur was zu meckern und kritisieren hat , scheint es ja auch gründe dafür zu geben.
Wenn ich schon lese Tik Tok V ideos ect dann sträuben sich meine Haare ganz stark.

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Väter die viel außer Haus sind, denken manchmal dass Kinderpflege und Kindererziehung den Frauen angeboren ist. Ihnen ist nicht klar, dass wir uns das Wissen auch aneignen mussten, in Kursen, bei Familie oder Freunden, einfach durch ausprobieren...Er sieht ja nicht wie viel Zeit und Energie du in das Lernen gesteckt hast, noch dazu weil es ja auch dein Beruf ist und hat das Gefühl es ebenso einfach können zu müssen.
Einen anständigen modernen Umgang mit Kindern kann man lernen, wie man eine Sprache lernt (Erziehung ist ja dann immer noch sehr individuell, ich mein jetzt die Basics).
Hol doch ein paar Ratgeber zb aus der Bibliothek für euch gemeinsam. Oder such mal gezielt nach Erziehungstipps für Väter, was ihn da ansprechen könnte.

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Hallo,
ich versuche mal mit den Klischees aufzuräumen, auch wenn ich verstehe was du meinst mit dem kulturellen Hintergrund. Das ist aber nur auf den ersten Blick so. Es liegt an den Erfahrungen, die wir als Kinder machen und wie sich unsere Eltern verhalten haben.
Eine meiner Freundinnen hat ihr Kind auch mit einem russischen Mann bekommen. Da lief das aber ganz anders als bei euch.
Sie waren jahrelang wirklich glücklich, je größer das Kind wurde, desto mehr hat er sich entfernt. Er hat sich durchaus mit dem Kind beschäftigt, aber sobald es geweint hat, der Mutter gegeben. Er hat nicht gemeckert, aber fühlte sich sofort überfordert. Er ist selbst ohne Vaterfigur aufgewachsen. So hat er sich immer mehr in die Arbeit geflüchtet und am Ende lief es auf eine Scheidung hinaus, da er nicht da war. Da war aber auch die Frau vorher finanziell unzufrieden, er hat versucht ihr zumindest das Recht zu machen etc.
Mein Mann hingegen ist stammbaummäßig absolut deutsch und meckert und schimpft oft gefühlt ununterbrochen mit den Kindern, sobald sie z.B. auf dem Stuhl wackeln beim Essen. Es war nicht schon immer so, das wurde mit der Zeit immer schlimmer. Irgendwann musste ich ihn bitten, das Schimpfen und Ermahnen einzustellen, weil es offenbar den Kindern egal ist und nur ich unter seinem Ton leide. Gott sei Dank, hat er es reduziert! Natürlich muss man mal was sagen, wenn was nicht in Ordnung ist... aber, ich hatte mich schon angefangen zu freuen, wenn er weg ist auf Dienstreisen und ich mit den Kindern allein bin. Auch wenn das anstrengend ist allein mit den Kindern zu sein wegen den Terminen und alles zeitig zu schaffen, doch war das Genörgel so schrecklich.
Deshalb: du hast mein Mitgefühl und ich weiß warum das hier manchen extrem vorkommt wie du schreibst und ich finde das völlig in Ordnung.
Meinem Mann habe ich gesagt, ich wünsche mir, dass er weniger schimpft, es ist anstrengend so gemeinsam am Tisch zu sitzen und zu essen.
Daher würde ich sagen, kannst du vielleicht schauen in welchen Situationen das ist, wann dein Mann schimpft oder was verbietet. Es kommt stark drauf an was es ist. Sie ist 3, aber ich kann mir nicht vorstellen was in den paar Minuten, die du auf Toilette gehst, sie machen, das eines Schimpfens bedarf. Fernseher einschalten, irgendwo runterspringen, ...?
Wenn dein Mann übrigens lediglich aus dem Russischen übersetzt und auf die gleiche Art Deutsch spricht, klingt das sehr emotional und oft befehlend, schimpfend, für mich etwas aufgesetzt, übertrieben -finde das richtige Wort nicht. Jede Sprache hat ihre Art, finde ich.
Dass dein Mann sich vielleicht schneller beleidigt fühlt, hat auch nichts mit seinem Herkunftsland zu tun. Manchen Männern kann man einfach gar nichts normal sagen, sie sind gleich auf 180 oder eingeschnappt. So eine Phase hatten wir auch (ja, wir sind schon lange zusammen), deshalb konnte ich bei den schimpferein mit den Kindern auch sagen: Wenn du bei einer konstruktiven und angebrachten nüchternen Kritik von mir, dich gleich persönlich angegriffen fühlst (z.B.wenn ich ihn nur bitte seine Tasse immer gleich in die Spülmaschine zu stellen, statt daneben, wenn er das wieder anfängt, was ihn selbst an anderen im Büro gestört hat), was glaubst du, wie sich das Kind fühlt mit dem du ununterbrochen schimpfst. Ob ich ihn auch so behandeln sollte usw.
Klar kann man was zu den Kindern sagen, aber das geht neutral und wenn es nicht klappt, hat da wohl in meinem Beispiel beim Essen das Kind keinen Hunger oder Aufmerksamkeitsbedarf.
Vielleicht schreibst du ja noch, was das für Situationen bei euch sind.
Alles Gute!

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Ganz ehrlich: Wenn mir jemand mit Erziehungs TikToks kommt, schalte ich schon ab. Damit hat sich derjenige bei mir ganz massiv disqualifiziert.

„Ich bin gelernte Sozialhelferin und er ist ein russischer Mann….“ - Du vergleichst ernsthaft einen Beruf mit einer Nationalität?

Wer entscheidet bei dir denn, was die RICHTIGE Erziehung ist? TikTok, YouTube & Co?

Du diskriminierst den Mann permanent. Alles, was er sagt, ist falsch. Du getraust dich ja noch nicht einmal auf Toilette zu gehen. Er könnte dem Kind ja etwas antun. Hast du dir auch nur einmal überlegt, ob du dieses Verhalten provozierst?