Große Schwester lässt Bruder nicht schlafen

Hilfe, ich bin langsam echt mit den Nerven am Ende. Unsere Tochter (4,5 j.) lässt ihren kleinen Bruder (3,5 M.) einfach nicht schlafen!
Der kleine hat einen Stubenwagen welcher bei uns im Schlafzimmer steht und ein Babybett im Kinderzimmer in welchem er dann und wann ein Tag-Schläfchen macht.
Wir sind mit dem kleinen schon auf einen sehr guten Tag-Nacht-Rhythmus gekommen, aber wenn die große mit zu Hause ist dann kommt er einfach nicht zum schlafen. Sie rennt in das Zimmer rein in welchem er schläft und schreit lauthals rum, stellt sich vor die Tür und klopft laut dagegen, fängt aus dem nichts an zu heulen, rennt schreiend durch den Flur usw. selbst Nachts kommt sie aller paar Minuten zu uns ins Schlafzimmer und macht ihn absichtlich wach indem sie laut brüllt, an seinem Bettchen rüttelt oder ihn permanent anfasst. Letzte Nacht waren wir bis 2:30 Uhr alle wach wegen ihrem Theater.
Wir haben schon so viel ausprobiert und nichts funktioniert. Seit dem ersten Tag achten wir sehr darauf dass sie nicht vernachlässigt wird. Da der Papa bis abends arbeiten muss bin ich meist mit den beiden allein. Ich spiele mit ihr und komme ihren Bedürfnissen nach, Ausnahme ist dabei natürlich wenn ich mich um den kleinen kümmern muss. Sie verlangt des öfteren von mir dass ich ihn einfach mal nicht füttere oder mal nicht mit ihm spiele und übe, damit ich länger für sie Zeit habe. Ich habe mit ihr geredet und ihr erklärt warum das nicht geht. Aber es fruchtet nicht. Einmal aller zwei Wochen haben wir einen reinen Mama-Tochter Tag, die Woche dazwischen hat sie einen reinen Papa-Tochter Tag. Wir haben ihr erklärt warum sie den kleinen nicht ständig wecken soll etc aber es fruchtet einfach alles nicht. An ganz stressigen Tagen ist es mir schon mal passiert dass ich gemeckert habe, auch das ist ihr egal. Sie steht da und lacht sich kaputt wenn ich oder Papa sauer werden, genauso lacht sie sich kaputt wenn der kleine wegen ihr wach geworden ist.
Ich weiß langsam einfach nicht mehr weiter. Ich kann sie wohl kaum am Sofa festketten damit er schlafen kann und ich will auch nicht ständig deswegen meckern müssen. Hat da jemand vielleicht einen Rat?

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Hallo,

der Grund ist ja wohl klar: Eifersucht hoch 10.
Das ist normal.

Diese "Mama-Tochter-Tage", oder wahlweise mit Papa, finde ich überbewertet.
Deine Tochter ist 4! Die kann such noch nicht am Montag zurücknehmen, weil sie ja am Donnerstag dran ist. Eher hat sie dann am Freitag das Gefühl "gestern ging es doch auch - warum heute nicht?"

Mit Vernunft werdet ihr da nicht weiterkommen. Nur durch Gewöhnung und Zuwendung.

Meine Mutter hat mich übrigens damals nicht mit 3 in den Kindergarten gegeben, weil da gerade meine Schwester geboren wurde. Ich sollte mich an meine Schwester und die neue Familienkonstellation gewöhnen deshalb möglichst viel Zeit Zuhause verbringen...

Was macht denn deine "Große", wenn du den Bruder stillst und wickelst? Bindest du sie ein? Darf sie helfen? Oder muss sie warten?

Ich habe z.b. das Stillen immer zum Vorlesen genutzt. Irgendwann fing meine "Große" an, die Hungerzeichen beim Baby schon vor mir zu erkennen und rannte begeistert los, um ein Buch zu holen ;-)
Eine Vierjährige kann auch beim Wickeln helfen. Oder man unterhält sich mit ihr, während man mit den Händen am Baby ist (ich vermute zwar, dass unsere Große auch dadurch sprachlich sehr weit ist während Nr.2 spät gesprochen hat... aber dafür verstehen sie sich super, niemand hat hier echte Defizite aber alle genug Schlaf ;-) ).

Und wenn das Baby mal schläft, sollte sie sich ja an sich freuen, weil genau dann ihre Exklusivzeit anfängt und sie die Mama für sich hat. Oder - Hand aufs Herz - freust du dich dann auf deine Pause und setzt dich erstmal aufs Sofa? Wie kann sie überhaupt bis zur Tür kommen, um daran zu rütteln? Das sieht man doch kommen und unterbindet es.
Und warum schläft das Baby in seinem Zimmer? Da musst du es ja erst hinbringen - ich habe unsere Nr.2 immer einfach im Wohnzimmer gelassen und mit der Großen daneben gespielt. Hat euer Baby einen so leichten Schlaf? Das kenne ich mit 3 Monaten gar nicht.

Ich lese noch, dass du mit dem Bruder "spielst und übst". Ist er ein Frühchen, dass er mit 3 Monaten schon konkrete Förderung braucht? Ansonsten würde ich wirklich nicht eine Vierjährige warten lassen, um mit einem Baby zu spielen. Das Baby ist doch glücklich, wenn es beim duplo-spielen daneben liegen darf und auch einen Klotz in die Hand bekommt.
Dass man sich mit Nr. 2 nicht so viel und ausgiebig einzeln beschäftigt wie mit dem ersten Kind, liegt ja auf der Hand. Aber meistens tut das den zweiten Kindern sogar ganz gut ;-)

Ich glaube, da gibt es noch eine Reihe von Stellschrauben, mit denen du die Eifersucht deiner Großen eindämmen kannst.

LG

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Hi,
sie konsequent wecken.

Kaum das sie schön eingeschlafen ist, wecken und sagen, das das Zimmer jetzt aufgeräumt wird und sie helfen muß. Egal um welche Uhrzeit. Nach einer Stunde soll sie wieder schlafen gehen. Du stellst Dir den Wecker, und wenn sie schläft, wieder wecken.

Ich würde sie mit ihren eigenen Waffen schlagen.

Das wäre mir ein versautes Schlafwochenende mal wert.

Sie ist 4, 5 Jahre, sie weiß was sie tut, und das ist Absicht.

Man muß nicht auf Zehenspitzen durchs Haus schleichen bei Babys, aber die Kleine will eure Aufmerksamkeit, auf Biegen und brechen.

Alles Gute

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Wow, wie kann man so sein? Ein Machtkampf mit ner 4-Jährigen? Und dann noch um ein Grundbedürfnis wie Schlaf?


Ich hoffe, die TE nimmt sich so einen ekelhaften Ratschlag nicht zu Herzen.

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Weia! Ich wäre ja auch trotz allem Verständnis msl für eine klare Ansage, dass etwa der Kleine schläft und sie so lange nicht ins Schlafzimmer darf, damit sie ihn nicht wie immer aufweckt, aber...

Würde sie das denn mit Vier überhaupt verstehen? Wenn sie ständig geweckt wird, um das Zimmer aufzuräumen, die Socken zu sortieren etc. Hat sie garantiert das letzte mal gern im Haushalt geholfen. Das kannst du in 10 Jahren machen, wenn sie trotz wiederholter Ermahnungen das letzte kalte Wasser aus dem Kühlschrank austrinkt und keine volle Flasche wieder reinstellt. Merkst du das erst abends um zehn, lass sie ruhig wieder aufstehen. Aber doch nicht mit vier!!

Nach einer Nacht dann habt ihr ein total überdrehtes Kind, das bestimmt nicht apathisch und übermüdet in der Ecke sitzt und das Baby nicht stört, sondern schreit, weint und vielleicht in seiner Wut auch den Bruder schlägt oder Bauklötze in die Glasscheibe pfeffert, bis ihr laut werdet und ordentlich schimpft und das Kind ins Bett steckt, wo es glaubt, zur Strafe hin zu müssen, und weinend einschläft.

Montags dann fragt ihr eure tochter, ob das nicht ein absolut tolles Wochenende war. So würde es ab sofort übrigens immer laufen, wenn sie nicht endlich das Baby schlafen lässt.

Glaubt ihr, sie hat dann das total schlechte Gewissen, wird dem Bruder nie wieder etwas böses tun (weil sie Angst hat, dass die Eltern das dann auch mit ihr machen?) Und ihn heiss und innig lieben??? Im Gegenteil, dann hasst sie ihn bestimmt noch mehr!

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Hallo,
hört sich für mich auch stark nach Eifersucht an.

Von diesen Mama-/Papatage habe ich auch schon oft gehört. Ich könnte mir vorstellen, dass das eher bei älteren Kindern gut funktioniert. Kleinere Kinder brauchen wahrscheinlich öfters Qualitätszeit, sie muss aber dafür nicht unbedingt sehr lang sein.

Wie ist euer Tagesablauf? Geht deine Tochter in den Kindergarten? Wie lange? Zumindest vormittags und nachts müsste euer Baby ja in Ruhe schlafen können, oder?
Kannst du irgendwas dran drehen, sodass deine Tochter den Babyschlaf als etwas Positives für sich empfindet? Dass sie dann Exklusivzeit mit dir oder dem Papa hat.
Wie lange schläft euer Baby denn nachmittags? Was machst du in der Zeit?

Lest ihr zB gemeinsam ein Buch und sie springt plötzlich auf und rennt zum Baby und schreit rum?
Oder nutzt du die Zeit, wenn das Baby schläft und machst Haushalt (was auch total legitim wäre!).

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Ich finde die bisher gesagten tips sehr gut und würde vieles davon umsetzen und ausprobieren (außer das wecken der großen 😅) , vor allem schauen, dass der Baby Schlaf als ne positive Zeit empfunden wird…

ABER

Bei einem 4,5 jährigen Kind würde ich auch mal ganz ganz deutliche Worte finden und klar machen, dass absichtliches wecken, am Bettchen rütteln etc NICHT klar gehen. Und wer dann lacht, kriegt noch paar deutliche Worte hinter her. Soviel kann man von einem fast fünfjährigen erwarten.

Wie gesagt, das nicht als einzige massnahme! Aber parallel zu og Maßnahmen auf jeden Fall.

Bearbeitet von LariLemon
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Unser Sohn hatte diese Phase auch. Ich habe in der Situation dann nicht geschimpft (negative Aufmerksamkeit ist auch Aufmerksamkeit), sondern sagte nur „ach schade, jetzt ist deine Schwester wieder wach und wir können leider doch nicht in Ruhe Playmobil spielen. Beim nächsten Schlaf klappt es dann vielleicht wieder.“ und dazwischen bekam er dann die Aufmerksamkeit, die er suchte. Es pendelte sich dann relativ schnell ein und mittlerweile (Baby ist jetzt 10 M alt) fragt er schon, wann das Baby denn müde ist weil er gern Playmobil mit mir spielen mag. Bis auf sehr wenige Ausnahmen gehört die Schlafenszeit des Babys immer meinem größeren Kind.

Natürlich spielen wir auch wenn sie wach ist, aber gerade das Kleinteilespielzeug heben wir uns für die Schlafzeiten auf. Die Kinder spielen auch sehr gerne miteinander, die sichtliche Liebe des Babys zum großen Bruder war hier auch ein Gamechanger.

Exklusive Mama/Papa Tage gibt es hier nie, da nicht umsetzbar. Ich bemühe mich um „Aufmerksamkeit im Alltag“, im Kleinen.

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Ich kann mich nur abschließen. Unsere sind 19 Monate auseinander, die kleine Große ist jetzt 2,5 und die Kleine 1 Jahr alt. Besondere Event nur einem Partner finde ich auch blödsinn, man muss schauen, dass man beiden Kindern gerecht wird, aber es braucht da nichts besonderes sondern nur Rücksichtnahme auf die Wünsche des Kindes. Bei uns ist das ganze so gelöst worden, das die kleine Große in die KiTa geht - ganztags, das macht ihr viel Spaß - die kleine geht auch mittlerweile. Aber als ich mit der Kleinen noch zuhause geblieben bin, war das der großen durch die räumliche Distanz gar nicht so präsent.
Am Wochenende haben wir die Kinder dann immer räumlich getrennt. Ich kann leider keine Tipps für "das Kleine schlafenlegen, wenn das große rebelliert" geben. Wie gesagt, wir haben das über räumliche Trennung gelöst. (Ist bei dem kleinen Alterabstand bei unseren auch kaum anders möglich.) Selbst Nachts ziehen mein Mann und die kleine Große aus, wenn zuviel unruhe im Schlafzimmer entsteht. Zwischen Schlafzimmer und Kinderzimmer (wo sie dann schlafen) liegt der Flur, also genug Platz, dass die beiden sich nicht stören.

Bei uns ist es langsam auch mit 9-10 Monaten besser geworden. Ab dem Zeitpunkt wo die Kleine gekrabbelt ist, wurde sie als möglicher Spielpartner wahrgenommen und man merkt, dass es mit steigender Mobilität der kleinen immer mehr wird.

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<<<Einmal aller zwei Wochen haben wir einen reinen Mama-Tochter Tag, die Woche dazwischen hat sie einen reinen Papa-Tochter Tag. <<<

Liebe TE,

ich hatte damals kein großes Bromburium draus gemacht. Mein Großer war damals 5 Jahre alt. Der hatte seine Termine wie
Ergotherapie, Kinderturnen, Spieleverabredungen, Schwimmunterricht. Wenn mein Mann da war, drückte ich ihm den Kleinen in die Arme und ich zitterte ab mit dem Großen oder eben halt umgekehrt, wenn es zum Schwimmunterricht oder zur Erg otherapie ging. Und mit den Spieleverabredungen entweder bei uns oder woanders war Eifersucht selten ein Thema. Ich würde sagen, kuck zu das deine Tochter Spieleverabredungen hat, Kinderturnen, viel Rausgehen. ich habe eher den Eindruck, das sie nicht ausgelastet ist. Dann kommt man weniger auf solche Ideen.

Geht deine Tochter in die Kita? Vielleicht ist sie auch nicht ausgelastet.

LG Hinzwife

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Sie ist eifersüchtig und bekommt zu wenig Aufmerksamkeit. Unser Sohn war bei der Geburt seiner Schwester drei. Diese festen Tage hatten wir nie.
Ich habe jeden Tag, jede Möglichkeit genutzt mit ihm zu spielen. Da die Kleine nie allein schlief, hieß das Trage und raus. Wir waren dann auf dem Spielplatz und sie hat geschlafen. Bei extremen Wetterlagen ging das auch mal drin. Da habe ich unserer Tochter dann Babylärmschutzkopfhörer aufgesetzt.
Habe ich gestillt, habe ich dabei vorgelesen oder in der Trage gestillt und gespielt.
War der Papa dann da, hat er sich um den Großen oder die Kleine gekümmert und so war Zeit ohne Baby gut möglich. Nachts hat er in seinem Zimmer geschlafen und der Papa bei ihm.
Wenn sie das Baby weckt etc dann versuche nicht zu schimpfen. Denn auch negative Aufmerksamkeit ist Aufmerksamkeit und die ist ihr lieber als keine.