Meine Tochter tanzt mir auf der Nase rum

Guten Abend,

ich bin zurzeit so ausgelaugt....
Meine Tochter (6) tanzt mir seit einigen Tagen so auf der Nase rum....ignoriert alles was ich sage oder spricht auch frech mit mir.

Ich muss daher zurzeit sooooo dermaßen oft schimpfen das ich abends echt fix und fertig bin....

Es interessiert sie auch echt null wenn man schimpft....null....man kann sagen was man will, es interessiert sie nicht. (Auch wenn meine Mutter was zu ihr sagt)

So extrem kenn ich das nicht, als ob ich eine Witzfigur wär, so komm ich mir vor....

Noch vor diesen anstrengenden war alles gut. sehr harmonisch....und nun das.

Ich hoffe daher dass es nur eine Phase ist, aber wie soll ich weiter damit umgehen? Hatte schon mit ihr gesprovhen aber iwie ändert sich nichts...
Wer weiß wie lange das noch geht 😥


Lieben Dank und schönen Abend 🌻

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Und jetzt mal aus der Sicht der Tochter:

Mir geht's momentan nicht so gut und ich werde den Ansprüchen meiner Familie einfach nicht gerecht. Meine Eltern sind ständig am schimpfen, dadurch wird es immer schlimmer. Das schimpfen bringt ja eigentlich nichts, ich kann gerade eh nicht funktionieren, aber sie schaffen es einfach nicht, damit aufzuhören. Ich weiß nicht, wie ich ihnen das klar machen kann.
Wer weiß wie lange das noch geht 😥

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...und eigentlich würde ich mir wünschen, dass meine Mama sieht wie schwer ich es gerade mit mir selbst habe. Dass sie mich einfach liebevoll in den Arm nehmen würde und mir mehr ungeteilte Aufmerksamkeit schenken würde.

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Das bekommt sie von mir....

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Was macht sie denn konkret?

Wie wäre es, wenn du mal ein paar Wochen alle Anforderungen runterschraubst, also schlicht so wenig wie möglich forderst/ erbittest/ fragst, gegen das sie rebellieren kann?
Dann würde ihre Rebellion quasi ins Leere laufen.

Stichwort ist ja Wackelzahnpubertät.

Was ist, wenn du mal eine schimpffreie Woche machst? Ohne Ankündigung, einfach alles laufen lässt, was irgendwie noch okay ist (also alles, bei dem sie nicht gefährdet wird)?

Ich glaube nicht, dass man mit 6 unbedingt sagt "hey, der Mama werde ich es jetzt mal so richtig zeigen!", sondern dass man unzufrieden ist und es sich so unbewusst ausdrückt. Also wäre auch die Frage, ob es einen Grund für Unzufriedenheit oder Frust bei ihr gibt.

Für dich: Siehe es nicht als Niederlage, sondern als Versuch, mal eine Woche Druck rauszunehmen. Motto: "Muss das wirklich sein? Muss ich das jetzt wirklich fordern, erbitten, fragen? Kann ich die Forderung umgehen, indem ich z.B. selbst (ohne Kommentar oder Ankündigung) aufräume etc.?"

Und dann mal schauen, ob es besser wird, wenn sie mal eine Pause bekommt, du aber auch, weil du alles gelassener nimmst. Also, wirklich gelassener, NICHT dich eine Woche ärgern, sondern eine Woche sagen "okay, das ist mir jetzt mal schnuppe, ich erwarte jetzt einfach mal eine Woche nichts und freue mich, wenn trotzdem das ein oder andere klappt und schaue dann, ob ich langsam wieder mit geringen Anforderungen einsteigen kann und es dann besser klappt".

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Ja, kenne ich von meiner Tochter...einmal im Jahr hat sie so eine Phase....erst dreht sie auf (man merkt aber deutlich, das sie nicht bewußt gegen uns schießt) , dann wird sie ganz anhänglich, antriebsloser, der Schlaf ist schlechter und sie ist auch etwas weinerlich und es endet immer mit einem wahnsinnigen Entwicklungssprung.

Das erste Mal mit 6 Monaten, jetzt ist sie 11 Jahre und es hat sich nichts daran geändert. Meine Tochter ist dann wirklich wie ausgetauscht und ganz deftig war es im letzten Kitajahr und dann im ersten Schuljahr. Man merkt aber auch ganz deutlich, das sie sich selber nicht wohl in ihrer Haut fühlt....so ein bißchen wie fremdgesteuert. Wenn man genau hinschaut, dann kann man deutlich erkennen, das sie sich teilweise über ihre eigenen Reaktionen richtig erschreckt. Ich habe ansonsten eine extrem kooperative und sortierte Tochter.

Wie komme ich da gut durch? In dem ich einfach drüber stehe, nicht auf ihren Zug aufspringe, ruhig bleibe und meine Grenzen unspektakulär wahre. Ich lasse mich nicht provozieren, weil das ja auch gar nicht ihr Ziel ist. Ich schimpfe auch fast überhaupt nicht und nehme das alles nicht persönlich. Ruhig bleiben bedeutet definitv nicht, das ich mir alles gefallen lasse, bitte nicht verwechseln....aber ich überlege mir sehr gut, welcher Kampf jetzt nötig ist und welcher nicht.
Ich selber habe es in der Hand, ob die Situation eskaliert oder eben nicht. Ich bin in der Zeit die Vernünftige. Und deswegen komme ich da eigentlich immer gut durch. Wenn von mir also ein "Es reicht!" kommt, dann kommt das auch bei ihr meistens halbwegs an.....was nicht bedeutet, das dann nicht trotzdem noch ne Tür knallt. Und nein, ich gehe dann nicht hinterher und diskutiere über Türenknallerei.
Nicht jeder Kampf muß sein....ist ja in der Zeit eh sinnlos. Je älter sie wird, desto mehr können wir allerdings nach dieser Phase darüber sprechen.

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Unterschreibe ich exakt so.

WIr haben diese Phasen auch seit Beginn - Wüten, Aufbegehren, Schritte von uns weg machen, dann aber Rückversicherung brauchen, um den Schritt auch vollends durchziehen zu können.

Ich denke, das ist völlig normal und so genau richtig. Was nicht heißt, dass es nicht anstrengend sein kann. Aber es hilft, einen ruhigen Kopf zu bewahren.

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Erlebe ich bei meinem Kind auch so. Einmal im Jahr kommt eine ausgeprägte Phase, in der gefühlt nichts mehr so klappt wie vorher und das Kind bezüglich Emotionsregulation und Co auftritt wie ein viel jüngeres Kind. Und erst wenn ich die Situation in Ruhe reflektiere, fällt mir auf, was gleichzeitig alles an neuen Fähigkeiten hinzugekommen ist. Und dann heißt es erstmal auch für mich, den Alltag auf den neuen Zustand anzupassen. In dem einen Bereich mehr ausleben der neuen Fähigkeiten zu ermöglichen und im anderen Bereich wieder mehr zu unterstützen. Dann pendelt es sich auch nach und nach wieder ein. Völlig kontraproduktiv ist es, darauf zu beharren, dass das Kind xyz doch schon kann und gefälligst zu funktionieren hat wie vorher.
Hätte gedacht das wird irgendwann weniger - spannend zu lesen, dass das bei euch schon seit 11 Jahren so auftritt.

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Wir haben auch immer so Phasen. Mich überfordert das auch. Etwas bis eben reibungslos funktioniert hat, klappt auf einmal nicht mehr.
Mir hilft es mich abends mal zu reflektieren. Wo kann ich mich vielleicht anpassen? Wo muss ich auf was bestehen und wo eben nicht?

Ich denke, es sind eben doch immer kleine Entwicklungsphasen wo auch wir Eltern uns anpassen müssen. Die Kinder werden älter und immer ein Stück selbstständiger und das verändert auch das Miteinander..

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Kannst du ein paar konkrete Beispiele nennen?

"Es interessiert sie auch echt null wenn man schimpft....null....man kann sagen was man will, es interessiert sie nicht."

Schimpfst du nur, oder gibt es auch Konsequenzen?
Und ziehst du diese dann auch durch?
Also z.B. Medienzeit einschränken, Spielzeug wegräumen....so dass sie es dann auch merkt - selbst, wenn sie nicht zuhört.

Sonst kann ich nur empfehlen: pick your battles. Also, überlege dir gut, bei was es sich lohnt zu diskutieren und bei was nicht.
Ist es die Diskussion wert, dass sie kein Gummibärchen isst? Oder nicht?

Indiskutabel sind für mich Dinge, die gefährlich sind, anderen Schaden zufügen, oder Dinge zerstören....

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Konsequenzen sollten immer mit der Handlung einhergehen. Wenn sie aus Wut ihr Essen auf den Boden wirft, dann ist Medienentzug komplett unpassend. Dann muss sie die Unordnung wieder aufräumen und bekommt 2-3 Tage Spüldienst o.ä.

Bearbeitet von Einhorn.95
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Da gebe ich dir recht.

Wenn sie aber zum Beispiel die Mama ärgert, oder ein Geschwsiterchen, dann kann man auch ankündigen, dass wenn sie damit nicht aufhört, sie heute keine Medienzeit bekommt. Und wenn sie dann weitermacht, dann muss man es auch durchziehen.

Ihr negatives Benehmen muss auch eine negative Konsequenz nach sich ziehen - Worte allein bringen da nichts.

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Danke für die vielen Antworten :)
Entschuldigt wenn ich nicht auf die einzelnen antworte

Ich weiß das alle von euch Recht haben, ich sollte selbst einfavh versuchen "gelassener" in die Situationen zu gehen...es fällt mir momentan nur echt schwer vllt weil ich jetzt lang krank war (erst fette Angina mit 40 Fieber und danach ziemlich gleich ne fette Erkältung) und einfach noch kaputt davon bin, ich weiß nicht ...

Ich kann mal ein Beispiel nennen....Thema Festersims:
Sie springt und stützt sich da dann ab um zu schauen ob unsere Katze in ihrem Versteck liegt das auf der Terrasse steht. Manchmal landet ihr Knie dann auch oben zur Stütze und manchmal kniet sie komplett darauf.
Ich sage Gefühl eine Millionen mal am Tag zu ihr, sie soll da bitte nicht rumklettern, sonst tut sie sich irgednwann mal echt weh wenn sie abrutscht...und meine Tochter ist einfach tollpatschig.
Nein, sie hört nicht, ignoriert es und macht grad weiter....erst gestern habe ich dann ein Kuscheltier mit Saugnapf ganz oben im Eck gesehen und habe sie gefragt ob sie hoch gestanden ist, sie sagt nein und ich Frage sie wie das Tier dann dort hoch kommt, Ende vom Lied, sie ist hochgeklettert...
auch gestern hat sie sich dann wohl so den fuß am Heizkörper, der unter dem Festersims ist, angeschlagen da sie weinen musste und das hat bei meiner Tochter was zu heißen....sie klettert da trotzdem immer noch rum...nur ein Beispiel und sie klettert da mehrmals täglich hoch.....hab dort Deko stehen, das wird einfach zur Seite geschoben...
Nur ein Beispiel....

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Hallo,
tut mir leid, dass ich gegen die Angst um die potentiellen Verletzungen mich jetzt aussprechen muss- in der von dir beschriebenen Situation. Meine Mutter war da vielleicht ähnlich. Grausam war das für mich.
Wenn dir das zu gefährlich ist, kannst du ihr eine Alternative bieten? Sie soll einen Stuhl hinstellen und da drauf stehen um rauszuschauen? Oder habt ihr vielleicht einen Tritt, der für sowas auch gedacht ist? Eine Leiter für die Tochter?
Dann kann sie natürlich immernoch abrutschen, aber das passiert nun mal. Reagier bitte nicht übertrieben. Auch wenn man als Kind da nicht reagiert, das macht innerlich was mit einem, kommt erst später raus.
Sicher, du bist nicht ganz fit, da ist alles etwas verstärkt. Gute Besserung!
Alles Gute!

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Naja, ich wüsste nicht warum ich sie auf dem Fenstersims rumturnen lassen sollte...

Die Alternative ist, das sie direkt nebendran zur Terrassentür rausschauen kann, da sieht man das Katzenversteck genau so gut...

Vielen Dank für die Wünsche und deine Antwort :)

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