Englisch erziehen

Hallo ihr lieben
Ich hab eine Frage (an die Bilingual-Erziehenden).
Wir wollten bei unseren Sohn mit 3 Jahren starten, er hat einen super tollen Platz in einem Bilingualen KiGa (deutsch/englisch) und wir suchen dann auch eine Nanny für ihn.
Die erste Frage: weiß jemand wie wir eine native-english-nanny finden? Gibt es da irgendwelche seiten/ Agenturen an die man sich wenden kann?
Die zweite Frage: Wie macht ihr das dann? Also im KiGa arbeiten sie nach Immersionsprinzip und wir wollten dazu eine Nanny für einen Wochentag/ Eventuell mal wochenend-tage nehmen.
Meint ihr das reicht oder wäre es sinnvoll eine "englisch Lehrerin" mit ins Boot zu holen?

Ich freue mich auf eure Antworten:)

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Eine Englischlehrerin, die ihm Grammatik etc. bei bringt würde ich auf keinen Fall engagieren.
Kinder lernen durch Immersion.

Lieber die englische Muttersprachlerin (Nanny) täglich, oder jeden zweiten Tag kommen lassen.

Man kann noch unterstützen mit englischen Liedern, TV, Büchern (z.B. TipToi).

Ganz wichtig ist, dass nur englische Muttersprachler englisch mit ihm sprechen - also nicht jemand mit seinem Schulenglisch. ;-)

Und beachtet das Prinzip une langue - une personne.
Also eine Person soll immer dieselbe Sprache mit ihm sprechen.
Also du z.B. immer deutsch, die Nanny immer englisch...
Nicht hin- und herswitchen. Das ist wichtig.

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Oki dann suche ich eine gute Nanny, das one Person one language Prinzip wird genau so auch im Kiga gemacht (und dann mit der Nanny auch).
Das mit den liedern/Büchern ist auch eine tolle Idee, da wäre ich nicht drauf gekommen
Danke:)

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Gerne! :-)

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Mmmh ich möchte deinen Enthusiasmus nicht dämpfen aber ich wohne so nah am einer bilingualen Kita dass ich das seeehr genau mitbekomme was da so vor sich geht. Ja, die Hälfte der Erzieherinnen spricht Englisch mit den Kindern, das stimmt. Fast alle haben allerdings einen wirklich ausgeprägten Akzent (ich meine keine verschiedenen Aussprachen von Englisch, sondern echte Akzente). Die Kinder haben fast alle einen irgendwie gearteten Migrationsgintergrund, und die meist akademisch gebildeten Eltern sprechen selbst besser Englisch als Deutsch, weswegen sie sich für diese Kita entscheiden. Es sind aber fast keine Kinder darunter, die zuhause Englisch sprechen. Ich kriege akustisch einiges mit und die Kinder sprechen dort kein Englisch sondern antworten auf Deutsch und sprechen untereinander Deutsch.

Das kann bei euch natürlich ganz ganz anders sein, aber in dieser Art von Kita (als komplett bilingual beworben) lernen die Kinder ein wenig passiv Englisch und natürlich ein paar schöne Lieder, Spiele, einfache Frage-Antwort Konstruktionen und Ausdrücke auf Englisch aber das wars. Das ist ungefähr das Niveau, das auch in Grundschul-Englisch rasch vermittelt wird. In so einem Fall bringt auch 1 Mal die Woche Nanny nichts, das reicht einfach nicht. Vergewissert euch also bitte, dass dort tatsächlich viele muttersprachliche Kinder sind, die mit eurem Kind/den Erzieherinnen Englisch sprechen und ihn zum sprechen animieren, bevor ihr viel Geld ausgebt in der Hoffnung das Kind wird "Muttersprachler".

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Hallo!
Über das was (Kita) Kinder lernen, kann man in dem Alter noch nicht viel sagen. Es kann gut sein, dass die Kinder in der bilingualen Kita nur Deutsch sprechen und gleichzeitig ihr passives Verständnis der Sprache wächst.

Unser Kind war im Alter zwischen 6 Monaten und 1,5 Jahren in einer bilingualen Krippe. (Wegen Umzug dann nicht mehr.) Sein erstes englisches Wort war Hoover (Staubsauger).
Er lernt heute sehr schnell Englisch in der Schule, auch wenn er null Bock auf Vokabeln lernen hat und im Unterricht wenig mitmacht und redet, hat er im Test meistens eine 3.
Klar, in spielen (Games) wird auch viel Englisch verwendet, das trainiert nebenbei. Aber er versteht auch viel intuitiv.

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Sprecht ihr (einer von euch) englisch, auf Muttersprache-Niveau? Wenn die Sprache nur ausserhalb gesprochen wird, stelle ich es mir sehr schwierig vor.
Und google listet Unmengen an nanny Agenturen.

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Nein wir sind beide deutsch-muttersprachler.
Ich habe bei google leider nicht herausgefunden ob die Personen auch native speaker sind oder einfach gut englisch sprechen, deshalb dachte ich jemand kennt vielleicht eine spezielle seite. Danke trotzdem für die Antwort:)

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>> Meint ihr das reicht <<
Wie definierst Du 'es reicht'?
Er versteht vieles in Englisch? Er spricht Englisch? Englisch wird seine zweite Muttersprache?

Erstes wird vermutlich klappen, bei zweitem habe ich schon meine Zweifel. Auch mit bilingualem Kindergarten und 1 - 2 mal die Woche englischsprechende Nanny wird die Sprache für Deinen Sohn etwas künstliches sein, keine in der er sich ohne ausdrückliche Aufforderung ausdrücken wird.
Ja, Dein Kind wird in der Schule Vorteile haben, wenn es schon etwas Englisch kann - die werden sich aber im Verlauf der weiterführenden Schule gegenüber den Klassenkameraden ohne grossartige Vorkenntnisse weitgehend egalisieren.

Schaden wird eine zweite Sprache im KiTa-Alter Deinem Kind sicherlich nicht - die Frage ist halt, wieviel sie ihm nutzt.

Grüsse
BiDi

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Warum wird er Englisch in dem Fall nicht als Zweitsprache erlernen? Ich verdtehe deinen Beitrag nicht. Muss ja nicht als Muttersprache definiert werden. Aber können wird ers dann oder?

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Ich schreib' doch gar nicht, dass er Englisch nicht lernen wird.
Ich schreibe nur, dass man von einem bilingualen Kindergärten und einer englischen Nanny eimal die Woche keine Wunder erwarten sollte. Wenn's nicht mit bilingualen Schulen, ausgiebigen Auslandaufenthalten weitergeht, wird das Englisch nach dem Verlassen der Schule auf dem gleichen Niveau sein wie das von Mitschülern.

Grüsse
BiDi

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Hallo,

vorweg: wir erziehen nicht bilingual - weil wir keine bilinguale Familie sind. Können wir ja auch nicht ändern ;-)

Fremdsprachen sind uns ebenfalls sehr wichtig, wir sind gerade in den ersten 5 Lebensjahren der Kinder viel gereist...

... und ich würde sagen, euer angestrebtes System klingt so durchgestylt, dass es eigentlich nur schief gehen kann.

Was ist das Ziel?
Wollt ihr auswandern? Oder soll das Kind im Urlaub auf dem Spielplatz klar kommen?
Soll das Kind mit dem Berufsstart gute Englischfähigkeiten haben oder soll es mit 12 für einen Muttersprachler gehalten werden?

Je nachdem, mit welchen Erwartungen ihr da ran geht, werdet ihr eh enttäuscht werden.

Englische Nannys waren im 19./20. Jahrhundert schon mal sehr modern - aber in Kombi mit einem bilingualen Kindergarten... hm.
Wenn das Kind im Kindergarten "nur" lernt, auf englisch zu zählen und zu singen, dann reißt auch eine gute Nanny es einmal pro Woche nicht raus.
Wenn das Kind den ganzen Vormittag Englisch hört und redet, wozu dann noch die Nanny?
Wenn es wirklich schwerpunktmäßig um die Sprache geht, müsstet ihr eigentlich die KiTa durch eine englische Nanny ersetzen - aber das ist sicher aus anderen Gründen nicht sinnvoll.

Kinder können sehr früh Fremd(!)sprachen lernen. Ich habe mit meiner Großen angefangen, sobald sie das Prinzip "Fremdsprache" begriffen hatte. Das war bei uns übrigens noch nicht mit 3.... da fand sie es lustig, wenn ich in anderen Sprachen geredet habe, aber dass es wirklich für jedes Wort ein anderes Wort gibt, war ihr nicht so klar. (Generell übt man ja auch vor der Schule und in der 1.Klasse, einzelne Wörter in der eigenen Sprache genau zu identifizieren und abzugrenzen. Nur weil Kinder mit Wörtern angefangen und dann Sätze bilden wissen sie ja nicht sofort bewusst: "Spielplatz" ist ein Wort. "Platz zum Spielen" sind drei Wörter. Usw.)
Mit 4 hat sie dann wirklich nach dem Fremdsprachenprinzip gelernt und sich Vokabeln gemerkt. Auch mal gefragt "was heißt das, Mama?"

Wir haben irgendwann in der Grundschule mit privatem Englischunterricht angefangen. Und vorher selbst den Kindern Wörter und Sätze beigebracht, Filme geguckt, im Urlaub mal mit englischsprachigen Kindern gespielt, wenn es sich ergab.
Trotzdem brauchen die Kinder den schulischen Englischunterricht der Unterstufe noch! Sie sind fit in dem Fach, sie können sich mit ukrainischen Kindern schon mal auf Englisch unterhalten, wenn diese noch kein Deutsch können, aber das war es auch. Da wir nicht auswandern werden, reicht das ja auch und ich wette, bis zum Schulabschluss sprechen sie so fließend, dass sie auch in England studieren könnten, wenn sie wollen. Das hätte ja sogar bei mir damals geklappt, und ich habe später angefangen...

Bei eurem System denke ich:
Um bereits als Jugendlicher fließend Englisch zu sprechen, ist es viel zu ambitioniert. Dafür müsst ihr nicht mit 3 schon so einen Aufstand machen.
Um auszuwandern, reicht es nicht. Aber mit 3-5 Jahren kann mam auch ohne Vorkenntnisse auswandern und dann vor Ort die Sprache lernen.

Also: was wollt ihr und warum gebt ihr dafür so viel Geld aus?
Vielleicht kann man euch besser raten, wenn man weiß, was das Ziel ist.

Bearbeitet von O-Doolia
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Also grundsätzlich für die Familie in/aus Amerika und damit er die Sprache ohne große Mühe lernt. Reisen tun wir auch viel, tatsächlich auch eher nach Spanien aber einmal im Jahr treffen wir auf jeden fall die Familie (entweder in Amerika oder eben hier in Deutschland). Die Idee mit dem privaten Englischunterricht kam mir auch schon, nur weiß ich nicht ob das neben Kita sinnvoller wäre als eine Nanny. Mein Gedanke war da ja auch eher dass eine Nanny (so wie Eltern) dem Kind ja spielend alles beibringt wenn es die Muttersprache ist. Also Farben, Formen, Tiere, ... lernt er dann ja alles auch so auf englisch kennen (ich hoffe du verstehst was ich meine). Was würde denn vielleicht ausreichen um später (also 5+) auszuwandern (nur um es kurz zu erwähnenich persönlich möchte nicht auswandern aber es steht trotzdem im Raum das eventuell noch anzugehen)? Lehrer plus KiGa plus Nanny? Oder einfach "nur" Lehrer und Kiga?

Vielen Dank auf jeden fall schonmal für die antwort auch wenn es kein Erfahrungsbericht war:)

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Mal eine Frage: Was spricht dagegen, dass er erstmal weiterhin seine Muttersprache spricht? In der Schule wird doch sowieso Englisch gelehrt.

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Und was macht ihr, wenn euer Kind mit euch Englisch sprechen will?
Wollt ihr dann das Risiko eingehen, ihm was Falsches zu lernen? Finde, es macht nur Sinn, wenn man die Sprache selber erstklassig beherrscht. Alles andere ist wie wollen, aber nicht können.

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Das englisch sprechen ist kein Problem, aber das Baby-englisch kenne ich eben nicht. Das klingt zwar doof aber es ist eben so. Das sollte immer nur ein native speaker anlernen. Alles andere geht natürlich.

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Ich bin persönlich eher - nicht immer - gegen dieses künstliche "Lernen" über Nannies etc. Also dieses "eine Sprache pro Person"-Konzept.
Wenn in der Familie jemand an Sprachen interessiert ist, wird das Kind das mitbekommen und Interesse aufbauen. Es wird dann auch automatisch etwas lernen, wenn es begabt dafür ist.


Mein Vater war beruflich in der ganzen Welt unterwegs und hat früh mein Interesse an Sprachen geweckt (ich war immer ganz baff, dass er sagen konnte, ob ein Lied auf Englisch, Französisch, Italienisch oder Spanisch gesungen wurde 😃 ). Er hatte überhaupt keine Hemmungen, mit jedem (Ausländer) auf Englisch zu quatschen, aber seine Aussprache war grottenschlecht. Sein Vokabular dafür sehr gut.
Woher ich das weiß?
Durch den späteren Englischunterricht und einen kurzen Aufenthalt in London mit 13 Jahren.

Ich denke, wer heute Interesse an Englisch und anderen Sprachen hat, findet massig Material dafür, vor allem, wenn er dann lesen kann. Und ich denke, sprachinteressierte Kinder können auch schon kleine Filme (Kindergartenniveau) oder Lieder auf Englisch oder anderen Sprachen lernen und haben dann schon eine Grundlage. Sie kenne die Aussprache, verinnerlichen etwas Grammatik.

Aber wenn ich eine Nanny habe, möchte ich doch meinen Eltern auch erzählen, was ich mit der gemacht habe. Das ist dann schwierig, wenn mir dabei immer die Begriffe auf Englisch einfallen.

Ich sammele Kochbücher und lese viele Foodblogs und die sind alle auf Englisch. Daher fallen mir oft Zutaten oder Gemüsesorten erst mal auf Englisch ein. Bspw. war mir nicht bewusst - als Erwachsene! - dass es auf Deutsch Mörser (die Schale) und Mörser (der "Stab") heißt. Im Englischen heißt das mortar und pestle. Ich kannte aber nur mortar und habe dann unterwegs, als wir uns halt Mörser in einem Haushaltswarengeschäft angeschaut haben, von "pestle" geredet, weil mir das Wort dafür auf Deutsch nicht einfiel. Meine Mutter hat das dann immer als Versuch, anzugeben, gewertet.

So etwas ist halt mMn für ein Kind eher unangenehm. Es lernt Wörter, aber keine Übersetzungen und weiß dann teilweise nicht, wie die entsprechenden Gegenstände etc. auf Deutsch oder Englisch heißen.
Und ich denke, dass jedes Kind heute früh genug mit englisch durch Muttersprachler konfrontiert wird - Lieder, Filme, Serien, Spiele. Meiner Meinung nach kann man auch nach dem Kleinkindalter noch eine sehr gute Aussprache erlernen. Vor allem, wenn man ein gutes Ohr hat.

Bekannte von mir sind im Alter in ein anderes Bundesland gezogen, die Frau war etwa Mitte bis Ende 50. Nach nur 2 Jahren dort hatte sie - komplett unterbewusst - den Dialekt des Bundeslandes übernommen, also Wortschatz und Satzmelodie.

Ich würde wirklich eher Sprachinteresse fördern. Selbst Medien auf Englisch schauen, mal über die Sprache reden mit dem Partner, vielleicht sagt man automatisch bestimmte Sachen auch auf Englisch oder hört englische Hörbücher. Das alles kann ja Interesse beim Kind erzeugen. Und DANN, wenn dieses Interesse da ist und das Kind erste Sätze kann, wäre eventuell eine Umgebung sinnvoll, in der das Kind englisch sprechen kann, also bilingualer Kindergarten oder Sprachkurz oder Kreativkurs auf Englisch etc.

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Es heißt "Stößel" 😉. Nicht, dass ich sowas schon mal benutzt hätte, kenne es nur aus "Die Kluge" von Orff.

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Sprachinseln ...

Wird aber schwer ,wenn ihr beide kein Englisch sprecht .

Würde heißen,man macht die Sprache an Orte fest .

Zuhaus nur deutsch,beim Einkauf Englisch,im Auto deutsch...usw

Haben wir in der Kita sehr gute Erfahrungen mit,mit den Kids,die 2 sprachig aufwachsen .

Aber wird halt schwer so 🥴

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Wir sprechen beide fließend englisch aber eben nicht das auf Babys abgestimmte englisch. Mir wurde es nahe gelegt jemanden zu finden der mit englisch aufgezogen wurde. Sprachinseln klingen interessant, z.B. beim einkaufen ist das wunderbar umsetzbar. Vielen Dank für den Tipp:)

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Ah ok...ja gut ...wenn das so ist :)

Gerne...also wie gesagt,das geben wir unseren Eltern immer als Tipp mit 💕