Verzogen oder was?

Hallo!

Ich habe ein Problem mit meinem 5,5 jährigen Sohn (zweites Kind).
Er war anfangs total unkompliziert, ein echter Sonnenschein. Über Corona kam er mit Sondergenehmigung mit 2 Jahren bereits in die Kita. Da wir ihn wegen der Umstände nicht eingewöhnen konnten kam er mit Einverständnis des Jugendamtes zu seinem Bruder in die Ü3 Gruppe. Es klappte am Anfang auch alles wunderbar. Er war jedermanns Liebling und alles war toll und überhaupt.
Mit etwa 3 Jahren hat er dann seinen eigenen Willen entdeckt und wir haben dann festgestellt: das Kind ist stur. Er will schonmal gerne mit dem Kopf durch die Wand. In der Regel kamen der Kindergarten und wir damit aber gut klar.

Jetzt ist es seit einem Dreivierteljahr so, dass wir ständig vom Kindergarten angesprochen werden, weil er regelmäßig Wutanfälle hat. Anfangs war es das übliche. Hat mit Spielzeug geworfen usw. Nicht schön, aber auch nicht so ungewöhnlich. Nach den Sommerferien fing die ganze Sache dann irgendwie an zu eskalieren. Der Kindergarten hat sich immer öfter beschwert, Elterngespräche angesetzt usw. Uns wurde angedeutet, dass man mit dem Latein am Ende wäre und er für die Gruppe auch eigentlich nicht mehr tragbar wäre. Uns wurde Kinderpsychologe und Erziehungsberatung nahegelegt. Ich sage nicht zu allem „Ja und Amen“, will mir aber auch nicht nachsagen lassen, dass ich sowas nicht ernst nehme. Also habe ich entsprechend Termine gemacht.

Im Erstgespräch habe ich beiden Stellen beschrieben, was der Kindergarten sagt und dass man dort Sorge hat, dass es nächstes Jahr mit der Schule Probleme gibt. Ich habe beiden erklärt, dass ich die Situation nur bedingt nachvollziehen kann. Er ist auch zuhause kein Engel und kriegt vielleicht einmal am Tag einen Wutanfall (die Gründe reichen von Fernsehzeit zuende bis große Ungerechtigkeit ihm gegenüber). In der Regel wirft er dann ein Sofakissen runter, knallt die Tür, geht so laut wie möglich in sein Zimmer und zwei Minuten später sitzt er völlig friedlich im Flur und spielt.
Psychologin und Erziehungsberatung fanden es eigentlich ganz gut, dass er seine Wut auf diese Weise und so schnell in den Griff bekommt. Die Psychologin hat uns Fragebögen für uns und die Kita mitgegeben (werden Ende Januar besprochen), deutete aber an, dass sie hier eigentlich kein psychologisches Problem sieht.
Die Erziehungsberatung drückte sich ähnlich aus.

Dann war die Frau von der Erziehungsberatung im Kindergarten und auf einmal ist alles dramatisch. Sie hätte einen Wutanfall mitbekommen. Er hätte wohl einen Stuhl oder Teller geschmissen. Die Erzieher hätten ihr erzählt, dass er am Tag 8-10 (!) solcher Ausraster hätte (also im Prinzip permanent) und dass er eigentlich weder für die Kita noch für die Schule tragbar wäre. Die Frau von der Erziehungsberatung sagte, sie hätte einem Kindergarten noch nie so deutlich in seiner Einschätzung zugestimmt. Jetzt sollen wir uns von der Psychologin eine Diagnose (?) holen und dann so schnell wie möglich einen Schulbegleiter beantragen, der ihn nach der Einschulung ein bisschen zu bremsen versucht. Andernfalls, so die Prognose, würde er wahrscheinlich schnell von der Schule fliegen und an eine Förderschule müssen.

Natürlich wurde auch über mögliche Gründe geredet. Ich persönlich glaube, dass seine Sturheit hier auf „Kein Bock mehr auf Kita“ trifft. Er sieht seit 4 Jahren alle Freunde zur Schule wechseln und „nervige“ Babys nachkommen. Er will auch zu den großen gehören und schwört, dass es nur am Kindergarten liegt und in der Schule alles super wird. Was in der Kita sicher zu Eskalation führt ist, dass er dort eben nicht weggehen und eine Tür knallen kann. Er darf aus Aufsichtsgründen die Gruppe nicht einfach verlassen (klar) und kann sich nirgendwohin zurückziehen. Es sind ja überall Kinder. Ich glaube, dadurch kann er seine Wut nicht abbauen und sie köchelt schön vor sich hin, bis der nächste kleine Anlass kommt und er wieder ausrastet.
Weil in der Kita ja nur Profis arbeiten und die mit ihrem Latein am Ende sind, ist man jetzt eben der Meinung, dass er einen an der Waffel hat.

Hinzu kommt, dass mein Sohn etwas distanzlos Fremden gegenüber ist. Er spricht gerne Leute an, und wenn er jemanden nett findet, dann sagt er auch dass er die Leute lieb hat oder da schlafen will. Daraus und aus der Tatsache, dass ich das Kind beim Sbholen einmal angeblich nicht „angemessen“ begrüßt habe, schließt man jetzt, dass er ein Bindungsproblem mit uns hat und er jetzt verzweifelt jemanden sucht, an den er sich binden kann. Das macht mich so sauer, denn ich mache wirklich viel mit ihm und unsere Beziehung ist gut. Autoritätspersonen testet er übrigens gerne mal zwei Wochen aus und ist dann rotzfrech. Wenn er einmal weiß, dass man ihm das nicht durchgehen lässt, ist er abseits seiner Wutanfälle aber lieb und hilfsbereit.

Ich weiß hier echt nicht mehr weiter. Ich glaube dass seine Überdrüssigkeit der Kita ein wichtiger Faktor Ist, aber der wird gar nicht berücksichtigt. Er ist zuhause wirklich ganz anders. Trotzdem mache ich mir natürlich keine Illusionen, dass es auch an der Schule mal (!)knallen wird, weil er eben gerne mit dem Kopf durch die Wand will und dann vielleicht mal Stifte schmeißt. Aber eine Schulbegleitung anzufordern und mit Förderschule zu drohen geht echt zu weit. So ist er nicht.

Hatte übrigens auch mit der Kinderärztin geredet und wir sind jetzt auf der Warteliste für Ergotherapie. Ich glaube wenn ihm jemand hilft mit seiner Wut umzugehen ist das auch der richtige Weg. Trotzdem macht die Situation mich fertig.
Haben die „Experten“ Recht und mein Kind hat ein Aggressionsproblem? Wird er einfach missverstanden? Oder habe ich ihn verzogen?

Danke fürs Lesen ist lang geworden.

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"regelmäßig Wutanfälle"
"Nach den Sommerferien fing die ganze Sache dann irgendwie an zu eskalieren"
"hätte wohl einen Stuhl oder Teller geschmissen"
"Die Frau von der Erziehungsberatung sagte, sie hätte einem Kindergarten noch nie so deutlich in seiner Einschätzung zugestimmt"
"Autoritätspersonen testet er übrigens gerne mal zwei Wochen aus und ist dann rotzfrech"
"mache ich mir natürlich keine Illusionen, dass es auch an der Schule mal (!)knallen wird, weil er eben gerne mit dem Kopf durch die Wand will und dann vielleicht mal Stifte schmeißt"
Entschuldige, aber bitte lies nochmal, was du geschrieben hast und reflektiere nochmal. Denkst du wirklich, er geht dann in die Schule und alles ist auf einmal gut. Und sorry, aber Stifte werden muss ja auch nicht sein oder?!

Bearbeitet von My2cents
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Ja, so zusammengefasst liest es sich schon heftig.
Finde ich auch.

Fern ab , dass ich " mal knallen " in der Schule in der 1. Klasse auch heftig und störend finde so ist das auch nichts was Lehrkräfte oder Mitschüler mal einfach so zu tolerieren hätten.

Ja, mein Sohn fast 6 Jahre alt ist auch stur und bockt manchmal extrem oder sagt mir dass ich nervig bin oder sowas, aber wenn er hier oder in der Kita mit Tellern oder Stühlen werfen würde, dann kann man das nicht verniedlichen mit : mein Kind ist gefühlsstark.

Wo führt das erst in der Pupertät hin?
Neee sorry, ich finde auch heftig.

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Natürlich siehst du es erst mal als "mein Kind wird stigmatisiert, ausgesondert, man hat uns auf dem Kieker". Natürlich nimmst du das Problem nicht als ganz so gravierend wahr, weil du deinen Sohn jeden Tag zu Hause siehst und dich an vieles gewöhnt hast.

Aber: Wäre es nicht gut für deinen Sohn, wenn man ihm helfen würde, diese Wut in Bahnen zu lenken, die ihn nicht zum Außenseiter machen könnten? Du willst ja auch nicht, dass in der Schule nur wenige Kinder mit ihm spielen, weil der Rest Angst vor ihm hat? Es geht doch deinem Sohn sicher auch nicht gut damit, ständig Grund für Wutanfälle haben zu müssen?

Ich würde mit dem Kindergarten reden und gemeinsam überlegen, ob ein Kindergarten- oder Gruppenwechsel möglich oder sinnvoll wäre. Vielleicht kommt er wirklich zufällig nur mit DIESER Gruppe und DIESEM Kindergartenkonzept nicht klar?

Raus gehen, wenn es einem zu viel wird, ist einerseits gut - man weiß, was man braucht und sorgt für sich - aber in der Schule nicht immer möglich. Daher wäre es doch sinnvoll, wenn daran gearbeitet würde, dass er seine Gefühle besser in den Griff bekommt und nicht so viele Gründe für Frust oder Wut hätte.
Es sagt ja niemand, dass er "falsch" ist und sich jetzt einfach stärker am Riemen reißen sollte, sondern dass überlegt werden soll, wie auch für ihn selbst die Situation entspannter wird, wie er mehr Spaß am Kindergartenalltag bekommt, was ihn da überfordert.

Ich würde auch mit dem Kindergarten darüber reden, welche Möglichkeiten es gäbe, das Verhalten mal zu sehen. Ob mit deiner Zustimmung Handyaufnahmen erlaubt wären, bei denen ggf. andere Kinder später geblurrt würden. Die Frage ist ja, ob er das Verhalten zeigen würde, wenn er wüsste, das ein Elternteil im Kindergarten ist. Eine Tageshospitation wäre sicher aber trotzdem von Vorteil, wenn das arrangiert werden kann. Vielleicht würde ein Elternteil auch eher den Grund für die Ausraster sehen, weil der ja wirklich nur sein Kind beobachten würde und durch nichts abgelenkt würde. Vielleicht würde das Hinweise auf Vorkehrungen geben, die die Wutanfälle mildern könnten.

Bearbeitet von Toschkalee
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Sorry noch eine Ergänzung. Dass er zuhause kein Engel ist, heißt nicht, dass er ein Terrorist ist. Die meiste Zeit des Tages spielt er schön und friedlich alleine oder mit seinem Bruder. Manchmal kuscheln wir oder backen zusammen oder was sich eben so ergibt. Anlass für einen Wutanfall hat er zuhause vielleicht einmal am Tag. Wenn es mehr sind, kann ich das meistens auf schlechtes Wetter und Bewegungsmangel oder den Bruder zurückführen, der Langeweile hat und ärgert. Ich finde sein Verhalten so weit eigentlich normal, zumindest ist ein Wutanfall am Tag für mich jetzt nicht so weit weg vom normalen, dass ich die Probleme sehe, die der Kindergarten sieht.

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Hi :) Als Lehrkraft, Gleichzeitigkeit auch Mutter, würde ich es auf mich zukommen lassen und dem Kind eine Chance geben. So schnell fliegt kein Kind von der Schule, eine Schulbegleitung kann auch im ersten Schuljahr noch beantragt werden. Auf eine Förderschule geht es ohne eure Zustimmung auch nicht, denn selbst wenn sonderpädagogischer Förderbedarf festgestellt wird, hat euer Sohn das Recht aug eine inklusive Beschulung. Von dem Punkt wäre ich also entspannt.
Was mir aber zu denken gibt: Die Erziehungsberatung ist aber vom Verhalten deines Sohnes überrascht. Er scheint sich also im Kindergarten anders zu verhalten als Zuhause und die Problemlösestrategie, die er Zuhause hat, funktioniert in der Kita nicht. Das kannst du annehmen, oder? (Ich vermute ja, denn dein Beitrag scheint recht unvoreingenommen zu sein)

Ich denke nicht, dass ihr ihn verzogen habt. Zuhause klappt es ja zu eurer Zufriedenheit. Daher muss das Problem im Kindergarten liegen. Wenn hier die Betreuung auf dem Spiel steht, würde ich mitspielen, aber das Argument, dass dies in der Schule notwendig sein wird, sehe ich nicht unbedingt. Gerade nicht, wenn dein Kind es genau so argumentiert.
Vor Wut Sachen durch die Gegend werfen geht aber auch in der Schule nicht. Wenn er das da macht, werden recht schnell Konsequenzen folgen. Wenn du das als realistische Möglichkeit siehst, ist die angedachte Ergotherapie aber sinnvoll. Denn gerade Kinder, die leicht ausflippen werden gerne noch mehr provoziert, sodass es immer schlimmer werden kann. Ich kenne aber auch Grundschüler (und Schüler die völlig undiagnosed durch die GS-Zeit gekommen sind), die mal locker Mobiliar durch den Raum werfen. Es ist selten, es folgen Konsequenzen, aber das gibt es. Davon ab finde ich geworfene Stifte, die häufiger fliegen, doch gefährlicher.

Bearbeitet von RosarotesSchweinchen
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Ist es für dich als Lehrkraft nicht naheliegend, dass es zuhause klappt, weil er dort seinen Willen kriegt, im Kindergarten dagegen andere Regeln gelten und dort auch mal Dinge gemacht werden, die ihm nicht so gefallen? Wenn Malen auf dem Programm steht und ihm das nicht gefällt, fliegen im Kindergarten die Stifte und der Stuhl, zuhause malt man einfach nie, also fliegen keine Stifte. Es ist zwar zwischen den Zeilen gelesen, aber so interpretiere ich das. Die Probleme sind doch aus meiner Sicht vorprogrammiert.

Unsere Tochter argumentiert auch gerne damit, dass sie irgendwas dann schon tun werde, wenn sie in die Schule komme. Auf die Argumentationslinie kommt man in dem Alter schnell mal. Wir sagen ihr dann, dass es sinnvoll sei, das jetzt schon so weit selbständig zu machen, wie es mit ihren Fähigkeiten gehe, weil sich nur durch regelmässiges Tun die Fähigkeiten langsam erweitern, nicht dadurch, dass irgendwann offiziell Einschulung ist.

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Für die Schule angemeldet mit Schuleingangsuntersuchung ist er vermutlich noch nicht,das kommt jetzt demnächst oder ?
Für die Schulreife ist auch relevant, dass er eine Frustrationstoleranz hat und kleine Konflikte verbal lösen kann. Wenn du sagst, dass er vielleicht mal mit Stiften schmeißen könnte, halte ich das schon für ein Problem, ehrlich gesagt. Was ist denn in der Klasse los, wenn 25 Kinder mit Stiften schmeißen, Türen knallen und stampfen, nur weil ihnen was nicht passt?!
Sturheit ist eine Sache, mangelnde Impulskontrolle eine andere. Ich kenne deinen Sohn nicht, aber wenn die Erziehungsberatung es nach dem Besuch in der Kita scheinbar doch recht krass fand, muss ja entweder die Kita übertrieben haben oder aber du vorher untertrieben. Hast du ihn mal in der Kita beobachten können?
Ergotherapie klingt doch gut, vielleicht kann ihm da schon geholfen werden. Wenn weiterhin der Bedarf für eine Schulbegleitung da zu sein scheint, könntest ihr es doch einfach probieren. Wenn er es doch nicht braucht, kommt auch kein Begleiter mehr.

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Ich habe eher den Eindruck, dass der Kindergarten und die Dame von der Erziehungsberatung euch und vor allem deinem Kind helfen möchten. Fassen wir mal zusammen, dein Kind verändert sein Verhalten seit einiger Zeit zum negativen - massiv zu beobachten offensichtlich im Kindergarten. Da die Schule ein ähnliches Umfeld bietet, wäre es doch echt schön, wenn diese Verhaltensauffälligkeiten bis zum Schuleintritt unter Kontrolle wären?
Es geht ihnen sicherlich nicht darum zu zeigen, dass dein Kind "einen an der Waffel hat" was hätte der Kindergarten davon?

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Ich empfinde einen Wutanfall am Tag zu Hause jetzt nicht als soooo wenig.
Hier wird mit meinem gleichaltrigen Sohn wie deinem auch oft heiss diskutiert oder verhandelt wenn es nicht nach seiner Mütze geht.
Aber: es gibt hier Grenzen!

Wirfst du auch mit Dingen oder knallst Türen?
Bei einem fast Schulkind ist werfen mit Dingen keine Übersprungshandlung wie bei einem2 jährigen.

Die Erziehungshelferin hat nach dem Gespräch mit dir gesagt dass wohl alles nicht so schlimm ist. Aber 1 Tag in der Kita hat gereicht um total geschockt zu sein ?
Schockiert dich das selbst überhaupt nicht ?
Bist du überhaupt nicht erschrocken und hinterfragst dich selbst ?

Also kann ja irgendwas nicht passen mit deiner Darstellung oder Eigeneinschätzung, oder ?

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Als Eltern möchte man Dinge oft nicht so wahrhaben & spielt es herunter.
Es ist nicht okay, dass er Zuhause die Türen knallt.
Auch evtl. kein "Bock mehr auf Kindergarten" rechtfertigt sein Verhalten auf keinster Weise in der Kita.
Meine Tochter ist auch sehr dickköpfig, aber sowas wie Türen knallen dulde ich nicht.
Genauso wenig wie irgend etwas werfen.
Ich möchte damit nicht sagen, dass er total verzogen ist, aber bei solchen Sachen wie Türe knallen,.... muss man einfach einschreiten & ihn nicht einfach gewähren lassen.
Genauso würde ich ihn noch mehr aufklären, was die Sache mit den Fremden Menschen betrifft.
Nicht das er Mal mit jemanden mit geht, wenn du Mal kurz abgelenkt bist oder ihn Mal aus den Augen auf dem z.B. Spielplatz verlierst.

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Hast du eine logische Konsequenz die folgen würde/könnte, wenn dein Kind mit der Tür knallt? Mein Sohn macht das nämlich auch manchmal. Ich verstehe zwar, dass er das macht, wenn er frustriert ist, aber natürlich ist es trotzdem nicht richtig.

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Logische Konsequenz: Tür oder Zarge gehen kaputt und müssen repariert werden, was Geld kostet, er hat keine Zimmertür, also weniger Privatsphäre, da die Tür kaputt ist oder eben die Zarge.

Wer es beschädigt zahlt könnte dann hier die nächste "erzieherische Konsequenz" sein.

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Ich würde aufhören, Schuldfragen zu diskutieren in dem Sinn "Ich habe ihn verzogen" oder "Im Kindergarten machen sie etwas falsch", "die Experten übertreiben" u.ä. So etwas hilft deinem Sohn nicht. Ich würde mehr darüber diskutieren, was man in der aktuellen Situation machen kann und die Hilfe in Anspruch nehmen, die ihr kriegen könnt und mich weniger an einzelnen Begebenheiten oder Formulierungen aufhängen und mehr auf die Gesamtsituation achten. Nachdem die Experten ihn gesehen haben, haben sie vermutlich schon recht, dass er ein Aggressionsproblem hat. Ich weiss nicht, wie die rechtliche Lage bei euch ist, bei uns könnte man solche Hilfen ablehnen. Ich denke nicht, dass du deinem Kind damit einen Gefallen tust. Dann ist es einfach unbegleitet bei 8-10 Ausrastern pro Tag und irgendwelche Strategien, die ihr in der Ergotherapie oder sonstwo ausarbeitet, wie sich besser selbst regulieren kann, bleiben dann einfach graue Theorie, weil ihm niemand dabei hilft, sie umzusetzen. Dass er sich zuhause besser im Griff hat, ist schön, Tatsache ist halt, dass Kindergarten und Schule mit zig anderen Kindern und mit Lehrplan ist, was automatisch dazu führt, dass nicht alles nach seinem Kopf geht, was ja offensichtlich genau sein Problem ist.

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Hallo Otte,
dein Kind sagt dir, in der Schule wird es anders laufen. Das Problem ist aber nicht die Schule, sondern JETZT im Kindergarten. Versteht dein Kind das? Hast du mit deinem Kind darüber gesprochen?
Dinge werfen geht gar nicht und Türen knallen auch nicht, auch nicht zu Hause. Welche Strategie habt ihr eurem Kind beigebracht. Was soll es tun, wenn es wütend wird oder was schmeißen will? Das würde ich zu Hause thematisieren.
Wenn das Kind einen Rückzugsort braucht.. Ist ihm der Kindergartentag zu lang? Hat er Freunde? Was sagt dein Kind Warum es wütend wird. Ist es einfach müde/überreizt? Das wird in der Schule aber nicht besser. Da muss man noch viel mehr und mehr Rücksicht nehmen. Und laut ist es auch in der ersten Klasse zumindest. Da dürfen sie sich bei uns Gehörschutz mitnehmen von zu Hause. Sonst wäre das für dein Kind eine Option, wenn es merkt, es braucht eine Pause, darf es sich Gehörschutz holen und in einer Ecke ruhen?
Alles Gute.

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War etwas bestimmtes vor einem dreiviertel Jahr?

Erzieher Wechsel?

Alle Großen Kids weg?

Weil wenn es da gekippt ist von - geht gut zu händeln zu geht nicht mehr zu händeln

dann kann die Ursache ja auch darin liegen ..

Er ist jetzt Vorschulkind- macht ihm das Angst/ Stress/ freut er sich?

Bekommt er ggfls ständig im Kiga zu hören " so kannst du nicht in die Schule " ?
Wenn er das bspw täglich hört und dadurch Druck im Kiga bekommt...

Was machen sie im Kiga um seine Wut umzulenken?
Darf er raus und 2 runden über den Hof rennen?
Was für Möglichkeiten bietet der Kiga ihm an, wenn es ihm zuviel wird/ er unruhig wird?


Macht er privat Sport im Verein? Wie geht er da mit Frust um?

Ist er im Kiga gelangweilt? Freut er sich dorthin zu gehen,? Hat er dort noch Freunde- oder sind die alle eingeschult worden?