Rat gesucht

Hallo zusammen.

Ich brauche mal euren Rat. Folgende Situation: Vor einem Jahr starb meiner Mutter nach schwerer Krankheit. Zur Beerdigung konnten leider einige ihrer Freunde nicht kommen, unter anderem eine ihrer ältesten und engsten Freundinnen (70, aber keinerlei Einschränkungen, topfit, meine Patentante) samt Tochter (42), die meiner Mutter ebenfalls sehr nahe stand. Natürlich war es schade, dass sie nicht kommen konnten, aber der Grund war absolut nachvollziehbar. Zudem ist es ein weiter Weg von über 400km. Sie kamen stattdessen einen Monat später und besuchten ihr Grab. Soweit so gut. Da ich die beiden auch schon mein ganzes Leben kenne, hatten wir immer wieder kurz telefoniert oder halt per WhatsApp geschrieben. Im September hatte ich den beiden dann ein Bild abfotografiert und geschickt, das die Tochter damals als meine Mutter mit mir schwanger war, gemalt hat. Es zeigt meine Mutter, wie sie den Kinderwagen schiebt und die Tochter, die sie fragt, ob sie auch mal schieben darf und wie meine Mutter dann natürlich ja sagt. Dieses Bild fiel mir bei der Auflösung des Hausstandes meiner Mutter eben in die Hände. Über 30 Jahre hat sie dieses Bild aufgehoben, 6 Umzüge hat es überlebt. Also dachte ich, ich mache den beiden eine Freude und schicke ihnen eben ein Foto davon. Tja, beide haben es gesehen, aber überhaupt nicht reagiert. Seit Anfang September keinerlei Reaktion. Im Oktober hätte meine Mutter Geburtstag gehabt. Nichts. Letzte Woche war ihr Todestag. Nichts.
Ich tu mir wirklich schwer, das einzuordnen. Dass beide vielbeschäftigte Menschen sind, weiß ich, aber dass sie das komplett ignorieren verletzt mich sehr. Dass sie es nicht mal mit irgendeinem Emoji honorieren, dass meine Mutter dieses Stück Papier 35 Jahre aufgehoben hat, weil es ihr so viel bedeutet hat.
Keine Antwort ist ja bekanntlich auch ne Antwort. Offenbar ist ihnen der Kontakt zu mir nicht wichtig genug. Schade, aber akzeptiere ich und renne ihnen auch nicht hinterher. Im Frühling/Sommer hatte ich mit meiner Patentante noch telefoniert, sie wollte sich dann noch mal melden wegen eines Themas, das wir besprochen hatten. Auch das passierte nie.

Nun, wieso ich eure Tipps brauche:
Da wir früher auch zu Weihnachten immer Kontakt hatten, möchte ich nun vorbereitet sein, sollten sie sich tatsächlich melden. Soll ich überhaupt ans Telefon gehen? Was mache ich, wenn sie mir schreiben? Ignorieren? Sagen, wie sehr mich ihre Ignoranz verletzt hat? Und wenn ja, wie formuliere ich das? Würdet ihr den beiden verzeihen/noch ne Chance geben, falls sie sich entschuldigen?

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Hallo!
Ich habe es auch schon erlebt, dass nach dem Tod eines Verwandten Kontakt abgebrochen wurde. Letzte Woche Freitag ist laut meiner Cousine, die 2 Tage später ganz kurz zu Besuch kam, meine Tante im Altenheim verstorben (650 km entfernt). Wir hatten sonst immer sehr guten Kontakt zu ihr, bis die Demenz so richtig reingehauen hat. Meine Mutter hat keine Karte bekommen, die anderen wohl schon. Es war die Schwester meines Vaters, der leider vor knapp 3 Jahren verstarb. Nach dem Tod meines Vaters hatte meine Mutter nur noch Kontakt zu seiner anderen Schwester. Die Tochter meiner Tante hatte vorher auch noch ab und zu mit meiner Mutter telefoniert und dann plötzlich nicht mehr. Wie gesagt, sie gab auch keine Info, dass meine Tante verstorben ist.

Ans Telefon gehen? Klar, auf jeden Fall. Jetzt bitte bloß nicht wie ein trotziges Kind reagieren. Wenn die anrufen sollten, frag einfach nett nach, warum Du so lang nichts mehr gehört hast. Du kannst so ungefähr sagen: "Ach hallo! Schön von Dir zu hören. Schade, dass ich nichts mehr von Dir gehört habe." Falls sie darauf nicht antworten sollte, einfach mal ein paar Fragen einwerfen (natürlich nicht alle auf einmal): "Ist meine Nachricht mit dem Bild eingetroffen?"(natürlich weißt Du, dass diese ankam, weil Du ja sagtest, dass sie gelesen wurde. Aber einfach mal unwissend tun), "hast Du mal Zeit und Lust auf ein Treffen?"...

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Vielen Dank für deine Antwort. Echt schade, dass man euch nicht mal informiert hat, dass deine Tante gestorben ist. Das ist wirklich blöd.

Hast Recht, nicht ans Telefon zu gehen, sollten sie anrufen, wäre wohl recht trotzig. Aber nach einem Treffen werde ich nicht fragen. Erstens möchte ich gerade gar nicht und zweitens trennen uns ja 400km. In ihre Gegend komme ich wahrscheinlich erst im Frühling. Und sie hätten außer mich zu besuchen, keinen Grund in meine Gegend zu kommen.

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Ich wäre wohl auch enttäuscht an deiner Stelle, zumal die Freundin deiner Mutter auch deine Patentante ist (wenn es diese Verbindung zwischen euch nicht gäbe, würde ich die Sache anders einordnen). Da jetzt mehrere Monate schon "Funkstille" ist, würde ich vermuten, dass in deren Familie gerade etwas anderes beschäftigt, vielleicht eine Erkrankung von einer der beiden, die einfach absolute Priorität hat. Also dass es gar nichts mit dir bzw. keinem Interesse an dir zu tun hat.

Wenn an Weihnachten ein Anruf kommt, würde ich einfach nachfragen, warum man solange nichts von ihnen gehört hat. Wenn kein Anruf kommt, dir aber etwas an deiner Patentante liegt, würde ich spätestens am zweiten Feiertag selbst zum Hörer greifen und mich erkundigen, wie es ihr geht.

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Danke auch dir für deine Antwort!

Bei allem Verständnis für stressige, chaotische Phasen, aber seit einem halben Jahr nicht mal 10 Sekunden für eine Nachricht? Meine Patentante und meine Mutter waren locker 40 Jahre lang eng befreundet. Sie war die Trauzeugin bei der Hochzeit meiner Eltern. Ich finde es erschreckend, wie schnell da kein Interesse mehr an der Verbindung zwischen unseren Familien besteht. Hinterrennen möchte ich den beiden tatsächlich nicht mehr. Deswegen werde ich definitiv nicht anrufen.

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Bist Du denn ganz sicher, dass dort alles in Ordnung ist? Alle gesund, lebendig? Erfährst Du ab und zu etwas von ihnen, zB über den WhatsApp-Status?

Mir kam grad der Gedanke: Wenn Du 400 km weit weg wohnst und keinerlei Kontakt bestand in letzter Zeit, könnte ja auch was passiert sein. Mit 70 ist zB die Gefahr, ernsthaft zu erkranken, nicht so weit weg, und eine schlimme DIagnose kann einen doch sehr aus der Bahn werden. Es könnte jemand plötzlich verstorben sein (der Ehemann oder so?)

Ich neige auch dazu, immer erstmal sauer zu sein und Dinge auf mich zu beziehen. Oft kommt aber im Nachhinein was raus, wo ich echt ein schlechtes Gewissen bekomme. Jemand war sehr krank, es gab irgendeinen Unglücksfall.

Bei uns vor ein paar Jahren: Bei der Beerdigung eines sehr nahen Verwandten kam auch jemand nicht und hat sich dann länger nicht gemeldet, dem der Verstorbene (mein Opa) eigentlich nahe stand und dem ich das damals übel genommen hatte. Dann erfuhr ich, dass ganz kurz vor der Beerdigung die Enkeltochter desjenigen tödlich verunglückt ist. Die ganze Familie war verstört - natürlich hat da niemand dran gedacht, ausgerechnet bei MIR das zu entschuldigen, denn auch wenn mein Opa demjenigen nahestand - mich hatten sie da nicht auf dem Schirm.

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Vielen Dank für deine Anton und deine Erfahrung.

Ja da bin ich mir schon sicher, dass dort alles in Ordnung ist. Wenn der Ehemann meiner Patentante gestorben wäre und sie es mir nicht erzählt hätte, wär ich aber endgültig stocksauer.
WhatsApp Status oder so, wird nicht genutzt.
Ich hab für vieles Verständnis, es geht bei jedem mal drunter und drüber. Mein Jahr war ebenfalls superstressig. Die gesamte Nachlassverwaltung blieb an mir hängen, der ehemalige Mitbewohner/ „Lebensgefährte“ meiner Mutter hat unglaublich viel Zeug von ihr unterschlagen, da musste ich polizeilich und juristisch intervenieren, dann haben wir ihr Haus renoviert und sind mittlerweile eingezogen. Dazu habe ich zwei kleine Kinder, einen Hund und hab mich bis zum Sommer auch noch um den Hund meiner Mutter gekümmert, der aber leider mit unserem Familienleben überhaupt nicht zurechtkam und ständig ins Kinderzimmer gepinkelt und gek…t hat. Und dennoch habe ich die Zeit gefunden mal anzurufen oder eben eine Nachricht zu schicken. Wenigstens eine 10Sekunden Nachricht könnte doch nach so vielen Jahrzehnten drin sein oder?

Dass deine Bekannten nicht zur Beerdigung deines Opas kamen, tut mir leid. Ich nehme es den beiden ja gar nicht übel, dass sie nicht kommen konnten. Sie sind ja stattdessen ein paar Wochen später extra hergefahren. Zudem sind Beerdigungen ja auch immer recht kurzfristig, da ist es klar, dass das nicht immer geht.

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Ich hatte zuerst nur deinen Eingangspost gelesen, und jetzt etwas mehr. Ich würde eher davor warnen, zuviel Vorannahmen zu treffen ('ich bin mir schon sicher, dass dort alles in Ordnung ist' / 'ich hatte es auch stressig, man kann sich trotzdem melden' / 'Wäre der Mann meiner Patentante gestorben, dann wäre ich endgültig stocksauer, hätte ich nix davon erfahren') --> deine negativen Gedanken verselbständigen sich gerade und du beziehst wirklich sehr viel gerade auf dich. Ich möchte sagen, es gibt viele Möglichkeiten, dass bei anderen eben 'nicht alles in Ordnung ist' ohne dass du es wissen musst. Denn: woher auch? Ihr hattet jetzt keinen/ wenig Kontakt, wart vielleicht auch vorher nicht so eng, wie du es vielleicht wahrnimmst. Es gibt so viele Dinge, die Menschen, sehr stark belasten können, die sie aber nicht teilen möchten/ können. Finanzielle Sorgen, damit einhergehendes stark ausgeprägtes Schamgefühl, das einen dann Kontakte reduzieren lässt. Daneben die Riesensorge, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. / Eine psychische Erkrankung, die man nicht mal einfach so locker leichtfüßig besprechen will, weil ebenfalls: großes Tabu und Schamgefühl. /
Eine körperliche Erkrankung, die im Tabubereich liegt, gerade jetzt in meiner Familie: eine proktologische OP, das Heilen dauert, vieles davor und danach war mit Schmerz, ist mit Scham verknüpft, das allein frisst genug Energie weg, wenn du eigentlich eine Person bist, die rein vom Alter her, nicht so was erwartet hat / Sowas ist nicht zu vergleichen mit dem Nachlass, der ein verzwicktes aufwendiges Geschehen war, oder mit dem Hund, der nicht stubenrein ist. Da kämpft man mit dem eigenen Selbstwert. Sich in den Griff zu bekommen. Wieder Stabilität zu gewinnen. Oder: das betrifft mich zum Beispiel persönlich: seit mehreren Jahren unerfüllter Kinderwunsch, der sehr viel Kraft kostet, das kann sich nur wer vorstellen, der den Weg gemacht hat, viele andere verbuchen es in ihrer eigenen Wahrnehmung für sich selbst als nebensächlich. Das darf es für wen anderen auch sein. Für mich ist es das nicht. Ich bin sicher, ich werde von dem Durchschnittsmenschen, als gesunden, zufriedenen, im Alltagsgeschehen halbwegs fröhlichen, freundlichen Menschen wahrgenommen. Ich bespreche meine Krankengeschichte nicht mit jedem. Aber ich hab auch nicht jeden, der irgendwie in meinem Leben ist, nah an mir dran. Sprich: es gibt mir Sicherheit genug Menschen, die im Bekanntenkreis und Verwandtenkreis vielleicht manchmal feststellen, dass ich weniger präsent bin, ich möchte mich da aber auch nicht jedem erklären. Ich hätte dann zum Beispiel mit solchen Vorwürfen Schwierigkeiten, muss ich zugeben. Die Frage ist auch, wieviel Kontakt ihr vorher hattet? Du und die beiden? Nicht: deine Mama und die beiden. Dennoch: ich kann verstehen, dass man traurig ist, wenn man sich mehr Kontakt/ Aufmerksamkeit gewünscht hätte. Nur: mit der Wut und dem Ärger muss man aufpassen. Man neigt dazu dem anderen sehr schnell was überzustülpen. Nämlich: dass dessen/ deren Leben durchaus dies und das zulassen würde!! Man selbst weiß es ja besser. Keine gute Basis für eine wirklich freundschaftliche Beziehung.

Bearbeitet von apfelsaftnaturtrueb
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Naja wie eng ist denn euer Kontakt? Du sagst sie war eine enge Freundin deiner Mutter, nicht von dir.. ich könnte mir jetzt auch einfach vorstellen, dass sie dich gar nicht so auf dem Schirm hat. Ihre Freundin ist tot, sie war an ihrem Grab, das wars für sie. Vielleicht trauert sie für sich, aber sieht keine Beziehung zu dir? Das finde ich ehrlich gesagt normal..

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Sehe ich auch so.. ich überlege gerade, wenn meine Freundin sterben würde, würde ich wohl auch nicht mit ihrem Mann oder Tochter in Kontakt bleiben. Auch wenn wir uns sehr gut verstehen, aber ich bin mit IHR befreundet.

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Wie lange kennst du deine Freundin denn schon? Seid ihr seit 40 Jahren befreundet? Hast du ihrer Tochter jedes Jahr über 30 Jahre lang was zu Weihnachten und zum Geburtstag geschenkt? Würdest du die Tochter dann tatsächlich urplötzlich aus deinem Leben streichen, obwohl du sie so lange begleitet hast, „nur“ weil ihre Mutter, als Bindeglied, gestorben ist?

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Liebe Orchidee, ich glaube, dass du in deinem Verlust sehr verletzlich bist und dir daher Dinge als ignorant auffallen, die nicht unbedingt Gleichgültigkeit sind. Denn: beide haben deine Mama an Ihrem Grab besucht. Sie waren da, sie haben auch immer wieder mal mit dir telefoniert - wahrscheinlich also verstärkt um den Zeitpunkt herum, als deine gehen musste. Man ist in der Trauer, die bei dir naturgemäß länger da ist, viel sensibler und du legst wert darauf, dass es anderen genauso geht wie dir: der Geburtstag deiner Mama ist da, was ein schmerzhaftes Vermissen bedeutet. Du denkst daran, wer jetzt alles nicht gerade daran denkt. Du hättest dir gewünscht, dass die Menschen, die bislang deiner Mama selbst gratuliert haben, sich jetzt dann bei dir melden..ein paar Gedanken an sie teilen. Es fühlt sich einsam an. Ich verstehe das, es tut mir leid. Ich glaube dennoch nicht, dass es Gleichgültigkeit ist. Menschen denken an verloreneliebe Menschen, dann wenn sie ihnen in dem Sinne kommen, das ist nicht steuerbar. Ich habe einen lieben Arbeitskollegen verloren, es ist nun zwei drei Jahre her, gäbe es eine Tochter, sie wüsste genau, ob es zwei oder drei Jahre sind, mir fällt auf, es wäre ein komisches Gefühl für sie, dass man sich das nicht genau merken kann. Aber ich denke rgm an ihn, ich schicke ihm liebe Gedanken, er fällt mir ein, wie zugewandt und freundlich fröhlich er immer war. Kleine Gesprächsfetzen. Er bleibt in Erinnerung. Wirklich und dauerhaft. Er war ein lieber Mensch! So wird es mit deiner Mama auch sein! Da bin ich ganz sicher!

Was die Zeichnung betrifft, habe ich jetzt auch nachgedacht, vielleicht können die beiden die Zeichnung gar nicht mehr einordnen? Als deine Mama mit dir schwanger war war, da war die Tochter der Freundin auch ein kleines Mädchen? Vielleicht erinnert sich weder die Tochter daran, noch deren Mama? Und es ist für sie gar nicht von einer Zeichnung zu unterscheiden, die vielleicht du (mittlerweile selbst erwachsen) bekommen hättest können von einem befreundeten kleinen Mädchen?

Vielleicht haben sie aber auch grad selbst Sorgen? Versuche es Ihnen in deinem Schmerz nicht zu übel zu nehmen, man kappt damit Verbundenheit, die man sich selbst ja eigentlich wünscht. Das ist für dich auch schade. Versuche es anzunehmen, wenn sie sich melden zu Weihnachten Versuche aber, es nicht zu erwarten. Gerade um die Weihnachtszeit rückt manchmal nämlich auch die engste Familie wieder zusammen. Gerade weil Weihnachten immer stressiger wird in Relation. Tu dir Gutes, sei für dich selbst da. Überlege dir was Schönes, womit du dir selbst eine Freude machen kannst. Gab es eine Schönes Ritual, das deine Mama und du hatten? Vielleicht willst du es zelbrieren und ein paar Worte an sie richten vei ner Tasse Tee am warmen Ofen? Und dir dann was ganz Aktives anderes noch jornwhmen? Ich wünsche dir alles Liebe!

Bearbeitet von apfelsaftnaturtrueb
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Vielen Dank für deine einfühlsamen Worte.

Ich dachte, dass der Geburtstag meiner Mutter ein Anlass sein könnte, dass die beiden oder zumindest eine von ihnen, sich bei mir meldet. Es ist nicht so, dass ich es erwartet hätte. Vielleicht habe ich mich da nicht klar genug ausgedrückt.
Ich glaube schon, dass die beiden an meine Mutter denken, aber dass sie mich vergessen und unsere Verbindung es offenbar nicht wert ist aufrecht erhalten zu werden, verletzt mich.

Auf der Zeichnung standen die Namen meiner Eltern als auch der Name der Tochter. Sie hat keinen häufigen Namen, es ist klar, dass das Bild von ihr ist.

Dass sie selbst Sorgen haben, ist natürlich möglich und ich erwarte ja auch keine wöchentlichen Telefonate oder so. Aber mal ehrlich, wenn man mit dem Zahnarzt mehr Kontakt hat, als zu langjährigen Freunden, dann stimmt was nicht. Mir hat es vor Augen geführt, dass MIR der Kontakt wichtig war und ich offenbar fälschlicherweise davon ausgegeben bin, dass ich den beiden wichtig genug sei, dass sie trotz des Todes meiner Mutter, den Kontakt aufrecht erhalten würden.
Man merkt ja anhand der Antworten hier, dass ich da wohl überzogene Erwartungen habe.
Mit dem Tod verliert man eben mehr als nur einen Menschen.

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Liebe Orchidee, dann empfehle ich dir etwas, was dir vielleicht schwer fallen wird. Sage ihnen, wie wichtig sie dir sind, mache das ohne Vorwurf und schau was passiert. Lass den Groll dafür weg und konzentriere dich auf das Gefühl, das damals war, wo du die Verbundenheit noch hattest, die du jetzt sehr vermisst. Lege die Basis auf Nähe und ein warmes Gefühl. Du wirst staunen, dass es der Schlüssel ist. Ich kenne das Gefühl auch, dass man sich manchmal selbst im Weg steht, aber ich hab es auch schon geschafft, es zu überwinden. Es hat sich gelohnt.

Bearbeitet von apfelsaftnaturtrueb
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Ich verstehe dass du verletzt und enttäuscht bist.

Trotzdem will ich dir aus einem anderen Blickwinkel schreiben. Ich bin so ein Mensch, dem so etwas passieren könnte eye du es gerade erlebst, also von der anderen Seite. Ich habe manchmal keine Kraft, mich bei Menschen zu melden, die mir total am Herzen liegen. Und je wichtiger es ist und je emotionaler - weil ein lieber Mensch gestorben ist zum Beispiel- desto mehr Kraft kostet es mich.

In der Regel kriege ich es irgendwann wieder hin und meine Mitmenschen haben auch Verständnis dafür. Aber ich habe da eine Schwäche.

Was ich wirklich, wirklich schätze: wenn Menschen diese Schwäche wahrnehmen und mir etwas entgegenkommen. Nicht auf abwechselnde Kontaktaufnahme bestehen. Nicht zu stolz sind, hinter mir herzulaufen.

Du liest Dich sehr liebevoll und zugewandt. Das ist eine große Stärke. Sei ruhig stolz auf die - und mach dir klar, dass andere Menschen ggf schwächer sind. Wenn ihr wieder Kontakt habt, wirst du merken ob Interesse besteht. Wenn es dann kühl oder uninteressiert ist, ist es früh genug, über Konsequenzen nachzudenken.

Aber jetzt zu sagen “ich hab aber auch Kraft und es sind doch nur ein paar Sekunden…”, damit wirst du anderen vielleicht nicht ganz gerecht. es ist keine Schande jemand “hinterherzulaufen”, solange es nicht eindeutige Zeichen gibt, dass derjenige nicht will.

Bearbeitet von Daniela275
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Lieben Dank für deine Antwort.
Vielleicht hast du Recht. In der Regel bin ich mir auch nicht zu schade, anderen hinterher zu laufen. In vielen Freundschaften bin ich es, die sich eher meldet, öfter anruft oder schreibt. Ich denke mir oft: „Wenn ich die Leute sehen oder sprechen will, muss ich eben aktiv werden.“ Nur, wenn es eben ausschließlich von mir kommt und wirklich nie von der anderen Seite aus mal die Initiative ergriffen wird, dann frage ich mich nach ein paar Jahren schon, ob es das wert ist. Mittlerweile bin ich eben an dem Punkt, an dem es für mich Zeit ist, zu entscheiden, ob ich mich weiter für Kontakt einsetzen soll oder akzeptieren muss, dass für die Gegenseite der Kontakt nicht so wichtig ist.

Vielleicht bin ich nach diesem furchtbaren Jahr nun diejenige, die keinen Nerv mehr hat, als einzige für die Aufrechterhaltung einer Freundschaft zuständig zu sein.

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Das ist natürlich völlig legitim!

Mein einziger Punkt war, dass ich erstmal abwarten würde was passiert wenn ihr euch wieder seht/hört. Wenn es dann auch doof ist, ist es Zeit abzuschließen, aber bei euch ist glaube ich noch eine Menge Potenzial.