Wie gehe ich nach einer Fehlgeburt mit der Schwangerschaft meiner Schwester um?

Hallo zusammen

Ich habe heute erfahren, dass meine jüngere Schwester ihr erstes Kind erwartet.
Sehr schön für sie, aber ich kann mich nicht richtig freuen.

Ich bin seit zwei Jahren verheiratet, hatte PCOS und letzten Dezember hat es endlich geklappt - schwanger. Leider hatte ich in der 11. SSW eine Fehlgeburt. Ich leide nach wie vor sehr darunter, da wir uns ein Baby wünschen.

Heute hat mir meine Schwester dann mitgeteilt, dass sie ausversehen in den Ferien schwanger geworden ist und nun in der 12. SSW ist.

Sie bekommt also ihr Baby in der selben Zeitspanne, wie ich es bekommen hätte. Wir heiraten Mitte August auch noch kirchlich, und sie wird dann sicher die Attraktion vom Tag & der Druck auf mich wird in diesem Fall ja auch nicht weniger.

Wie soll ich damit umgehen? Es zerreisst mich innerlich, diese Ungerechtheit und dieser Schmerz. Ich möchte gegenüber ihr aber auch nicht egoistisch sein oder es an auslassen.


Vielen Dank fûr eure lieben Antworten.

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Hallo meine Liebe!
Zunächst mal mein Beileid für deinen Verlust! Ich habe es leider letzter Jahr auch schon zwei mal erleben müssen.
Deine Gefühle der SS deiner Schwester gegenüber sind absolut verständlich! In dieser Phase der Trauer ist es ganz normal sich so zu fühlen! Es heißt auch nicht, dass du es deiner Schwester nicht gönnst oder dich nicht freust! Nur aktuell ist das alles von der Trauer überlagert und es kann leider dauern, es zu verarbeiten, ich spreche leider aus Erfahrung!
Wenn du jetzt erstmal etwas Abstand brauchst ist das absolut legitim, du musst schauen, was dir jetzt erstmal gut tut!
Eine gute Freundin von mir war zu den Zeitpunkt meiner Verluste auch schwanger! Wir haben viel gesprochen, sehr offen, ich habe ganz klar meine Grenzen formuliert und sie hat das akzeptiert! Wir haben auch viel zusammen geweint! Das hat aber geholfen, auch wenn ich mich trotzdem häufig traurig gefühlt habe, wenn ich ihren Bauch sah! Es gibt aber auch Freundschaften die daran etwas gebröckelt sind (diese waren aber auch nicht sehr eng vorher schon).
Ich kann dir nur raten, hör auf den Gefühl und zwinge dich zu nichts was dir weh tut! Alle Gefühle sind okay und müssen gefühlt und rausgelassen werden!
Ich hoffe ich konnte dir ein bisschen helfen!
Fühl dich gedrückt!

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Es tut mir sehr leid, dass du diesen Verlust erleiden musstest.
Wenn dein Verhältnis zu deiner Schwester eng ist, dann rede mit ihr über deine Gefühle und wie es dir geht. Du musst ihr ja keine Vorwürfe machen, erzähl ihr einfach von deiner Gefühlswelt.
Es ist ja nicht deine Schuld und auch keine böse Absicht, dass es dich traurig macht.
Bezgl der Hochzeit: ich war auf der Hochzeit meiner besten Freundin und auch auf dem JGA sichtbar (hoch)schwanger (Mitte 8. Monat), die Attraktion war ich mit Sicherheit nicht. Auch ihre Cousine war da und ebenfalls schwanger (auch sie stand nicht im Mittelpunkt). Das hätten wir beide auch niemals zugelassen. Wenn man das Brautpaar kennt und gerne hat, dann nimmt man sich selbst zurück und lässt es gar nicht zu im
Mittelpunkt zu stehen und wer weiß, vielleicht hat es bis August bei euch auch wieder geklappt und ihr habt auf den Hochzeit noch eine zusätzlich tolle Neuigkeit zu verkünden. Das wünsche ich euch wirklich von Herzen ♥️.

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Auch ich kenne diese Situation,für deinen Verlust mein Beileid!
Trotzdem kann ich diesen ungesunde Verhalten nicht nachvollziehen,als Schwester würde ich mich von dir distanzieren.
Vielleicht suchst Du Dir Hilfe,wer weiß wie lange dein Weg noch geht und so kann man nicht leben,man wird unangenehm.

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Ach man du arme :-( Zunächst einmal tut es mir leid, dass du dein Baby verloren hast.

Ich stand schonmal auf der "anderen Seite". Meine Schwester war in der Schwangerschaft 4 Wochen hinter mir, mit Zwillingen. Sie verlor das erste in der 10. Woche und das zweite in der 14. Woche.
Ich kann mir nur vorstellen, wie schwer es für sie war, den Fortschritt meiner Schwangerschaft zu sehen. Aber sie hat es mich nie spüren lassen. Ich hätte es allerdings absolut verstanden, wenn sie zunächst einmal Abstand genommen hätte.

Weiß deine Schwester denn von deiner Schwangerschaft?
Wenn nein, wie ist euer Verhältnis?

Ich wäre in dem Fall auch ganz klar für offene Kommunikation. Sie wird es dir ganz sicherlich nicht übel nehmen, wenn es dir deshalb im Moment nicht so gut geht und du deshalb etwas "anders" bist.

Wegen der Hochzeit im August würde ich mir noch nicht so viele Gedanken machen. Das sind noch 6 Monate. Du weißt noch gar nicht, wie du dich bis dahin fühlst mit der Schwangerschaft deiner Schwester und außerdem weißt du nicht, ob es bis dahin bei dir auch geklappt hat. Darüber kannst du dir dann Gedanken machen, wenn es soweit ist.

Ich wünsche dir alles erdenklich Gute!

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es ist ja nicht ihre schuld, dass du dein kind verloren hast. weiß sie, dass dir das passiert ist? je nach gemütslage würde ich lieber schweigen.

meiner schwägerin (die wusste vorher von meiner FG hat hat jetzt quasi auch meinen ET) hab ich gesagt, dass ich mich für sie freue, aber wegen der FG gerade eher weniger über das thema sprechen will. sie kann gerne immer mit mir über alles reden, kann aber sein, dass ich sie dann unterbrechen muss, wenn es mir zu viel wird.

ende vom lied war, dass sie sich mega krasse vorwürfe gemacht hat(weiß gott was genau, hab ihr niemals irgendwas auch nur ansatzweiße vorgeworfen) und wir uns während ihrer ss entfremdet haben, weil sie so viel abstand wie möglich haben wollte, da sie nicht wusste wie sie damit umgehen soll. Im edneffekt hätte ich mehr davon gehabt einfach zu schweigen. weil "so schlimm" ging es mir dann (vor allem nach ein paar monaten und einer erneuten ss) auch nicht, als das ich den kontaktabbruch gewollt hätte.

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Hallo ihr Lieben, danke für eure Antworten.

Ich habe mich, glaub ich, falsch ausgedrückt. Ich nehme ihr nicht übel, dass sie schwanger ist, ich freue mich sehr für sie, ein Kind ist ein grosses Geschenk.

Es geht lediglich darum, wie man in einer solche Situation reagiern kann. Ich will und werde ihr eine Vorwürfe oder Ähnliches machen, sie kann nichts dafür.

Klar, ist es zeitlich einfach dumm gelaufen, sie wusste von meiner Schwangerschaft und der Fehlgeburt.

Ich will einfach verhindern, dass ich sie falsch behandle oder falsch mit ihr umgehe, dass hat sie nicht verdient.

In erster Linie will ich eine gute grosse Schwester für sie sein können, unabhängig von meiner Gefühlslage und meinen Empfindungen.

Bezüglich ded Hochzeit im August - es geht hier einfach um den Druck, der sonst schon von unseren Familien kommt und wenn meine kleine Schwester jetzt ein Baby hat, habe ich Angst, dass ich am Druck zerbreche.

Es sollte zu keiner Zeit so rüber kommen, als würde ich es ihr nicht gönnen können, das tue ich von ganzem Herzen.

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Grundsätzlich: ich denke Du hast eine ganz vernünftige Sichtweise auf die Dinge .. bei all der Trauer.. 😔

Denke aber, dass den Druck Richtung Familienplanung nur du dir selbst auferlegst?! Weiß deine Familie von deinem Sternchen? Jeder, der davon weiß wird sicher nicht blöd in die Richtung fragen oder dich gar unter Druck setzen.

Der Abstand / die nähe zu deiner Schwester aktuell kannst du selbst bestimmen... Und wenn ich richtig rechne wäre deine Schwester zu deiner Hochzeit gerade im Wochenbett und evtl. Gar nicht an der Feier anwesend? Sicher wird das dann Mal Thema sein, ala Smalltalk, aber bestimmt nicht im Vordergrund.

Wünsche euch eine schöne Hochzeitsplanung und alles Liebe 🤗