Trennung wegen einer Aussage / bitte um Meinung ..

Ich schreibe es und bin richtig am Boden zerstört . Ich bin mit meinem Mann 5 Jahre verheiratet . Er hat einen Sohn aus der 1. Ehe (12 Jahre alt ). Wir haben vor 2 Monaten nach IUI eine wundervolle Tochter bekommen. Am Anfang half klar kein Mann bei der Betreuung, seit Wochen überlässt er alles mir . Er ist alle 2 Tagen bei seinem Sohn oder er bei uns . Er war immer in meinen Augen ein guter Vater . Leider sehe ich es bei unserer Tochter nicht so . Er hat auch gesagt , dass wenn er Testament macht , bekommt sein Sohn mehr weil er älter ist und er ihn nicht bei sich immer hat .Nun habe ich meinem Mann gesagt , dass ich mir mehr Unterstützung wünsche und merke Unterschiede, die er bei den Kindern macht .er hat mir gesagt : er hat momentan viel um fünf ihren und keine Geduld und es bleibt erstmal so. Ich bin wütend als Ehefrau und traurig wegen meiner Tochter . Ich würde ihm am liebsten sagen , dass es zwischen uns aus ist .ich kann es als Ehefrau und Mutter nicht akzeptieren. Das Haus gehört leider nur ihm alleine. Ich weiß , dass ich nicht ausziehen muss aber wie soll man da zusammen leben … ich spinne dich nicht oder ?

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Ihr habt seit zwei Monaten ein gemeinsames Kind, und diese Tatsache hat euch beide in eine Panik versetzt - so scheint es. Du willst unbedingt jetzt, sofort euer gemeinsames Kind positionieren. Er hat die Beziehung zum Sohn seit 12 Jahren, und sorry, die Liebe zur Tochter wird wachsen und sich festigen, wenn ihr jetzt beide kein Drama veranstaltet.
Du hast dich aus einem Grund für diesen Mann entschieden und ihn als Vater eurer Tochter für gut befunden. Eröffne doch jetzt nicht gleich nach zwei Monaten ein Thema, übers Knie brechen wollend, was zur Zeit niemand mit Verstand langfristig planen kann.. zum heutigen Zeitpunkt solltest du solche Themen lassen und dich auf das Bonding mit eurem Säugling fokussieren. Du kannst dafür sorgen, dass ihr als Patchworkfamilie zusammenwachst. So wie du im Moment unterwegs bist, geht es eher auseinander. Sei schlau, empathisch, geduldig und lass die negativen Emotionen nicht Überhand nehmen.

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Guten Morgen.

Fühl dich als erstes einmal gedrückt. Das hört sich nämlich ziemlich unfair und gemein an und ich wäre genauso sauer wie du.
Das Männer oft mit Babys nicht viel anfangen können ist oft bekannt (auch wenn ich das nicht nachvollziehen kann. Mein Mann konnte sich auch erst als unser Sohn 6 Monate alt war etwas mehr in die Baby Alltagscare einfügen)

Was ist aber als problematisch ansehe ist allein die Aussage, dass sein Sohn mehr als die Tochter im Testament berücksichtigt wird. Es sind beides seine leiblichen Kinder und weil eines älter ist und durch Trennung nicht immer bei ihm sein kann, sehe ich nicht als Grund es so zu bevorzugen. Was kann deine Tochter dafür, dass sie später geboren wurde und v.a. dass sie bei ihm wohnt 🤷🏼‍♀️

Ich sehe da nur als Beispiel meinen Stiefvater. Ich bin nicht sein leibliches Kind und trotzdem teilt er das Erbe zwischen meiner Halbschwester (seinem leiblichen Kind) und mir gerecht auf. Da gibt es keinen Unterschied.

Ich habe leider keinen ultimativen Tipp für dich, außer deinem Mann etwas ins Gewissen zu reden, auch wenn das wahrscheinlich nicht fruchten wird (irgendwie ist da eine seltsame Ansichtssache bei deinem Mann was seine Kinder angeht).
Ich sehe da nur später (in ferner, ferner Zukunft) einen Streit der beiden Halbgeschwister wenn das Erbe so ungerecht aufgeteilt wird oder schon früher im Kindesalter wenn sie merkt, dass sein Sohn einen höheren Stellenwert hat als sie.

Wie stand er denn in der Schwangerschaft zu deiner Tochter? War er da auch eher verhalten?

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Er hat dich gefreut vor allem , dass es ein Mädchen wird , allerdings ist er nur einmal zum Ultraschall mit und zwar weil es mir nicht gut ging …ich verstehe , dass er noch einen Sohn hat aber ich habe das Gefühl er stellt ihn über die kleine . Wie kann ein Vater sagen er hat viel um die Ohren und keine Geduld ? Ich habe auch manchmal kein Kraft Mehr und da wünsche ich mir , dass mein Mann mich unterstützt.

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Schließe mich an.
Ja, mag sein dass Babies nicht so spannend sind. Aber ich kenne genügend Väter, die ebenfalls die Säuglingszeit intensiv involviert waren. Gewickelt und getragen haben und Fläschchen gegeben etc. Wenn das Kind gestillt wird, bleibt ja tatsächlich viel an der Mutter hängen. Liegt in der Natur der Sache.
Aber trotzdem kann man eben wickeln, baden, beruhigen übernehmen. Wenn die TE das zulässt und dem Mann auch was zutraut.
Das mit dem Testament finde ich allerdings bodenlos. Es sind beides seine Kinder und nur weil da eine Beziehung vorher kaputt gegangen ist ... Nunja, deswegen darf das zweite Kind nicht benachteiligt werden. Es hat ja damit gar nichts zu tun.
Gerade das Thema Testament sehe ich alarmierend. Das klingt nach einem sehr schlechten Gewissen. Und da solche Themen wie Erbe existenziell sind, würde ich ein Gespräch dazu suchen. Ggf. auch mit professioneller Unterstützung.

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Erst Mal tiiiiiiiieieeeeeeeef durchatmen. Nach der Geburt müssen sich die Rollen erst finden. Eine Trennung ist zu diesem Zeitpunkt der falsche Weg. Wenn er alle zwei Tage seine Tochter trifft, ist er doch auch alle zwei Tage bei euch. Somit ist es doch fair. Es ist auch oft so, dass Väter mit kleinen Babys noch nicht so viel anfangen können, aber das kommt noch. Gib ihm Zeit und hör auf die Kinder zu vergleichen und sein Verhältnis zu den Kindern. Er ist der Vater von beiden aber du bist jetzt auf das große Kind eifersüchtig.

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Durchatmen. Du bist noch total im Wochenbett und durcheinander. Es klingt unfair, ja, aber im 1 Jahr sieht die Welt anders aus.

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Jetzt schon von Trennung zu sprechen, halte ich für völlig übertrieben! Das Kind ist gerade mal zwei Monate alt. Nicht nur du, auch der Vater muss sich da mit der neuen Rolle und dem kleinen Familienzuwachs zurechtfinden.
Ich stimme der Vorrednerin zu, du scheinst eifersüchtig zu sein und wünschst dir, dass deine Tochter einen höheren Stellenwert beim Vater hat. Aber das kannst du nicht erzwingen, das kommt noch mit der Zeit!
Es spricht doch für den Mann, dass er seinen Sohn nicht links liegen lässt, nur weil ein neues Kind geboren ist. Er kümmert sich weiterhin und verbringt mit dem Sohn genauso viel Zeit.
Aus dir sprechen die hormone, warte ab und Koch nicht über.
Wobei ich mich bei sowas immer frage, wie schwach die Beziehung denn sein muss, dass man bei sowas sich gleich trennen will. Warum hat man dann noch mit IUI ein Kind in die Welt gesetzt.

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Mir geht es nicht darum , dass er sich um den Sohn kümmert sondern dass er sich um die kleine nicht kümmert . Und das ist ein unterschied. Welcher Mann und Vater lässt die Ehefrau / Kind im Stich?

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Mehr als du denkst. Nicht wenige frisch gebackene Väter können mit dem Nachwuchs so gar nichts anfangen und brauchen Zeit um in ihre Rolle reinzuwachsen.
Im übrigen reagieren gerade junge Mütter nach der Geburt sehr extrem und wollen ihr Kind kaum aus der Hand geben. Kommt der Vater mal und will das Kind halten, wird das sofort kritisiert.

Die Familie ist also bei einem 2 Monate alten Kind noch in einem Selbstfindungsprozess. Das ist vollkommen normal.

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Ich würde jetzt nichts übers Knie brechen, sondern erst einmal es so hinnehmen und abwarten. Bei Männern ist es ja öfter so, dass sie erst ab Geburt ein wirkliches Verhältnis zum Nachwuchs aufbauen, das geht halt nicht einfach mal so schnell schnell sondern braucht Zeit. Es gibt auch Menschen, die einfach mit Babys nichts wirklich anfangen können - das heißt aber natürlich nicht, dass sie ihr Kind nicht lieben, aber mit älteren Kindern können sie sich halt besser beschäftigen.

Allerdings sehe ich es bei vielen Familien, dass Elternteil einen Unterschied bei ihren Kindern machen. Dass der Umgang mit dem Sohn anders ist wie mit der Tochter. Ich selber habe das früher leider auch erfahren müssen - mein Vater hat mit meinen Brüdern viel mehr unternommen und sie mehr in gemeinsame Aktionen einbezogen wie mich. Teilweise wurde ich sogar richtig ausgeschlossen obwohl ich mitmachen wollte (z.B. Ausflug in den Steinbruch, Fußballspielen am NAchmittag - da war ich auch für beides schon alt genug!), nur weil ich kein Junge war. Stattdessen sollte ich öfter zu meiner Mutter und etwas mit ihr machen - bei meinen Brüdern war das nicht der Fall. Auch bei der Schule: die Jungs sollten auf das Gymnasium weil sie eine gute Schulbildung brauchen und später mal eine Familie ernähren können müssen., ich sollte trotz sehr guter Noten auf die REalschule weil ich ja später sowieso Hausfrau und Mutter werde.
Ich will jetzt nicht behaupten, dass bei vielen Familien derartige Unterschiede gemacht werden. Aber es gibt oft Unterschiede - meistens wohl, dass das Elternteil das Kind was ihm/ihr ähnlicher ist unterbewusst bevorzugt.