Wenn es vorbei ist

Hallo,
meine Ex, mit der ich 2 Kinder habe, stellt sich gern als Opfer da, so der Klassiker, böser psychopatischer Mann, der die arme Frau unterdrückt, versklavt und fertig macht. Da sie eine Meisterin der Inszenierung ist, hat allein der Sorgerechtsstreit 4 Jahre gedauert. Ich hab versucht, die Kinder da halbwegs heil durchzubekommen, koste es, was es wolle. Ich habe es geschafft, die Schäden der Kinder überschaubar zu halten, in Anbetracht der Umstände, das hält mich irgendwie am Leben. Ansonsten hab ich alles verloren, nichts übrig, inkl. Arbeitsplatz, teilweise habe ich nur einen Rucksack besessen. Mit Mitte 40 wohne ich wieder bei meinen Eltern im Haus, zwar in einer abgeschlossenen Wohnung, aber das machts nicht besser. Von mir ist auch nicht viel übrig, ich hatte mal Nerven aus Stahl, ich dachte, mich könnte nichts aus der Ruhe bringen. Heut bin ich ein Nervenbündel. Sie hatte 20 Jahre Erfahrung mit der Masche, ich hab ihr auch voll geglaubt, dass ihr Exmann ein Psycho ist, der ihr das Leben zur Hölle macht und die Kinder wegnehmen will. Selbst meine eigenen Eltern haben ein gutes Jahr gebraucht, um zu raffen, was da wirklich abgeht. Fast hätte ich versagt, sah echt nicht gut für mich aus. Aber dann wollte der Richter mehr Einblick bei mir, ich bekam eine Familienhelferin, bisher hatte die Mutter nur eine. Ab jetzt bekam eine Fachkraft mit, was ich da mitmachen musste. Man hatte mir vorher wohl einfach nicht geglaubt, gedacht ich übertreibe maßlos, man hats mir nicht abgekauft.

Jetzt ist es vorbei, alle haben den blanken Wahnsinn hinter ihrer Maske gesehen, auch der Richter persönlich, zu was sie in ihrem Wahn fähig ist. Meine Tochter hat beim Finale viel einstecken müssen, aber die Psychologin meint, wir bekommen das hin. Hätte wesentlich schlimmer kommen können. Sie bekommt die Kinder nie wieder ohne Aufsicht, da muss ich mir keine Sorgen machen. Obwohl mir eine Psychiatrie lieber gewesen wäre, Gefängnis tuts auch, bis Ende 2026 muss ich mir auch keine Sorgen mehr machen, mindestens, eher 1-2 Jahre länger (Verfahren laufen teilweise noch). Job hab ich zwar verloren, aber die haben mich weich fallen lassen. Bis Mai werde ich noch voll bezahlt, bin aber seit September freigestellt, gab für noch 1,5 Jahre Gehalt dazu. Für meine ehemaligen Stiefkinder, von der Mutter aus erster Ehe, habe ich wieder ein sehr gutes Verhältnis und viel Kontakt. Das nimmt mir viel Last von den Schultern, ich war kein guter Stiefvater, völlig überfordert und selbst im Überlebenskampf, ich hab ihnen nie was schlechtes getan, aber bin viel zu wenig für sie eingestanden. Das kann ich nicht wieder gut machen, aber ich kann für sie da sein, es tut einfach gut.

Nur irgendwie kommt das nicht an bei mir, ich dreh mich immer noch 3mal um, wenn ich rausgehe. Überleg bei jedem Scheiß, obs irgendjemand falsch auslegen könnte. Die Kinder haben alles, aber ich gönn mir nie was, immer das Gefühl im Nacken, das Geld lieber für die nächste Katastrophe zu sparen. Gespräche mit Anwälten, Erziehungsbeistandsschafften, Verfahrensbeiständen, Familienhilfen, Therapeuten, Lehrern, Jugendämtern, Gutachtern und Gerichtstermine machen mich immer noch fertig, ich schlaf vorher extrem schlecht. Dabei ist das völlig unbegründet, ich hab eine 1 mit Sternchen und Gutachten, laut Psychologin sogar ein außergewöhnliches Talent auf meine Kinder einzugehen. Vom Jugendamt bekomm ich was ich will, wann ich es will. Die Kinder sind sicher, alle, ich bin sicher, alles auf einem guten Weg, man wartet trotzdem auf den nächsten Schlag.


Ich hab einen begnadeten Psychotherapeuten, aber die Frage, ob sich das jemals wieder wirklich ändern wird, kann er mir nicht glaubhaft beantworten. Hat jemand Langzeiterfahrung mit ähnlichen Umständen? Bekommt man einen Teil seiner Nerven wieder? Stellt sich jemals wieder so etwas wie Unbeschwertheit ein?

Gruß und Danke fürs Lesen

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Hauptsache du hast keine Fehler gemacht. Du hast sicher einiges durch keine Frage, aber selbst reflektiert kein Stück. Was zum heilen und persönlichen Wachstum aber wichtig ist. Ich krieg bei solchen Posts einfach zu viel. Alle sind immer das Opfer anstatt mal Verantwortung zu übernehmen. Komischerweise sind immer nur die anderen Schuld..mit so eine Haltung wird es auch nicht positiv werden. Kann gar nicht aber das ist es doch was du brauchst.

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Du liegst leider falsch, ich werde seit Jahren durchleuchtet und habe alles für eine friedliche Lösung getan. Die Familienhilfe konnte keine Eigenanteile mehr bei mir feststellen, obwohl sowas gegen das Lehrbuch ist. Das Zusammenleben mit einer psychisch kranken Person ist die Hölle. Die mehrjährige Gefängnisstrafe der Mutter resultiert aus dem Terror gegen meine Familie, die Kinder, meine Freunde und mich. Es unglaublich, wie viel Terror man sich leisten kann, bevor man wirklich lange ins Gefängnis muss. Weißt du wie lange es dauert, bis Jugendamt und Familiengericht Strafanträge stellen. Wie gesagt, ich sehe sie eher in der Psychiatrie, aber ich hab keine Kraft mehr, wählerisch zu sein. Wer sowas nicht durchmachen musste, kann hier glaub ich nicht mitreden.

Bearbeitet von binki
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Zum einen bin ich der Meinung, dass das alles Zeit braucht, um zu heilen. In einigen Wochen und nach Monaten wird es vermutlich schon leichter werden. Hier gilt wirklich „Zeit heilt alle Wunden“. Dann wirst du von Tag zu Tag entspannter.

Zum anderen hast du einen Fachmann an der Seite - nutze ihn. Er soll mit dir erarbeiten, was du brauchst, um wieder Leichtigkeit zu empfinden. Ist es Yoga, sind es Dinge, mit denen du deine nicht erfüllten Bedürfnisse stillst. Aber diese Bedürfnisse müssen erst ermittelt werden.

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Hey!

Das klingt übel. Ich würde auch den weißen Ring noch ins Spiel bringen. Da sie ins Gefängnis kam, hat sie Straftaten begangen.

Liebe Grüße
Schoko