Wohnen im selben Haushalt Trennung Finanzen

Hallo, habt ihr mal eine ähliche Situation gehabt?

Wir leben in einer Stadt und können uns nicht räumlich trennen, da der Wohnungsmarkt katastrophal ist. Wir werden sicher nach den ersten 3 Monaten noch weitere 2-3 Monate zusammenleben müssen. :/

Ich bin Teilzeit arbeiten, Nettoeinkommen 1400€ jeden Monat. Er hat ca. 2550€ jeden Monat. Ich gebe dafür nur ein Viertel der Miete zu, während er den Rest bezahlt. Ansonsten sind die Einkäufe aber auch etwas, das sich sehr läppert...wir machen aktuell Hälfte/ Hälfte. Natürlich hat er unterm Strich wesentlich mehr.

Unterhalt von 400 Euro bekomme ich ja erst, wenn er ausgezogen ist (er unternimmt aber auch hier und da wöchentliche Dienstreisen bei denen ich mit unserem Kind ganz allein bin).

Sollten wir es mit dem Finanziellen einfach so lassen, damit es nicht unnötigen Streit gibt oder ist es sehr unfair?
Ich kann dadurch natürlich 0,00 sparen, er schon...

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Mich wundert ein wenig, das er das so mitträgt. Ich selber könnte und würde das so auch nicht wollen.
Mein Mann und ich haben damals das Trennungsjahr unter einem Dach verbracht. Wir haben alles (!) aufgedröselt und jeder hat den Teil gezahlt, der dabei raus kam. Wir haben sogar die Quadratmeter aufgerechnet und natürlich hat er da schon Unterhalt gezahlt. Das Kind lief bei mir mit. Gemeinschaftsräume (Küche, Bad, Flur) haben wir 50/50 berechnet, Kinderzimmer kam bei mir mit drauf. Unsere eigenen Zimmer wurden mit 100% berechnet. Diese Aufteilung haben wir auch als prozentuale Anrechnung aller sonstigen Kosten (Strom/Öl usw) benutzt.
Lebensmittel/Vorratshaltung wurden komplett getrennt, jeder hat sich da selber versorgt. Der Umgang wurde geregelt. Wir haben jeden noch so kleinen Pups geregelt, schriftlich fixiert....das brauchten wir auch einfach als Leitfaden für diese Zeit. Und ja, wir wollten schlußendlich auch, das alles später bei der Scheidung wasserdicht war.

Ab der Trennung war jeder wieder für sich alleine finanziell verantwortlich. Auch in allen anderen Bereichen des Alltags waren wir getrennt, bis ins kleinste Detail....nicht mal mehr die Zahnpasta, Waschmittel oder Klopapier haben wir geteilt. Dienstreisen in seiner Umgangszeit mussten mit mir abgesprochen werden und es war keine Selbstverständlichkeit, das ich parat stand.

Von Tisch und Bett getrennt, das haben wir in Perfektion "zelebriert". Am Anfang stand nur die Idee, das Ziel war die häusliche Gemeinschaft aufgelöst zu sehen und das auch zu leben. Keine Gefälligkeiten mehr, jeder war für sich alleine verantwortlich. Ob einer dann noch sparen konnte und der andere nicht, das war irrelevant. Auch ob einer mehr oder weniger hat, das geht den anderen nichts mehr an.

Man ist getrennt und das sollte man auch so leben, selbst wenne s unter einem Dach geschieht.

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Wer kriegt denn das Kindergeld? Ich würde für meine Ex nicht 1/4 der Miete übernehmen, muss ich sagen. Die Aufteilung finde ich eher zu deinen Gunsten. Also ja, so belassen. Dass du nichts sparen kannst, liegt an deinem niedrigen Verdienst. Erhöhe die Arbeitszeit und die Betreuungszeiten des Kindes, dann kommt auch mehr rein. Du musst jetzt auf eigenen Beinen stehen.

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Ich würde alles marginal aufsplitten und trennen. Fixkosten für Wohnung und Nebenkosten prozentual am Gehalt bemessen. Einkäufe - jeder zahlt das, was für ihn/sie bestimmt ist. Kosten fürs Kind werden prozentual gemessen am Nettogehalt orientiert. Hälfte Kindergeld bitte mit berücksichtigen jeweils.

Würde da keine Kuhandel oder Deals machen. Man muss sich gut und gerecht behandelt fühlen dabei. Und das klappt am besten, wenn man es genau berechnet und aufdröselt. Auch wenn es Aufwand bedeutet.

Ich sehe es übrigens anders, dass er besser wegkommt. Er zahlt Dir eigenlich mehr, als er müsste. Dass er mehr sparen kann, liegt ausschließlich an seinem höheren Gehalt, aber nicht an einer Aufteilung der Kosten zu seinen Gunsten. Du bekommst mehr, als er zahlen müsste. Wenn ihr irgendwann auch räumlich getrennt seid, wird er sich an Deinen Fixkosten gar nicht mehr beteiligen. Da zahlt er dann "nur" noch den Kindesunterhalt (+ Trennungsunterhalt, wenn Ihr verheiratet seid), den Rest musst Du alleine stemmen. Gewöhne Dich dran und schau, wie zukünftig mehr Geld reinkommt für Dich, wenn es zu knapp ist. Nicht sein Bier.

Ist aber nur meine Meinung.

Bearbeitet von Conan-1974