Plötzliche Trennung meines Mannes - 35. SSW

Hallo zusammen,

ich bin gerade wirklich sehr verzweifelt und hoffe hier ein paar Einschätzungen und Antworten zu bekommen..
Mein Mann und ich sind seit 6 Jahren zusammen, seit 1,5 Jahren verheiratet. Erst im letzten Jahr haben wir kirchlich geheiratet und ein Haus gebaut. Nach 2 Jahre Kinderwunsch beiderseits hat das auch endlich geklappt - es ist also alles perfekt gewesen, so wie wir es uns beide gewünscht haben.
Durch die Hochzeit, Haus, Schwangerschaft war natürlich alles etwas viel im letzten Jahr und natürlich verändert sich dadurch eine Partnerschaft bzw. Liebe. Vor etwa 4 Wochen begann dann meine kleine perfekte Welt zu bröckeln, als ich herausgefunden habe, dass mein Mann auf der Weihnachtsfeier seiner Firma eine Kollegin geküsst hatte, die ihm wohl schon länger sehr gut gefiel. Wir haben uns daraufhin gestritten und ich bin erstmal übernacht zu meinen Eltern gegangen. Am nächsten Tag wollten wir das Gespräch suchen, welches schon sehr kühl ausfiel und ich einfach merkte, er ist viel am Handy und verschweigt etwas. Das Verhalten ging die ganze Woche so, er hatte sogar eingefordert etwas Freiraum zu haben da er im Moment nicht weiß was mit ihm los ist. Wir haben also 2 Tage kaum geredet und ich habe ihn so gut es ging in Ruhe gelassen. Dann einen Tag nach Weihnachten kam der Schock für mich: er sagte mir dass er eine Auszeit brauchte, da er irgendwas für diese Kollegin empfindet. Und sich erstmal über seine Gefühle klar werden musste. Nach einer langen quälenden Woche bei meinen Eltern bat er mich um ein Gespräch wo er mir offenbarte dass er schon länger unglücklich war und das alles nur deshalb passiert sei. Wir haben viel gesprochen und letztendlich beschlossen unserer Ehe eine Chance zu geben. Danach ging dieses kühle Verhalten einige Tage weiter (er war nach wie vor viel am Handy) hat mir dann plötzlich gesagt er möchte die Trennung, er kann das so alles nicht mehr und die Gefühle sind nicht mehr so da wie sie sein sollten. Wir leben noch beide im Haus, die Entbindung ist bald und es ist kaum auszuhalten, er behandelt mich plötzlich so kalt als wäre unsere Familie nichts wert. Er ist ein ganz anderer Mensch geworden, innerhalb weniger Wochen, davor war er wirklich sehr liebevoll und fürsorglich und plötzlich ist ihm alles so egal.. er sagt mit der Kollegin läuft nichts, das hat sich zu einer Freundschaft entwickelt aber er möchte aktuell partout nicht mit mir zusammen sein (wenn ich zu viel frage oder wissen will blockt er total ab) ich bin so verzweifelt weil ich nicht mehr an ihn ran komme. Ihn nicht mehr wieder erkenne und mich so wertlos fühle. Alles ist ihm plötzlich egal. Ich weiß ich sollte wahrscheinlich versuchen voraus zu schauen aber alles was ich will ist meine Familie zurück. Dafür würde ich alles geben. Habt ihr Tipps wie ich damit umgehen kann? Leider bin ich Psychisch nicht sehr gefestigt und habe eher ein gemindertes Selbstwertgefühl, was die Situation fast unerträglich für mich macht. Ich liebe ihn wirklich sehr und kann mir einfach nicht vorstellen ohne ihn weiter zu machen. Habt ihr sowas schonmal erlebt? Kurz vor einer Entbindung.. was ist das? Torschußpanik? Schwanzgesteuert? Hilfeeeee!!!

5

Hallo Anonym,

Ich fühle mit dir und spüre deine Verzweiflung, wie deine scheinbare heile Welt deiner jungen Ehe kurz vor deiner Entbindung wegen der Trennung deines Mannes zusammenbricht. Und das erst kürzlich erworbene Haus ist dazu noch ein großer Mühlstein am Hals.

Du bist verzweifelt und leidest unerträglich und weißt nicht, wie du weiterleben kannst. Ich glaube, fast jeder Mensch würde in deiner Lage so fühlen, dazu braucht es kein "gemindertes Selbstwertgefühl".

Vielleich hilft es dir, auf eine Art "Notprogramm" zu schalten nach der Devise "Das Wichtigste zuerst" und "Einen Schritt nach dem anderen gehen". Eine Art Tunnelblick auf das wirklich Notwendige zu entwickeln und den Rest erst einmal zur Seite zu legen?

Du wirst in wenigen Wochen Mutter. Baue vielleicht in den nächsten Monaten dein Leben um dein Neugeborenes herum auf und versuche deinen Mann auszublenden.
Können dir deine Eltern bei den Sachfragen und den organisatorischen Dingen des Lebens helfen? Das wären Aspekte wie Trennung, Unterhalt, was wird mit dem Haus, die mit deinem Mann zu regeln wären. Könnten dir deine Eltern diese belastenden Gespräche und Diskussionen zum Teil abnehmen?

6

Vielen Dank! Genauso fühle ich mich.
Seither laufe ich im Notprogramm.. das wichtigste ist natürlich für mich das Baby, erstmal ein Umfeld schaffen, wo ich die erste Zeit überhaupt mit ihr sein möchte.

Meine Eltern nehmen mir viel ab, worüber ich sehr dankbar bin, jedoch hoffe ich nach wie vor dass Er irgendwann aufwacht, bevor diese Schritte überhaupt notwendig werden, deshalb kann ich darüber noch keinen klaren Gedanken fassen.

9

Kannst du vielleicht zu deinen Eltern ziehen? Zumindest so lange bis alles geregelt ist und du dir was eigenes suchen kannst.

Dann hast du deinen Mann auch einfach nicht ständig um dich. Abstand würde dir glaube ich ganz gut tun.

Könntest du finanziell das Haus überhaupt allein halten?

weitere Kommentare laden
1

Ein Wunder, dass du das so reflektiert und ruhig schreibst!
Ich bin auch gerade schwanger und würde - durch die Hormone - komplett ausrasten.

Schlag ihm eine Paartherapie vor.
Wenn er verneint, such einen baldigen Ausweg.

Du bist hochschwanger und er verhält sich wie ein Ar***....

2

Ich weiß nicht warum ich so ruhig bin, wahrscheinlich weil ich einfach so leer bin innerlich, so schockiert über das was da alles passiert ist..
eine Paartherapie habe ich ihm bereits vorgeschlagen, die hat er verneint. Würde ich sie ihm jetzt vorschlagen, wäre seine Antwort: „wir sind getrennt, das bringt nichts“

Ich sehe einfach noch meinen Mann vor mir der so liebevoll war und jetzt plötzlich das. Komme einfach nicht damit klar :(

3

So bitter die Situation nun ist, du musst jetzt an dein Baby und dich denken.

Geh zu einem Familienanwalt und lass dich beraten, was dir monetär zusteht.
Informiere dich darüber, ob du nun das Vorrecht auf das Haus hast bis es ggf verkauft wird und dann packe seine Sachen und stell sie ihm vor die Tür.

Du lässt dich ziemlich von ihm unterbuttern. Dreh das Blatt um und zeig du ihm, wie es weitergeht.
Du musst jetzt für dein Baby stark sein. 💪

4

Ich würde ja sagen es ist die Panik aber wenn seine Gefühle wirklich nicht mehr so da sind kannst du auch gerade nichts machen. Am besten etwas Ruhe / Abstand reinbringen.

7

Wie können Gefühle denn so schnell verschwinden? Vor ein paar Wochen war noch alles super und er war überglücklich dass wir eine kleine Familie werden.
Entweder er hat sich die ganze Zeit belogen oder er belügt sich jetzt und läuft vor irgendwas davon.. Ich habe nur keine Antwort darauf..

8

Hallo du,

Erst mal, es tut mir unendlich leid das du sowas erleben musst.
Mir ging es in der 34ssw genau so. Nach Jahren KiWu auf einmal fordert mein Mann eine Auszeit und ist sich mit nichts mehr sicher. Er war dann bei der Geburt noch dabei und das war auch richtig so. Aber es liegt ein ganz dunkler Schatten über diesen letzten Wochen und der Geburt. Ich glaube jede Frau wünscht sich die Schwangerschaft harmonisch und mit viel Liebe.
Das scheint dein Mann dir gerade nicht geben zu können. Das ist totaler Mist und ich habe ganz oft den Tipp bekommen „du musst jetzt an dich und das Baby denken“. Nur ist das gar nicht so einfach wenn man so ein Gefühlschaos in sich trägt.
Ich wünsche dir das du ganz viel an die schöne Zeit mit deinem Baby denken kannst. Ob er Teil davon sein will, das entscheidet er. Aber du und das Baby - ihr seid ein Team und es wird so oder so eine schöne Zeit werden.
Fühl dich ganz fest gedrückt! Alles alles Liebe 🍀

11

Tut mir leid, dass du das auch erleben musstest.

Er sagt zwar er wäre gern dabei aber bei der Geburt möchte ich ihn aktuell eigentlich nicht dabei haben..

Ich denke sehr viel an die Zeit mit meinem Baby, das gibt mir in dieser Zeit am meisten Kraft.
Hat es denn zwischen euch wieder geklappt?

Ich hoffe dir und deinem Baby geht es jetzt gut!

16

Du musst ihn bei der Geburt auch nicht mitnehmen, auch, wenn es sein Kind ist.
Du musst die für dich richtige Entscheidung treffen, was und wer dir bei der Geburt gut tut. Vielleicht magst du einen deiner Eltern mitnehmen oder den besten Freund/die beste Freundin. Vielleicht magst du auch alleine sein und dich voll auf die Geburt konzentrieren.
Ich war bei der Geburt alleine und nicht eine Sekunde habe ich mich einsam gefühlt. Ich konnte nur auf mich selbst achten, musste nicht drüber nachdenken, ob jemand anders müde, hungrig oder angestrengt ist. Meine Geburt- ich war am wichtigsten. Mit jemandem dabei hätte ich zu sehr auf die andere Person geachtet. Beim nächsten Mal gehe ich wieder alleine.

12

Ich kann dir tatsächlich ne Erfahrung teilen.

Mein Mann hat ebenfalls im Laufe der Schwangerschaft angefangen, ne Kollegin anzubaggern.

Wir gehen mit solchen Themen sehr offen um. Ich wusste also vom ersten Tag an Bescheid. Das ging bis hin zum Okay einholen, dass er hätte ran dürfen. Hat sich allerdings nie ergeben. Das war auch gegen Ende der Schwangerschaft.

An sich für mich nicht mal unbedingt ein Problem. Ich stand für Sex nicht zur Verfügung, fast die gesamte Schwangerschaft nicht. Er hat Bedürfnisse, damit hab ich kein Problem.

Was für mich sehr wohl zum Problem wurde, war, dass er mich ab Geburt körperlich gar nicht mehr wahrgenommen hat. Er hat das zwar stets verneint und betont wie sehr er mich liebt. Aber das körperliche war weg, egal wie sehr er das schöngeredet hat.

Ich hätte so sehr unsere "Routinen" gebraucht nach der Geburt. Wir hatten zuvor immer "verhandelt", Massage gegen Blowjob. Und plötzlich gab es keine Massage mehr. Keine einzige! Keine entspannende Auszeit für mich. Nicht ein einziges Mal hat er mir was Gutes getan.

Auch nicht gegen meinen komplett malträtierten Rücken durch die Rumtragerei des Babys.

Weit übers Wochenbett hinaus.

Bei mir wuchs sich das dann zur verspäteten Wochenbettdepression aus. Und ging so weit, dass ich mich von ihm trennen wollte.

Obwohl eigentlich alles perfekt war. Wir waren sogar über mehrere Monate verreist mit Baby. Es waren so viele so tolle Momente mit Mann und Kind. Aber die Nähe war einfach nicht da.

Wenn ich aktiv körperliche Nähe eingefordert hab, hat er widerwillig mal meinen Hintern oder meine Brust angefasst. Hin und wieder ne lieblose Umarmung. Das wars.

Ich nahm schließlich Antidepressiva und es kehrte langsam wieder Alltag ein. Und mit dem Alltag kehrte auch die körperliche Nähe nach und nach zurück...

Unser Kind ist nun über ein Jahr alt... Und ich werde wieder massiert. Es gibt wieder körperliche Nähe. Von der Kollegin ist keine Rede mehr.

Was das war? Keine Ahnung. Wirklich keine Ahnung.

Mein Mann spricht nur wenig darüber. Also so richtig ausgesprochen haben wir uns bis heute nicht. Zum einen ist klar, dass ich sehr schwer krank war mit der Wochenbettdepression. Aber er? Keine Ahnung. Vielleicht auch eine Art Wochenbettdepression? Wer weiß.

Bei uns hat es sich jedenfalls wieder eingerenkt. Aber nur dadurch, dass wir ein wirklich gut eingespieltes Team waren und sind. Und da wir auch die heftigsten Phasen nur als das sehen: eine Phase. Und trotzdem stand selbst bei uns die Trennung im Raum.

Ich wünsch dir ganz viel Kraft für die kommende Zeit.



Edit: Oh und weil es oben auch schon Thema war: wir hatten ebenfalls jahrelangen Kinderwunsch, hatten das volle Programm an Behandlung, Fehlgeburten, alles inklusive. Eine wilde Zeit bis zur Schwangerschaft und Geburt. Scheint mir so, als hätte da psychisch einiges vor sich hin geschwelt und kam dann im Überschwang der Hormone rund um die Geburt zum Vorschein... Auf beiden Seiten. Ich bin zugegebenermaßen auch nicht allzu schön mit ihm umgegangen in diesen Wochen und Monaten nach der Geburt...

Bearbeitet von Inaktiv
20

Dein Mann ist ja echt der Kracher. Meine erste Schwangerschaft war alles andere als problemlos. Wir hatten auch längere Zeit keinen Sex. Nie im Leben wäre mein Mann auf die Idee gekommen sich die Erlaubnis bei mir zu holen, sich mit jemand anderem zu vergnügen. Die erste Zeit mit Baby war auch alles andere als leicht, das Baby hat sehr viel geweint, etc.
Mein Mann war immer für mich und das Kind da. Er war genau so fertig wie ich und das Thema Sex gab es einfach ein paar Monate nicht.
Krass, dass das für dich so normal wäre, wenn dein Mann einfach mit jemand anderem in die Kiste hüpft, wenn du gerade nicht kannst.

21

Das Thema kam hier schon öfter von mir auf. Ja, wir reden offen darüber und ja, mir wäre das auch egal, wenn er sich seine körperliche Befriedigung wo anders sucht. Ich weiß, dass wir sexuell auch außerhalb der Schwangerschaft nicht zusammenpassen und er darunter leidet. Mal mehr, mal weniger.

Was mir nicht egal ist, ist, wenn ich zurückstecken muss. Meine ohnehin geringeren Bedürfnisse nicht gedeckt werden. Wenn er mich ersetzt. An dem Punkt war ich raus und da hat es gekracht.

Wenn er seine Bedürfnisse erfüllen darf, will ich meine auch erfüllt haben. Ein Geben und ein Nehmen.

Wir sind viele Jahre zusammen. Fast alles ist nur eine Phase. Wir wachsen und entwickeln uns gemeinsam. In den ersten Jahren wäre es für mich auch undenkbar gewesen, so offen damit umzugehen.

weiteren Kommentar laden
13

Puh... Hart. Erstmal mein Mitgefühl! Das tut mir sehr leid für dich!

Ich bin seit der 16ten ssw getrennt. Es ist das dritte Kind. Er ist schon über 200km weit weg.

Deine Situation klingt wirklich sehr belastend! An Weihnachten, kurz vor dem ET... finde es von deinem noch Mann sehr egoistisch und respektlos. Ja, er scheint in Teilen ehrlich gewesen zu sein, aber er spielt offensichtlich den armen Mann der selbst nicht weiß wohin mit seinem Gefühlen, während du, hochschwanger, versuchst alles zu retten. Du gehst zu deinen Eltern, er bleibt im Haus... geht alles gar nicht.

Du bist jetzt wichtig! Lass ihn. So schwer es auch ist. Du hast ihm eine Therapie angeboten und sicherlich viel Redebereitschaft signalisiert. Er blockt alles ab. Du hast also alles in deiner Macht stehende getan. Er ist dran.

Bekomme dein Baby. Genieße die erste Zeit. Fahre in den Urlaub Im Sommer. An die Nordsee oder so. Lasse dich nicht unterkriegen. Er hat ein Problem! Und das bist nicht du!

Sei offen, aber gib dich nicht auf.

14

Sowas liebe ich ja: Heiraten, Haus bauen, Kind zeugen und sich dann verkrümeln. Ich kann mir gut vorstellen, dass er Panik bekommen hat weil er merkte, dass es von dem "Vater sein" kein Zurück mehr gibt. Aus einer Ehe kann man mit einer Scheidung flüchten, ein Haus kann man wieder verkaufen, aber ein Kind kann man halt nicht "zurückgeben" sondern die Entscheidung ist endgültig - dein Mann wäre leider nicht der Erste, der dann in der SS plötzlich die Panik bekommt, weil er einen Weg eingeschlagen hat wo es kein "Zurück" und keinen "Notausgang" mehr gibt.

Nichtsdestotrotz bist du hochschwanger und musst jetzt an dich und dein Kind denken und kannst auf sein Ego und seine Befindlichkeiten keine Rücksicht nehmen. So schnell es geht solltest du eine räumliche Trennung von deinem Mann durchziehen, denn nach der Geburt sollte das Baby im Vordergrund stehen und nicht ein Umzug, Wohnungssuche, Streitigkeiten. Habt ihr das Haus zusammen gekauft und besteht die Möglichkeit, dass du mit Kind dort wohnen bleibst und die Raten alleine stemmst?

15

Er war so Feuer und Flamme für das Baby und Er sagt nach wie vor er freut sich auf das Kind, deshalb ist es so schwierig zu glauben, dass es die Panik vor der Verantwortung ist.

Und doch suche ich nach irgendeiner Erklärung, die dieses Verhalten irgendwie rechtfertigt.
Dann muss er doch irgendwann aufwachen und das bereuen oder?

Das Haus gehört uns beiden, unmöglich die Raten alleine zu stemmen. Solange das Haus da ist, kann ich keine Wohnung bezahlen. Das ist ja das schlimme. Und so ein Haus verkauft sich nicht mal eben von heute auf morgen…

17

Hallo :)
Mir tut das sehr sehr leid für dich. Das ist eine miese Situation. Mir ging es ähnlich. Vor vielen vielen Jahren hat mich mein damaliger Ehemann direkt nach der Geburt des dritten Kindes, von einem Tag auf den anderen verlassen. Wegen einer anderen Frau mit der er mich wohl schon die ganze Schwangerschaft betrog. Das war heftig. Ich stand mit drei kleinen Kindern unter vier Jahren alleine da. Da bricht eine Welt zusammen. Jetzt nach dieser langen Zeit bin ich sehr froh daß es so kam, weil ich ein viel besseres Leben habe und einen Partner von dem ich wünschte ihn früher kennengelernt zu haben. Natürlich direkt nach einer Trennung sieht man das nicht. Da ist erstmal der Liebeskummer präsent. Dann auch noch schwanger. Bei euch liegen jetzt die Fakten auf dem Tisch. Er möchte eure Ehe nicht mehr. Aus Erfahrung, es macht keinen Sinn nach dem "warum" zu sinnieren. Dinge passieren. Mein Ex war übrigens auch bis kurz vor der Trennung wie immer. Automatisch kommt man selbst in ein Fahrwasser , wo man sich denkt, vll hat er nur Panik? Vll. sind seine Gefühle verschüttet.? Das sind normale Gefühle, die aber und das schreib ich weil ich es wirklich selber kenn, nicht weiter bringen. Du fokussierst dich automatisch auf einen anderen Menschen der dich nicht mehr will und das zieht enorm runter. Fokussier dich auf dich. Das ist schwer. Sehr schwer. Weißt du ich denke es kann passieren das man sich "entliebt". Passiert. Du schreibst, er sagt er war schon länger unglücklich. Das find ich von ihm nicht fair, weil er dir irgendwie mit den schwarzen Peter zuschiebt. In einer Partnerschaft gehört auch dazu, rechtzeitig zu kommunizieren wenn etwas nicht passt. Was heißt überhaupt länger? Sind es Wochen? Monate? Unfair von ihm , dann noch die Familienplanung fortzuführen. Das macht man nicht und ist charakterlich nicht sehr fein. Jetzt weißt du woran du bist. Selbst wenn er "Panik" hätte, rechtfertigt das nichts. Keiner möchte einen Partner an seiner Seite, der wegen "Panik" fremd geht und seine Familie sitzen lässt. Selbst wenn er iwann wieder zurück kommen wollen würde, wäre ja immer im Hinterkopf, das er wieder abhaut wenn es mal stressig wird. Und das wird es oft mit Kind. Ich würde mir jetzt ein paar Tage Zeit nehmen und dann alles organisatorische was das Kind anbelangt besprechen. Umgang, Unterhalt. Das Wochenbett organisieren. Ich war damals bei meinen Eltern, weil ihn wollte ich im Wochenbett nicht bei mir haben. Er hätte eh keine Zeit gehabt, er war ja mit seiner neuen beschäftigt und ist die ersten Monate nach der Geburt nicht mehr aufgetaucht, weil er mit seiner Freundin auf Reisen war. Diese Beziehung hat übrigens nicht gehalten. Sie hat ihn verlassen als er kein Geld mehr hatte. Dann wollte er zu mir zurück. Im Leben nicht. Ich wollte ihn gar nicht mehr. Du schaffst das. Glaub an dich.

18

Du arme!!!

Trotzdem ganz wichtig jetzt:
Fakten in deinem Sinne schaffen!

Das Kind wird in die Ehe geboren. Lebst du zu dem Zeitpunkt mit ihm gemeinsam im Haus, könnte er Schwierigkeiten machen, dass du mit dem Kind ausziehst.
Ist unwahrscheinlich und ein Neugeborenes gehört zur Mutter - aber auch für dich - suche eine Umgebung in der du mit dem Baby erstmal bleiben kannst. Da braucht es nicht viel Platz (wirklich nicht...) aber Ruhe.

Ich würde zum Anwalt gehen und mich beraten lassen. Geh in die Wut und Aktion.
Was er da macht ist unter aller Sau.
Vielleicht auch Caritas oder so.

Das wird ihn auch eher wachrütteln, als wenn du ihn ständig bekniest es sich zu überlegen.

Alles Gute für dich!