Erfahrungen alleinige Gesundheitsfürsorge

Hallo, hat jemand von euch Erfahrungen mit dem Beantragen der alleinigen Gesundheitsfürsorge?
Mir geht es nur um diesen Bereich (vorerst).

Hintergrund ist mein schwieriger Ex. Viele kennen meine Geschichten schon. Kurzum Wechselmodell und Kontakt nur über ein Übergabebuch möglich. Also nicht mal eben zwischendrin. Eigentlich wollte er telefonieren offen lassen, allerdings scheint er mich da ebenfalls blockiert zu haben.
Ich musste Freitag mit dem kleinen wegen einer schweren allergischen Reaktion in die Notaufnahme, der große konnte zum Glück bei einem Kumpel sein. Als es immer später wurde und nicht absehbar war, ob wir über Nacht bleiben müssen, wollte ich den Vater anrufen. Nichts….sofort besetzt Zeichen.

Also durfte ich während ich den kleinen irgendwie auffangen, trösten und begleiten musste, auch noch überlegen, wohin in der Nacht mit dem großen . Letztendlich haben wir eine Lösung gefunden.

Aber ich denke für die Zukunft muss ich schauen, was ich mache, wenn meine Eltern wie gestern nicht da sind.

Nun möchte ich die alleinige Gesundheitsfürsorge beantragen, auch wenn da bis jetzt niemand nachgefragt hat (außer bei OPs). Das würde mir zum Beispiel auch die Sicherheit vermitteln, dass er die Kinder nicht ohne mein Einverständnis impfen lassen kann.

Aber in den Berichten stand immer, dass die Kinder da auch angehört werden. Das will ich nicht ! Sie bekommen zwar mit, dass ich den Papa dann nicht erreiche, aber sind davon noch nicht so betroffen. Für sie war ja dann alles gut

Hat jemand Erfahrungen von euch?

Ich werde nächste Woche auch nochmal zum Jugendamt gehen und das schildern

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In dem geschilderten Fall wäre die alleinige Gesundheitsfürsorge doch völlig überflüssig gewesen. Du durftest - weil Notfall - doch eh alles alleine entscheiden. Das Problem war ja eher ein Betreuungsproblem.

Dein zweites Beispiel könnte nach hinten los gehen. Impfempfehlungen werden von der StIKo ausgegeben, nach gängigen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Wenn Du Dich z.B. als jemand outest, der irgendwelchen selbsternannten Experten mehr Glauben schenkt als der Wissenschaft, wäre es sinnvoller die alleinige Gesundheitsfürsorge läge beim Vater.

Grüsse
BiDi

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Ja klar im ersten Fall hast du recht. Allerdings bin ich auch schon mal Unterlagen ewig nachgerannt bei einer geplanten Op.

Und im zweiten Fall geht es mir eher um Impfungen wie Gelbfieber, Malaria oder ähnliches.

An die Stiko Empfehlungen halte ich mich.

Bearbeitet von Erfahrungen
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>> An die Stiko Empfehlungen halte ich mich. <<
Dann gibt es kein Problem mit der gemeinsamen Gesundheitsfürsorge. Die Impfungen nach Stiko sind Teil der Alltagssorge, damit reicht die Zustimmung eines Elternteils. Alle anderen gehören nicht zur Alltagssorge, damit bedarf es der Zustimmung beider Elternteile. Und kaum ein Kinderarzt wird so verrückt sein, ein Kind gegen Gelbfieber zu impfen, wenn nicht eine Reise in ein Risikogebiet ansteht. Gegen Malaria ist in Deutschland nicht mal ein Impfstoff zugelassen.

Ich halte es für keine gute Idee auf Grundlage von unrealistischen 'aber er könnte ja...' bei Jugendämtern und Gerichten aufzuschlagen. Das stellt eher Deine Absicht in Frage mit dem KV zusammenzuarbeiten, Solltest Du das nächste Mal eine Einwilligung in notwendige Gesundheitsmassnahme benötigen und der KV mauert, kannst Du immer noch die alleinige Gesundheitsfürsorge einklagen.

Grüsse
BiDi

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