Steuererklärung Papierform

Hallo ihr lieben,

Ich (Arbeitnehmerin) werde demnächst meine Steuererklärung in Papierform abgeben und möchte von euch wissen, was ihr alles angebt und welche Belege/Nachweise ihr abgebt.
Ich habe keine weiteren steuerpflichtigen Einkünfte, kein Vermögen, nichts. Wenn ich beispielsweise Kontoführungsgebühren angebe, muss ich diese auch irgendwie belegen?

Was genau setzt ihr alles von der Steuer ab?

Ich danke vorab für eure Antworten und wünsche allen frohe Weihnachten.

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Es gibt für einiges, bspw. Kontoführungsgebühr, Pauschalbeträge die du angeben kannst.
Natürlich muß man (außerhalb dieser Pauschalbeträge) alles belegen (können) Belege muss man nicht mehr einreichen, sie können aber nachgefordert werden.
Wir setzen haushaltsnahe Dienstleistungen ab, Wegekosten, Versicherungen, etc. pp.
Was du absetzen kannst, ist ja individuell.

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Meine letzte Steuererklärung in Papierform war vor ca. 8 Jahren. Und schon damals war die Bitte vom Finanzamt KEINE Belege mit einzusenden. Sie würden dann einzelne konkret einfordern, wenn sie welche brauchen. Klar, die wollen auch nicht mit Papier überhäuft werden. Ruf doch einfach an und frag nach.

Ansonsten, wenn dir unklar ist, was du alles absetzen kannst, dann wende dich doch an die Lohnsteuerhilfe.

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Darf ich fragen, warum du die Papierform machst?


Wenn du es online über Elster machst, kannst du das meiste schon vorausfüllen lassen. Zum Beispiel die ganzen Zahlen vom Arbeitgeber, Daten von Arbeitsamt, Elterngeld, Krankenkasse,... Die melden das ja eh ans Finanzamt, und du kannst das dann einfach per Knopfdruck übernehmen.

Ist erst mal ein bisschen chaotisch, bis das funktioniert, aber wenn es einmal richtig eingerichtet ist, geht die Steuererklärung ratzfatz.

Was du alles angeben kannst, ist total unterschiedlich. Für meine Schwiegereltern gebe ich z.b. Kontoführungsgebühren, IG Metall Beiträge, Kilometergeld, Kosten für die Hausverwaltung und Grad der Behinderung an. Das wars.

Für uns selbst ist die Sache deutlich komplexer, vor allem da ich Home Office hab. Von Heizölverbrauch bis Druckerpapier geb ich da alles an. Briefmarken, Zinsen vom Hauskredit,..... Rechtsschutzversicherung etc usw. In den letzten Jahren Kosten für Kinderwunschbehandlung. In den Jahren zuvor Handwerkerrechnungen.

Ich finde das beim Elster online ganz nett, dass zu jedem Feld ne Hilfe vorhanden ist. Wenn ich bei was unsicher bin, lese ich das durch und gucke, ob ich da auch noch was eintragen kann/muss. Ist beim ersten Mal sehr aufwändig, aber es wird jedes Mal einfacher, mittlerweile übernehme ich eigentlich nur noch Daten vom Vorjahr und trage dann die aktuellen Zahlen ein.

Belege brauchst du nicht mitschicken - musst sie aber unbedingt aufbewahren! Das Finanzamt kontrolliert stichprobenartig oder fragt nach, wenn etwas nicht plausibel ist, und dann musst du die Belege nachreichen können. Meistens muss man aber nix einschicken.

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"Wenn du es online über Elster machst, kannst du das meiste schon vorausfüllen lassen. Zum Beispiel die ganzen Zahlen vom Arbeitgeber, Daten von Arbeitsamt, Elterngeld, Krankenkasse,... Die melden das ja eh ans Finanzamt, und du kannst das dann einfach per Knopfdruck übernehmen."


"Einfach so" nicht - sondern man muss erst den Belegabruf aktivieren, den man wieder extra beantragen muss.

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Siehe oben 😉

"Ist erst mal ein bisschen chaotisch, bis das funktioniert, aber wenn es einmal richtig eingerichtet ist, geht die Steuererklärung ratzfatz."

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Eigentlich kann man bei der Steuererklärung in Papierform nur auf die Nase fallen. Ich würde immer die elektronische Version benutzen.
Grundsätzlich will das Finanzamt gar keine Belege zugeschickt bekommen. Du musst sie aber auf Nachfrage jederzeit nachreichen können. Bei uns ist es so, dass wir in 3 Jahren, 2 Jahre etwas nachweisen müssen. Das ist immer etwas anderes. Mal die Handwerkerrechnungen, mal das Schulgeld der Kinder, mal das Arbeitszimmer, dann wieder die Schwerbehindertenausweise,…
Kontoführungsgebühren? Ja klar musst du die nachweisen oberhalb der Pauschale. Du hast aber ohnehin einen Arbeitnehmerpauschbetrag, der sehr viel höher ist. Hast du also nur die Pauschale für die Kontoführungsgebühren, dann schaffst du das nicht. Das Finanzamt erkennt dir den Arbeitnehmerpauschbetrag automatisch an.

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Hallo.

Hast du bisher keine Steuererklärung abgegeben? Was war die letzten Jahre?
Für deine genannten Ausgaben brauchst du keine Belege. Du kriegt dabei eh nur eine Pauschale, die nicht nennenswert ist (z.b. bei den Kontoführungsgebühren).

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Elster (und jedes kostenpflichtige Programm) führen dich durch die Online-Abgabe. Das finde ich persönlich am einfachsten.

In Papierform sind es, meine ich, der Mantelbogen und die Anlage N, wenn du sonst gar nichts zum Angeben hast. Es gäbe aber voraussichtlich noch mehr, was du angeben kannst, selbst wenn du derzeit vermutest, dass du nichts hast.

https://www.steuertipps.de/steuererklaerung-finanzamt/themen/formularpaket-zur-steuererklaerung

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Ich empfehle dir ebenfalls, auf elektronisch umzusteigen. Ich nutze z.b. wiso. Das kostet zwar (35 eur ? im Jahr), diese kosten kannst du aber auch wieder ansetzen.
Zum einen kommen diverse Zahlen (Lohnsteuer, Einkünfte aus Kapitalverm, Riester,...) direkt elektronisch rein und müssen nicht manuell erfasst werden.
Zum zweiten kannst du alle Daten aus dem Vorjahr übernehmen und diese dann nur aktualisieren. Ist im ersten Jahr etwas Aufwand, ab dem zweiten Jahr geht es aber deutlich schneller.
Zum dritten sagt es dir ganz genau, was du alles ansetzen kannst und wo es noch Optimierungspotenzial gibt. Also genau deine Frage.

Ich habe schon lange keine Belege mehr eingereicht. Dieses Jahr hat das Finanzamt von uns Nachweise für Kap.verm. nachgefordert (sonst aber nichts), haben wir dann auch über Wiso eingereicht.

Was ich ansetze, u.a.: Kontoführungsgebühren, Porto für den Versand der Steuererklärung, Fahrtkosten zur Arbeit (Entfernungspauschale), Homeoffice- Pauschale (an den Tagen ohne Fahrt), Haushaltsdienstleistungen aus der Nebenkostenabrechnung vom Vermieter, Winterdienst (läuft nicht über den Vermieter), Kinderbetreuungskosten, Versicherungsbeiträge, Spenden und Mitgliedsbeitrag (pol. Partei). Vermutlich noch mehr, was mir gerade nicht einfällt, aber wiso mir sagt.

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Warum Porto für den Versand der EST, wenn diese online erfolgt?

Bearbeitet von rma
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Das hab ich blöd formuliert. Porto natürlich nur dann, wenn man Unterlagen per Post einreicht.

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Mantelbogen und N musst du scheinbar nur abgeben…
Evtl. noch Vorsorgeaufwendungen

Papier Abgabe bedeutet automatisch, dass es sich ein Mensch anschauen wird. Bei der elektronische. Abgabe laufen solche Fälle wie deiner meist einfach so durch das System und du bekommst schneller deinen Bescheid.

Noch ein Vorteil der elektronischen Abgabe ist, dass man sich alle elektronischen Daten die das Finanzamt von den verschiedenen Stellen gemeldet bekommt abrufen kann und somit nichts vergisst (Kinderkrankengeld wird gerne vergessen anzugeben oder andere Lohnersatzleistungen).

Falls du bereits jetzt die Erklärung für 2023 abgeben möchtest, wird diese nicht vorm 1.3.2024 bearbeitet. Die Institutionen die Daten an das Finanzamt melden haben bis Ende Februar Zeit dies zu tun.

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Hallo,

ich nutze auch noch die Papierform. Hatte es vor Jahren mal mit ELSTER probiert aber eine Fehlermeldung erhalten ("unplausible Eingabe" oder so ähnlich), die ich nicht weg bekam und konnte das elektronisch nicht absenden... habe dann alles abgeschrieben auf die Papiervordrucke und eingereicht, keine Nachfrage erhalten, weiß bis heute nicht, was der Fehler sein sollte. Seitdem bin ich bei Papier geblieben.
Belege sollen nicht mehr mitgeschickt werden, die hefte ich zu Hause ab, falls mal was angefordert werden sollte - war aber noch nie der Fall.

Viele Grüße
H.