Finanzieller Ausgleich

Ich bin mit meinem
Mann seit 7 Jahren zusammen. Wir haben eine zweijährige Tochter. Ich stand damals am Anfang meines Studiums, mein Mann hat schon gearbeitet und hatte einen guten Job (ca 6500€ netto). 2021 hat er für unsere Familie ein Haus gekauft. Er steht allein im Grundbuch und zahlt auch alle Kosten. Durch einen Jobwechsel ins gehobene Management verdient er mittlerweile doppelt so viel wie vorher.

Ich arbeite im Moment als Werkstudentin und verdiene 1000€ und habe jetzt meinen Master abgeschlossen und fange im Sommer einen 75% Job an. Dabei werde ich voraussichtlich 2500€ netto verdienen. Er zahlt alles und ich investiere ein Großteil meines Geldes.

Uns geht es gut, ich bin aber sehr sicherheitsorientiert und finde, dass ich finanziell vorsorgen muss.

Ich finde es fair, dass ihm das Haus alleine gehört. Schließlich hat er 50% EK vor unserer Ehe gehabt und zahlt jetzt alles. Im Falle einer Scheidung stünde ich aber schlecht da. Und bliebe zwar der Zugewinnausgleich, ich habe aber kein eigenes großes Vermögen. Ich kümmere mich auch mehr um das Kind und ermögliche ihm so die Karriere. Ich selbst kann deshalb nicht Vollzeit arbeiten. Es ist nicht so, dass ich komplett ohne etwas da stünde. Ich bin sehr gut qualifiziert und werde immer einen Job finden. Bei einer 75% Stelle ist aber keine steile Karriere möglich.

Ich möchte deshalb einen Ausgleich dafür. Z.B. habe ich daran gedacht, eine Wohnung als Kapitalanlage zu kaufen und diese über mich zu finanzieren. Er würde aber die Raten zahlen. Aber nur ich stünde dann im Grundbuch. Im Falle einer Trennung hätte ich dann eine Wohnung.

Oder er zahlt mir einen Teil für meine private Vorsorge. Dann könnte ich mehr in ETF investieren.

Was denkt ihr, was wäre fair und wie kann ich mich am besten absichern? Wir sind zwar sehr glücklich miteinander, ich denke aber, dass man vorher klare Vereinbarung treffen sollte, falls es irgendwann nicht mehr so sein sollte. Da auch ein 2. Kind geplant ist und ich kein Elterngeld erhalten werde, finde ich die Frage umso wichtiger

Verlange ich zu viel?
Wie macht ihr das?

Vielen Dank

Bearbeitet von Sonnenblume1995
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Wenn Dein Mann alles zahlt, kannst Du doch Dein komplettes Gehalt investieren. Ich finde das schon eine gute Summe um sich ein erquickliches Portfolio aufzubauen. Ich finde es ja durchaus fair, wenn der Gehaltsverlust desjenigen, der das Kind betreut ausgeglichen wird, aber Du kannst m.M.n. nicht erwarten, dass ein Ausgleich bis zum Gehalt des anderen stattfindet.

Grüsse
BiDi

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Es geht ja auch um die Karriere, die ich deshalb vllt nicht machen kann. Es ist zahlenmäßig deshalb schwer abzubilden, wie viel ich verdienen würde, würde ich Vollzeit arbeiten. Im nächsten Jahr würde auch mein Gehalt wegfallen, da wir ein zweites Kind planen.

Bearbeitet von Sonnenblume1995
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Wieso solltest du keine Karriere machen können?
Von 2500 Euro kannst du dir doch locker selber eine Wohnung kaufen und abbezahlen.
Wenn derzeitig dein Mann alles bezahlt - dann ist es doch mehr als fair, wenn du deine gewünschte Wohnung selber finanzierst.
Im Normalfall zahlen beide Elternteile nämlich zusammen, um die monatlichen Kosten zu stemmen.

Wieso sollte er dein Leben voll und ganz finanzieren und dir zusätzlich noch ne Wohnung kaufen zur Absicherung?

Vielleicht sollte dein Mann beim nächsten Kind in Elternzeit gehen. Er hätte ja ein tolles Elterngeld bei seinem Gehalt.
Dann kannst du in der Zwischenzeit Vollzeit arbeiten und an deiner Karriere basteln.

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Im Moment sind es nur 1000€ plus Kindergeld und Bayerisches Familiengeld (250€)

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Aber du hast davon 0 Abzüge, oder?

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Ich würde eher in eine private Vorsorge investieren. Eine Wohnung, die ihr nicht bewohnt, kann man zwar vermieten, aber ihr wisst nicht, ob der Mieter regelmäßig zahlt. Auch müsstest du im Falle einer Trennung erstmal wegen Eigenbedarf kündigen.

Oder ihr kauft eine Wohnung, die ihr als Ferienwohnung nutzen könnt.

Ich fände es auch nur fair, wenn ein Ausgleich stattfindet. Vielleicht auch über einen Ehevertrag?

Die kritischen Stimmen hier kann ich nicht verstehen, dazu kenne ich zuviele Frauen, die sich nicht weiterqualiziert haben, sondern in die Care-Arbeit investiert haben und bei einer Scheidung dumm dastanden. Ich finde es super, dass du dir jetzt schon Gedanken machst.

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Danke für den konstruktiven Beitrag! Die Idee war, dass ich so ein passives Einkommen hätte und irgendwann eine ETW. Vorausgesetzt natürlich der Mieter zahlt.

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Ich finde es auch toll. Eine Regelung müsst ihr zu zweit finden, andere Meinungen sind da egal.
Und ja, ist schwer zu kalkulieren.

Neidische Stimmen wirst du auch hier finden :-D

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Mit 24 Jahren und vor Geburt unserer Tochter habe ich mir noch keine Gedanken um solche Themen gemacht. Damals gab es ja auch noch andere Einkommensgrenzen beim Elterngeld und ich dachte, dass ich zumindest Elterngeld bekommen würde.

Jetzt hat sich die Gesetzeslage und unsere finanzielle Situation verändert und deshalb möchte ich es jetzt angehen. Wer weiß, was in 20 Jahren sein wird. Und abhängig bin ich nicht von ihm. Deshalb habe ich ja einen Master und arbeite weiterhin (wenn auch in TZ).

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Klar bist du abhängig.
Er zahlt alles.
Und dann die geplante Wohnung…glaubst du echt er zahlt die weiter, wenn ihr euch in 3 Jahren trennt?

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Dein Ausgleich besteht darin, dass dein Mann dein gesamtes Leben finanziert wenn ich das richtig verstehe? 😅
Du hast doch keinerlei Ausgaben, warum soll er dir noch ne Wohnung zahlen und du behältst dein Gehalt komplett für dich?

Also wenn er das macht, Glückwunsch! Aber fair ist das nicht finde ich

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Die Karriere hat er auch mir zu verdanken. Ohne mich wäre dieser Jobwechsel nicht möglich gewesen. Ich stecke zurück, damit er Karriere machen kann

Bearbeitet von sonnenblume1995
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Und was ändert das daran, dass du nichts bezahlen musst?
Würdest du auch arbeiten, dann würde er evtl. weniger verdienen, du aber die Hälfte bezahlen.

Und jetzt zahlst du gar nichts und bist daheim beim Kind.
Also du meckerst auf ziemlich hohem Niveau.
Du kannst dir doch deine Wohnung einfach selbst finanzieren, das ist doch fein und dann ist sie auch deins!
Den Ausgleich bekommst du meines Erachtens in Form von gratis leben.

Aber wenn das der euch beide fair ist, dann ist es ja ok. Ich denke aber mal, dass du ihn noch nicht gefragt hast? Sonst würdest du hier ja nicht fragen

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Er hätte dann er auch einen Anspruch an Zugewinnausgleich von der Wohnung.

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Er hat ja anscheinend vorher auch schon alles bezahlt, dank dem Jobwechsel geht es euch nur noch besser, also warum genau, hat er dank dir den neuen Job?!
Du meinst wegen der Carearbeit?
Also ich finde das echt meckern auf hohem Niveau. Du kannst dein komplettes Geld beiseite legen und bist mit dem Kind Zuhause und willst noch was Eigenes haben, was auch dein Mann zahlen soll.
Ist ja löblich, dass du an die Zukunft denkst, aber su solltest auch vielleicht mehr in Richtung Selbstständigkeit bezüglich auf eigenen Beinen stehen denken.

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Wenn es dir um deine verlorene Karriere geht und keiner von euch beruflich zurückstecken möchte, könntet ihr eine Kinderfrau/Au-pair einstellen und dann beide Vollzeit arbeiten. Das müsste von zwei guten, teils sogar ausgesprochen guten Gehältern ganz gut machbar sein.
Dann könntest du anteilig zu deinem Gehalt auch etwas zu euren laufenden Kosten beitragen und niemand müsste sich benachteiligt fühlen.

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Hallo in die Runde

Ich selbst lebe es so nicht, da mein Mann und ich aktuell einigermaßen das gleiche verdienen. Wir haben aber rein theoretisch darüber gesprochen, (da mein Mann aktuell nebenberuflich studiert und fast fertig ist und er sodann bei guter Anstellung echt viel mehr verdienen könnte und wir ja versuchen Nachwuchs zu bekommen),mir wäre eine Altersvorsorge wichtig. Insbesondere, wenn ich dann zu Gunsten der Familie meine Arbeitszeit reduzieren würde. Das Haus gehört uns beiden und derzeit zahlen wir auch beide.
Freunde von uns, ihm gehört das Haus, gemeinsames Kind, sie nur noch Teilzeit, es gibt eine Altersvorsorge, ein Sparbuch, Haushaltshilfe.
Ich finde es gut in Ruhe alles abzusprechen, bei klaren Verstand. Für mein Mann war das Thema selbstverständlich, er möchte ja auch, dass ich im Alter versorgt bin.