Streit um finanzielle Situation, Jobwechsel in Schwangerschaft?

Hallo,
mein Mann und ich streiten zurzeit wegen der finanziellen Situation, es ist nicht einfach.
Zur vorgeschichte und zum Besseren Verständnis:
Wir sind verheiratet, haben ein Kind und ich bin im 5. Monat mit dem Zweiten.
Vor ca 1 Jahr hat mein Mann ein Haus gekauft, welches er zur Vermietung renoviert hat. Wir wohnen derzeit auf einer der Etagen, das Haus läuft über ihn, da es einen für ihn "beruflichen" Aspekt erfüllt (als unabhängiges (Neben-)Einkommen). Der erste Mieter zieht nächsten Monat ein. Mein Mann arbeitet Vollzeit.
Ich arbeite etwas weniger als Teilzeit, da ich bis vor kurzem noch eine Ausbildung gemacht habe.

Zu den Kosten:
Mein Mann bezahlt den Kredit seines Hauses, sowie Wasser und Strom und das, was zum Haus dazu gehört. Außerdem hat er durch einen vergangenen Unfall noch Gerichtskosten zu zahlen.
Ich bezahle Kleinigkeiten wie Internet, Einkäufe, Kindergarten und überweise ihm einen monatlichen Betrag als Zuschuss für die Rechnungen, die von seinem Konto abgebucht werden.
Am Ende des Monats haben wir beide nicht viel über, aber es reicht.

Jetzt meint mein Mann ich beteilige mivh zu wenig. Ich kann seine sorgen durch steigende Kosten durchaus verstehen und würde mich auch gerne finanziell mehr einbringen, jetzt, wo die Ausbildung beendet ist.
Er ist der Meinung, es müsse sofort geschehen. Ab August bin ich im Mutterschutz und Außerdem habe ich ja eine Kündigungsfrist. Ich wäre also gerade mal 1-2 Monate im neuen Job, bevor ich erstmal ein paar Monate ausfallen würde.
Mir wäre es lieber, wenn ich mich nach dem Mutterschutz um einen neuen Job kümmere.

Mein Mann setzt mich jetzt sehr unter Druck und ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich habe mir schon ein paar stellen raus gesucht, wo ich mich bewerben würde, aber ist es wirklich ein guter Start mit dem neuen AG, wenn man gleich wieder "Weg ist" (Auch wenn es nur ein paar Monate sind)?
Alternativ könnte ich mir vorstellen vorübergehend etwas im Homeoffice zu machen, damit wir finanziell keine großen Einbußen haben. Damit könnte ich ja auch nach dem Mutterschutz direkt weitermachen? So könnte ich das Kind noch zu Hause betreuen und würde trotzdem mehr verdienen. Eine freiberufliche Tätigkeit würde für mich auch in Frage kommen, da es hier auch Angebote im Homeoffice gibt.

Hat vielleicht noch jemand einen Rat? Kann ich während des Mutterschutzes auch freiberuflich im Homeoffice arbeiten oder gelten die gleichen Regeln mit dem BV? Wie ist das mit dem Elterngeld geregelt?
Ich möchte meinen Mann nicht hängen lassen.. Das Kind war nicht geplant, falls es diesbezüglich Vorwürfe geben sollte.

Danke fürs Lesen!

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"Alternativ könnte ich mir vorstellen vorübergehend etwas im Homeoffice zu machen, damit wir finanziell keine großen Einbußen haben. Damit könnte ich ja auch nach dem Mutterschutz direkt weitermachen? So könnte ich das Kind noch zu Hause betreuen und würde trotzdem mehr verdienen"


Mir ist nicht ganz klar, wieso davon ausgegangen wird, dass Kinderbetreuung und Homeoffice vereinbar sind.

Ansonsten kann man hier keine großartigen Aussagen treffen, da du keine Zahlen nennst. Insbesondere das Haus von deinem Mann würde ich als sein Privatvergnügen sehen und aus der Rechnung herausnehmen. Wenn er sich hier finanziell übernommen hat, ist das sein Problem.

Bearbeitet von GalaRoyal
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Wenn mein Mann mich schwanger so behandeln würde, würde ich mit dem ersten Kind erst mal ne Woche ausziehen.

Unglaublich!

Nur weil er sich vielleicht mit dem Haus übernommen hat

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Darauf zu spekulieren, dass man direkt nach dem Mutterschutz im Homeoffice weiterarbeiten kann und gleichzeitig das Kind zu betreuen, halte ich für sehr gewagt. Da ist es sinnvoller, sich schnell um einen geeigneten Betreuungsplatz zu kümmern und dann wieder anzufangen (ja, ich weiß dass gute Betreuungsplätze in Deutschland nicht auf Bäumen wachsen, aber Kinderbetreuung und Homeoffice ist keine gute Kombination).

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Was habt ihr euch denn für einen Plan gemacht, als ihr euch gemeinsam für das zweite (ungeplante) Kind entschieden habt? Es war ja absehbar, dass du mit Ausbildung, Schwangerschaft und baldigem Mutterschutz nicht so viel finanziell zur Familie beitragen kannst.
Neben der Kinderbetreuung im Home Office arbeiten ist nicht machbar ohne weitreichende Unterstützung von Großeltern, AuPair, Tagesmutter... Sonst würden es vermutlich mehr Mütter tun.
Das bedeutet, bis zum Kitastart des zweiten Kindes, wird es finanziell etwas enger für euch.
Vermutlich hat er sich beim Kredit übernommen und schafft es nun nicht die laufenden Kosten tragen. Setzt euch doch mal zusammen und rechnet eure Kosten durch.
Du könntest nach dem Mutterschutz arbeiten, wenn dein Mann zu Hause ist, so dass ihr euch "die Klinke in die Hand gebt". Während deiner Abwesenheit ist er dann für beide Kinder zuständig. Allerdings wird dein Gehalt auf dein Elterngeld angerechnet. Ob sich das lohnt ist fraglich.
Druck auf die schwangere Partnerin ausüben, weil sie finanziell nicht genug beiträgt, finde ich aber echt uncool.

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Für das Kind haben wir uns entschieden, weil ich nicht abtreiben könnte. Zu dem Zeitpunkt war es auch finanziell in Ordnung. Diesen Monat kam eine Handwerkerrechnung, die ein Loch ins Budget gerissen hat und mein Mann weiß nicht, wie er seine Rechnungen bezahlen soll. Ich habe ihm bereits fast mein ganzes Gehalt überwiesen... Nächsten Monat kommen ja Mieteinnahmen, da sieht das ganze schon wieder anders aus. Er steht vermutlich gerade nur unter Druck weil zwei Rechnungen noch nicht bezahlt sind

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Handwerker Rechnungen können immer wieder kommen und wenn man Pech hat sehr hoch ausfallen. Das sollte man im Vorfeld einplanen und dafür etwas in der Rückhand haben. Die Mieteinnahmen sind nicht 100% Einnahmen. Davon sollte etwas zurückgelegt werden. Als Mieter ist einem oft nicht bewusst was es heißt z.B. die Heizung geht nicht. Man ruft beim Vermieter an und wenn’s zu lange dauert evtl. sogar mietminderung. Der Vermieter/ Besitzer muss sich kümmern ob Handwerker oder selbst und so ne neue Heizung ist nicht ohne. Seit ihr und vor allem dein Mann euch im klaren was es heißt Vermieter zu sein. So ohne ist das nicht.
P.s. Du zahlst mit aber es ist sein Haus. Würde ich so nicht mitmachen.
Und zum neuen Job es wird kaum jemand eine Hochschwangere einstellen. Sorry aber frag mal deinen Mann in Ruhe wie er sich das genau vorstellt.

Bearbeitet von Sokat
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Hey!

Ich würde mich, wie Deadpool, auch eher trennen, als mich so behandeln zu lassen. Also mal ehrlich, du bist schwanger. Ihr hattet eine holprige Ausgangslage, in der er dann dennoch ein MFH kauft. Jetzt merkt er, dass es ihm finanziell über den Kopf wächst und nun sollst du einspringen- schwanger, 3 Monate vor dem Mutterschutz. Ich denke, bevor du irgendwo anfangen kannst, musst du Bewerbungen schreiben, Fristen abwarten, zu Gesprächen gehen, Entscheidungen abwarten. Und dann bist du im Mutterschutz und hast das erstbeste Angebot angenommen.

Außerdem sehe ich jetzt nicht so ganz, wie er sich den Grundbucheintrag vorstellt? 100% sein Besitz, aber dein Einkommen fließt komplett in eure gemeinsame Kasse, aus der seine laufenden Kosten getilgt werden? Nope, ganz sicher nicht.
Ich würde ihm klar machen, dass ich mich trenne, wenn mich jemand so übel in einer Zeit, in der ich sensibler und abhängig bin, unter Druck setzt. Dann hat er kein weiteres Einkommen, sondern 3 Personen, denen er zu Unterhalt verpflichtet ist.

Mir war es auch immer wichtig, dass alles 50:50 läuft. Sprich: Ich arbeite, so viel ich kann, mein Mann auch. Haushalt wird nach der Freizeit aufgeteilt. Das Einkommen geht aufs gemeinsame Konto, jeder erhält ein Taschengeld davon. Dazu stehen wir 50:50 im Grundbuch. Also würde ich auch sagen, dass du dir später einen Job suchst und eben mitverdienst. Die Schwangerschaft hat ein ungünstiges Timing, ja. Aber ich würde es nicht einsehen, dass er alles auf seinen Namen laufen lässt, Miete von Mietern einnimmt, aber du diesen Spaß mitfinanzierst.

Da solltet ihr mal zu einer Beratung gehen, um Fairness reinzubringen. Wir haben uns von unserem Notar im Rahmen des Grundstückskaufs beraten lassen.

Liebe Grüße
Schoko

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Also ganz klar, sein Haus, sein Problem.
Es ist einfach unglaublich gemein, dich in dieser Situation so zu behandeln. Ich bin ganz ehrlich, ich als Arbeitgeber würde erstmal keine Hochschwangere einstellen, auch nicht wenn sie vorgibt, nach dem Mutterschutz dann ohne Kinderbetreuung für das jüngste Kind, weiter zu arbeiten.

Ganz ehrlich, das funktioniert überhaupt nicht. Traurig zu welchen Ideen dich der Druck deines Partners treibt.

Suche dir eine feste Betreuung, ab wann auch immer es nach der Geburt bei euch möglich ist, und dann steht dir beruflich auch wieder die Welt offen. Aber bis dahin ist es nun wie es ist. Wäre das mein Mann, bei dem würde ich mich aber schön bedanken.

Bearbeitet von Blackcat
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Ich versteh nicht ganz. Du hast bis vor kurzem eine Ausbildung gemacht? Bist du noch bei demselben Arbeitgeber? Wieso sollst du dir was anderes suchen? Bleib doch, wenn der Job passt.
Oder hab ich was überlesen?

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Stimmt, sie hat ja einen Job, den sie zur Not vllt auch aufstocken könnte....

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Mein Job und die Ausbildung waren unabhängig voneinander (schulische Ausbildung). Vollzeitmitarbeiter werden in dem Unternehmen gerade nicht gebraucht, ich kann natürlich trotzdem nach mehr Stunden Fragen. Mein Mann hätte am liebsten, dass ich gleich morgen Vollzeit arbeite, dafür müsste ich dann aber in einem anderen Unternehmen anfangen. Und wie schon weiter oben gesagt, ich würde auch niemanden einstellen, der nächsten Monat wieder Weg ist und eventuell auch noch Elternzeit macht

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Warum nimmt sich dein Mann keinen Nebenjob, wenn es gerade so knapp ist?

Sollen die Miteinnahmen auf euer gemeinsames Konto gehen oder profitiert nur er davon?

Ich finde übrigens nicht, dass du nur Kleinigkeiten bezahlst. Alle Einkäufe? Und kita? Wer bekommt das Kindergeld?

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Mein Mann ist ja schon täglich 10h außer Haus wegen der Arbeit und renoviert ja noch das Haus zu Ende.
Die Mieteinnahmen bekommt er, ich sehe davon nichts.
Und ja, ich dachte auch, dass Einkäufe, die ja auch nicht gerade günstiger werden, einen Ausgleich schaffen. Er erwartet irgendwie, dass ich mein ganzes Geld an ihn überweise, aber auch ich habe laufende Kosten und wie gesagt, irgendwas muss man ja auch Essen.
Im Moment sind meine Kosten so aufgeteilt : 1 Drittel Fixkosten, 1 dritten essen, 1 dritten bekommt mein Mann. was übrig bleibt, wird gespart.
Das Kinder Geld bekomme ich. Davon geht etwas auf das Sparbuch unseres Kindes und ansonsten für die Kita oder andere Anschaffungen (neue Kleidung etc.)

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Dann würde ich ihn vor die Wahl stellen
Alle eure Einnahmen (inkl Mieteinnahmen) in einen Topf oder er kann dir mal den Schuh aufblasen. Alternativ würde ich - wenn es mein Sparkonto hergibt - ein zinsloses Darlehen anbieten, damit er seine Rechnungen bezahlen kann. Was natürlich asap wieder über die Miteinnahmen getilgt wird. Ansonsten muss er halt nachfinanzieren.

Seine Rosinenpickerei geht gar nicht.

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Lass dir keinen Bären aufbinden. Wenn ein Teil des Hauses vermietet wird, kann er auch einen Teil der Zinsen und der Anschaffungskosten absetzen. Ja… erst nach der Steuererklärung. Aber … ihr seid sicherlich zusammenveranlagt?

Am Ende würde er also echt plus machen, wenn du jetzt noch mehr einbringen sollst … er vergisst wohl auch die Zeit die du für Haushalt und kind(ern) verbringst.