Elternzeit nehmen, um HomeOffice Job zu machen?!

Hallo zusammen,

ich struggle momentan mit dem Wunsch, eine gewisse Zeit im Home Office zu arbeiten.
Ich arbeite mit 20 Stunden im sozialen Bereich. Hier kann ich meine Stunden leider nicht aufstocken, was ich aber eigentlich gerne würde (auf 30 Stunden, da die 20 Stunden finanziell sehr eng sind). Mein Job gefällt mir, aber die Rahmenbedingungen beim Arbeitgeber sind mir momentan zu "unpässlich", ich würde aber ungern kündigen.
Ich bin gelernte Erzieherin und auch Bürokauffrau und studiere nebenbei Soziale Arbeit.
Nach Abschluss des Studiums (Ende 2025) möchte ich mich im sozialen Bereich verwirklichen. Bisher ist das nicht möglich, da in meiner Region wirklich keine Ausnahmen gemacht werden, was den Studienabschluss angeht. Ich muss also erst fertig studiert haben, bevor ich mich auf interessante Stellen bewerben kann. Tatsächlich möchte ich das momentan auch noch gar nicht, da ich mir für die Kindergartenzeit und Einschulungsphase genügend Freiraum für mein Kind nehmen möchte.

Nun habe ich die Idee, 1 Jahr Elternzeit zu nehmen, um in dieser Zeit mit 30 Stunden im Home Office zu arbeiten. Ich habe bereits sämtliche Jobportale durchforstet und auch ansprechende Stellen (überwiegend Sachbearbeitung/ Kundenservice/ Backoffice) gefunden und mich bereits beworben (für Tipps zu passenden Arbeitgebern bin ich immer offen :) )

Mich würde interessieren, ob jemand von euch auch diesen oder einen ähnlichen Weg gewählt hat. Wie geht es euch damit?

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So ganz verstehe ich es nicht. Du bewirbst dich jetzt quasi auf einen neuen Job, den man im HO machen kann und der mehr Geld bringt? Warum machst du das nicht ohne Elternzeit? Du kannst den doch auch nach einem Jahr wieder kündigen, wenn du dann was besseres findest.

Und zu diesem Punkt:

"Tatsächlich möchte ich das momentan auch noch gar nicht, da ich mir für die Kindergartenzeit und Einschulungsphase genügend Freiraum für mein Kind nehmen möchte."

Deine verfügbare Zeit ist doch gleich bei 30h. Egal ob EZ oder nicht.

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Mir stellt sich die Frage, ob du für euer Kind Betreuung für den Zeitraum hast, wo du arbeiten möchtest?

Hättest du das, was soll dagegen sprechen?

Ohne Betreuung sehe ich es als nicht möglich an.

Liebe Grüße 🌻

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Ja, er geht in den Kindergarten und mit Unterstützung von Mann (Vollzeit) und Oma/Opa (Rentner) wird das funktionieren, haben wir bereits durchgecheckt

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Die Fragen sind folgende:
1. Ist das Kind während den 30h betreut?
2. Ist dein Arbeitgeber damit einverstanden, dass du dann woanders arbeiten gehst?
3. Möchte ein neuer Arbeitgeber dich für 1 Jahr einstellen?
4. Denkst du auch an die Einarbeitungsphase? Die findet ja nicht im Homeoffice statt.

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1. Ja, siehe gern Beitrag hier drüber
2. Das wird er sein bzw. sein müssen. Der Fachkräftemangel ist mehr als deutlich spürbar. Heisst, würde mein AG mir dies verwehren, würde ich kündigen. Da gäbe es für mich keine Diskussion. Tatsächlich ist das aber bei uns bisher nie ein Problem gewesen, der AG ist dahingehend sehr sozial eingestellt.
3. Das würde ich tatsächlich im Vorfeld 100 % klar und transparent ansprechen, bzw. habe dies bereits im Bewerbungsverfahren angegeben.
4. Ja, daher habe ich mich nur bei AG´s beworben, bei denen diese Einarbeitungsphase (die bei vielen auch bereits via Videocall läuft) unter den für mich machbaren Umständen möglich ist

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Du brauchst die Genehmigung Deines jetzigen Arbeitgebers um in Elternzeit woanders arbeiten zu können. Denn natürlich kriegt der das über's Finanzamt mit, weil Du entweder bei ihm oder beim neuen Arbeitgeber in Steuerklasse 6 gemeldet wirst.

Und so ganz klar sind mir Deine Absichten auch nicht. Du möchtest genügend Freiraum für Dein Kind, aber gleichzeitig auf 30 Stunden aufstocken. Homeoffice bedeutet weder, das man nebenbei ein Kind betreuen kann, noch dass man sich automatisch die Arbeitszeiten aussuchen kann.

Grüsse
BiDi

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Und aus welchem Grund sollte dein aktueller AG da zustimmen? Hat er genügend Leute dass er dich dafür aufgibt und klar kann es sein dass du dann kündigst. Aber dann kann er wieder jemanden über ein Jahr hinaus einstellen was vermutlich leichter ist als befristet für ein Jahr … und dass du dann in einem Jahr nach dem Studium zurückkommst ist doch sowieso unrealistisch. Also was hat der AG davon?

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So ganz verstehe ich die Logik nicht.

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Mein Tipp:

Mach es nicht.

Das klingt, als wolltest du dich nur absichern, falls der neue Job im Homeoffice doch nicht klappt. Dann könntest du zurück.

Aber mal ehrlich, als Erzieherin hast du das doch wirklich nicht nötig.

Du machst es unnötig kompliziert. Zwei Jobs, davon einen in Elternzeit, zwei Steuerklassen, gibt es eine Zusatzversicherung?

Ich habe damals während der Elternzeit einen neuen Job angefangen. Das ging nicht anders, in den alten Job hätte ich aufgrund der Entfernung nicht zurück gekonnt und der neue fing eben an.
Aber das Chaos hängt mir bis zur Rente nach; ich habe seither z.b. zwei verschiedene Konten in der Zusatz-Rentenversicherung, obwohl das dieselbe war. (Und ob es legal war, weiß ich bis heute nicht, aber der alte AG hat zum Glück nicht protestiert.)

Und auch, wenn du doch soziale Leistungen beziehen müsstest, ist das Jobcenter mit so eine Konstellation schnell überfordert.

Also mein Tipp, auch wenn es sich riskant anfühlt:
Neuen Job suchen, Arbeitsvertrag unterschreiben und den bisherigen Job kündigen. Mit netten Gesprächen und dem Satz, dass du dich ausprobieren möchtest, dass du dir eine Rückkehr durchaus vorstellen kannst... blabla ;-)
Wenn du dann später nach dem Studium wieder einen neuen Job haben willst, dasselbe Spiel.


Aber zum Verständnis:
Du willst 30 Stunden im Homeoffice arbeiten (statt 20 in Präsenz) und zusätzlich studieren... und empfindest das als "mehr Zeit für mein Kind haben"?
Oder würdest du das Studium pausieren, also quasi hier in Elternzeit gehen?

Im Studium stehen doch sicher irgendwann Prüfungen an... Da vorher die Arbeitszeit raufzusetzen klingt tatsächlich riskant.
30 Stunden plus Studium ist doch mindestens Vollzeit... Warum?
Könntest du nicht als Erzieherin die Stunden evtl anders verteilen, um weniger zu fahren? 20 Stunden hat man doch in 2,5 Tagen gearbeitet.
Das würde ich eher versuchen und noch 1,5 Jahre Geduld mit der altuellen Situation haben, statt jetzt so ein Chaos zu veranstalten.

LG

PS
Ich arbeite selbst mit Kindern und verstehe sehr gut, dass man sich danach sehnt, beruflich etwas ganz anderes zu machen, solange die Kinder Zuhause genau dasselbe Alter haben!! Das ist extrem anstrengend.
Aber ein anderer Job bringt anderen Stress, als Neuling hängt man sich mehr rein, es gibt noch keine Routine...
Wenn doch ein Ziel in Aussicht ist, würde ich es aussitzen. Meine Meinung.

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Was sind die Rahmenbedingungen, die im aktuellen Job nicht passen und im Homeoffice besser sind? Was erhoffst du dir von einem Homeofficejob?

Ich bin kinderlos, studiere aber und arbeite nebenbei 32h im Homeoffice. Das ist durchaus schon ziemlich fordernd. Wenn ich da noch Zeiten für Kinderbetreuung einplanen müsste, würde ich definitiv straucheln.

Ich hatte seit Studienbeginn zwei Jobwechsel. Jedes Mal wurde die Routibe gestört und ich habe beim Studium Zeit verloren. Zudem ist eine remote Einarbeitung nicht zu unterschätzen. Oft sitzt man alleine mit einem Problem vor dem PC und erreicht keine Kollegen. Die Chefs erwarten trotzdem volle Leistungserbringung. In jedem meiner Homeoffice-Jobs war die Fluktuation unter den Kollegen sehr hoch, oft wurden auch Arbeitsverhältnisse von den Arbeitgebern in der Probezeit aufgelöst.

Was ich mit meinem Erfahrungsbericht sagen will: Homeoffice-Jobs sind nicht immer nur rosig. Wenn du eigentlich nicht weiter in die Richtung gehen möchtest, sondern weiter im sozialen Bereich bleiben willst, würde ich definitiv nicht über den Wechsel nachdenken. Über die Problematik der Zustimmung des Arbeitgebers und der steuerlichen Hürden haben schon andere geschrieben.