Hallo zusammen, mein Mann und ich erwarten unser erstes Kind.
Nun geht es natürlich um die Elternzeit und das Elterngeld. Wir sind beide (vollzeit) berufstätig. Ich überlege aktuell, ob ich ein Jahr oder zwei Jahre Elternzeit nehmen möchte, bin aber noch etwas am hadern bei den zwei Jahren.
Ich habe einfach Angst, dass wir finanziell es im zweiten Jahr nicht schaffen ohne mein Gehalt. Wir sind beide keinen schlechten Verdiener, haben allerdings vor zwei Jahren erst ein Haus gebaut und vor kurzem erst ein Auto gekauft. Elterngeld bekommt man ja leider nur max. 14 Monate. Ich möchte einfach nicht in finanzielle Engpässe kommen
Nun würde ich gerne mal nach euren Erfahrungen fragen, vor allem die die zwei Jahre genommen haben. Ist es wirklich schon schwierig mit einem Gehalt? Wie habt ihr euch entschieden? Ein Jahr wegen Geld oder zwei Jahre?
Elternzeit ohne Gehalt?
Hallo,
Du hättest auch die Möglichkeit das EG zu halbieren und somit 22 Monate das sogenannte Elterngeld plus zu beziehen.
Wir haben es so gemacht, dass wir alle unsere Fixkosten aufgeführt haben plus kleine Reserve und geschaut dann geschaut haben, ob es sich ausgeht zusammen mit Ersparnissen.
Ich habe Basis EG beantragt, halbiere mir es selbstständig und zahle es auf ein Tagesgeldkonto ein, damit ich mir selbst ab LM 13 dann EG + auszahlen kann, gleichzeitig flexibel bin, wieder dazu zu verdienen, sollte es knapp werden. Eingereicht habe ich 2 Jahre Elternzeit.
Bedenkt auch, dass Kindergeld und Elterngeld bis zu 6 Monate Bearbeitungsdauer haben. Das müsstet ihr auch überbrücken können.
Bei uns ist es sehr knapp und mit Kreditabzahlung im Nacken hätte ich definitiv nur 1 Jahr Elternzeit beantragt. Aber es hängt ja von eurer Gesamtsituation ab, also ob dein Mann genug verdient, wie hoch das Elterngeld ausfällt, ob ihr Ersparnisse habt und ob ihr dazuverdienen könnt ggf.
Vielleicht wäre ja auch TZ in Elternzeit eine Variante?
Viele Grüße!
Also wir verdienen schon sehr gut, aber zwei Jahre Elternzeit ganz ohne Arbeit (bei mir) funktioniert bei uns nicht. Ich werde zwar zwei Jahre Elternzeit nehmen, aber entweder 1 Jahr Basiselterngeld oder 6 Monate Basiselterngeld und 1 Jahr Elterngeld + und ein paar Stunden Arbeit in der Woche, die ich dann flexibel im Homeoffice mache. Wir haben zwar Ersparnisse, aber die sollen nicht komplett für die Elternzeit draufgehen.
Die 14 Monate Elterngeld gibt es ja nur, wenn auch der Partner Elterngeld beantragt. Ansonsten hat man nur 12 Monate Basiselterngeld, wovon 2 Monate für den Mutterschutz draufgehen.
Ansonsten kommt es natürlich immer drauf an, was man für Ausgaben hat und wie sehr man sich einschränken möchte. Anhand der Ausgaben kann man ja schon jetzt ausrechnen, was machbar ist.
Geplant waren 2 Jahre mit EG+. Gemacht habe ich 18 Monate im Endeffekt. Aber ab dem 12. Monat hab ich dann in Teilzeit gearbeitet, sodass nichts vom EG abgezogen wurde, und ab dem 18. Monat dann Stunden erhöht.
Das ich es geändert habe, lag aber nicht an Geld sondern daran das mir etwas gefehlt hatte. Ich brauchte einfach einen Ausgleich zum Mama-Sein und etwas gegen das Gefühl zu verdummen.
Finanziell war es hier und da schon manchmal eng, aber wir haben es schon irgendwie hinbekommen.
Huhu, selbst, wenn dh wieder arbeiten gehst, kannst dh das ja bis zu 32 Stunden in Elternzeit machen. Ich würde tatsächlich zwei Jahre beantragen, da du dich immer für diesen Zeitraum festlegen musst bei Geburt und evtl klappt dann eine Betreuung nicht oder was anderes ist und dann müsstest dh nach einem Jahr gleich wieder los arbeiten.
Außerdem hast du in EZ Kündigungsschutz und bist einfach viel flexibler, was deine Stundenzahl angeht.
Meldest du jetzt nur 1 Jahr an, kann dein AG weitere EZ erst mal ablehnen theoretisch.
Und Elternzeit und Elterngeld sind ja unabhängig voneinander.
Hallo Rhea,
Am Ende ist es ein Rechenspiel.
Mach dir einmal eine Liste mit euren festen Ausgaben - Rate fuers Haus und fuers Auto, sonstige Nebenkosten, Handys, Vereine, Vorsorge, Versicherungen, Steuern (Haus/Auto), Ruecklagen, usw.
Wie sieht das im Vergleich zu euren Einnahmen aus?
Angenommen, du bekommst den Hoechstsatz, sind das bei Basiselterngeld 1800 Euro fuer 12 Monate (die Zeit im Mutterschutz ist automatisch Basiselterngeld). Moechte dein Mann auch Elternzeit nehmen? Dann gibt es 2 Monate zusaetzlich, nach der neuen Regelung koennt ihr allerdings nicht mehr parallel Basiselterngeld beziehen (oder nur noch einen Monat, da muesstest du nochmal nachlesen das hat sich zum 1. April geaendert).
Du kannst das Geld auch auf die 2 Jahre strecken, dann hast du 900 Euro im Monat. Das ist natuerlich signifikant weniger - reicht das fuer eure regelmaessigen Ausgaben?
Auf der anderen Seite ist die Frage - habt ihr tendenziell einen Betreuungsplatz oder Grosseltern, die das Kind nehmen koennen, wenn du wieder arbeiten bist? Was kostet die Betreuung extern? Je nach Wohnort gibt es da gewaltige Unterschiede bei den Kosten, Betreuungsdauer und Verfuegbarkeit von Plaetzen.
Vielleicht ist Teilzeit in Elternzeit eine Option fuer dich. Dann hast du neben dem Elterngeld noch ein Einkommen und das Kind muesste nicht so lange in die Betreuung. Wegen der genauen Bestimmungen was die Arbeitszeiten und Anrechnung vom Zuverdienst angeht, muesstest du nochmal nachlesen. Und natuerlich mit deinem Arbeitgeber abklaeren, ob das ueberhaupt eine Moeglichkeit ist.
Alles Gute!
Ich würde dringend jetzt schon vor der Geburt sparen. Elterngeld ist ja nicht das volle Gehalt. Legt jetzt schon monatlich so viel zur Seite (auf ein extra Konto), wie ihr nach Geburt weniger habt.
Zum einen merkst du dann jetzt schon, ob ihr damit hin kommt und zum anderen hast du dann einen Puffer für die Zeit ohne Elterngeld.
Wir persönlich würden locker mit einem Gehalt auskommen. Wir leben aber auch schon immer sehr sparsam und haben zudem so viel angespart, dass wir auch ca ein Jahr ganz ohne Einkommen auskommen könnten.
Ich habe 2x 3 Jahre genommen. Das war 2008 und 2011. Das hat für uns funktioniert, trotz Neubauhaus.