Steuerklassen SiLoPo

Hallo,

ich bin nicht sicher, ob dieses Thema unter Finanzen gehört oder unter Allgemeines...
Aber eigentlich betrifft es ja Familien ;-)
also bitte verschieben, wenn es woanders hin soll.

Eigentlich auch ein SiLopo, aber es interessiert mich:
Als wir geheiratet haben, haben wir natürlich überlegt, welche Steuerklasse wir wählen.
Da wir jedes Jahr eine Steuererklärung machen, ist es in Summe doch eigentlich egal, oder?

Also habe ich darauf bestanden, dass wir IV/IV wählen, obwohl ich anfangs sehr wenig verdient habe.
Aber ich wollte einen realistischen Blick auf mein Gehalt behalten. Und war gespannt, ob und wann ich jemals wieder so viel verdiene wie mein Mann.
(Bei Steuerklasse III/V müsste ich ja quasi das Brutto-Gehalt im Blick behalten, um zu wissen, wann sich das Gehalt wieder annähert, oder?)

Man merkt sicher, dass ich keine Finanzexpertin bin ;-) da war auch viel Bauch-Entscheidung dabei.


Aber irgendwie war die Entscheidung auch immer so klar.
Und ich habe nie so richtig verstanden, warum Ehepaare die Steuerklasse III/V überhaupt wählen - außer, sie machen gar keine Steuererklärung.
(Im Prinzip finde ich es super, dass unsere Steuerlast gemeinsam berechnet wird - wir wirtschaften ja sonst auch gemeinsam.
Aber das darf doch dann gerne am Ende bei der Steuererklärung berechnet werden - und nicht Monat für Monat hohe Steuern auf mein hart erarbeitetes Geld bedeuten ;-) ).

Deshalb würde mich mal interessieren, welche Steuerklasse ihr habt. Auch gerne vor welchem Background: bei uns war es, wie gesagt, ein großes Einkommensgefälle aber trotzdem IV/IV. Irgendwie aus Prinzip...
Was habt oder hattet ihr für Gründe?

Ich bin einfach neugierig ;-)

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"Und ich habe nie so richtig verstanden, warum Ehepaare die Steuerklasse III/V überhaupt wählen - außer, sie machen gar keine Steuererklärung."
Ähm, bei diesem model muss man sogar eine Steuererklärung machen.
Wir haben es so gewählt, ich 3 und mein Mann 5.
Warum? Ganz einfach, weil ich dem Finanzamt ungern einen kostenlosen Kredit gebe.

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Ja genau, man wählt halt die Steuerklasse, die am besten zu dem passt, was auch nach der Steuererklärung rauskommt. Dann hat man doch ein realistisches Gefühl, wie viel Geld im Monat zur Verfügung steht. Bei stark unterschiedlichen Gehältern und 4,4 bekommt man halt nach der Steuererklärung Geld zurück. Aber warum überhaupt erst mehr Steuern zahlen?

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"Warum? Ganz einfach, weil ich dem Finanzamt ungern einen kostenlosen Kredit gebe."

Gutes Argument!

Bearbeitet von saphirregen
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Wir haben 4/4, weil wir damit nicht zusammen veranlagt sind und nicht gezwungen werden eine Steuererklärung zu machen und, weil wir beide etwa gleich verdienen.

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Wenn man 4/4 hat, ist man doch nicht auch getrennt veranlagt

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Doch. Man kann sich entscheiden, ob man einzeln oder zusammen veranlagt sein will. Wir haben uns für die erste Variante entschieden.

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Hi!
Wir hatten und haben auch immer IV/IV, auch als ich Teilzeit gearbeitet habe. Manche Familie möchten ihr Geld wahrscheinlich monatlich zur Verfügung haben und nicht erst im Folgejahr eine Erstattung bekommen. Wir sind auch überhaupt keine Finanzexperten, die jedem Euro nachrennen. Vielleicht hat es Zinsvorteile? Ansonsten habe ich schon gehört, dass manche Eheleute vor der Elternzeit auf III/V wechseln, um höheres Elterngeld zu bekommen. Das war jetzt bei uns allerdings auch nicht nötig.

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Mit Blick auf Lohnersatzleistungen ist Steuerklasse:V auch schlechter. Die werden nämlich teils aus dem Netto berechnet. Auch hier ist in der Realität daher oft die Frau benachteiligt.

Oft hat der Mann dann Steuerklasse III, mehr Geld auf dem Konto und die Nachzahlung tragen dann beide Partner. Frau wi3d also doppelt bestraft.

Wir haben auch IV/IV. Auch weil wir die Erstattung netter finden als mögliche Nachzahlungen.

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Ergänzung: bei III/V MUSS man eine Steuererklärung machen. Wäre ja noch schöner, wenn man das Geld sonst behalten darf 😅

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Deine aufgeführten Gründe sind alles Gründe, die Steuerklassen III/IV ENDLICH abzuschaffen!

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Wegen mir würde ich die gerne behalten. Wir haben 3/5. Verdiene wesentlich weniger als mein Mann. Bekommen aber bisher immer Geld wieder am Ende des Jahres. Wir haben noch nie nachbezahlt.

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Ja, aber du zahlst gleich viel Steuern in der IV/IV oder III/V.

Nur die "Abschlagshöhe" unterscheidet sich. Das ist ungefähr so, als würdest du 100 € Stromabschlag oder 150€ Stromabschlag zahlen. Die Stromkosten und deine Jahresrechnung sind doch trotzdem identisch.

Nur das, was du (ggf.) zurück bekommst, verändert sich.

Leider verzehrt die III/V völlig das Gehaltsgefälle in einer Ehe... mit 1000 unschönen Effekten.

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Wir hatten ein großes Gefälle, als die Kinder klein waren und ich TZ gearbeitet habe.
Das kann schon eine Rolle spielen bei z.b. Finanzierung monatlich von Haus- oder Wohneigentum.
Bei Familien, die finanziell nicht so gut aufgestellt sind, natürlich umso mehr. Solange es nice-to-have ist, wenn die Steuererstattung im nächsten Jahr kommt, ist es - abgesehen vom Zinseffekt - ziemlich egal. Bei Familien, die monatlich darauf angewiesen sind, weil es sonst knapp wird, ist es natürlich wichtiger.

Bei längeren Krankheitsausfällen o.ä., wenn die Ersatzleistung vom Nettogehalt berechnet wird, kann es auch anders aussehen- je nachdem, wen von beiden es trifft.

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Wir hatten bisher immer 4/4. Man ist dann zwar nicht gezwungen, eine Steuererklärung abzugeben, aber wir machen das "gerne", weil wir immer was wiederbekommen. Lohnt sich also. Wer dem Finanzamt keinen "kostenlosen Kredit" geben möchte, der kann ja auch 4/4 mit Faktor wählen 😅 Das kommt dann annähernd hin. Bei 3/5 muss oft nachgezahlt werden. Da hatten mein Mann und ich keine Lust drauf.

Als es um das Thema Kinderwunsch ging, haben wir umgestellt: Ich mit dem geringeren Gehalt Stkl. 3 und mein Mann mit dem höheren Gehalt Stkl. 5. So bezahlen wir jetzt zwar mega viel Steuern im Monat, bekommen das dafür mit der Erklärung wieder zurück, jedenfalls das, was wir zu viel gezahlt haben. 🙈
Das alles hatte den Hintergrund, dass wir so beide das maximale Elterngeld bekommen. Also Win/Win 😇

Sobald unser Kind geboren wird, werden wir aber wieder auf 4/4 umstellen. ✌️

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Geeenauso haben wir das auch gemacht!

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Wir haben 4/4 und sind fein damit, im Folgejahr eine Rückerstattung zu bekommen und nicht monatlich mehr zu haben. Als wir geheiratet haben, haben wir ähnlich verdient, da hat es sich eh nicht anders aufgedrängt. Mittlerweile verdiene ich wesentlich mehr, aber wir sehen keinen Grund, die Steuerklassen zu ändern.
Zudem haben wir oft auch nicht zusammen veranlagt, weil das nochmal günstiger für uns war.

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Erstmal vorweg: Bei 3/5 MUSS man eine Steuererklärung machen.

Wir hatten auch 4/4 und haben es am Anfang meiner Schwangerschaft auf 3(ich) und 5 (mein Mann) geändert, da och bei diesem Kind länger zu Hause bleiben werde (war bei unserem ersten andersrum aber da waren wir nicht verheiratet) und so deutlich mehr Elterngeld bekomme.
Wir werden in der EZ dann aich solange es monatlich möglich ist die Steuerklassen so beibehalten, denn dann zahlt mein Mann ja zu viele Steuern und wir werden nächstes Jahr, wenn das Elterngeld weg fällt und wir mit einem Gehalt die Zeit bis zum Krippenstart überbrücken müssen dann eine dicke Rückzahlung bekommen, die wir auf diese Weise automatisch ansparen und nicht unterjährig ausgeben können. Danach wechseln wir wieder in 4/4
So der Plan