Ist das noch Kleinkind typisches Verhalten?

Hab mal ne blöde Frage. Ich denke, meine Kleine ist schon recht speziell. Ich bekomme auch viel von außen zu hören, dass sie etwas anders ist. Da fragt man sich natürlich irgendwann, ob ihr Verhalten noch normal ist, sie einfach nur sensibel ist oder man doch mal den Kinderarzt ansprechen sollte wegen Psychologe oder so? Nun zu meiner Kleinen, 2,5 Jahre alt. Sie ist ein wirklich sehr sensibler, emotionaler Typ.
Sie geht seit fast 1,5 Jahren in die Kita und weint immer noch häufig morgens beim abgeben. Kommen ihr andere Kinder zu nahe, weint sie auch oft. Wird sie von einem Erzieher angesprochen wegen z. B. Frage ob sie aufs Töpfchen muss, fängt sie auch gerne mal an zu weinen. Auf Spielplätzen verlässt sie panisch das Spielgerät wenn ein anderes Kind sich nähert. Ich als Mama muss immer in der Nähe sein. Auf dem Spielplatz entfernt sie sich keine 5 Meter von mir. Auch zu Hause geht sie nie alleine irgendwo hin, weder in ihr Zimmer noch ins Bad wenn sie aufs Töpfchen muss. Sie klebt also praktisch an mir. Papa ist keiner Alternative, bin alleinerziehend. Übergänge fallen ihr auch sehr schwer. Sie hört gerne Musik, und macht auch im Kindergarten begeistert bei Bewegungsliedern mit. Ist dann Schluss fängt sie wieder an zu weinen. Auch beim Kinderturnen wird geweint, wenn es zu Ende ist, weil sie weitermachen will. Natürlich wird immer angekündigt, dass etwas bald zu Ende ist, es fällt ihr trotzdem total schwer.
Ich hatte vor kurzem Entwicklungsgespräch im Kindergarten und da meinten sie auch, dass sie sehr sensibel ist. Aber ist es nur das?
Hatte jemand von euch auch so ein Exemplar und wie hat sich das Kind dann später entwickelt? Was kann ich tun, damit sie emotional gefasste ist? Und sich vlt auch m traut etwas von mir zu lösen und sei es nur zu Hause.
Ich liebe meine Kleine Maus, mache mir aber schon Gedanken wie es später mal mit ihr sein wird. Bin gespannt auf eure Meinungen und Erfahrungen. Danke.

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Kleine Ergänzung noch. Bei Klamotten ist sie auch sehr eigen. Sie mag es oben rum nicht nackig. Auch beim baden, möchte sie oben rum einen Pulli anbehalten. Generell möchte sie lieber langarm tragen. Beim Jacken anziehen muss man auch immer aufpassen, dass der Ärmel vom Pulli nicht hoch rutscht.

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Hallo,
Ich bin ja häufig dafür das man mit Fachärzten reden sollte... wenn es doch nicht der richtige Weg ist, dann war es aber auf alle Fälle nicht der falsche. Ich bezeichne das dann als Umweg zum Ziel.

Ich würde mich aber dennoch erstmal fragen...
kann die kleine denn über ihre Gefühle reden, oder teilt sie diese nur durch weinen mit?
Hat Sie die Trennung vom Vater mitbekommen und verarbeitet? Fehlt ihr vielleicht die Vaterfigur?

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Wenn ich sie frage ob sie gerade wütend oder traurig ist, antwortet sie drauf. Kann sich also diesbezüglich mitteilen. Der Vater hat uns schon während der Schwangerschaft verlassen. Sie kennt es also nicht anders. Denke Daher nicht, dass sie da was vermisst. Es wäre sicherlich anders,wenn von Anfang an noch ne weitere Bezugsperson da gewesen wäre.

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Hey!

Ich glaube, dass in so jungen Jahren der Rahmen einer "normalen Entwicklung" sehr breit ist.
Als ich mit meinem Kind zur Eingewöhnung in der Kita war, weinten auch ältere Kinder ab und an.

Es ist doch wichtig, dass dein Kind sich beruhigen lässt.
Hat es ein Kuscheltier dabei?

Hat dein Kind die Trennung mitbekommen?

Ich würde auf die Bewertungen anderer Menschen nichts geben. Selbst bin ich auch total erstaunt, dass manche Dinge nicht mal im Raum stehen können, sondern gerade bei Kindern jedes Verhalten bewertet werden muss.

Liebe Grüße
Schoko

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Beruhigen klappt meist ganz gut. Zur. Not hilft der Schnuller. An ein Kuscheltier hat sie sich noch nicht wirklich gebunden. Sie nimmt manchmal eins mit und gibt es mir dann am Eingang und möchte es nicht mit reinnehmen.

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Aus der Ferne kann man natürlich garnichts einschätzen und ich selber bin keine Expertin, kann aber aus meiner Erfahrung berichten.

Unser Sohn ist exakt genau so. Hinzu kommen bei ihm extreme Wutausbrüche.
Aber die starke Schüchternheit und die problematischen Übergänge von der einen zur anderen Situation sind sehr schwierig.
Wir vermuten bei ihm, dass er im Autismusspektrum ist. In dem Alter ist eine Diagnostik aber noch nicht sinnvoll, sofern man frühkindlichen Autismus ausschließen kann - das können wir.
Ich selber habe eine Autismusdiagnose und war als Kind auch extrem unsicher und sehr anhänglich.

Aber: so eine Unsicherheit kann immens viele Gründe haben! Beobachtungswüedig ist das Verhalten deiner Tochter definitiv und ich würde mir da auch mal einen Expertenrat einholen, aber es kann wirklich auch nur eine Phase der Entwicklung sein.

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Danke für deine Erfahrungen. Das klingt wirklich sehr ähnlich. Werde erstmal beim nächsten Arztbesuch anfragen, ob sie mir entsprechende Stellen empfehlen können und dann mal weiterschauen. An sowas wie Autismus hab ich auch schon gedacht, obwohl es sowas bei uns in der Familie noch gar nicht gibt.

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Hey 👋🏻 ist das Verhalten denn bei euch immer genau so? Oder ist das phasenweise?

Mein Sohn (3 J) ist nämlich ähnlich. Er weint zb wenn ihn jemand außer und Eltern vor Gefahren warnt "Pass auf, da kommt ein Auto" "Kletter da vorsichtig hoch" "halt dich aber fest" usw.

Das ist aber nicht immer so... Dennoch ist er deutlich sensibler als andere. Spielt auch nicht wirklich allein und ist auch auf dem Spielplatz sehr nah bei mir bzw ich soll dann mitspielen. Manchmal nach laaaanger Zeit bekomme ich ihn aber dann doch auch mal dazu mit einem Freund (keinen fremden Kindern) mitzulaufen und zb auf die weiter entfernte rutsche zu gehen.

Wir waren auch mal auf Autismus Trichter aber lassen ihn sich jetzt erstmal entwickeln, da es aber auch zb in der Kita gut läuft (er ist da zwar auch etwas unsicher, macht aber alle Aktivitäten mit und ist lt Aussage der Erzieher ein wahrer Sonnenschein ☀😍)

Liebe Grüße
Juju

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Wahrscheinlich muss man wirklich auch abwarten. So ist sie in der Entwicklung ganz normal, zumindest gab es noch nie Auffälligkeiten bei den u Untersuchungen. Es ist eigentlich nur dieses übersensible und anhängliche. An Autismus hab ich noch gar nicht wirklich gedacht eher an Hochsensibilität. Ich möchte ihr nur rechtzeitig helfen, sollte da doch etwas sein was ihr später evtl Probleme bereiten könnte.

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Hi!

Weint sie denn eher aus Wut oder ist es Traurigkeit.
Ich habe sehr sehr lange sehr oft aus Zorn geweint. Ich hab das mir erst selber sehr mühsam abtrainiert, weil es mich genervt hat deshalb vera**** zu werden. Selbst als erwachsen fällt es mir in wirklich emotionalen Momenten schwer nicht aus Wut zu weinen. Bei meinem alten Job musste ich mich mal so über unseren Personaler ärgern, weil er gelogen hat und mich unfair behandelt hat. Ich konnte dann noch das Gespräch beenden und hab dann mit meiner Chefin (die auch eine wutheulerin ist) am Klo gemeinsam geheult🙈
Sowas gibt's also auch bei Erwachsenen.
Beim Kindergarten abgeben habe ich und auch meine Geschwister jahrelang in der früh beim abgeben geweint, waren aber sehr schnell zu beruhigen (aus den Augen aus dem Sinn). Also das kommt eigentlich auch häufiger vor. Meine kleine (2j3m) weit auch immer noch fast jeden Tag in der früh. Sie geht seit Februar in den KiGa.
Sie ist auch sehr anhänglich und hängt sehr stark an mir. Papa geht manchmal, aber eher selten.
Sie weint auch wenn was nicht nach Ihrem Willen geht oder auch manchmal wenn jemand anderer als ich "nein" sagt. Ich finde das in dem Alter absolut normal. Auch meine vierjährige macht das noch oft,wobei sie auch mit sich reden lässt, je nach tagsesverfassung.
Ich hab mir da eigentlich nie Gedanken gemacht. Kleine Kinder können ihre Emotionen halt einfa h nicht gut steuern und weinen ist halt ein Ventil (baut ja auch Stress ab).
Du wirst das besser einschätzen können, aber ich lese bei Dir jetzt nichts was mir jetzt sonderlich viel zum denken geben würde. Man kann es natürlich beim KiA ansprechen und zu einem Experten gehen, das schadet ja nicht. Aber es gibt halt Kinder die emotionaler sind als andere🤷
Ach ja und das mit dem nackig sein, mag meine kleine auch nicht. Sie will nie nackig oder nur in Windel rumlaufen. Ganz anders als die große, da musste/muss man immer schauen, dass was an bleibt🙈
Lg

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Wie umfangreich sind denn sonst eure sozialen Kontakte, v.a. im Privaten?
Wie sehr habt ihr euch in der Corona-Zeit isoliert?
Sie hat ja sozusagen mehr als ihr halbes Leben mit Einschränkungen verbracht. War sie auch von langen Kita-Schließzeiten betroffen oder war sie in der Notbetreuung?
So wie du es beschreibst ist sie ja sehr stark auf dich fokussiert und hat diese Unsicherheiten immer in einer Umgebung mit vielen anderen Menschen.

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Ja, ich persönlich würde meinen, dass das Verhalten noch okay ist. Sie ist einfach ein sensibler, emotionaler Typ Mensch und es fällt ihr schwer, wenn schöne Dinge zu Ende gehen. Und dann weint sie halt.
Das wird sich ändern. In 2 Jahren macht sie das von ganz alleine nicht mehr.

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Ob es normal ist kann ich dir natürlich auch nicht sagen. Mein Sohn (fast 7) war aber ähnlich. Heute ist er immernoch speziell. Zum Beispiel findet er es furchtbar über einem T-Shirt eine Jacke zu Tragen oder bestimmte Hosen. Ansonsten hat er oft noch daheim Probleme seine Emotionen zu regulieren, wobei es immer besser wird. In Schule und Hort hingegen überhaupt nicht. Er ist auch weiterhin gegenüber Fremden zurückhaltend und geht auch nicht selbst auf andere Kinder zu, hat aber 2 gute Freunde und ist auch in die Klassengemeinschaft gut integriert. Er kommt also ganz gut zurecht, auch in Schule und Hort. Ich habe ab und an mal mit dem Kinderarzt gesprochen ob wir ihn einer psychologischen Testung unterziehen sollen, uns aber dagegen entschieden, da er keinen Leidensdruck hat. Somit würde es auch nichts ändern. Sollte sich dies irgendwann ändern, wäre es anders. Ich war als Kind aber auch speziell, deshalb bin ich da vielleicht etwas entspannter.