Ich bin mit meinem Latein am Ende

Hallo zusammen,

ich brauche mal Rat, gerne auch von erfahrenen (Mehrfach-)Müttern.

Mein Sohn ist 2,5 Jahre alt und lebt seine Trotz-/Autonomiephase mal wieder voll aus. Alles gut, soll so sein, ich komme klar damit, habe auch (noch) die Zeit, darauf einzugehen, zu warten, zu erklären, Wutanfälle auszuhalten, zu trösten etc pp. Ist anstrengend und nervig, aber wir kriegen das soweit hin.

Außer, wenn er austickt, das passiert etwa ein Mal am Tag für ca 30 min, und ich habe dann gefühlt keine Möglichkeit mehr, ihn irgendwie zu erreichen. Er tobt nicht mal oder wütet, er ist einfach wie von Sinnen, rennt durchs Haus, fährt mit dem Bobbycar überall dagegen, wirft alles um sich, zerrt alles aus Schränken und lacht mich aus, wenn ich ihm sage, er solle das lassen. Sobald ich ihm eine Sache wegnehme, schnappt er sich die nächste; egal was wir machen, er sucht absichtlich nach dem, was er nicht darf, schaut mich an, lacht und macht es prompt. Selbst mit all dem käme ich noch irgendwie klar, ABER: Er schikaniert auch die Katze, und das dulde ich nicht. Klar, die kann sich wehren, tut sie auch, aber bisher (zum Glück) noch nicht so, dass es bleibenden Eindruck und Schaden hinterlassen hätte. (Raus kann ich sie gerade nicht lassen, der letzte Unfall verheilt noch, anderes Thema.)

So, und nun bin ich händeringend auf der Suche nach Sanktionsmöglichkeiten. Denn ich merke, dass ich manchmal so dermaßen wütend bin, dass ich ihn am liebsten packen würde oder ihm eine kleben. Mach ich natürlich nicht, aber es muss doch einen Weg geben, ihm deutlich zu zeigen, dass das so nicht geht?? Egal was ich mache oder sage, es interessiert ihn in diesem Moment überhaupt nicht. Was macht man dann? Doch schreien? Wegsperren? Will ich alles nicht. Ignorieren?! Habt ihr einen Rat? Bitte 😅🙏🙏🙏

P.s.: an Bewegungsmangel kann es eigentlich nicht liegen, er darf auch bei schlechtem Wetter immer lange draußen/auf dem Spielplatz/im Wald toben. Ändert leider überhaupt nichts...

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Das klingt anstrengend 🙈 das glaub ich dir.
Ich bin kein Fan von Wegsperren. Ich glaube, da würde dein Kind erst recht zu toben beginnen, sich unverstanden und alleine fühlen, Angst bekommen. Wie soll es so ganz alleine und ausgegrenzt lernen, mit seinen Gefühlen umzugehen?
Von der Katze würde ich das Kind natürlich wegnehmen, oder die Katze mal kurz in einen anderen Raum bringen, mit der Erklärungen natürlich, dass er nicht mit der Katze spielen kann, wenn er ihr weh tut. Aber das Kind generell von der Familie oder von dem Raum, in dem sich die Familie aufhält ausschließen, würde ich nicht. Obwohl es natürlich logisch klingt - wer sich so benimmt, wer sich absolut nicht an Regeln halten kann, muss gehen. Aber das hat in meinen Augen bei einem 2,5 Jährigen keinen Sinn.
Merkst du vielleicht schon vorab, wann diese Phase starten wird? Vielleicht kannst du dem entgegenwirken, indem du ihn schon vorher ablenkst? Ein Gesellschaftsspiel holen, zu basteln beginnen, Bücher raussuchen? Etwas eher Ruhiges mit ihm Spielen.
Wenn er gerade diesen Drang verspürt, wild herumzufahren, alles durch die Gegend zu schmeißen - hilft vielleicht Fangen spielen? Mit ihm gemeinsam toben und turnen? Parcours bauen? So kann er sich austoben, aber in einem Rahmen, den du vorgibst.
Liebe Grüße

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Also in so einer Phase würde ich weder wegsperren (Die 50er lassen grüßen, man weiß eigentlich dass man sowas nicht machen soll. Abschließen ist außerdem reine Freiheitsberaubung... Grüße ans Jugendamt) noch mit ihm groß spielen.
Ich würde, wenn er aktiv versucht etwas kaputt zu machen, einem Lebenwesej wehzutun, ihn schnappen und festhalten. Das wird zu Gegenwehr führen. Aber das reißt ihn aus der Situation. Und in dem Moment musst du ihn auch vor sich selbst schützen. So wie das klingt könnte er sich auch locker selbst verletzen.
Und bevor jetzt kommt, dass sei das gleiche wie wegsperren. Nein. Beim wegsperren ist das Kind alleine. Es hat keine Hilfe mit seinen Emotionen. Das führt zu Ängsten. Das Festhalten führt wahrscheinlich zu Wut. Und auch zu Tränen. Damit gilt es dann umzugehen. Aber da nichts anderes hilft und er ein Lebewesen gefährdet ist es hier legitim ihn körperlich zu begrenzen. Ich würde vorher allerdings vielleicht einmal mit deutlich mit Blick und Stimme signalisieren, dass deine Geduldig überreizt ist.

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Über einen längeren Zeitraum festhalten (fixieren) könnte man als körperlich übergriffig sehen. Auch nicht besser. 😜

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Ich sehe hier auch eine Suche nach Grenzen und Zuverlässigkeit.

Kind "rausschmeißen" geht allerdings garnicht!

Aber ich würde ihn schnappen, ihm deutlich sagen, dass sein Verhalten so nicht geht, dass er nichts kaputt oder unordentlich machen darf und auf keinen Fall eine der Katze oder sonst einem Lebewesen weh tun darf. Und ihn dann irgendwohin verfrachten (Kinderzimmer?), wo er möglichst wenig Schaden anrichten kann. Dort würde ich bei ihm bleiben, aber ihn nicht zu meinen Sachen lassen, um sie kaputt zu machen.

Kinder lernen durch Wiederholungen. Du wirst das also ein paar mal durchziehen müssen. Am besten immer auf die gleiche Art und mit den gleichen Worten.

Irgendwann wird er die Grenze erkennen und dann auch irgendwann umsetzen können sie zu wahren.

Gib Deinen Kind, wonach es sucht. Möglichst zuverlässig.

Gute Nerven Dir!

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Ich würde ein Raum im Idealfall das Kinderzimmer nehmen und mit ihm in der Zeit in dieses Zimmer gehen und die Tür zumachen. Da kann er sich dann austoben.

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Hallo, ich lese grad das überreizte Kind und dort ist genau so etwas beschrieben. Im Endeffekt steht da...Suche warum das Kind überreizt ist (grellen Licht, lautes Radio, Hunger,Müde,etc) und man soll ruhig bleiben (ich weiß, leichter gesagt als getan) und vielleicht erst am nächsten Tag darüber reden.

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Die wichtigste Frage ist doch: WARUM er jeden Tag "austickt". Es muss ja Gründe haben. Da solltest du ansetzen und nicht nach Quatsch, wie Sanktionsmöglichkeiten suchen.

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Vielen Dank für eure vielen Ratschläge, ich denke, ich werde das ein oder andere ausprobieren. Da die Frage nach dem Warum aufkam - ich könnte mir vorstellen, dass es damit zusammenhängt, dass wir gerade umgezogen sind, er in der Zeit öfter als sonst "fremd" - soll heißen, durch die Großeltern- betreut wurde und sich eben noch nicht an die neue Situation gewöhnt hat. Deshalb suche ich auch nicht nach drakonischen Strafen, sondern einer Möglichkeit, irgendwie die Oberhand zu behalten. Da wir aber sicher - lange Vorgeschichte - dazu tendieren, die Sache mit der "Bedürfnisorientierung" etwas zu exzessiv zu betreiben, ist bestimmt an der Sache mit der Grenzsuche was dran... deshalb noch mal ganz vielen lieben Dank für den vielfältigen Input! Liebe Grüße!

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Ich schicke meine Tochter wenn sie so etwas mal wieder hat in ihr Zimmer und sage ihr das wenn sie fertig ist wieder raus kommen darf. Vorher nicht da bin ich konsequent.