Krieg unter Geschwistern

Ich habe gerade die Weihnachtstage mit meinen Neffen (6, 4 und 2) verbracht und es herrschte Krieg. Es wurde nur getobt, geschrien, gestritten und geschlagen. Auch meinem Kleinen (14 Monate) wurde jedes Spielzeug, das er mehr als 2 Sekunden in den Händen hatte, wütend weggerissen. Ich war ein bisschen schockiert, dass die Jungs gar nicht wirklich miteinander spielen und kein Mitgefühl füreinander zeigen. Die Eltern sind liebevoll und scheinen ihr Bestes zu geben. Deshalb frage ich mich, ist das üblich? Wann fangen Kinder an, Empathie zu zeigen und friedlich miteinander zu spielen? Woran liegt es, wenn sie es nicht tun? Geringer Altersabstand, Eifersucht etc.?

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Drei ziemlich kleine Kinder mit geringem Altersabstand an Weihnachten. 🤷

Ich glaube, da kann sowas einfach manchmal vorkommen.

Natürlich hat es etwas mit Erziehung zu tun. Natürlich hat es auch etwas mit dem Charakter der Kinder zu tun. Und natürlich hat es auch etwas mit der Geschwisterfolge zu tun.

Aber viel ist sicher auch der besonderen Situation an Weihnachten geschuldet. Zu viel Zucker, zu wenig Bewegung und frische Luft, viele Leute, Spannung (Bescherung...), neues Spielzeug...

Ich denke, dass auch Deine Neffen heute oder morgen wieder runter kommen und im gewohnten Umfeld friedlich miteinander spielen.

Natürlich gibt es bei drei Kindern in so kleinem Alter auch im Alltag immer mal Geschwisterstreit. Das ist ganz normal. Das sind Eltern von Einzelkindern oft nicht gewohnt.

Aber wie gesagt, das Verhalten an den Feiertagen würde ich nicht überbewerten.

Wir haben gestern mit 6 Kindern von 3-8 Jahren gefeiert. OK, es gab nur 3-4 Mal kleine Streitigkeiten, aber es war sooo laut und trubelig. 🙉
Meine kinderlose Tante hat mir sehr leid getan. ;-)

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Ich denke, dass viel mit der Erziehung Zusammen hängt.
Mein neffe ist 4 und seine Schwester 2 und die beiden gehen sehr liebevoll mit einander um. Natürlich gibt es ab und an Streit aber nichts gravierendes. Als sie meinen kleinen kennengelernt haben, war er gerade mal 3 Wochen alt. Sie brachten Geschenke und konnten anschließend gar nicht so viel Spielzeug auf ihm stapeln wie die ihm gerne gegeben hätten.
Sie versuchen mit ihm 'Kuckuck' zu spielen indem sie sich auf dem Boden warfen und hoch sprangen. Jedes Spielzeug was sie fanden und für gut befunden wurde, musste ihm gegeben werden.
Mein Bruder und meine Schwägerin haben erzählt, dass sie sich große Mühe geben beide komplett gleich zu behandeln und auch für die gleichen Dinge auszuschimpfen. Bspw. Als die kleine 4 Monate alt war, wurde sie auch ausgeschimpft, wenn sie ihre Haare gezogen hat. Genauso wie der damals 2 jährige Bruder. Denn mit 2 versteht er nicht, wieso nur er ein: "du, du, du, dass macht man nicht!" hören muss und das andere baby nicht. Aus Erwachsenen Sicht findet man es vielleicht schräg, dass ein Baby belehrt wird, aber aus kindlicher Sicht ist das nur fair. Erscheint etwas unfair, dann kommt es zum Streit und Zoff.
Genauso haben sie immer beide Kinder hoch genommen und keinem den Vorzug gegeben. Klar kann das Baby noch nicht laufen, aber es muss halt auch mal abgelegt werden für das ältere Geschwisterkind.
Ich habe noch einen Neffen der 4 ist und seine Schwester ist eins und die gehen Ebenso liebevoll mit einander um. Er hilft ihr beim Gehen und bringt ihr Spiele bei die er in der Kita gelernt hat.

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Also meine beiden sind 3,5 Mädchen und übrmorgen 1 Junge, die können auch schon ordentlich streiten, sind aber auch total liebevoll und kuschelig miteinander. Sie reißen sich spielzeug aus der Hand und geben es sich wieder zurück.
Am 23. sind sie allerdings beide eskaltiert mit hauen von der Großen und Beißen vom kleinen. Es ist einfach zu aufregend. Als der Druck raus war war alles wieder normal. Vielleicht war es bei deinen neffen auch so

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Mhhhh, ich habs definitiv auch schon in anderen Situationen erlebt und gemäss meinem Schwager bekriegen sich die Jungs auch im Alltag… ich frage mich wirklich, obs an dem geringen Altersunterschied liegt. Der Grosse hatte schon ein bisschen ein Trauma, als der mittlere geboren wurde… ich stelle mir diese Fragen im Hinblick auf meine eigene Familienplanung:)

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Dann empfehle ich Dir das Gewchwisterbuch vom Wunschkind. Am besten vor der Zeugung vom Zweiten lesen/hören und dann nochmal gegen Ende der Schwangerschaft. ;-)

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Dem schließe ich mich an, habe es jetzt auch in der Schwangerschaft des zweiten Kindes gelesen und es hat mir ziemlich die Augen geöffnet, was meine eigene biographie angeht.

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Ich weiß nicht, warum es so ist. Ich finde nicht, es ist normal oder es ist der Abstand.

Wir waren an Weihnachten 6 Kinder:
Wir haben 4 Söhne (7 Jahre alt, 5 Jahre alt, 2 Jahre alt und 3 Monate alt) und die 2 Söhne von meiner Schwester waren bei uns (7 Jahre alt und 6 Jahre alt).
Sie haben gar nicht gestritten in der ganzen Zeit. Sie haben lieb gespielt und geteilt. Es war sehr schön.

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Ich kann sagen es hat NICHTS mit schlechter Erziehung zu tun 🤣 wir geben wirklich unser bestes, aber auch hier werden untereinander die Spielsachen oft weggerissen.
Ich glaube es liegt wirklich an deinen genannten Gründen mit Eifersucht und geringem Altersabstand.

LG 🎄

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Huhu,

ich denke nicht, dass hier immer gleich alles unter dem Stichwort „Erziehung“ zu verbuchen ist.
Die Eltern werden bestimmte Werte sicher vermitteln. 2 von den 3 Kindern stecken noch in einer Phase, in der Teilen eh noch schwer ist.
Ich finde, dass man folgenden Punkt nicht unterschätzen darf:
Weihnachten! Die Kinder sind gespannt wie ein Flitzebogen und das seit Tagen! Dienstbücher Spannung muss ja irgendwo hin und bei solch einer Aufregung haben sie sich noch nicht unter Kontrolle.
Bei dem einen Kind kommt die Trotzphase noch hinzu usw… also ich denke nicht, dass das von dir genannte Beispiel außergewöhnlich ist.
Natürlich würde ich als Mutter einschreiten, wenn meine Kinder einen 14 Monate alten Kleinkind alles wegreißen.

Bei uns hat oft geholfen: wenn ihr euch streitet, gehts ins Bett (die Regel aber natürlich nur abends), hat immer gut geklappt.

LG

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Hi,
geringer Altersabstand und Eifersucht, ja. Sie sind halt alle noch klein, nur der Große kann überhaupt schon wirklich empathisch sein.

Und ja, es ist total Typsache. Wir sind wirklich sehr bemüht, haben alle möglichen Ratgeber schon vor der Geburt unseres 2.Kindes gelesen... Und trotzdem gibt es viel Streit. Der Große ist 5 und immer noch oft eifersüchtig. Objektiv kriegt er viel mehr Zeit und Aufmerksamkeit, trotzdem hat er chronisch das Gefühl, er wird benachteiligt. Phasenweise verstehen sie sich gut, es gibt aber auch echte Ätz-Phasen.

Alles Gute

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Bei Leuten, die sie nicht so gut kennen, sind sie aber super angepasst. Und auf die Idee, einem 15-Monate alten Kind was wegzunehmen, kämen sie auch nicht. Sie streiten nur miteinander, anderen gegenüber sind sie ziemlich verträglich 😂