Thema Kita // Erzieherin beschwert sich über mein Kind

Hallo ihr Lieben,

wie ihr bereits im Titel lesen könnt, hat sich heute die Erziehern/Kinderpflegerin bei mir darüber beschwert, dass mein Kind (im September 3 geworden) nicht still sitzen kann und anscheinend auch beim Spielen etwas lauter ist bzw. dem nichts das Schreien anfängt. Es handelt sich hierbei um eine Ü3-Gruppe und er ist seit Mitte September dort.

Jetzt frage ich mich wirklich, ob irgendwas mit meinem Kind nicht stimmt oder ob die nette Dame zu Höhe Ansprüche an Kinder hat, die indem Alter eigentlich einen erhöhten Bewegungsdrang haben. Kinder an sich sind laut, das sollte eigentlich jeder wissen.
Natürlich möchte ich damit jetzt nicht sagen, dass mein Kind machen darf was er will und sie sich nicht darüber beschweren soll, aber ist es in dem Alter nicht normal, dass ein Kind laut beim Spielen ist, sich bewegen will und auch mal nicht hört?
Ich bin wirklich die letzte, die sagen würde, dass man nicht strenger zu meinem Kind sein darf, wenn er sich gar nicht an regeln hält. Das ist natürlich auch wichtig sich an Regeln zu halten und das vermittele ich meinem Sohn so schon

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Und sie hat sich tatsächlich bei dir beschwert oder hat sie dich einfach informiert bzw. dir Feedback gegeben? Das sind Türund Angelgespräche und gehören in einer guten Einrichtung mit dazu. Es ist der Job der Erzieher, dir mitzuteilen, was dein Kind so macht.

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Naja, die gibt es ja jeden Tag. Aber das war das erste was sie zu sagen hatte und hat es so rüber gebracht, als wär mein Kind eine Last für sie mit seinem Verhalten. Er ist ja nicht erst seit heute dort. Ob er gegessen hat, geschlafen hat und Rest musste ich erstmal selber erfragen.
Sie sagt zu mir, wir müssen dafür eine Lösung finden. Hört sich für mich schon mal so an, als wäre es so „schlimm“.
Ich bin offen für Tür- und Angelgespräche und bin auch der Meinung, dass das wichtig ist und ich will natürlich auch wissen, was mein Kind so treibt.
Sie ist ja eigentlich auch nicht die Bezugsperson meines Sohnes, seine Bezugsperson hat sowas gegenüber mir bisher nie geäußert, deswegen war ich sehr verwundert.

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Du solltest solche Dinge nicht als persönlichen Angriff oder Vorwurf sehen, sondern als Bericht darüber, wie die Person den betreffenden Tag mit deinem Sohn erlebt hat. Du kannst ja auch andere Erzieherinnen fragen, wie sie es sehen, ihnen sagen, wie du deinen Sohn zuhause erlebst, ob sich in letzter Zeit privat für ihn etwas verändert hat etc.

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Wie sollen wir denn jetzt beurteilen, ob dein Kind ungewöhnlich laut ist? Wir waren ja nicht dabei. Oder hast du eine andere Frage dazu?

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Ich würde mir da erst mal gar nicht so wirklich Gedanken drüber machen. Ist doch ganz normal. Und wenn er bisschen quirliger und lauter als andere ist, dann ist das halt so. Wie sollte man sowas denn ändern? Vielleicht ist ihr das einfach im Gedächtnis geblieben oder sie war einfach genervt. Warte doch mal ab, ob sie das noch öfter sagt. Dann könnt ihr ja genauer darüber reden.

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Liebe Melmes! Als Erzieherin kann ich Dir sagen, dass sowas kein Beschweren ist, sondern ihre Pflicht, Dich auf Entwicklungsbesonderheiten hinzuweisen! Natürlich kann man sich darum streiten, ob es professionell ist, dies in einem Tür und Angelgespräch so zu tun.
Hattet ihr schon ein richtiges Elterngespräch? Wenn nicht, würde ich sie ansprechen, ob sie sich bitte Zeit dazu nehmen möchte, Dir im geschützten Raum und in Ruhe ihre Bedenken zu äußern.
Dann könntet ihr Besprechen, woran es liegt und ggf Überlegungen, was zu tun ist.
Vielleicht ist Dein Kind mit der großen Gruppe überfordert und reagiert deshalb so? Oder er braucht einfach Zeit, sich einzugewöhnen bzw. anzupassen?

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Es fand noch kein Elterngespräch statt, habe einen Termin dazu ausgemacht und bin gespannt.
Ich denke auch, dass er noch seine Zeit braucht sich anzupassen. Er ist nämlich noch in der „Eingewöhnung“ bzw. Sie wurde noch nicht offiziell für beendet erklärt.

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Ich glaube kaum, dass die Erzieherin sich wirklich bei dir beschwert hat. Es gehört zum Job der Erzieherin, dass sie sich über die Entwicklung und das Verhalten deines Kindes auf dem Laufenden hält und dazu gehören nicht nur die positiven Dinge, sondern halt auch mal die negativen Dinge zu berichten. Viele Eltern empfinden es direkt als Kritik/Beschwerde/Angriff, wenn eine Erzieherin etwas berichtet was nicht supertoll ist, aber das ist es nicht - es sind Hinweise zum aktuellen Verhalten/Entwicklung, woran man zu arbeiten hat usw.

In der Krippengruppe meiner Tochter gab es z.B. ein Kind, dass oft gebissen und gehauen hat (was in dem Alter sogar als normal angesehen wird!). Da wurde den Eltern auch jedes Mal berichtet "xy hat ein anderes Kind bebissen/geschlagen", manchmal verbunden mit Ratschlägen wie man so ein Verhalten auch zu Hause positiv beeinflussen kann.

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Ich weiß auch nicht, ob es eine Beschwerde war.

Ich hatte letztens auch ein Gespräch mit den Erzieherinnen meiner Tochter und da wurden auch ihre Schwächen benannt. Sie braucht sehr viel Aufmerksamkeit der Erwachsenen (war schon immer so) und dass das eben manchmal nicht geht und sie dann wütend macht. Ich hab das nicht als Beschwerde aufgefasst, sondern als Info. Motte erzählt manchmal auch bruchstückhaft und mit diesem Wissen kann ich sie dann auch viel besser begleiten. Sie hat mich nämlich gefragt warum Frau XY sie nicht mehr lieb hat und so konnte ich erklären, dass sie sie lieb hat, aber eben noch andere Kinder da sind und die auch kuscheln wollen etc.

Dass ein Kind mit 3 nicht stundenlang ruhig sitzen kann, ist klar. Wenn dein Sohn aber oft den Stuhlkreis stört oder so ist das schon ungewöhnlich und klar, das müssen sie dann „üben“, ihr könnt zu Hause vllt auch mal bewusst üben, kurze Zeit (3-4 Minuten reichen ja vorerst) ruhig zu sitzen und sich auf etwas zu konzentrieren. Das ist ja auch wichtig für das Kind.

Ich finde die Erwartungen der Erzieherin also nicht unbedingt zu hoch. Für dein Kind sind sie es (noch), aber das ist nicht schlimm und gemeinsam (!) kann man es schaffen, sie zu erfüllen. Ohne Groll.

Wenn’s dich beschäftigt, sprich es noch mal explizit an. Und frag ruhig auch, wo die Stärken deines Sohnes liegen, das tut nämlich auch gut zu hören :) ich tat das auch und es war schön auch zu hören, was richtig gut mit Motte funktioniert :)