Wann hört mein Kind auf das was ich sage?

Meine Tochter ist 2 Jahre und 3 Wochen alt und sie hört einfach 0,00.
Sie rennt den ganzen Tag ganz wild rum, räumt sämtliche Schubladen leer, klettert auf den Tisch, rennt auf die Straße, rennt durch den Supermarkt und räumt Regale leer.
Egal was ich sage - „NEIN NEIN NEIN“ oder „Mama weg“ oder sie haut mich direkt ins Gesicht. Meine Nerven sind langsam am Ende und ich habe schon gar keine Lust mehr was zu unternehmen. Wann hört diese Phase auf? Wann hören sie wenigstens ab und an mal? 😤

Wenn ich draußen andere Mamas laufen sehe, dann sieht alles so harmonisch aus. Die Kinder laufen brav Hand in Hand bei Mama. Ich bin nur am hinterher rennen und sie davor zu beschützen dass sie von keinem Auto überfahren wird. 🫣

3

Klingt so, als ob du wirklich nur hinterherrennst und Sachen verbietest.
Verständlich, wenn dein Kind sich in Gefahr begibt oder Dinge tut, die es definitiv nicht tun darf.

Vielleicht ist das "Nein" eine Antwort darauf.

Hast du mal versucht, im Vorfeld, also vor dem Losgehen, vor der Straße, vor dem Betreten des Supermarktes, dem Kind eine Aufgabe zu geben, die ihm gefällt? Auf etwas achten, an etwas denken, auf einem sicheren Weg bis zum Punkt x (bis zum nächsten Baum, zur Straßenlaterne etc.) zu laufen und zurück, im Supermarkt etwas zu holen (nicht vom anderen Ende des Ladens, sondern vom 2 m entfernten Regal) oder eben an etwas zu denken ("wir müssen Bananen kaufen. Erinnere mich bitte im Supermarkt daran!" --- "Was wollten wir noch mal kaufen? Weißt du das noch?")?

Vielleicht wird es dann etwas besser.

Zur Zeit sagst du nein (mache das nicht) und sie sagt nein (ich weigere mich, auf dich zu hören).
Versuche mal, es weniger als "ich sage etwas, du machst das!" zu gestalten und mehr als "du kannst schon ganz viel alleine und ich bin stolz auf dich! Könntest du auch (das, was du möchtest) schaffen? Du bist ja schon groß!"

10

Tolle Antwort!

Auch gut ist erlauben statt verbieten "die darfst an der Straße Laufrad fahren aber du musst neben mir an der Hausseite fahren" wird eher gemacht wie "du darfst nicht von mir wegfahren". Und dann eben, falls sie nicht drauf hört sagen "du darfst nur Laufrad fahren ab der Straße wenn du neben mir fährst, sonst muss ich das Laufrad tragen und du gehst in den Wagen". Das dann halt auch durchziehen.
Mein Kind könnte mir ab der Straße nicht weg laufen. Er ist immer da ab der Hand. Reist er sich los, Kinderwagen. Weiß er dass wir das auch durchziehen. Mussten wir aber nur 2 mal machen dann ging es...
Er ist jetzt übrigens total stolz dass er schon mit dem Laufrad zur Kita kann und nicht so eine doofe Schiebestange hat :-) ich erkläre ihm aber dass das so ist, weil er es gut macht!


Im Supermarkt gibt es bei uns auch Aufgaben - dann ist er ausgelastet und es klappt. Ohne geht das auch nicht. Und wir malen teilweiser vorher einen Einkaufszettel für ihn dann weiß er was er selbst einkaufen darf und zieht nicht alles raus... Da steht auch immer etwas tolles für ihn drauf (eine Tafel Schokolade oder so) dann hat er ein Highlight.

Und wenn er was toll macht lobe ich dann....

1

Machst du ihr deutliche Ansagen?
Also wirklich laut und deutlich Nein sagen?
Insbesondere wenn sie dich haut. Da muss sie lernen, dass es falsch ist.
Ansonsten gerade in der Öffentlichkeit würde ich das rumlaufen und ausräumen verhindern. Gerade im Supermarkt geht das doch ganz gut, wenn man sie im Einkaufswagen lässt

2

Ja ich versuche es laut und deutlich, sie lacht nur.

Egal ob ich laut werde und schimpfe oder es ruhig und bestimmt sage - es ändert sich einfach nichts.

Im Einkaufswagen bleibt sie nicht sitzen, sie steht auf und klettert. Will ich sie wieder hin setzen, macht sie sich so steif dass ich sie nicht mehr rein bekomme.

Bearbeitet von Lilie308
4

Bei uns wurde es mit 3 besser. Vorher ist er leider auch öfter mal weggelaufen. Das war echt nicht witzig, weil man auf Parkplätzen besonders aufpassen musste. Mit 2 Kleinkindern echt anstrengend...
Auch so, werden Verbote allgemein jetzt eher beachtet und eher punktuell noch mal Grenzen getestet

5

Bei uns auch. Wobei es ab 2 langsam besser wurde und dann mit 3 nochmals. Zwischen 1 und 2 war es sehr anstrengend. Der Kleine ist momentan noch in dieser Phase.

6

Kind Nr 2 hört mit seinen 20 Monaten noch ganz gut. Beim großen Bruder war es mit 2,5 am schlimmsten

7

An die Phase kann ich mich sehr gut erinnern, ich hatte gefüllt 200 Mal am Tag „Nein“ gesagt und zurück kam dann auch nur noch „Nein“. Dann habe ich versucht das Wort an sich nur ganz selten zu benutzen. Als erstes bei harmlosen Dingen zu hinterfragen - darf sie das wirklich nicht, z.B. daheim Schubladen ausräumen, oder habe ich einfach keine Lust die wieder einzuräumen. Und sie dann meistens einfach machen lassen und die Zeit wo sie beschäftigt ist dann produktiv zu nutzen.

Bei Sachen, die wirklich ein „Nein“ benötigen, habe ich versucht die Sätze anders zu formulieren oder eben ohne „Nein“ den Grund zu erklären. Als Beispiel im Sommer zieht sie die Mütze aus. Anstelle von „nein, nicht die Mütze ausziehen“ eher „die Sonne ist doch gerade so stark, die Mütze brauchst du“. Paar Wochen später durfte ich stolz beobachten, wie die Kleine dem Opa erklärt hat, dass sie jetzt eine Mütze braucht, weil die Sonne stark ist.

Zu der Zeit hatte ich gefühlt ständig Vorträge vor ihr gehalten, war zum Teil echt anstrengend. Hat aber ziemlich schnell gefruchtet und es wurde einfacher.

Für gefährliche Sachen, wie z.B. auf die Straße rennen hab ich dann anstelle von „Nein“ das Wort „Stopp“ benutzt, damit sie dann weiß dass die Situation jetzt ernst ist.

Alles Gute euch und weniger „neins“ 😅

8

Ich denke das ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Mein Kind mit 2 1/2 hört sehr brav auf mich. Ich denke das ist Charakter. Zu manchen Kindern kann man streng sein, 100 Mal bestimmt nein sagen, und auch Kosequenzen ziehen und sie werden trotzdem nicht das machen was man verlangt. Natürlich wird es besser werden aber keiner wird dir sagen können wann.
Was ich bei meiner Tochter mache ist an sicherem Ort bestimmen wo sie stehen bleiben soll und warten soll. Dann mach ich schnell etwas im Auto und sie steht nach wie vor da, dann Lob ich sie wie stolz ich bin usw.

9

Erst musste ich denken: „Nie“. Meine Große ist fast 5 und hört gefühlt auch nie 😂

Aber Grundregeln klappen hier und das war und ist bei beiden Mädels von Anfang an so.

Rufe ich „Stopp“, wird angehalten. Die Kleine mit ihren 14 Monaten hört darauf noch nicht zuverlässig, daher kommt sie an der Straße an die Hand und wenn sie das nicht mit macht, auf den Arm und da mache ich keine Ausnahmen.

Im Supermarkt darf sie nicht an die Regale. Tut sie es trotzdem, geht es auf den Arm/in die Trage/ in den Einkaufswagen. Ohne Ausnahme. Die Kinder kennen also die Regel UND die Konsequenz. Daher waren solche Basics eigentlich nie ein Thema. Klar ist es anstrengend das umzusetzen, aber das gehört dazu, finde ich.

Was tust du denn, wenn sie im Supermarkt Sachen ausräumt? Nur Nein sagen? Mit 2 sollte dein Kind das schon verstehen. Klar überprüfen sie mal, ob es noch gilt. Aber eigentlich sollte das schon klappen. Mit Anleitung kann man sie gewisse Dinge holen lassen oder auch erinnern, was nicht ok ist „hör bitte auf! Wenn du weiter machst, musst du im Wagen fahren!“ Oder ähnlich.

11

Das versuche ich schon durch zu setzen aber ich bekomme sie nicht mal in den Wagen. Sie wütet dann so, macht sich steif und will sofort raus klettern. Keine Chance, wirklich. 🫣

Ich werde es mal mit weniger „Nein“ versuchen, das rutscht mir schon sehr oft raus.

13

Die Kleine klettert auch aus dem Sitz. Aber die setze ich dann in den Korb, da kann sie nicht raus klettern und klar, doof findet sie es auch. Zur Not klemme ich sie mir auch unter den Arm 😅 aber ich setze da wirklich Grenzen.

12

Hallo,

ja, das hört sich wirklich anstrengend an.
Mit zwei entdecken die Kinder ihre Selbstständigkeit. Sie sind ja eigenständige Menschen (keine Marionette) mit einem eigenen Willen.
Der will ausprobiert und durchgesetzt werden.

Was ich hilfreich finde:
- eine „ja-Umgebung“ schaffen, in der das Kind möglichst viel selbst machen kann. Orte und anderes erstmal meiden, wenn es nur zu Stress führt. Lässt sich der Supermarkt nicht vermeiden, dann vielleicht einen eigenen Einkaufswagen und Bilder von den Dingen, die sie suchen soll. Und nur satt und ausgeruht in den Supermarkt! Schränke sichern, an die sie nicht ran darf.
- Nein und Stop auf das absolut notwendigste reduzieren, dann kooperieren sie eher.
- Alternativen anbieten: Feldwege auf denen sie frei laufen kann, einen anderen Schrank zum ausräumen anbieten, in deine Aufgaben mit einbeziehen!
- Zeit nehmen! Zum einen damit das Kind selbstständig sein kann, zum anderen führt Zeitdruck nur zu Stress und dann geht oft gar nichts mehr.

Und: es wird besser werden!

Liebe Grüße und gute Nerven!