Wie lernt das Kind teilen?

Hallo ihr Lieben,
aus aktuellem Anlass möchte ich hier mal meinen Unmut kundtun und hören, wie es bei euch läuft. Mein Sohn (3 Jahre alt) schafft es aktuell nicht, sein Spielzeug zu teilen. Wenn ein anderes Kind bei uns Zuhause ist, darf es mit NIX spielen. Sobald das andere Kind auch nur ein Auto oder co anfässt, fängt mein Sohn an, es anzuschreien, das Spielzeug aus der Hand zu reißen, zu beißen, zu hauen etc. So kenne ich ihn gar nicht und es ist mir total unangenehm. Ich fühle mich schlecht und bin wütend über das Verhalten meines Sohnes. Was kann ich tun? Erstens möchte ich nicht, dass er andere anschreit oder gar wehtut und dann würde ich mir wünschen, dass er wieder teilt, so dass andere Kinder gerne kommen und sie friedvoll miteinander spielen können.
Danke schonmal für eure Antworten.
Liebe Grüße

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Macht vor nem treffen aus, was das Kind teilen möchte an Spielzeug und welches nicht. Alles was nicht geteilt werden soll, wird weg geräumt.

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Es durfte ja mit rein gar nichts gespielt werden. Ich hätte also vorher das ganze Zimmer leer räumen müssen 😅

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Perspektivübernahme ist in der Regel mit vier Jahren.

Du kannst nichts überreden oder überzeugen. Ich würde vorab mit deinem Kind klären, ob es mit den Spielsachen spielen darf (zeige ihm auf den Bär usw.) und frage, was es nicht darf, dann wegräumen. Sobald Besuch da ist, würde ich das nochmal machen. Zum Beispiel, Besucher nimmt sich das Spielzeug und sollte dein Kind dich anschauen oder du spürst/siehst an dem Verhalten, dass es sich dabei unwohl fühlt, würde ich das respektieren. Seine Kram!

Noch besser ist, auswärts treffen. Wir kriegen extrem selten von andere Kinder Zuhause Besuch.

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Er hat ja sogar sehr sehr deutlich gemacht, dass das andere Kind nichts anfassen durfte. Ich war extrem schockiert über die Art und Weise. Hauen, schubsen etc. geht für mich gar nicht.

Momentan denke ich auch, dass wir lieber keinen Besuch mehr empfangen sollten. Einfach weil ich nicht möchte, dass andere Kinder so behandelt werden. Aber damit löse ich doch das Problem nicht...

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Dein Kind will sein Reich schützen. Stell dir vor, eine Freundin von dir macht alle Schränke auf und nimmt sich was, was sie braucht. Fühlt sich mies an.

Doch es ist die Lösung, Besuch Zuhause zu vermeiden. Erst einmal.

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Wie gut ist dein Sohn denn sprachlich unterwegs? Hat er "das Konzept" dahinter verstanden? Kannst du ihm erklären (im Vorfeld), dass xy kommt zum spielen, aber ihr gut aufpasst, dass nichts kaputt geht und er später nichts mit nach Hause nimmt?

Das würde ich damit verbinden, ihn zu fragen, mit was das andere Kind spielen darf (wie schon beschrieben).

Will er das Kind denn einladen oder geht das von dir aus?

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Unser Sohn ist sprachlich sehr sehr fit und auch recht clever. Er kann sich gut ausdrücken und daher wünsche ich mir eigentlich, dass er das dann auch vernünftig formuliert und nicht direkt so körperlich wird. Ich hatte das Thema bereits mit ihm vorab besprochen, weil es davor schon ein paar Mal zu solchen Situationen kam. Er tat als hätte er es verstanden und wir haben vereinbart, dass sein geliebter Radbagger im Schrank bleibt, alles andere aber bespielt werden darf. Er schien einverstanden. In der Situation dann aber dieses extreme Verhalten, was ich halt so von ihm auch gar nicht kenne.

Es war sogar sein Wunsch, dass der Freund zu uns kommt. Letztens waren wir bei ihm und da durfte er auch mit allen Spielsachen spielen.

Habe hinterher nochmal mit ihm darüber geredet. Keine Ahnung, ob er es wirklich einsieht, dass sein Verhalten nicht okay war.

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Hi,
ich finde es überhaupt nicht schlimm, dass er momentan nicht teilen mag.
Klärt vorher was es bedeutet wenn jemand zum Spielen kommt und räumt Herzensgegenstände weg.
Wenn es SEIN Spielzeug ist, hat er auch das Recht zu bestimmen was damit passiert und ob er davon was abgeben möchte.
Mein Besuch bekommt auch nicht ungefragt nein Handy oder nimmt sich einfach irgendwas. Das Konzept von geben und nehmen versteht nicht jeder 3 Jährige schon.
Wenn er kognitiv schon soweit ist, erkläre ihm, dass er doch mit seinem Besuch zusammenspielen kann. Sag ihm dass es doch auch für ihn schön wäre, wenn er beim nächsten Besuch bei der Familie auch mit dem Spielzeug des anderen Kindes spielen darf.
Das gibt sich meistens mit der Zeit von allein.

Ergänzung: Wir Erwachsenen unterschätzen gerne mal den Wert, den ein Spielzeug für ein Kind haben kann. Wir denken, ach es ist ja nur ein Spielzeug für ein paar Euro.
Aber für Kinder ist es mitunter das gleiche als wenn wir Erwachsenen Besuch kommen und der sich mal schnell ungefragt unser Auto nimmt und damit wild durch die Gegend fahren will.
Liebe Grüße

Bearbeitet von fruechtchen2017
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So habe ich das noch gar nicht gesehen. Es ist ja auch okay, wenn er geliebte Dinge nicht teilen mag. Das respektiere ich total..aber wenn er seinen Freund zum Spielen einlädt, sollte er auch mit etwas spielen dürfen. Nur nehmen und nichts geben funktioniert in einer Freundschaft nicht. So mag doch kein Kind mehr zu uns zum Spielen vorbei kommen. Schon gar nicht, wenn man dann auch noch körperlich angegangen wird 😞

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Das ist ein Lernprozess und Gehirnreife ist bei jedem Kind ganz unterschiedlich. Eines Tages wird das klappen, nur kein Druck. Gib Zeit.

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Noch ein Impuls:
Bitte das Besuchskind ein Spielzeug mitzubringen. Möchte dein Kind damit spielen, dann muss er auch was abgeben

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Gute Idee! Vielen Dank :)

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Mein Sohn hatte auch so eine Freundin - bis heute klappt es super auswärts jnd bei uns, zuhause bei ihr geht aber gar nichts. Wir haben da bis heute keine wirkliche Lösung gefunden außer dass bei denen zuhause sich halt nicht getroffen wird.

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Mein Kind ist ein Jahr jünger, aber ich kann dich sehr gut verstehen.
Was bei uns manchmal hilft, zu sagen: Schau, der/die xy hat gar kein Spielzeug mit und möchte aber auch spielen. Magst zu ihm/ihr was geben? / Dann könnt ihr zusammen spielen. Zusammen spielen macht viel Spaß.
Alles Liebe!