Zähneputzen nicht mehr möglich

Hallo ☺️

Mein Sohn ist ein Jahr alt und seit 2 Wochen ist es nicht mehr möglich ihm die Zähne zu putzen.
Er hat noch nicht viele Zähne - unten 2 und oben sind gerade erst 4 durch gekommen.

Wir haben mit dem Zähneputzen vor ca. 2 1/2 Monaten begonnen - erst mit einer Fingerzahnbürste, dann mit einer „richtigen“ kleinen Zahnbürste.
Er hat immer relativ gut mit gemacht, aber seit 2 Wochen dreht er sich immer wieder weg, kneift den Mund zu und weint. 😣

Wir versuchen es trotzdem jeden Morgen und Abend, aber eigentlich berührt die Zahnbürste den Mundraum nur kurz… Wir haben auch schon versucht, ihn dabei mit Spielzeug oder Singen abzulenken - keine Chance.

Klar hat er jetzt noch nicht viele Zähne, aber irgendwann schon und wenn er das Zähneputzen dann nicht zulässt.. 😣

Habt ihr Tipps oder Erfahrungen mit dieser Situation?

Lg

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Bei uns war es auch schwierig. Es ist ein Segen, wenn das Kind dann wenig Zähne hat bzw nur vorn - da kommt man noch am besten dran. 😉

Ich weiß, hier bin ich in der Unterzahl mit meiner Meinung, aber wir haben da nie wirklich Druck gemacht. Wenn mal 1x nicht geputzt wurde, dann war es so. Ich habe mein Kind nie an den Boden genagelt nur um unter Zwang zu putzen, weil das nun mal muss. 🤷 Ich wollte das das Zähneputzen keine Horror Routine wird, sondern einfach Normalität.

Wir haben relativ früh angefangen dem Kind die Zahnbürste selbst in die Hand zu geben. Wenn er gar nicht putzen lassen wollte, dann hat er zumindest selbst etwas darauf rumgekaut. Das war für mich besser als nix.
Ansonsten half Diverses: vormachen wie Mama und Papa putzen, Ablenkung (ja auch mal das Handy), vorm Spiegel putzen, dem Kuscheltier/ Autos erst die Zähne putzen, in verschiedenen Zimmern putzen...

Das Putzen wird wohl noch eine ganze Zeit etwas problematisch sein, aber da muss man kreativ sein. Bei uns wurde es so zwischen 1,5 und 2 Jahren unkomplizierter. Leider auch immer mal mit Phasen dazwischen, wo es wieder schwieriger ging, weil gerade Zähne kamen und es wohl schmerzhaft war.

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- Zahnbürste wechseln
- verschiedene Zahnbürsten zur Auswahl - lustige bunte, bekannte Figuren,…
- verschiedene Zahnpasta zur Auswahl
- Zahnbürste spricht mit Kind
- Videos/ Putz-Apps
- sich selbst vorher putzen, Kind guckt zu, dann Kind
- Kind darf bei Eltern putzen
- sonstige positive Bezugspersonen ermutigen Kind/ fragen nach Zähneputzen
- Bücher mit Zähneputzen - Löwe putzt Zähne, Kind kann mitmachen/ große Kinder putzen Zähne

Sind unsre Tricks gewesen. Manchmal sind die Zahnbürsten zu hart und zu hoch.

Bearbeitet von moth
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Unsere Tochter ist 15 Monate und hasst das Zähneputzen von Anfang an.
Wir haben uns hier auch durch Tipps geklickt (vor ca. 4 Wochen gab es einen thread dazu, kannst dich ja mal durch die letzten Seiten im Kleinkind Forum klicken - da sind wirklich tolle Tipps dabei) und wirklich ALLES versucht. Bei uns selber putzen lassen, singen, rumblödeln, sogar YouTube Videos. Putzen am verschiedenen Orten. Putzen mit verschiedenen Bürsten. Es hat nicht geholfen.
Und, ganz ehrlich? Wir putzen jetzt mit Gewalt im Liegen. Nein, das ist nicht schön und es tut mir weh das zu sehen. Aber die Zähne “vergammeln” lassen ist für uns keine Option. Ich habe schon genug Kinder mit Karies gesehen - niemals würde ich das Putzen sein lassen wegen Gegenwehr.
Wir putzen mit der Dr Barmans Super brush junior, die von allein Seiten gleichzeitig putzt (gibt es bei Amazon). So ist es bei uns ein schnelles Putzen. 1 Minute Geschrei und danach lacht sie als wäre nichts gewesen.

Also, klick dich durch die Tipps und probiere es aus. Wenn du Glück hast hilft es und euer Sohn wird noch Zahnputzfan oder es ist nur eine kurze Phase. Ansonsten kann ich nur sagen dass ICH persönlich niemals “nicht putzen” würde bei einem Kind.

Unsere Kinderzahnärztin sagt auch immer, dass Zähne putzen bei vielen Kindern (insbesondere denen die sensibel in Bezug auf ihren Körper sind) leider an Kindesmisshandlung grenzt.

Würde es Tage bei meiner Tochter geben, an denen es besser geht, würde ich auch mal einen Tag aussetzen verschmerzen können. Da es die bei uns aber nicht gibt und nie gab, selbst als wir noch weniger strikt waren, muss sie da leider durch.

Bearbeitet von spielplatzmutti
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Beim Zähneputzen braucht es bei uns immer wieder neue Ideen. Lieder erfinden, ein Zahnputzlied hören, Plüschtiere die die Zähne putzen. Aktuell putzen ein imaginärer Gepard und ein Faultier zusammen ihre Zähne und sind abwechselnd sehr schnell und sehr langsam putzen. Sie findet es unglaublich lustig.

Falls du Instagram hast, erstehilfekind hat einen Post mit 40!! Ideen zum Zähne putzen, irgendetwas davon funktioniert bestimmt.

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Bei uns klappt es vor dem Spiegel ganz gut, dann strahlt er sein eigenes Spiegelbild an. Oder eine zweite Zahnbürste in die Hand drücken und machen lassen

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Bei meinem Sohn klappt es mal besser, mal schlechter.

Meine Notlösung ist Hacki Backi auf YouTube (er darf sonst keine Videos schauen, nicht die Zähne putzen wird wohl schädlicher sein als 2 Minuten Bildschirmzeit).

Funktioniert immer.

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Du könntest mal außerhalb des Zähneputzens mit ihm ein lustiges Spiel machen - wer kann seinen Mund länger aufhalten und Aaaaahhhh sagen? Das mittels Timer stoppen. Lachen. Loben. Dann mal eine trockene, neue Zahnbürste nehmen - nicht die, die er zum Putzen nimmt - und sich kurz beim Aah-Sagen in den Mund halten. Wer schafft es länger, die da zu halten (ohne, dass sie etwas berührt)? Zeiten aufschreiben und mittels buntem Zahlenstrahl visualisieren.
Bürste rein und raus segeln lassen. Mal einen Zahn berühren. Alles nur im Spiel und ohne Zahnpasta und weit außerhalb der Zahnputzzeiten, z.B. um 15 Uhr oder so.
Wenn das sehr gut klappt, ihm mal sagen, dass man jetzt doch fürs Zähneputzen geübt hätte und das jetzt im Badezimmer mal ausprobieren könnte. Und dann wirklich anfangs nur Zahnbürste in den Mund halten. NICHT putzen! Du putzt dir danach unbeeindruckt die Zähne und lässt ihn in Ruhe. Dann das gleiche Spiel wie vorher, nur im Badezimmer: Länger drin halten, mal einen Zahn berühren, mit Zahnpasta drauf die Bürste in den Mund halten, einen Zahn berühren, eine Sekunde putzen, loben!
So lange, bis er wieder völlig entspannt dabei ist.
Dafür in dieser Zeit morgens und abends mehrfach gründlich den Mund mit Wasser ausspülen! Ggf. auch mit speziellem Mundwasser für Kinder, ggf. erst mal verdünnt.
Ja, das bedeutet, dass man einige Tage nicht putzt, ggf. auch länger, aber dafür würde man danach wieder entspannt putzen und er würde das nicht mit Stress und Widerstand verbinden.

Ich finde es immer ganz schrecklich, wenn Eltern vermittelt wird, dass sie den ganzen Tag sensibel und freundlich mit dem Kind umgehen sollen, es dann aber morgens und abends beim Zähneputzen attackieren sollen (teils wird ja sogar von Zahnärzten Festhalten empfohlen etc.). "Meine Eltern sind immer nett, nur beim Zähneputzen greifen sie mich an!" So könnte ein Kind ja durchaus denken.
Da wäre das Ziel eher, dass das Kind den Mund freiwillig öffnet und das auch mit Entspannung verbindet, also nicht mit Stress, Angst, Kampf.
Ich würde eher einen Wettbewerb daraus machen: Wie lange kannst du den Mund öffnen?
Wie lange kannst du den Mund mit Zahnbürste drin öffnen?
Wie lange kannst du die Zähne mit der Zahnbürste berühren?
Wie lange kannst du putzen?

Das dann visualisieren mit dem Ziel, dass es der Zeitstrahl jede Woche länger wird, bis man gut 2 min putzen kann. Ggf. auch mit Pausen.

Auf der Zahnbürste zu kauen, fände ich als Zwischenschritt auch nicht schlimm.

Ich habe als Erwachsene Ölziehen angefangen. Die ersten Male konnte ich das keine 10 Sekunden aushalten, oft noch nicht mal 2. Ich hatte dann Brechreiz. Hätte da jemand neben mir gestanden und gedroht, dass er mir den Mund zuhält, bis ich die vorgeschriebenen 20 min geschafft hätte, hätte ich völlige Panik bekommen. Ich habe es dann langsam gesteigert und irgendwann herausgefunden, wie ich das Zäpfchen mit der Zunge verschließe, damit ich entspannt die 20 min durchhalten kann und mich währenddessen waschen etc. kann.

Diese Zeit, diese Erfahrung würde ich dem Kind auch lassen. Also, wenn es anfangs nur 5 Sekunden klappt, dann ist das so, aber am Ende kann sich das Kind entspannt die Zähne putzen lassen und keiner muss sich mehr Sorgen darum machen. Alternative: Kind lernt, dass Zähneputzen ein Kampf und ein Krampf ist und wird die erste Gelegenheit nutzen, es auszulassen, bspw. auf der ersten Klassenfahrt etc.

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Bei uns funktioniert es super und schon ganz lange mit Video schauen. Klar, klingt total unpädagogisch, aber fanden wir im Vergleich zu Zähne nicht putzen oder Gewalt anwenden doch besser.
Er freut sich jeden Abend auf sein Video und wir haben keinerlei Schwierigkeiten. Morgens putzen wir weiterhin ohne, bzw. putzt da hauptsächlich er und wir putzen mal kurz nach wenn wir dürfen. Wenn nicht auch okay - abends wird ja ordentlich geschrubbt :)

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Danke für all eure lieben Tipps, die werden wir auf jeden Fall ausprobieren 🙏🏼☺️

Ich bin auch kein Fan vom Festhalten, sodass er weint, deshalb machen wir das auch nicht. 🙈