Playdate und das Thema teilen

Wir sind noch recht neu im Playdate Game. Zumindest was Treffen bei uns Zuhause betrifft. Gerne würde ich euch zwei Situationen schildern und euch fragen, wie ihr reagiert hättet.

Kind 1 (15M) und Kind 2 (fast 4 Jahre).

1:
K2 spielt mit Bausteinen und baut etwas zusammen. K1 würde gerne mithelfen, K2 will das aber nicht und fängt laut an zu kreischen wenn K1 sich nur nähert. Mutter hält K1 davon ab und versucht Ablenkung zu finden mit anderen Spielsachen was relativ gut klappt. Irgendwann geht K2 mit was anderem Spielen. K1 will jetzt zu den Bausteinen. Aus der Ferne kreischt K2 jedes Mal zu K1 wenn das die Bausteine nehmen will obwohl es selbst nicht mehr damit spielt.

2:
K2 nimmt sich die Toniebox und sucht einen Tonie aus zum Hören. Irgendwann entfernt sich K2 um was anderes zu machen. K1 geht hin und wechselt den Tonie. K2 kommt aus der Ferne angekreischt und reisst K1 den Tonie aus der Hand.

Mir ist bewusst, dass die Altersdifferenz nicht ideal ist der Kids und teilen eine grosse Herausforderung. Gerne würde ich von euch hören, wie ihr idealerweise reagiert hättet.

1

Wer war denn das Besucherkind? Lieblingsspielzeuge müssen nicht geteilt werden, aber sonst finde ich es besonders wenn Besuch da ist auch wichtig zu teilen. Sonst hat halt der Besuch auch irgendwann keine Lust mehr zu kommen. im Vorfeld kann mein Kind die Lieblingsspielzeuge wegräumen. Wenn K2 mit den Steinen fertig ist, kann man es schon zumuten, dass es dann da durch muss wenn K1 danach damit spielt. Genauso mit dem Tonie in der nächsten Situation. Da würde ich als Mutter sagen, dass K1 jetzt damit spielt und K2 damit fertig war. Oder anbieten sich abzuwechseln mit dem Tonie anhören. Aber K1 dann von den Bausteinen wegzunehmen oder den Tonie wegzunehmen, scheint mir falsch.

4

Besuch war K2.
K1 hat noch nicht eindeutige Lieblingsspielsachen, findet aber eben gerne das spannend was das andere Kind bespielt. Wahrscheinlich typisch für das Alter.

8

Klar, das was von einem anderen Kind bespielt wird, ist immer am Spannendsten. Ich hatte tatsächlich vermutet, dass es andersrum war vom Besuch, weil ich diesen „Besitzanspruch“ nur daheim sehe.
Aber so wie der Rest es auch geschrieben hat: Spielzeuge werden geteilt und wenn man fertig ist, darf natürlich das andere Kind damit spielen.

weiteren Kommentar laden
2

Bei uns sind es keine Playdates, aber unsere Kinder sind 17M und gerade 5 geworden. Solche Situationen haben wir oft.
Ist es möglich, das große Kind in einem abgegrenzten Bereich spielen zu lassen? Bei uns gilt die Regel… was nicht kaputt gehen soll, wird entweder außerhalb der Reichweite gebaut oder muss in Sicherheit gebracht werden. Bei euch natürlich schwierig, weil es sich um Besuch handelt. Aber was nicht mehr bespielt wird, ist frei für das nächste Kind. Das gilt für das Spielzeug im Wohnzimmer, womit alle spielen.

In Situation 2 hätte ich meinen großen aufgefordert es zurückzugeben und die Situation neu und durch Kommunikation zu lösen.

Generell ist mir wichtig, dass mit dem kleinen Kind normal gesprochen wird, weil sie einfach wirklich fast alles versteht und sehr kooperativ ist.

Wie hat denn euer Besuch reagiert? Warst du unglücklich damit und überlegst wie du reagieren könntest ohne Überreaktion?

6

Die Mutter des Besuchskindes (K2) hat jeweils zu ihrem Kind gesagt "Ja ich verstehe, dass du nicht möchtest, dass K1 das anfasst. Ich passe drauf auf".

Ich bin ehrlich - ich hätte mein Kind drauf hingewiesen, dass es erstens nicht so herumkreischen soll sondern in einem normalen Ton kommunizieren und zweitens drauf bestanden, dass Spielzeug welches nicht aktuell benutzt wird freigegeben wird. Vielleicht sind das aber auch falsche Erwartungen die ich habe weil mein Kind noch jünger ist. Das rumgekreische hat mein Kind (K1) jedenfalls total erschreckt und Angst gemacht und es hat sich am Ende nicht mehr getraut seine eigenen Spielsachen anzufassen...

Ist halt schwierig wenn die Mutter vom anderen Kind da nicht eingreift. Ich suche wie ich nächstes Mal gut aber nicht überzogen reagieren kann.

9

Da hat die Mutter aber echt blöd reagiert. 😅 wie ist denn eure Beziehung? Falls ihr sie öfters daheim habt, würde ich sie im Vorfeld das nächste mal drauf ansprechen und sagen, dass das so nicht geht. Sonst hätte ich zukünftig echt keine Lust auf den Besuch wenn es nicht sein muss.

weitere Kommentare laden
3

Das Thema teilen ist finde ich immer schwierig und "nuanciert". In den von dir beschriebenen Beispielen würde ich sagen, sobald K2 nicht mehr damit spielt steht es wieder zur Verfügung und K1 ist dran, wenn es damit spielen möchte. Zumindest bei Dingen, die allen gehören.

Wenn etwas ganz klar der Besitz von einem Kind ist, kann dieses Kind dann aber schon darüber bestimmen (speziell bei Geschwistern oder zB mit Fremden am Spielplatz). Aus deinem Posting kann ich nicht ganz heraus lesen, ob beide Kinder deine sind oder eines zu Besuch ist. Wenn wir Besuch bekommen mache ich immer vorab klar, dass mein Kind dann seine Sachen mit den Besuchskindern teilen muss. Wenn es Sachen gibt, die es gar nicht teilen möchte, akzeptiere ich das, räume diese Sachen dann aber vorab weg und während der Besuch da ist, wird damit nicht gespielt. Wenn wir Spielzeug mitnehmen zu Besuch wird dieses auch nach den oben genannten Regeln geteilt oder muss zu hause bleiben.

5

Kleiner Nachtrag nach der Info der TE, dass K2 zu Besuch war: In dem Fall würde ich von der Mutter/dem Vater von K2 erwarten, dass er/sie dem Kind erklärt, dass nun wieder K1 an der Reihe ist. Während K2 mit den Bausteinen spielt, würde ich K1 aber davon abhalten sich einzumischen, wenn K2 lieber alleine spielt.

Bearbeitet von Savia
7

Und wenn die Mutter von K2 das nicht macht? Würdest du das übernehmen?

weiteren Kommentar laden
10

K2 mit 4 Jahren wird ja schon vermutlich Kindergarten gewöhnt sein? Im Kindergarten gibt es bei uns ganz klare Regeln, die kennen auch schon die ganz kleinen. Wenn jemand mit etwas gerade spielt, dann darf man nicht ran, wenn man selbst damit spielt, darf man.

K2 hätte ich auch im Beisein der Mutter freundlich an diese Regeln erinnert :-)

17

Beide Kinder gehen in die Kita.

Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass K2 sein Verhalten generell in der Kita auch so durchzieht. Das würde niemals gehen (auch in anderen Bereichen). Ich vermute es kann sich da sehr klar einfügen, tut es aber zuhause nicht weil nicht nötig.

20

Klingt nach einem tollen Kind mit dem jeder gerne Playdates hat :-D

Wenn die Mutter da überhaupt nicht kooperativ ist und dein Kind weiter unterbuttert, würde ich das mit den Playdates ausschleichen lassen. Ist ja nett wenn ihr beiden als Freundinnen auf einen Kaffee geht (kinderfrei) aber wenn die Erziehungsstile so different sind, wird das eher nichts.

21

Erinnert mich ehrlich gesagt an eine Freundin und mich. Ich denke ihr seid befreundet und nicht die Kinder (alleine wegen des Altersabstandes) und darauf würde ich mich auch fokussieren.
Bei uns passt es auch bei einer Freundin und ihrem Kind nicht besonders gut. Sie ist dennoch meine Freundin, auch wenn ich ihren Erziehungsstil nicht teile, aber wir haben andere Themen, bei denen wir ähnlich ticken. Wir versuchen Folgendes: Entweder treffen ohne Kinder (z.B in der Zeit, in der die Kinder in der Kita sind). Oder wir gehen zusammen mit den Kindern raus (Spaziergang mit Kids+picknick, Treffen auf dem Spielplatz/im Schwimmbad/ in der Eisdiele- das funktioniert in der Regel besser. Alternativ auch Treffen mit mehreren Freundinnen, sodass die Kinder verschiedene Spielpartner haben- nach Möglichkeit auch welche in ihrem Alter.

22

Wenn Spielzeug vom Besucherkind nichtmehr bespielt wird dann darf mein Sohn es nehmen, wenn das besucherkind eben mit etwas spielt dann rede ich mit meinem kind (16M) und er versteht es meist und spielt mit was anderem.

Von kreischenden besucherkindern halt ich mich fern, die lade ich nicht nochmal ein😅 mich nervt es enorm wenn Kinder (vorallem in dem alter) so ,kommunizieren’ und mein Sohn erschrickt bei sowas und hat dann meistens angst und will garnichtmehr spielen

23

Mit vier kommt man eigentlich langsam in das Alter, wo man kooperativ spielen und auch mal zurückstecken kann. Vielleicht dauert es bei K2 noch ein Jahr, vielleicht liegt es auch an den aus meiner Sicht etwas abwegigen Erziehungsmethoden. Die paar Male, wo unsere Tochter versucht hat, fremde Spielsachen, die sie gerade nicht benutzt, exklusiv für sich zu reservieren, habe ich ihr gesagt, dass das nicht gehe. Mittlerweile sind sie und ihre Freundin alt genug, dass sie solche Dinge selbst regeln können, das ist dann was anderes. Dazu müssen dann auch alle einverstanden sein, Vertrauen zueinander aufgebaut haben, dass Vereinbarungen eingehalten werden usw. Dass andere Eltern die Spielsachen meines Kindes reservieren, wie würde ich so nicht hinnehmen.

24

Wow wieviel Text hier steht in all den Beiträgen...
Also ich sehe das ganz klar und würde das auch der "guten" Freundin genau so sagen, wenn sie so eine "gute" ist, wird es eurer Freundschaft nicht schaden und sie wird daran arbeiten: die 4 jährige versteht schon wesentlich mehr Ansagen als ein Kind weit unter 2. Und wenn die -Tschuldigung- Göre in ein fremdes Haus zum Spiel kommen darf, hat sie auf das kleinere Kind Rücksicht zu nehme und sich nicht aufzuführen wie das Prinzesschen auf der Erbse bzw ne Abrissbirne. Sie ist Gast, sie hat kein (fast) Baby anzuschreien in dessen eigenem Zimmer. Diese Erziehung ist aber Aufgabe deiner Freundin.
Ich könnte nicht mit so einem Kind geschweigedenn Mutter. Da gäbe es ziemlich schnell Funkstille und ggf nur noch Dates ohne Kinder und definitiv ohne Kinderthemen!

25

UPDATE:

Vielen Dank für eure Antworten. Da ich die Mutter sehr gut kenne erwarte ich nicht, dass sie ihr Kind nachhaltig in die Schranken weist. Sie ist schlicht zu wenig standhaft. Es gab noch mehrere Szenen während dem einen Besuch die ich nicht geschildert habe. (Am Rande: K2 hat zweimal gefragt ob es auf dem Handy Videos schauen kann, beim ersten Mal hat die Mutter halbherzig später gesagt, dann hat sie ihm echt das Handy gegeben zum Videos schauen WÄHREND dem Playdate und es hat vor K1 Videos geschaut die definitiv nicht altersgerecht waren)

Ich nehme mir vor das nächste Mal K2 gegenüber die Gefühle meines Kindes zu schildern und die Grenzen selbst zu setzen. Wenn der Mutter das nicht passt können wir uns künftig nur ohne Kinder treffen.

Im Sinn von:

"K2 schau mal, wenn du so schreist bekommst K1 Angst. Siehst du? Sie hat schon Tränen in den Augen weil sie sich so erschreckt hat. Ich höre dir gerne zu wenn du normal mit uns sprichst."

"K2 du hast da was ganz tolles gebaut, das habe ich gesehen! Jetzt hast du aber was neues schönes zum spielen gefunden und K1 möchte die Sachen auch benutzen. Jetzt ist K1 dran. Du darfst sicher später nochmal damit spielen."

"K2 Wir haben jetzt ganz lange den Tonie gehört den du gewählt hattest. Jetzt darf K1 auch einen aussuchen. Später können wir deinen nochmal hören und wenn du möchtest darfst du den auch für Zuhause ausleihen."

So in dem Sinn. Mein Kind ist ja noch sehr klein und ich daher unmittelbar dabei. Es ist nicht als ob ich hingehen würde um K2 zu recht zu weisen. Ich versuche mehr die Stimme meines Kindes zu sein, die es noch nicht klar ausdrücken kann.

Bearbeitet von Mandala95