Soziale Kompetenzen

Liebe community, ich habe mal ein Frage die mich sehr beschäftigt. Mein Liebling ist jetzt zwei Jahre. Im ersten Babyjahr haben wir leider keine Kurse besucht weil er sehr viel geweint hat.

Ich habe aber drei Cousinen mit gleichaltrigen, die wir eigentlich regelmäßig einmal die Woche gesehen haben. Auch jetzt sind wir viel auf dem Spielplatz, besuchen Indoorspielplätze und sind allgemein viel unter Menschen. Mein Sohn wird nächste Woche eingewöhnt und als ich beim Vorgespräch in der Krippe war wurde ich darauf vorbereitet das es wahrscheinlich schwer wird, weil mein Kind keine Gruppenerfahrung hat.

Ich bin natürlich jetzt total geknickt weil ich das Gefühl habe, etwas falsch gemacht zu haben weil ich er zu wenig kontakt zu anderen Kindern hatte. Muss sagen das er wenig Interesse an Kindern hat und er auch teilweise mit Angst reagiert wenn andere auf ihn zu gehen um zu spielen.

Habe ich wirklich die soziale Kompetenz meines Sohnes "versäumt"
Wieviel Kontakt ist wirklich notwendig?

Danke fürs Lesen und Antworten

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Hi,

meine Kinder waren beide 3 Jahre zu Hause. Der Große war in der Krabbelgruppe und im Turnen, hat sich aber nie für andere Kinder interessiert, erst so mit 2,5 fing das langsam an, dass er die mal beobachtet hat. Mit denen spielen wollte er aber nicht.

Er kam mit 3 in den Kindergarten und die Eingewöhnung verlief völlig problemlos und er hatte sonst gar keinen Kontakt zu anderen Kindern. Da wir keine im Freundeskreis haben. Sprich er hatte vorher noch nie mit gleichaltrigen gespielt.

Trotzdem keine Probleme im Kindergarten. Er hat auch dort am Anfang mehr für sich gespielt und war glücklich und zufrieden, die Erzieher haben dann einfach immer mal wieder neue Kinder ihm vorgestellt, aber er hat noch etwas gebraucht, bis er überhaupt mit denen spielen wollte. Aber nach ein paar Monaten hatte er dann seine besten Freunde gefunden und alles war bestens. Er hatte eine schöne Kigazeit und auch wenn er, weil ich in Elternzeit war, während Corona monatelang zu Hause war, hat ihm das keine Nachteile gebracht.
Meine Tochter hatte wegen Corona gar keine Eingewöhnung, sie hatte da noch nichmal mehr Turnen oder Krabbelgruppe, weil ja alles zu war. Sie kam 2021 in den Kindergarten und ging vom ersten Tag an alleine rein (und hat direkt eine Freundin gefunden zum spielen, sie war deutlich offener als ihr Bruder :D) Alles auch kein Problem.
Klar, sie kannte andere Kinder, aber auch mehr ältere natürlich, da auch bei ihr nach wie vor keine Kinder in der Familie oder Bekanntenkreis waren (mein Mann und ich haben jeweils 1 kinderloses Geschwisterchen, und selbst keine Cousinen oder Cousins, seine Eltern waren Einzelkinder, meine Mutter hat 3 Geschwister, aber alle ohne Kinder, und der Bruder meines Vaters ist wohl auch kinderlos, aber da besteht auch kein Kontakt).

Also lass dir nichts einreden. Wichtiger als Kontakt zu anderen Kindern ist eher, ob das Kind es schon gewohnt ist ohne Mama wo zu sein und das waren beide Kinder. Diese waren bei Terminen immer bei Oma und Opa und das problemlos. Sie wussten, wenn ich sie abgeben, hole ich sie auch wieder ab und so war das auch im Kindergarten.

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Bei uns war es kein Problem 😊 sie spielt jedoch noch heute nicht gern mit Kindern in ihrem Alter, sondern viel lieber mit Größeren 😅

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Bei unserem jüngsten war es so, dass er gar keine Erfahrung mit gleichaltrigen hatte. Ich war weder Krabbelgruppe, noch Babyschwimmen, noch sonstwas mit ihm. Freunde/Familie haben alle ältere Kinder.
Er wurde mit 14 Monaten in der Krippe eingewöhnt und es war überhaupt kein Problem, dass er keine Erfahrung mit anderen Kindern hatte. Hat alles super geklappt- er wird jetzt dann 2 und liebt die Krippe.
Lass Dich nicht verunsichern, das wird schon werden :)

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Hey! Versuch es mal nicht so „dramatisch“ zu betrachten. Wenn Erzieherinnen sowas sagen, wollen sie Dir damit auf keinen Fall das Gefühl geben, dass Du etwas falsch gemacht hast. Sie bereiten Dich lediglich darauf vor, dass Dein Kind eventuell etwas länger brauchen wird mit der Eingewöhnung. Das gibt es nunmal und ist kein Beleg für irgendein Versagen.
Und vielleicht wird Dein Kind nicht sofort das super aufgeschlossene, mega soziale Kitakind sein, das sich immer mitten ins Getümmel stürzt. Das muss es auch nicht! In der Kita geht es nicht darum, dass Dein Kind irgendeine „Norm“ erfüllen muss oder bezüglich sozialer Kompetenzen bewertet wird. Mein Kind geht schon seit fast 1,5 Jahren in die Krippe und noch immer spielt er morgens am Liebsten erstmal ganz alleine auf dem Flur, anstatt in den wuseligen Gruppenraum zu gehen und wenn ein Kind ihn sehr stürmisch begrüßen will, läuft er weg😅Dabei waren wir im Babyjahr immer in der Krabbelgruppe und er hatte schon immer eine gleichaltrige Freundin, die wir mehrmals pro Woche gesehen haben.

Stellt Euch auf eine etwas längere Eingewöhnung ein (auch das muss nicht zwingend sein!), ansonsten lasst das Kind seine sozialen Kompetenzen in seinem Tempo entwickeln, das wird schon😊

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Ich versteh dich nicht ganz - die Krippe sagt dir doch lediglich, dass du dich auf eine mühsame Zeit einstellen musst da er sich erst in einer Gruppe zurecht finden muss?

Wir haben hier auch ein Einzelkind und das Argument hat definitiv was. Seit er sich in der Kita befindet, geht er ganz anders um mit anderen Kindern (mag aber auch am fortschreitenden Alter liegen). Find daher nicht, dass du dir Vorwürfe machen solltest sondern eben vorbereiten darauf, dass er zu Beginn wohl eher ein paar Schwierigkeiten haben wird. Ist aber völlig normal...

Manche Kinder hier kommen erst im Kindergarten in den Genuss einer Gruppe ohne vorheriger Kita etc. War früher auch eher normal und so wirklich geschadet hats nicht würd ich sagen ;-)

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Das passt so leider nicht in der Realität.
Bei uns in der Kita war das total gemischt: Kinder mit Gruppenerfahrungen hatten große Schwierigkeiten bei der Eingewöhnung, Kinder ohne Gruppenerfahrungen keine. Das war total gemischt und nicht immer vorhersehbar.

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Das klingt doch eigentlich gut bei euch, es ist nicht so, als wäre dein Kind isoliert aufgewachsen. Wie gut die Eingewöhnung am Ende läuft ist letztlich ja auch Charaktersache. Es sollte sicher kein Seitenhieb gegen dich sein beim Vorgespräch, vielleicht gibt es dort regelmäßig Eltern die zu hohe Erwartungen an eine super schnelle Eingewöhnungszeit haben und man wollte dem vorweg greifen.

Übrigens: als zu Coronazeiten die Kitas langsam wieder auf gemacht haben, hatte ich mich mit einer Erzieherin unterhalten. Sie meinte, dass sie anfangs über die neuen Kinder besorgt war, die Gruppen überhaupt nicht kannten, da lange Zeit überall das Sozialleben so extrem herunter gefahren war. Aber siehe da - es war kein Problem, die Kinder ließen sich genau so eingewöhnen wie immer.

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Mein Kind hatte regelmäßig Kontakt, aber mit wenigen Kindern, wie bei Dir. Vor fremden und vor zu wilden Kindern hatte es schon immer sehr viel Respekt, vielleicht auch Angst, mehr als Abstand und Passivität war nicht drinne.

Erst ab dem 2. Jahr im Kindergarten hat sich das geändert. Die Eingewöhnungen waren trotzdem kein Drama. Kann sein, dass es bei anderen einfacher geht und bei anderen schwieriger. Es ist wie es ist.