Hallo ,
ich bin neu hier und brauche mal euren Rat.
Ich habe am 04.01. erfahren das ich schwanger bin, es kam ziemlich überraschend. Meine Situation ist aktuell grade ziemlich blöd. Ich habe mit dem Vater des Kindes eine "Beziehung" aber wir sind kein offizielles Paar. Wir sehen uns sehr oft, unternehmen viel, haben auch einen Plan für unsere Zukunft. Wir wollten dieses Jahr nun den offiziellen Schritt gehen, wahrscheinlich auch zusammenziehen. Urlaub machen usw.
Jetzt habe ich festgestellt das ich schwanger bin, wir waren beide ziemlich platt. Ich war total überfordert mit der Situation und bin es immernoch.
Der Vater meinte am Anfang, dass es doof sei, sich bei so etwas großartigem nicht nur zu freuen und das dies vlt ein Zeichen wäre. Wir wollen Kinder, aber eben gerade passt es nicht wirklich. Das sehe ich schon auch so. Ich war beim Arzt, bin jetzt 6 SSW+5. Wir haben viel geredet und er meint eben, naja es ist grade einfach unpassend, er und auch ich denken, unsere Beziehung ist nicht stabil genug um die "Belastung" Kind auszuhalten und ich habe wahnsinnig Angst dann allein mit dem Kind dazustehen. Wir hatten uns eigentlich schon gegen das Baby entschieden, am Donnerstag habe ich einen Termin zum Abbruch.
Nun habe ich aber übelst Zweifel, ich denke die ganze Zeit darüber nach ob es die richtige Entscheidung ist, gegen das Kind, was ja nun doch schon lebt. Mein Herz sagt, behalte es, es war immer mein größter Wunsch ein Kind zu bekommen. Mein Verstand sagt, nein, es geht nicht, damit werden die Probleme nur noch größer.
Der Vater hat glaube seine Entscheidung fest getroffen, versteht eine Zweifel irgendwie aber nicht. Ich bin einfach total verzweifelt. Meine Freundin sagt auch, triff die Entscheidung welche dich glücklich macht, aber welche ist denn das?
Ich wollte immer eine Familie, mit Partner, ein oder zwei Kindern. Aber wenn er sich jetzt schon dagegen entschieden hat, wie könnte er das Kind je lieben, wenn ich es doch bekomme ?
Hin und Hergerissen :(
Hallo,
Mir ging es vor fast 10 Jahren ganz genauso. Ich wurde auch ungeplant schwanger und der Vater des Kindes war auch der Meinung, dass das im Moment einfach ein schlechter Zeitpunkt ist und nicht passt. Ich hab mich davon überzeugen lassen und alle Termine gemacht. Am Tag vor dem Abbruch bin ich zu Hause zusammen gebrochen und hab alles meiner Mama erzählt. Sie sagte mir, ich soll machen was ich für richtig halte. Das wird schon alles irgendwie. Ich hab mich gegen den Abbruch entschieden. Mein Sohn ist heute 9 und ich bin so glücklich, dass ich ihn hab auch wenn wir schon wahnsinnig viel durchmachen mussten.
Der Vater war am Anfang natürlich nicht begeistert aber nach einiger Zeit hatte er sich an den Gedanken gewöhnt und sich auch gefreut. Männer brauchen da manchmal etwas länger, vor allem, wenn es nicht geplant war.
Wenn du nicht hundertprozentig hinter dem Abbruch stehst, würde ich es mir gut überlegen. Ich hätte mir das wahrscheinlich nie verzeihen können.
Ich wünsch dir alles Gute und hoffe, dass du für dich die richtige Entscheidung triffst ☺️
Hallo,
wie ist denn Deine Lebenssituation abseits Eurer Beziehung? Hast Du einen Job, wie wohnst Du, etc.
Hättest Du ganz objektiv betrachtet die Möglichkeit für ein Kind selbst zu sorgen? Dies zu wissen könnte Dir schon ein Stück weit Sicherheit geben. Hättest Du Familie in der Nähe?
Wenn Dein Herz sagt "behalte es", dann ist die Sache eigentlich klar. Es scheint Dir nur gerade am Mut zu fehlen 
. Ich bin ganz sicher keine Abtreibungsgegnerin, aber aus Deinem Beitrag spricht deutlich, wie sehr Du es Dir eigentlich wünschst....
Außerdem kommt das Kind ja nicht übermorgen zur Welt. Da vergeht noch sooooo viel Zeit!
Und Ihr als Paar müßt ja auch nicht das klassische "Vater-Mutter-Kind" spielen, wenn Euch das derzeit zuviel ist. Es gibt so viele Möglichkeiten links und rechts davon! Jeder kann doch z.B. in seiner Wohnung bleiben und dann laßt Ihr mal alles auf Euch zukommen und schaut dann weiter.
Vielleicht beruhigt das auch Deinen Freund, daß jetzt nicht von ihm erwartet wird, bei jedem Ultraschall danebenzusitzen und Kinderwagen auszusuchen....
Und die nächsten Monate ändert sich konkret erstmal garnix. Du kannst arbeiten gehen, Ihr fahrt in den Urlaub oder nicht, seht Euch wenn Ihr mögt, alles easy.
Und laß Dir auch gesagt sein, daß einem auch bei einer geplanten und ersehnten Schwangerschaft ab und zu der Hintern richtig auf Grundeis geht 
und man sich fragt, ob man das alles wirklich gewollt hat und und und.....ging mir jedenfalls so.
Ein Kind ist ein großes Wagnis und ein riesiges Abenteuer - aber wenn Dein 
es eigentlich möchte dann trau Dich und - spring!! 
Viel Glück und MUT 
Hallo du,
ah, wie gut, dass du hier schreibst, wenn du gerade so verzweifelt bist. Kann deine Situation gut verstehen.
Was du über eure Beziehung schreibst klingt so, als ob ihr es bewusst langsam habt angehen lassen. Ihr habt euch kennen gelernt und viel unternommen, aber habt euch (noch) nicht als Paar gezeigt. So hat es wohl zu euch gepasst und zu eurer Lebenslage. Und jetzt bist du auf einmal schwanger. Das ist für euch nun eine sehr rasante Entwicklung gewesen, vermute ich. Hast du das Gefühl, es geht dir einfach zu schnell?
Es ist auf jeden Fall verständlich, dass du dich überfordert fühlst momentan!
Ihr ward euch einig über den Abbruch, aber nun melden sich deine Zweifel.
Und wie gut, dass du die Zweifel äußerst! Ich meine auch zu spüren, dass dein Herz sich gerade ganz heftig rührt und gehört werden will.
Du sagst, es war immer dein größter Wunsch ein Kind zu bekommen! Wow.. das ist schon eine ganz große Sache für dich! Wenn du es so empfindest, ist das nicht fast eine Art Lebensziel, eine Familie mit ein oder zwei Kindern zu haben?
Und der Vater bezeichnet das Kind als „etwas großartiges“. DAS ist für mich ein Zeichen. Was meinst du?
Du bist deinem Wunsch nun so viel näher gekommen, nur einfach früher/ anders als gedacht, als geplant...
Überleg doch mal, wie es denn jetzt wäre, wenn dein Wunsch sich dieses Jahr erfüllen würde. Welche Probleme sieht dein Verstand konkret? Wie geht es deinem Herzen bei der Vorstellung?
Huhu!
Du könntest auch überlegen, das Kind auszutragen und ggf zur Adoption freizugeben.
Du würdest ihm damit sein Leben schenken, müsstest nicht mit dem schlechten Gewissen hadern welches der Abbruch dir gerade zu bereiten scheint, und außerdem würde euch das eine Menge Zeit verschaffen.
Ihr müsstet die Entscheidung nicht jetzt, so schnell, treffen. Wenn sie der Vater im Laufe der Zeit an den Gedanken gewöhnt ein Kind zu bekommen (das passiert recht häufig nach dem initialen Schock), dann hättet ihr immer noch die Option es zu behalten.
LG
Ich kann deine Zweifel absolut nachvollziehen!
Ich habe 3!! Ungeplante Kinder. Eins war ungeplant und ungewollt, die anderen zwei gewollt aber ungeplant (mit meinem Mann). Kinder lassen sich in der Regel nicht planen und das Leben ändert sich stetig. Die große habe ich auch zunächst alleine groß gezogen, bis ich meinen Mann kennen gelernt habe. Nun sind wir eine richtige Familie und Nummer 3. ist unterwegs. Es war auch anfänglich ein Schock, weil ich erst im Januar 2018 entbunden habe, aber nun freuen wir uns. Ich war damals in keiner festen Beziehung bei der großen(ob of Beziehung mit dem Erzeuger), war jung und stand mitten im Abitur. Ich habe alles gemeistert, da ich mich sowieso von niemandem abhängig machen wollte. Ich liebe meine Kinder über alles und bereue keine meiner Entscheidungen.
Wichtig ist was DU willst, denn es ist dein Körper und letztendlich musst du mit der Entscheidung leben. Es bringt nichts Entscheidung im Sinne anderer zu treffen.
Hallo Liebe,
wie geht es dir inzwischen? Bist du etwas weiter gekommen?
Hab' dir persönlich geschrieben, hast du es gesehen?
LG
Hallo ihr lieben,
ich wollte euch ein kurzes Update geben. Ich habe mit Dank eure lieben Nachrichten gelesen. Die vergangenen Tage waren für mich nochmal sehr hart, aber ich habe mich dann entschieden den Abbruch machen zu lassen. Es war eine Entscheidung mit vielen Tränen und großer Sorge, aber jetzt wo alles vorbei ist, fühle ich mich erleichtert und weiß, es war die richtige Entscheidung. Natürlich werde ich am ET daran denken, was wäre wenn und ich habe an mein Baby einen Brief geschrieben, mich verabschiedet von dem Kleinen Wesen.
Ich denke, und das sind auch die Gedanken von meinem Partner, wir werden irgendwann Eltern zusammen, nur nicht jetzt in dem Moment.
Bin froh das ich ein gutes Team an Schwestern und Ärzten hatte, die mich gestern begleitet haben um das alles gut zu überstehen. Jetzt werde ich mich erholen, alles verarbeiten und nach vorn blicken.
Hallo Liebe,
danke für dein Update. Das war sicher sehr schwer für dich, diesen Schritt zu gehen. Man spürt dir ab, wieviel dich diese Entscheidung gekostet haben muss. Es tut mir leid, dass du nach den schweren Tagen keinen anderen Weg für dich gesehen hast.
Ja, erhole dich gut von allem, und lass dir Zeit zum Verarbeiten. Vielleicht hilft es dir mit jemand neutralem darüber zu sprechen? Damit du gut weiter gehen und nach vorne schauen kannst.
Ich wünsche dir alles Gute dafür!
delight