Ungeplant mit 3. Kind schwanger und verzweifelt

Hallo ihr Lieben, ich weiß das mir hier keine die Entscheidung abnehmen kann aber ich muss mich jetzt einfach mal austauschen. Vielleicht war ja jemand von euch schon mal in einer ähnlichen Situation.

Ich bin 26 Jahre alt und habe mit meinem Partner bereits 2 Kinder im Alter von 3 und knapp 2 Jahre. Nun habe ich letzte Woche positiv getestet und mein Partner und ich waren erst mal überfordert und geschockt. Heute hatte ich ein Beratungsgespräch und habe mir erhofft danach etwas schlauer zu sein im Bezug auf die weitere Entscheidung. Leider bin ich immer noch hin und her gerissen und weiß einfach nicht was der richtige weg ist. Meine Kinder kommen ab dem 1. Juni in die Kita und ich wollte im Juli nach über 3 Jahren Elternzeit wieder anfangen zu arbeiten. Bei meinem alten Arbeitgeber habe ich bereits gekündigt, weil wir in eine andere Stadt gezogen sind.

Mein Partner wünscht sich im Moment kein drittes Kind weil er Angst hat den anderen beiden nicht mehr gerecht zu werden. Und natürlich spielt auch die Finanzielle Situation eine große Rolle. Wir leben in einer 4 Zimmer Wohnung mit knapp 100qm und können uns auch nichts größeres leisten. Wir kommen mit unserem Geld gerade momentan gut zurecht aber mit einem 3. Kind wäre es höchstwahrscheinlich nicht mehr so einfach zu stemmen.

Morgen habe ich den Termin beim Gyn und wenn da alles in Ordnung ist, muss ich mich schnellstmöglich entscheiden welchen Weg ich gehen möchte. Ich werde aber einfach nicht schlauer und weiß vom Verstand her das ein 3. Kind höchstwahrscheinlich den finanziellen Rahmen sprengen würde und ich es mit der Jobsuche später wahrscheinlich noch schwerer haben werde aber mein Herz ist sich mit meinem Verstand nicht so ganz einig.. wären die Kinder etwas älter dann könnte ich es mir mit Baby viel besser vorstellen aber dieser geringe Abstand macht mir Angst.

Hat jemand vllt ein paar Tipps oder Erfahrungen weil er vllt selbst schonmal in so einer Situation war ?

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Erstmal Glückwunsch und verständlich das die Gedanken erstmal Karussell fahren.
Positiv ist auf jeden Fall das alle Kinder in einem Alter wären und gemeinsam groß werden. Da seit ihr auf jeden Fall nicht die einzige Familie mit 3 oder mehr Kindern.

Eine 4-Zimmer Wohnung reicht auch erstmal, vielleicht kann man vom Schnitt ein Zimmer etwas unterteilen. Es muss nicht jedes Kleinkind ein eigenes Zimmer haben. Hab mir mit meiner Schwester bis ich 11 Jahre alt war auch ein Zimmer geteilt, das fand ich nie schlimm. Bei Teenies wird schon mehr Privatsphäre benötigt.
Und finanziell...die Erstausstattung habt ihr ja schon Mal, Kleidung kann auch öfter getragen werden. Jobsuche macht eigentlich keinen Unterschied ob du 1, 3 oder 6 Kinder hast, es kommt auf deine Arbeitsleistung an und wenn ein Kind krank ist kann dein Mann auch Krankentage nehmen.
Alles gute!

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Ich finde es absolut unpassend, zu beglückwünschen, wenn die TE verzweifelt ist.

Des Weiteren finde ich diesen Beitrag wieder einmal wie selbstverständlich völlig Richtung Pro-Kind gedrückt!

Kann man nicht einfach mal neutral bleiben und nicht permanent fremden Menschen und fremden Lebenssituationen automatisch Pro-Kind-Entscheidungen reindrücken?

Bearbeitet von Thalienne
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Hallo liebe Rose,
das Schreiben hier tut dir sicher gut um all die verständlichen Gedanken zu verarbeiten. Du bist noch jung, hast schon zwei Kinder mit deinem Partner zusammen und ihr seid eine intakte Familie, habt auch sicher schon Einiges gestemmt!
Der Test letzte Woche hat dich/euch verständlicherweise geschockt und du fühlst dich noch regelrecht überfordert. Das ist wirklich sehr gut nachvollziehbar. So eine unverhoffte „Überraschung“ kann einem schonmal aus der Spur bringen.
Bei der Beratung warst du schon und hattest dir eine „Entscheidungshilfe“ erhofft? Doch momentan bist du gedanklich noch nicht so recht weitergekommen. Vieles geht dir durch den Kopf, die Gedanken treiben dich in alle Richtungen. Was wurde dir denn bei der Beratung als Hilfe für all deine Fragen und Sorgen angeboten? Gerade für die finanzielle Seite gibt es doch echt viele Entlastungen?

Ich kann mir jedenfalls sehr gut vorstellen, dass deine Gefühle Achterbahn fahren. Es darf halt auch nicht unterschätzt werden, wie sehr die hormonelle Umstellung in den ersten Wochen einer Schwangerschaft uns Frauen beeinträchtigen kann.

Heute bist du bei deinem Frauenarzt und wirst dort sicher auch gut auf deine Gefühle achten. Kann es sein, dass momentan bei dir Herz und Verstand gegeneinander spielen? Wer sagt denn überhaupt, dass du dich so schnell entscheiden musst? Kann man denn so eine existenzielle Lebensfrage unter Druck entscheiden, oder lösen?
Mein Rat wäre, dir keinen zeitlichen Druck machen zu lassen, sondern in aller Ruhe, all die Punkte zu durchdenken, die dich gerade so beschäftigen. Du darfst dir wirklich Zeit nehmen, die du brauchst und musst jetzt gar nichts tun. Nur das, was dir hilft und guttut.

Was ist denn deine größte Sorge liebe Rose? Ist es die finanzielle Seite, eben weil ihr den Kinder was bieten möchtet? Oder ist es der geringe Abstand zu den beiden „Großen“, die Sorge es nicht so gut zu schaffen? Oder ist es schwierig, weil dein Partner momentan kein weiteres Kind möchte?
Was beschäftigt dich gerade am meisten?

Liebe Rose, sei heute ganz gut zu dir und verlange dir nicht mehr ab, als du heute kannst. Und morgen auch wieder .. und übermorgen.🌹

Alles Liebe für deinen Termin und schreib´ gerne wieder, wie es dir geht.
In Gedanken heut` bei dir,
Marie

Bearbeitet von marie99
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"Gerade für die finanzielle Seite gibt es doch echt viele Entlastungen?"

Bitte realistisch bleiben. Es gibt leider viel weniger finanzielle Entlastungen als man denkt und hier immer wieder gerne suggeriert wird. Mit einem regulären Einkommen kann keine einzige dieser viel gepriesenen finanziellen Entlastungen auch nur ansatzweise mithalten. Für eine vier- bis fünfköpfige Familie und für eine Frau selbst ist es nun einmal wesentlich, ob sie sich auskömmlich eigenständig finanzieren kann, nur mit Ach-und-Krach oder auf staatliche Hilfeleistungen angewiesen ist. Die finanzielle Sicherheit bzw. Unsicherheit kann übrigens aus einer intakten ganz schnell eine nicht intakte Familie machen.

"Es darf halt auch nicht unterschätzt werden, wie sehr die hormonelle Umstellung in den ersten Wochen einer Schwangerschaft uns Frauen beeinträchtigen kann."
Also unzurechnungsfähig machen diese hormonellen Umstellungen aber auch keine Frau. So groß ist dieser Effekt nicht.

"Wer sagt denn überhaupt, dass du dich so schnell entscheiden musst?"
Die deutsche Gesetzeslage. 12 SSW sind auch irgendwann mal um.

"Kann man denn so eine existenzielle Lebensfrage unter Druck entscheiden, oder lösen?"
In dieser speziellen Frage geht es nicht anders, siehe oben, es sei denn ein Ausflug nach Holland wäre vorstellbar (aber so, wie ich Dein Profil einschätze, kommt dieser Tipp wohl eher nicht von Dir).

Wie es mit der Schwangerschaft weitergeht, kann und darf nur die TE entscheiden. Mir ist wichtig zu betonen, dass man in diese Entscheidung möglichst realistische Parameter einfließen lassen sollte (also nicht irgendwelche Vorstellungen aus dem Wolkenkuckucksheim, wie beispielsweise die von großartigen finanziellen Entlastungen) und das auch die eigenen Vorstellungen davon unter welchen Bedingungen man seine Kinder aufwachsen lassen möchte bzw. das Befinden der bereits vorhandenen Kinder und deren Bedürfnisse (und auch diejenigen des Partners!) in diesem Entscheidungsprozess eine wichtige Rolle spielen sollen und dürfen.

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Vielen Dank für deine lieben Worte!
Beim Gyn Termin schien erst mal alles im Ordnung zu sein. Müsste ungefähr in der 6. Woche sein und es war noch kein Herzschlag zu sehen. Müsste am Montag noch mal zur Ultraschalluntersuchung um zu schauen ob alles intakt ist.

Bei der Beratung wurde mir gesagt, dass es eine Stiftung gibt bei der ich einen Antrag auch die Erstausstattung und Schwangerschaftsmode stellen kann, aber das ist ja bei uns alles noch vorhanden. Ansonsten haben wir evtl. Anspruch auf Wohngeld und Kinderzuschlag. 🤷🏼‍♀️

Ich weiß aber immer noch nicht was ich ab Juli mache, falls ich mich für das Baby entscheide. 😩 Mir einen Job suchen und nach ein paar Wochen mitteilen das ich schwanger bin…. Ich weiß nicht so recht…:/

Meine bzw. unsere größte Sorge bezieht sich auf die finanzielle Situation. Mein Partner hat außerdem Angst im Stress zu versinken und die Zeit mit den Kindern dann nicht mehr so richtig genießen zu können. Er hat auch Angst unsere Beziehung damit zu belasten. Ich sehe das etwas lockerer weil die andern beiden dann unter in der Woche in die Kita gehen und somit sind wir schon ein bisschen entlastet. Er meint zwar das er mich in jeder Hinsicht unterstützt aber wenn ich dann etwas sage was für das Baby spricht argumentiert er gleich wieder dagegen.

Ich werde nun erst mal bis Montag abwarten und schauen was beim Gyn raus kommt und dann nächste Woche schauen wie’s weitergeht.

Ich halte euch auf dem laufenden und bin euch für die netten Worte und für den Austausch sehr dankbar 🙋🏼‍♀️

Bearbeitet von rose20
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Hallo du!

Wie geht es dir/euch mittlerweile? Konntet ihr eure Gedanken etwas ordnen?

Mir würde dir Entscheidung an deiner Stelle auch super schwer fallen! Auch, wenn das vielleicht seltsam ist bei so emotionalen Themen, hilft mir grad in solchen Situationen eine " erweiterte Pro & Contra-Liste". Also erstmal alles aufschreiben und dann schauen, wie "stark" die Pro-Argumente sind, wie stark die Contra und ob mir gegebenenfalls Lösungen einfallen. Wenn man sich so detailliert mit möglichen Entwicklungen beschäftigt kristallisiert sich meist recht schnell eine eindeutige Tendenz.

Alles Gute!

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Hallo alle zusammen,
sorry das ich mich erst jetzt melde. Bei uns war in den letzten 2 Wochen so viel los da ist das alles ein bisschen in den Hintergrund gerückt.

Wir haben uns nun dafür entschieden die Schwangerschaft abzubrechen…
Den Termin dazu habe ich am Samstag.
Es war und ist keine leichte Entscheidung und ich habe auch echt lange überlegt, aber ich muss in erster Linie an meine beiden Kinder und an mich selber denken bzw. an und als Familie, auch wenn mir das ungeborene leid tut:(. Im Moment wäre es einfach nicht zu stemmen..

Vielen Dank für euere Ratschläge und fürs zuhören.

Ganz liebe Grüße an alle

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Hallo liebe Rose,
schön, dass du dich wieder meldest und deine Entscheidung mitteilst. Man ist doch immer gespannt, wie sich etwas weiter entwickelt.
Wie traurig, dass ihr keinen Weg finden konntet, obwohl ihr euch doch sehr bemüht habt.
Deine Sorgen waren finanziell und wie es mit deinem Beruf weitergeht.

Nach der Beratung warst du nicht schlauer. :-( Das ist echt ernüchternd. Wenn eine Familie ein drittes Kind prinzipiell willkommen heißen würde, ist es nicht mehr möglich aus wirtschaftlichen Gründen.

Du schreibst, du musst an dich denken.
Ja, denn du bist doch so etwas wie die Mitte der Familie, das Herz, die Seele. Du nimmst das meiste auf dich.
Das ist auch beim Abbruch zu bedenken.
Ich glaube, du spürst das, weil du schreibst, dass es keine leichte Entscheidung ist. Das Kleine tut dir leid. Denkst du dabei auch an dich selbst?
Inwiefern wirst du dir mit dieser Entscheidung gerecht?

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Liebe Rose, ich hab dir noch eine persönliche Mail geschickt. Alles Gute dir!