Ungeplant Schwanger

Hallo zusammen!
Erst mal, ist der Gedanke abzutreiben ein heikles Thema in Foren, ich weiß. Ich glaube auch, dass es unterm Strich nur der leichtere Weg ist und deswegen eine Möglichkeit für mich wäre, aber der Gedanke verfolgt mich geradezu und ich habe total Angst das Kind zu behalten und am Ende nicht dafür da sein zu können. (Meine Mutter hat mich mit 21 bekommen und ich möchte eine andere Mama sein, bin aber selber gerade erst 23)
Mein Freund ist acht Jahre älter als ich und hat sich sehr über den pos. Test gefreut, er ist bereit und hängt sich jetzt schon richtig rein für das kleine - reduziert das Rauchen, raucht und trinkt nicht wenn wir zusammen unterwegs sind...Unterstützt mich emotional sehr und sagt halt dass diese Gedanken nur davon kommen wenn ich alleine bin und von der ersten Panik (Test ist eine Woche her)

Meine Frage ist letzendlich: hatte jemand hier so starke Zweifel und Angst wie ich und ist am Ende doch glücklich geworden? Alleine würde ich das Kind nicht bekommen wollen. Sollte ich meinem Drang abzutreiben lieber nachgeben wenn ich solche Gedanken habe, oder ist das wie mein Freund es darstellt, eben normal?

Ich habe vor dem Test sehr an der Beziehung gezweifelt und das weiß mein Freund auch. Es ist irgendwie wo ich hingucke nur dunkel und alles was ich machen könnte wäre falsch. Behalte ich das Kind, weiß ich nicht was kommt und was aus der Beziehung wird. Treibe ich ab, ist die Beziehung denke ich vorbei. Das würde uns zu sehr mitnehmen.

Wäre sehr dankbar um Rückmeldung!
Danke schonmal

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Hallo du,

Tut mir leid für dich, dass du in so einer schwierigen Situation bist. Ja, Abtreibung ist immer ein heikles Thema, aber du bist hier in einem Forum, wo genau dafür Platz ist. Unangebrachte Kommentare am besten ignorieren.
Ob ein Abbruch immer nur der leichtere Weg ist, kann ich so nicht unbedingt sagen. Es kommt halt immer darauf an, aus welcher Situation heraus, man sich dafür entscheidet eine Schwangerschaft abzubrechen. Natürlich liegt es auf der Hand, dass es viel weniger Lebensveränderungen mit sich bringt. Emotional gesehen kann es einfacher sein, muss es aber auch nicht unbedingt. Es kommt eben drauf an, aus welcher Situation heraus man sich gegen eine Schwangerschaft entscheidet. Für manche ist es die beste und einzige Option mit der sie auch im Nachhinein sehr gut zurecht kommen und das auch abschließen können.
Für manche ist es die beste und verantwortlichste Entscheidung, die aber trotzdem auch schwer sein darf und vor allem auch betrauert werden darf! Ich finde, dass das immer ein sehr wichtiger Punkt ist. Und die meisten machen sich doch so eine Entscheidung auch nicht einfach und gehen auch nicht leichtfertig damit um.

Eine Garantie für deine Beziehung wirst du so oder so nicht haben. Du schreibst, dass du vorher schon gezweifelt hast an der Beziehung und dass du das Kind alleine nicht bekommen würdest. Ich denke ich würde das in meine Überlegungen miteinbeziehen. Sollte dein Freund sich von dir trennen, weil du die ss abbrichst, hätte sie vielleicht so auch keinen weiteren Bestand gehabt. Und dann ist das auch im übrigen eine legitime Entscheidung die er für sich treffen darf. Was nicht sein sollte, dass er das als Druckmittel benutzt um deine Entscheidung zu beeinflussen.
Ein Kind bekommen und damit die Beziehung zu halten ist der falsche Weg und ein schlechter Ausgangspunkt um eine Entscheidung zu treffen. Denn auch der andere Weg kann eine Beziehung zu sehr mitnehmen, wie du schreibst, und die Beziehung geht auseinander.

Du schreibst, du hast den Drang abzutreiben und möchtest eine anderen Mama sein. Hast du noch andere Lebenspläne, die du umsetzen möchtest, ohne Kind? Vielleicht hilft dir das noch bei der Entscheidung.

Mir ist die Entscheidung selbst auch schwer gefallen. Ich habe mich allerdings für den Abbruch entschieden und kann somit nicht auf deine Frage antworten. Es gibt bestimmt Frauen, die es erst nicht wollten, die ihr Kind aber dennoch bekamen und dann glücklich werden. Die anderen Seite gibt es aber auch. Zufrieden und fein damit sein, sich gegen eine/diese Schwangerschaft entschieden zu haben.

Ich war damals bei einer unendlich tollen und hilfreichen Beratung, mit Ende offen. Vielleicht kannst du zu einer Beratungsstelle gehen. Dort wird vielleicht einiges noch mal anders beleuchtet und man bekommt noch ein paar andere Gedankengänge aufgezeigt.

Viel Kraft für deine Entscheidung. Alles Gute

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Und wie geht es dir nun im Nachhinein mit deiner Entscheidung?

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Ich war traurig die Entscheidung treffen zu müssen, es tat mir leid, ich habe es betrauert und mein nicht geborenes verabschiedet. Nach der Trauerarbeit ging es mir gut und ich wusste es war die richtige Entscheidung. Manchmal kommt es noch mal hoch. Es schwingt manchmal Wehmut mit. Aber es wird dann auch direkt wieder besser. Und ich weiß immer, es war besser so. Vergessen werde ich es jedoch nie. De Akzeptanz, dass es zum Leben nun dazu gehört, wie jede große einschneidende Entscheidung um Leben, hilft.

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Hey!

Ich war 3x gewünscht und geplant schwanger und hatte jedes Mal Angst und Zweifel.
"Was haben wir bloß getan" war der häufigste Gedanke.

Wie weit bist du denn jetzt?

Liebe Grüße
Schoko

Bearbeitet von schokofrosch