Operativer Schw.-Abbruch im Dämmerschlaf oder örtliche Betäubung - Suche Adressen

Liebes Forum,
Ich bin seit einigen Wochen total durch den Wind :( Ich bin ungewollt schwanger, heute 8+0 und empfinde keine Freude, keine positiven Gefühle, sondern einfach nur eins: Große Angst und Panik - sowohl vor der Schwangerschaft, als auch vor der Geburt. Es mag verschiedene Gründe haben (meine eigene starke Frühgebürtlichkeit, schlechte Erfahrungen mit Ärzten etc). Dennoch bin ich total verzweifelt.

Ich habe mich früh bei der Schwangerenkonfliktberatungsstelle beraten lassen und war mehrmals bei meiner Frauenärztin. Letzte meinte, ich soll abwarten, positive Gefühle werden sich noch einstellen. Mein letzter Termin bei ihr war letzte Woche Donnerstag, da war ich schon 7+2. Ich habe ihr vorab gesagt, wie ich mich fühle und, dass ich abtreiben möchte.

Jetzt im Nachgang ärgere ich mich sehr, ich habe nicht bereits bei 5+0 die medikamentöse Variante gewählt, ich hätte die Möglichkeit gehabt, habe aber auf meine Frauenärztin gehört, ich solle mir Zeit geben..

Gestern war ich bei einem Arzt, der beide Formen der Abbrüche durchführt, er meinte, es ist jetzt eigentlich schon nicht mehr zu empfehlen, es medikamentös zu versuchen, da es dann gut sein kann, dass nicht alles abgeht und ich eh zur OP muss. Er selbst führt die OP ausschließlich unter Narkose mit Beatmung durch. Das macht mir riesige Angst.
Ich habe schon viel hier gelesen und viele positive Erfahrungsberichte zur operativen Abtreibung gelesen, meist in einem Dämmerschlaf durchgeführt oder ggf auch lokal betäubt. Ich wohne in Bayern und leider finde ich keine Praxis, die wenigstens mit Dämmerschlaf dahingehend arbeitet ubd ohne Beatmung. Könnt ihr mir helfen und Adressen nennen? Ich habe schon viel abtelefoniert, in München alle, zT Nürnberg, Erfurt... nur in Berlin hätte ich eine entsprechende Praxis gefunden, aber das ist logistisch sehr schwierig mit Arbeit, Mann, Fahrt etc. Ich habe solche Angst vor einer Vollnarkose mit Beatmung, kann mir das gar nicht vorstellen. Solltet ihr also eine Praxis kennen, die den Abbruch in Narkose über die Vene und ohne Beatmung durchführt oder gleich in örtlicher Betäubung, bitte lasst es mich wissen.

Mich lähmt das alles so sehr, eine schlimme Situation. Ich werde diese Angstproblematik auch mit einer Psychologin angehen, aber als erstes brauche ich Erleichterung in einer einfühlsamen Praxis, die das Ganze wie oben gewünscht durchführt...

Bietet mir gerne alles an in Deutschland, was ihr kennt und wo ihr gute Erfahrungen gemacht habt :( vielleicht finde ich ja doch etwas Näheres und Dämmerschlaf zB wäre mir auch lieb.

Ich danke euch..
Alles Liebe auch für euch,
Eure Edepol

Bearbeitet von Edepol
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Du schreibst du überlegst was „schlimmer“ ist.. die Abtreibung oder der Kaiserschnitt..


Dazwischen liegt aber die Schwangerschaft und die Entscheidung für oder gegen das Baby. Ist die Entscheidung klar gefallen und möchtest du kein Kind? Dann hoffe ich, dass du fündig wirst und eine Praxis findest!

Wenn es dir rein um die medizinischen Eingriffe geht und du dir bezüglich der Abtreibung nicht ganz sicher bist, solltest du vll noch mal in dich gehen? 🥴
Ein Ks mit spinaler Betäubung ist bei vollem Bewusstsein, ohne Sauerstoffmaske..

Aber wie gesagt - hier steht die Entscheidung für oder gegen das Kind dazwischen!

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Liebe Edepol,
erstmal tut es mir total leid, dass du ungewollt schwanger geworden bist und in den vergangenen Wochen auch nicht die Freude aufkam, die die Ärztin dir in Aussicht gestellt hat. Das stimmt wohl schon, dass die Freude irgendwann kommt, aber eben nicht auf einen bestimmten Punkt. Und das braucht sehr viel Kraft. Es geht übrigens sogar Frauen so, die geplant schwanger geworden sind. Die Hormonumstellung hat da eine Bedeutung. Und überhaupt, dass man die Ernsthaftigkeit erkennt und sich wahnsinnig viele Gedanken macht und doch nichts "machen" kann.
Du hast ja Gründe, besorgt zu sein. Und grade jetzt bräuchtest du einen Arzt, dem du vertrauen kannst. Wegen der Vorerfahrungen. Hast du selbst denn noch Mühe mit den Auswirkungen deiner eigenen Frühgeburtlichkeit?
Zunächst hast du ja versucht, dich auf Schwangerschaft und Kind einzulassen.
Aber dann wurde es schwerer als gedacht.
Jetzt das mit der Narkose.
Hattest du schon mal einen Eingriff mit Narkose?
Örtliche Betäubung geht halt eher, wenn es die Extremitäten betrifft. Für örtliche Betäubung bei einem Abbruch müsste wohl eine Periduralanästhesie oder eine spinale gemacht werden. Oder tatsächlich nur ein Lokalanästhetikum im Unterleib? Dazu dann Propofol für den Dämmerschlaf. Örtliches Anästhetikum dauert länger, bis es wieder nachlässt.
Daher ist für so einen kurzen Eingriff die Vollnarkose bevorzugt. Mich wundert, dass du Berichte mit örtlicher Betäubung (was heißt das dann?) gefunden hast.
Vollnarkose geht natürlich nicht ohne Beatmung, weil ja das Atemzentrum mit betroffen ist. Ist aber kurz und wird sehr schonend dosiert. Was macht dir daran so Angst?
Genaugenommen überwindest du jetzt diese Angst. Das ist bei Angst ein sehr effektiver Weg: Exposition unter Begleitung. Dein Mann ist ja bei dir. Das würde eine Psychologin danach nicht besser hinbekommen.
Es hilft, dem Anästhesisten und dem Arzt zu sagen, dass man Angst hat. Sie gehen dann gut auf einen ein.
Das ist, was ich dir sagen kann.
Liebe Grüße von Kyra

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Liebe Kyra,

Vielen Dank für deine ausführliche Nachricht! All diese "Stationen" bin ich tatsächlich durchgegangen in den letzten Wochen - erst einmal der Schock, dann thematisieren mit der Familie, dann überlegen, wie es weitergehen kann, SS bestätigen lassen usw. Das alles ist unglaublich Kräfte zehrend. Ich hätte das nie so erwartet, denn rein generell kann ich mir Kinder schon vorstellen und bin auch in keinem so jungen Alter mehr.
Ich denke schon auch, dass die Hormone einiges durcheinander bringen und an meiner aktuellen Gesamtsituation sicher beteiligt sind. Ich wohne im ländlichen Raum von Bayern, die nächste richtige Großstadt ist weit weg, all das erschwerte natürlich auch Termlne etc. Dennoch babe ich immer versucht, den Kopf nicht in den Sand zu stecken und weiter zu machen, aber es ist so schwer.

Ich hatte berichte über örtliche Betäubung direkt in den Gebärmutterhals und den Muttermund gelesen, auch hier auf Urbia, aber auch bei anderen Foren. Leider ging nicht daraus hervor, wo die Patientinnen das machen haben lassen, aber anscheinend war es mit guten Erfahrungen verknüpft, wobei das ja auch immer subjektiv ist.

Ich selbst bin kerngesund und habe null Probleme oder Einschränkungen nach meiner eigenen Frphgeburt davon getragen. Dennoch kann ich mir vorstellen, dass all das in meinem Unterbewusstsein gerade aufkommt und arbeitet. Ich habe panische Angst vor der Geburt und für mich käme nur ein Kaiserschnitt in Frage. Woher all diese Ängste kommen, ich weiß nicht so recht. Die Schwangerschaft haben sie jedenfalls zu Tage geführt und ich hätte nie gedacht, dass ich so denken würde.

Bei der Vollnarkose habe ich Angst, nicht mehr aufzuwachen, also dass meine eigene Atmung nicht mehr einsetzt. Atmet man denn gar nicht mehr selbstständig dann oder zu flach? Mir wurde gesagt, es wird mit einer Maske gemacht und man bekommt danach etwas in den Mund gelegt. Der Arzt war recht nett, meinte die netto OP Zeit sind 5 Minuten, der Rest ist vorbereiten, Narkose, aufwachen usw.

Aktuell weiß ich nicht, was schlimmer ist - es ist wirklich ein Abwägen gerade... KS mit Spinale als Aussicht in einigen Monaten oder jetzt eben die Vollnarkose für den Abbruch. Bei beidem raucht mir der Kopf und mir ist nicht gut dabei...

Ich hatte einmal eine Darmspiegelung, da war ich zwar auch komplette weg, aber da hab ich das Mittel nur über die Vene bekommen und ohne Maske oder der gleichen. Gruselig war das auch, aber es ging schnell und ich war schnell wieder wach.

Ich weiß echt nicht, was ich tun soll... der Arzt gab mir nich Zeit, sagte mir Termine, zu denen ich kommen kann, wenn ich möchte. Bis dahin darf ich überlegen.
Liebe Grüße
Edepol

Bearbeitet von Edepol
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Liebe Edepol,
danke wiederum dir! Du machst dir auch viel Mühe.
Ich kann gut verstehen, dass dich erschreckt hat, was plötzlich alles in dir wach wird an Ängsten.
Wenn du sagst: Entweder KS mit PDA oder Vollnarkose für den Abbruch - heißt das, dass du etwas überwinden musst.
Was ist mit dem Ergebnis?
Du sagst, du bist nicht abgeneigt gegen Kinder und es wäre vom Alter her jetzt auch gut und später vielleicht nicht mehr möglich.
Du hast dich für eine Darmspiegelung schon einmal überwunden. Da braucht es ja keine Betäubung, weil nichts verletzt wird. Da genügt Propofol o.Ä. für den Dämmerschlaf.
Du kannst mich gern privat anschreiben, ich habe die Unterschiede drauf und auch durcherlebt.

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Ich kann dir Dr. Dittmann in Regensburg empfehlen. Ich habe dort meinen Abbruch durchführen lassen (Dämmerschlaf).
Soweit ich weiss, macht er die Abbrüche aber nur bis zur 9 Woche bzw Anfang 10. Woche 🤔

Alles Gute ❤️

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Vielen Dank! :) Das hilft mir weiter! Über genau solche Empfehlungen freue ich mich. Liebe Grüße

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Hallo

ich habe Erfahrung in München in der Praxis von Herrn Dr. Stap* gemacht und ich kann eigentlich nur positives über diesen Arzt und die Praxis sagen.

Alles Gute

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Hallo, welche Narkoseform wurde denn dort angewandt?

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Ich hatte einen Kurzdämmerungsschlaf von max. 15 Minuten. Keine Vollnarkose. Danach war ich sofort fit und hätte nach Hause gehen können. Man muss aber ca. 2 Stunden bleiben zur Überwachung. Ich hoffe ich konnte dir helfen.

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Gynaikon in Dortmund ist toll und macht es mit örtlicher Betäubung. Allerdings ja schon weit weg.