Neue Katze frisst nicht, trinkt nicht, macht kein Geschäft

Hallo,

ich hab mir vor zwei Tagen eine 2 Jahre alte BKH von einer Hobbyzüchterin geholt.

Dass es dauert bis zur Eingewöhnung ist mir bewusst aber ich mache mir große Sorgen.
Sie frisst nicht, trinkt nicht und macht ihr Geschäft nicht. Sie versteckt sich nur ( unter dem Sofa, hinter dem Kühlschrank oder im Katzenklo).
Der Versuch sie mit Leckerlies oder Spielzeug zu locken geht leider auch jedes Mal schief.

Hat jemand Tipps? Oder ähnliche Erfahrungen?

😭😭😭

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Hi Sophiiia,

Ganz wichtig: Zweite Katze holen! Ich kenne keine verantwortungsvollen Züchter:innen, die eine junge Katze in Einzelhaltung abgeben, allein dass dir dies erlaubt wurde deutet auf eine:n Vermehrer:in hin. Gibt es eventuell dort oder im Tierheim doch noch eine:n ähnlich alte Kamerad:in für deine Katze? Eventuell eine:n Gefestigtere:n?

Wenn sie seit 2 Tagen nicht einmal trinkt kann es durchaus sein, dass du sie leider noch einmal traumatisieren musst, nämlich einmal einfangen und ab zum Tierarzt für eine Infusion. Sie braucht dringend Flüssigkeit. Was für Futter bietest du denn an? Nassfutter? Das sollte max einen halben Tag stehen, enthielte aber die Flüssigkeit, die sie dringend braucht. Kommt das Wasser aus einem Trinkbrunnen? Die meisten Katzen mögen lieber fließendes Wasser.

Für baldmöglichst, begrenze ihren Raum. Am Besten in einen halbdunklen, gut belüfteten Raum setzen, beispielsweise ein Bad mit Fenster. Klo, Futter und Wasser dazu und das Tierchen erst einmal ankommen lassen. Keinen Kontakt suchen, bis sie von selbst mutiger wird, nur täglich 2x das Klo kontrollieren und selbstverständlich Futter und Wasser wechseln. Hat die Züchterin denn einen Gegenstand wie eine Decke mitgegeben, der vertraut riecht? Bekanntes Futter, eventuell Streu? All das könnte helfen, den großen Schock besser zu bewältigen.

Die Kleine klingt leider sehr schüchtern und nicht besonders gut sozialisiert, alles, was du für sie tun kannst ist ihr Liebe, Geduld und (sowohl kätzische als auch menschliche) Gesellschaft entgegen zu bringen. Ich drücke dir und der Kleinen ganz fest die Daumen, dass ihr gut zueinander findet.

LG Lia

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Genau so sollte es gemacht werden 👍🏼

Mich wundert es allerdings, dass eine Züchterin eine 2 Jahre alte Katze abgibt. Das ist doch eher ungewöhnlich und das würde ich hinterfragen.

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Ist sie eure einzige Katze?

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Hi,
wir haben bereits unsere dritte Katze. Keine kam vom Züchter und alle waren ähnlich alt wie deine. Eine war eine einem Kollegen zugelaufene Straßenkatze, zwei aus dem Tierheim. Alle drei waren natürlich am Anfang etwas scheuer, haben sich auch mal zurückgezogen, aber dennoch den Kontakt gesucht, gefressen, getrunken und das Klo genutzt. Da sie Freigänger sind, wurden sie auch zeitweise alleine gehalten bzw. hatten am Anfang keinen Kontakt zum schon ansässigen Tier.
Eure Katze klingt sehr traumatisiert, was ich jetzt von einer Katze, die vom Züchter kommt, viel weniger erwarten würde, als bei einer Tierheim- oder Straßenkatze. Ich würde die Züchterin kontaktieren und fragen, was da passiert sein könnte. Das ist ja kein Zustand für das arme Tier. Und dass sie nicht trinkt, würde ich tierärztlich kontrollieren lassen.
Alles Gute!

vlg tina

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Wir haben uns vor einem halben Jahr einen 1 jährigen Kater aus dem Tierheim geholt, von dem wir wussten, dass er sehr ängstlich ist, dank Corona kaum Kontakt zu Menschen hatte und sich eigentlich nicht anfassen ließ.
Als er uns gebracht wurde, sauste er als erstes unter die Couch und bliebt da auch die nächsten 2 Wochen. Nachts, wenn keiner da war, hat er sich ab der zweiten oder dritten Nacht herausgewagt und eine Miniportion Feuchtfutter gefressen. Tagsüber war er wieder völlig verschwunden.

Nach genau 2 Wochen hat er dann wohl beschlossen, seine Taktik zu ändern. Plötzlich traute er sich auch tagsüber raus, robbte zuerst nur vom Sofa zum Schrank, wurde aber dann wirklich von Tag zu Tag zutraulicher und aufgeschlossener. Inzwischen durfte auch unser zweiter Kater wieder ins Wohnzimmer (auf Anraten des Tierheims haben wir ihn die ersten Tage nicht dorthin gelassen). Die beiden verstanden sich nach kurzem Fauchen perfekt und der neue Kater konnte sich viel vom alten abschauen.
Ja und 6 Wochen nach seiner Ankunft war aus dem verängstigten Tierheimkater die größte Schmusebacke geworden, die man sich nur vorstellen kann:-).

Uns wurde vom Tierheim geraten, die erste Zeit abends ganz frisches Feuchtfutter anzubieten und mehrere Trinkmöglichkeiten, auch unter Couch, aufzustellen und eben auch drauf zu achten, dass er Flüssigkeit zu sich nimmt oder frisst. Ansonsten hätte er zum Tierarzt gemusst.
Ja, und das Tierheim war ganz überrascht, dass er "nur" 2 Wochen unter der Couch saß;-).

Viel Glück mit euer neuen Katze!

Bearbeitet von njeri
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Hallo,

kannst du definitiv ausschließen, dass sie sich nachts am Wassernapf bedient, wenn ihr alle im Bett seid?

Unser Kater hat sich die ersten 10 Tage auch komplett unterm Sofa versteckt - der Umzug und das Einfangen dafür waren etwas dramatisch für ihn. Er kam aber nachts hervor und schlich neugierig durchs Haus, das haben wir an irgendwas bemerkt 😉 auf jeden Fall war er da auch am Wassernapf.

Wir haben ihm übrigens bei Fressnapf auch diese Hühnerbrühe aus der Dose geholt. Die Vorbesitzerin hatte uns gesagt, dass er das mag. Die haben wir ihm unters Sofa geschoben, damit er nicht rauskommen muss. Vielleicht ist das eine Idee für euch. Da hätte die Katze Flüssigkeit und was, das ihr hoffentlich schmeckt.

Gib ihr noch ein paar Tage Zeit. Das wird schon.

Unser Sohn hat sehr geduldig und sehr lange vorm Sofa gelegen, seine Hand zum Schnuppern druntergeschoben und leise mit ihm geredet. Am Ende hat der Kater noch 4 Tage unter seinem Bett versteckt verbracht, bevor dann abends auf die Bettdecke gekrabbelt kam, wenn unser Sohn schlafenging 🥰 Heute, zwei Jahre später, sind sie die besten Freunde 🙂

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Hallo,

Ich habe schon seit 40 Jahren immer Katzen um mich herum, darum sag ich Dir mal meine Meinung.
Ich weiß, man sollte katzen sanft eingewöhnen, sie nicht bedrängen usw.
Aber ich war da schon immer anders und immer war es gut so.
Wenn wir eine neue katze hatten und die sich versteckt hat, dann habe ich sie maximal 3 Stunden in Ruhe gelassen und dann versucht zu streicheln. Futter habe ich sowieso gleich hingestellt, natürlich verschiedene Sorten.
Unsere Katzen wurden so immer direkt in dem ersten 24 Stunden integriert und es hat immer gut geklappt. Ich habe nicht locker gelassen bis ich sie streicheln konnte und gemerkt habe das sie es genießt, ab da war immer das Eis gebrochen.
Ich war immer kein Freund von tagelang in Ruhe lassen. Das verunsichert meiner Meinung nach die Katze noch mehr. Vertrauen aufbauen ist das A und O.

Viele Grüße k.

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Das war bei meiner Katze auch so.

Sie wurde mit 15 Jahren zu mir gegeben. Von Freigang in die Wohnung.

Hat sich versteckt... Eine Woche lang..

Hab das Essen, Trinken und Klo in ihre Nähe gestellt.

Nachts hat sie gefressen, getrunken und ihr Geschäft verrichtet. Klar, da war es ruhig und ich war keine Gefahr weil ich am schlafen war.

Und mittlerweile klebt sie mir am Hintern.


Zum Thema Zweitkatze gilt nur für Kitten alter. Draußen bilden sie auch kein Rudel sondern sind Einzelgänger.

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Katzen sind keine Einzelgänger, sie sind EinzelJÄGER. Katzen sind sehr soziale Tiere, die das Miteinander mit passenden Partnern schätzen; Betonung auf "passenden".
Ein Kitten zu einem erwachsenen Tier zu setzen, das geht fast immer schief.
Selbstverständlich gibt's Katzen, die sich nicht mit Artgenossen vertragen, aber die wurden vom Menschen dazu gemacht, z. B. zu früh von der Mutter getrennt oder jahrelang allein gehalten.

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Alles klar dann haben die mir in der Berufsschule nur Mist beigebracht.

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Hm ... 'Hobbyzüchterin' ist natürlich ein dehnbarer Begriff und muss nicht unbedingt etwas Positives bedeuten. Ich möchte niemanden vorverurteilen, aber aus Erfahrung muss ich leider sagen, im Endeffekt sind es Vermehrer, nicht mehr und nicht weniger. Deswegen ist es natürlich auch schwer zu sagen, wie gut die Katze sozialisiert ist etc..

Aber davon abgesehen: Wir haben das auch durch. Wir haben unseren ersten Kater von der Tierhilfe geholt, da war er ein halbes Jahr alt und nach seiner Ankunft hier hat man ihn Wochen nicht gesehen. Wir haben es gemacht, wie viele meiner Vorschreiber auch. Abends Nassfutter in den Napf, Trinkbrunnen hingestellt und Katzentoilette. Das Futter wurde nach jeder Nacht weniger, irgendwann war der Napf immer leer, nur Herrn von und zu hat man tagsüber kaum gesehen. Höchstens mal den Schwanz, wenn er nicht schnell genug wieder unter den Schrank gekommen ist. Ich habe wirklich Stunden bei dem Tier verbracht, mich einfach nur hingesetzt, laut aus einem Buch vorgelesen, irgendwann kam dann der Hund dazu, alles ganz entspannt.

Ich wollte halt schon, dass er zwar in Ruhe ankommt und sein eigenes Tempo bestimmt, aber mitbekommt, hey, hier wohnen noch andere, muss ich mit leben. Irgendwann hat er nicht mehr ganz untern Schrank gelegen, dann hat er sich in sicherer Entfernung in unsere Nähe gesetzt. Irgendwann ist er dann gekommen und hat mal geschaut, wer wir so sind und dann ging es eigentlich ganz schnell. Erst hat er sich im Bad frei bewegt, auch wenn wir drin war, dann hat er Raum für Raum für sich erobert.

Heute ist er der Chef im Haus. Also glaubt er - und die anderen Katzen und der Hund auch. #gruebel

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Hey, na wie läuft es in der Zwischenzeit?