Straßenhund aus Rumänien

Hallo zusammen!

Vorweg: ich habe keine große Ahnung von Hunden.

Meine Freundin hat sich vor kurzem über einen Tierschutzverein einen Straßenhund aus Rumänien zugelegt.
Sie hatte schon immer Hunde, meistens aus dem Tierheim.

So nun ist dieser Hund wohl total ängstlich, sie möchte ihn jetzt "sozialisieren und abhärten, damit er normaler wird".
Sie möchte dafür auch meine Hilfe bzw die meiner Kinder (10 und 12). Ich bzw meine haben kaum Kontakt zu Hunden, meine Tochter (10) ist zudem etwas unsicher im Umgang mit Hunden.
Wir haben den (wirklich niedlichen) Hund einmal gesehen (draußen) und er wirkte extrem gestresst (immer zurück gewichen, eingeklemmter Schwanz, geduckte Haltung, zittern).

Meine Frage an euch ist jetzt, geht das? Kann man einen so Hund abhärten? Braucht man dazu Kinder? Sie hat schon ziemlich "gebettelt".

Ich habe Sorge, dass meine Kinder gebissen werden, sollte ich dem zustimmen. Ich weiß auch noch nicht, was genau sie vorhat und wie das von statten gehen soll.

Achso der Hund ist ein ca 2 Jähriger mittelgroßer Mischlingsrüde und kastriert.

LG#winke

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ich würde mal mit ihr reden was sie denn vor hat. vielleicht meint sie ganz einfach nur zeit gemeinsam verbringen (ohne interaktion). man muss dann aber den kindern auch genau erklären wie sie mit dem hund umgehen sollen (nicht anstarren, nicht anfassen zB).
unser hund hatte in seinen ersten lebensjahren gar keinen kontakt mit kindern, dementsprechend schlecht kam er später mit ihnen klar. es ist sehr wichtig den hund an unterschiedliche situationen zu gewöhnen.
das hat aber nichts mit abhärten zu tun! der hund darf nicht in eine situation gezwungen werden (immer rückzugsort ermöglichen).

wenn du in der situation aber total nervös und gestresst bist, überträgt sich das auf alle. also entweder du bist nicht dabei oder ihr lasst es.

Bearbeitet von magdi123
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Danke!
So wie ich es verstanden hab, sollen die Kinder schon mit dem Tier interagieren, damit er sich dran gewöhnt.

Wie gesagt, ich habe halt nicht viel Ahnung, sie ist jemand, der auf (kritische) Nachfragen, schnell beleidigt reagiert. Deshalb meine Frage hier, ob das so gemacht wird(werden kann). Ich kann halt auch nicht so richtig einschätzen, ob sie "richtig" mit ihren Tieren ungehen kann, sie hatte immer welche "mit Macke".

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deine frage wird dir hier keiner beantworten können. wir wissen nicht wie gut sich deine freundin mit hunden ausgekennt und was sie überhaupt machen will.

ich kann dir nur sagen dass es für einen hund sehr wichtig ist alle situationen kennenzulernen. das ist ein prozess der hundeabhängig langsam von statten geht. dh zuerst nur gemeinsam spazieren gehen, dann mal ein kind neben dem hund gehen lassen, mal ein leckerli geben usw (das ist jetzt nur ein grober beispielhafter verlauf!).

besprich es einfach ganz in ruhe mit ihr. wenn sie zickig reagiert, lasst ihr es eben bleiben

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Ich denke nicht, dass das der richtige Weg ist. Es geht auch nicht ums Abhärten. Hat Deine Freundin Hundeerfahrung bzw. Erfahrung mit Hunden aus dem Tierschutz?--Wahrscheinlich eher nicht, denn sonst wüsste sie, dass es extrem stressig für Tierschutzhunde ist, hier anzukommen und sich einleben zu müssen. Das ist ein potentiell traumatisches Ereignis auf der Basis von meist ja schon ohnehin schlimmen Vorerfahrungen. So ein Hund braucht erstmal viel Stabilität und Ruhe und alle Zeit um sich einzugewöhnen. Sicherlich braucht er nicht noch mehr Reizüberflutung durch Kinder o.ä. Er muss sich erstmal stabil in seinem eigenen Umfeld einleben dürfen mit der neuen Besitzerin. Erst wenn er sich dort ausreichend sicher ist, kann man nach und nach neue Reize einführen, sicherlich aber nicht so eine erzwungene Konfrontation.

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Nachtrag: gerade gelesen, dass sie "schon immer" Hunde hatte.--Umso weniger verständlich finde ich ihre Herangehensweise. Sie hat es nicht verstanden, worum es geht und was ein Hund, besonders einer mit einem so hohen Stress/Angstlevel, braucht. Schade, dass immer solche Leute denken, sie müssen sich Hunde zulegen und nach ihrem Willen formen.

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Danke!
Das ist interessant, ich habe, wie gesagt keine Ahnung und habe mich auch noch nie damit befasst.
Was du schreibst, klingt jedenfalls logisch. Ihre Hunde waren alle etwas seltsam (sie meint immer, sie nimmt nur die mit Macken.)

Der Hund ist jetzt seit ca. 2 Wochen bei ihr und nächste Woche soll das Training beginnen.

Mein Bauchgefühl war gleich komisch.

Ist zwar vielleicht ein blöder Vergleich, aber (kleine) Kinder zwingt man ja auch nicht immer wieder in Angst machende Situationen, dem Hund kann man es ja nicht mal erklären.

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Hi,

nachdem ich die Beiträge gelesen habe, würde ich es nicht machen. Nein.

Freundin "trainiert" nach einem gewissen Hundetrainer der (physische und psychische) Gewalt ald adäquate Trainingsmethode hält, lässt einem 2 Jährigen Hund 2 Wochen zum Ankommen um dann mit dem "Training" zu beginnen, übergeht eindeutige, massive Stress-Zeichen des Hundes - so massiv dass selbst ein Laie, ohne Hundeerfahrung erkennt dass es dem Hund nicht gut geht -
und fordert deine Kinder auf in einer solchen Situation mit dem Hund zu interagieren.

Nein - das würde ich zum einen absolut nicht unterstützen wollen (finde dieses Vorgehen mehr als Fragwürdig)
vor allem hätte ich Angst um meine Kinder. So süß und lieb Hunde aussehen und meistens sind - sie haben Zähne, Krallen und Instinkte.

Fühlöt ein Hund sich so dermaßen unter Stress und in die Enge getrieben, gibt es für ihn nur zwei Wege:
Angriff oder völlige Selbstaufgabe.
Beim Angriff will ich nicht dass ich oder meine Kinder dazwischen sind - bei der Selbstaufgabe will ich nicht zusehen müssen wie der Hund gebrochen wird
Der Hund gibt sich einfach auf und lernt nur eins - dass ihm niemand in seiner Todesangst beisteht, dass er sich NICHT auf seinen Menschen verlassen kann, dass er ganz alleine mit sich und seiner Angst ist - seiner Angst völlig ausgeliefert ist).

Mensch - Hund - Vergleiche sind nicht immer angebracht.
Doch Hunde und Menschen haben eine große Gemeinsamkeit - das Sozialleben.
Das große Bedürfnis, sich in der "Familie" (dem Rudel) sicher zu fühlen, dass Bedürfnisse und Sorgen erkannt werden, dass man respektiert wird. Dieses Bedürfnis ist bei Menschen und Hunden ein Grundbedürfnis und genauso wichtig wie Schlaf oder Nahrung.
Und das alles missachtet deine Freundin leider ...
Danke dass du auf dein Bauchgefühl hörst!

Als kleiner Vergleich:
Mein Hund kam mit 2.5 Jahren zu mir - fröhlich, ausgeglichen, sozialisiert - kein Stress kein nix.
Trotzdem hat es 3 Monate gebraucht bis er "angekommen" ist und wir eine Bindung hatten. Keine 2 Wochen.
ein paar Tricks wie Sitz und Platz gehen, wenn mans vernünftig anstellt - ohne Bindung - aber so etwas essentielles wie "Vertrauen in stressigen Situationen" geht nur mit Bindung.

Letzte Anmerkung:
Vielleicht dramatisiere ich - ohne die Situation/den Hund/die freundin zu kennen ist es nicht leicht eine Prognose zu erstellen.
Meine Meinung/Ansicht beruht auf dem, was du geschrieben hast, also vielleicht nicht auf der echten Situation ;)

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Danke.

Ich kann es tatsächlich nicht einschätzen. Den letzten Hund (der Anfang des Jahres eingeschläfert wurde) habe ich in 4 Jahren nur vielleicht 4-5 mal gesehen.
Aus ihren Erzählungen war auch dieser ziemlich "gestört". Mir ist zwar nichts aufgefallen, außer dass sie nicht angefasst werden wollte und ziemlich desinteressiert wirkte (ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll). Der davor wurde von ihr immer Duracellhäschen genannt, den hab ich gar nicht gesehen.

Ich glaube schon, dass sie ihre Tiere liebt, aber ob das alles so hundgerecht ist, ich weiß nicht.
Sie redet immer davon, sich gegenüber dem Hund durchsetzen zu müssen und keine Belohnungen /Leckerli zu geben, weil das Tier sie respektieren soll und nicht auf Leckerli geprägt werden soll.🤷‍♀️

"Fühlöt ein Hund sich so dermaßen unter Stress und in die Enge getrieben, gibt es für ihn nur zwei Wege:
Angriff oder völlige Selbstaufgabe."

Das wusste ich schon, deshalb hatte ich ja die Sorge, dass meine Kinder evtl gebissen werden.

Ich sage ihr ab. Ich hoffe nur, dass sie niemanden findet, der ihr hilft, damit niemand zu schaden kommt. 😐

LG#winke

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Ich stolpere sehr über das Wort "abhärten", ich kenne deine Freundin nicht, habe aber im Verlauf gelesen, das die Kinder was mit dem Tier "machen" sollen. Bei mir gehen alle Alarmglocken an!

Das Tier ist nicht sozialisiert, man weiß nichts über die Vorgeschichte und von einer Person, die schon immer Hunde hatte, das Wort "Abhärtung" in diesem Zusammenhang, dann kann ich dir ganz klar sagen....deine Freundin hat überhaupt keine Ahnung.

Und wenn sie dir nicht explizit bis ins kleinste Detail erklären kann, was sie überhaupt vor hat, dann wäre der Drops für mich komplett gelutscht. Wenn sie sich nur unglücklich ausgedrückt hat, dann könnten deine Kinder durchaus hilfreich sein. Das glaube ich aber nach deinen Schilderungen nicht wirklich.

Sie könnte dir zB erklären, das die Kinder nur anwesend sein sollen, aber immer einen bestimmten Abstand halten werden und das sie deine Kinder da mit ins Boot nehmen möchte, weil sie die beiden gut kennt und genau weiß, das sie dem Hund nicht auf die Pelle rücken werden. Regelmäßige Spaziergänge, wo der Hund komplett ignoriert wird fallen mir da ein. Das wäre so der Rahmen, den ich mir nach der kurzen Zeit (die der Hund bei ihr ist) durchaus vorstellen kann....um dann in Minischritten und im Tempo des Hundes andere Dinge einzubauen.

Sie müsste es schaffen euch alle beruhigt ins Boot zu holen, euch klar vermitteln, was von euch erwartet wird und noch klarer, was nicht.

Jetzt hast du den Hund einmal gesehen, selbst du hast ohne Erfahrung seine Angst erkennen können. Wie ist deine Freundin in der Situation mit ihm umgegangen? Wie hat sie mit ihm interagiert, sofern man das überhaupt in dem Moment so nenen kann? Hat sie euch zu etwas aufgefordert (anfassen wäre ganz böse, Abstand und ignorieren schon mal die richtige Richtung)? Hat sie ihm die Chance zum Rückzug gegeben?

Vielleicht hänge ich mich zu sehr an dem Wort "Abhärtung" auf, aber ich habe da große Bedenken. Nur weil jemand schon immer Hunde hatte, heißt das noch lange nicht, das er die Erfahrung mitbringt, die so ein Tier benötigt. Du dagegen hast ein ziemlich gutes Bauchgefühl, was das Tier angeht. Udn du kennst sie nicht wirklich im Umgang mit ihren anderen Hunden. In der aktuellen Situation von "durchsetzen" und Respekt zu faseln, macht mir noch mal ganz deutlich, das sie keine Ahnung hat. Man kann auch von leckerlis halten, was man will...natürlich geht es ohne, aber bei einem Straßenhund geht die "Liebe" eben doch eher durch den Magen, in Kombination mit respektvollen Verhalten gegnenüber dem Hund (nicht umgekehrt!), könnten sie durchaus so manche Tür öffnen.

Auch das wenige, was du über die anderen Hunde beschrieben hast klingt nicht sehr vertrauenswürdig....nein, mein Kind würde ich da nicht mitmachen lassen. Auch weil ich meinem Kind da nichts falsches vermitteln möchte, besonders wenn es eh unsicher ist und kaum Kontakt zu Hunden hat. Never.

Bohre penetrant nach, was sie vorhat, reagiert sie darauf pikiert....dann weißt du, das sie keine Ahnung hat. Ja, mit tut das Tier nach deinen Beschreibungen, auch sehr leid....bleib bei dir, du hast ein gutes Bauchgefühl dafür.

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In der Situation hat sie den Hund an der kurzen Leine gehabt und hat sich dann neben ihn gekniet, gestreichelt und festgehalten. Das hat den Hund aber eher noch mehr gestresst, denke ich.

Meine Kinder "stürzen" sich nicht einfach auf Hunde und warten eher ab, ob der jeweilige Hund von selbst auf sie zukommt. Ich hab sie so erzogen und in der 3.Klasse hatten beide ein Hundetraining in der Schule, wo sie gelernt haben, wie man sich (fremden) Hunden gegenüber verhält, war nur eine Woche tägl. 45 min, aber es ist was hängengeblieben.

Ich habe heute nochmal nachgefragt, was genau sie vorhat, und ihre Antwort war, wirst du dann schon sehen, das könnte sie mir nicht erklären, das muss man sehen.

Naja, ich habe ihr abgesagt und ihr geraten, sie soll doch mal bei der Hundeschule fragen (die machen auch das Training in den Schulklassen). Von denen halt sie nix, die hätten keine Ahnung.🤷🏻‍♀️

Insgesamt irgendwie erschreckend. Ich hatte echt ein völlig anderes Bild von ihr. Wenn mir auffallen sollte, dass es dem Hund schlecht geht, kann ich da irgendwas machen? Eher nicht oder?

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Mit ihrer Antwort, das du das dann schon sehen wirst, hat sie sich für mich komplett ins Aus geschossen und macht deutlich, das sie keinen Plan hat. Dir gegenüber finde ich diese Aussage übrigens mehr als frech.

Auch der Umgang mit dem ängstlichen, unsicherem Tier klingt für mich nicht nach wirklicher Hundeerfahrung.

Du hast wirklich richtig entscheiden, ich würde das auch nicht unterstützen. Ich glaube, ich hätte mir keinen Spruch verkneifen können, als sie Hundetrainer als unfähig abstempelte. Natürlich, auch unter ihnen gibt es viele schwarze Schafe, leider. Aber genauso viele machen einen verdammt guten Job....sie lehnt sie vielleicht ab, weil sie ganz deutlich machen würden, das sie eben auf dem Holzweg ist.

Leider kannst du nicht wirklich was unternehmen, solange der Hund gut versorgt wird und sie ihn nicht mißhandelt. Jeder hat hier leider Recht ein Tier komplett zu versauen, die Konsequenzen muß dann allerdings immer das Tier ausbaden. Ist vergleichbar mit Kindererziehung, keiner will hören, das er auf dem Holzweg ist;-).

Steht sie auf diesen Trainer Jeff Gellman? Den habe ich nur am Rande mitbekommen, kurze üble Ausschnitte gesehen....danke, reicht. Ein selbstverliebter Penner. Was ich mitbekommen habe, das er anscheinend aus Scheiße Geld macht.

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sie sollte in eine Hundeschule, auch ein kleiner Hund kann kräftig zubeissen

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Hey!

Ich würde dafür nicht meine Kinder anbieten, sondern ihr die Telefonnummer meiner Bekannten geben. Die ist Hundetrainerin.
Solche Experimente bitte nur unter professioneller Begleitung, aber nicht im worst case auf Kosten deiner Kinder. Und des Tieres.

Liebe Grüße
Schoko

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Meine Tante hat sich viele Jahre um verhaltensgestörte Hunde gekümmert. Sie sagte immer eines nach dem anderen. Also erst wenn sich das Tier wohl gefühlt hat mit der aktuellen Situation kam ein neuer Reiz dazu. Folglich Kinder erst wenn der Hund ansonsten entspannt ist und dann auch in einer Umgebung, die der Hund eben kennt und mag. Denn ansonsten lässt sich das Verhalten von Tieren einfach schlecht voraus sagen. Man darf auch nie unterschätzen, was so Straßenhubde evtl schon erlebt haben und meine Tante hatte im Umkreis tatsächlich auch Fälle in denen diese bissig wurden. Einmal einem Kind im Park gegenüber, leider mit Verletzungen. Der Hund wurde anschließend getötet. Also wenn der Hund sich eingewöhnt hat spricht aus meiner (bzw der meiner Tante) Sicht nichts gegen ein kennen lernen 🤗

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Hallo!

Wenn ich sowas lese, dann stellen sich mir die Nackenhaare auf!

Deine Freundin hatte schon immer Hunde, will aber einen verängstigten und wohlmöglich traumatisierten Hund mit solchen Methoden abhärten.

Was lernen wir daraus? Daß dies ein Paradebeispiel dafür ist, daß selbst Menschen, die "schon immer Hunde hatten," noch lange nicht mit viel (Hunde)-Wissen gesegnet sind.

Mir tut der Hund jetzt schon Leid und eigentlich müßte er dort dringend rausgeholt werden.

Viele Grüße
Trollmama

P.s.: Und natürlich würde ich meine Kinder dafür nicht hergeben.