Katze haut Kind

Hey , ich habe einen 2½ jähriges Kind , welches nahe zu von Geburt an mit der Katze der Großeltern aufgewachsen ist , die Katze war relativ scheu . Zu meinem eigentlichen Problem.. Wir haben seit ca. 7 Wochen zwei Katzen . Einen Kater 2 Jahre alt und eine Katze 3 Jahre alt . Katzen haben gemeinsam lange Zeit bei einer anderen Familie gelebt , wo das Geld irgendwann zu knapp war . Das Tierheim riet mir davon ab , Kitten anzuschaffen , wenn ich Zuhause ein Kleinkind habe . Also gut , fand ich zwei handzahme Katzen . Die Vorbesitzerin hatte auch einen Sohn , der 2½ Jahre alt ist , auch ein Wirbelwind wie meiner . Laut ihr ist die weibliche Katze die jenige , die mit dem Kind schmust etc. , versucht jedoch mein Kind die angeblich verschmuster Katze zu streicheln , versucht sie sofort mit Krallen zu hauen oder auch zu zwicken . Mein Kind hat schon Angst , sie zu streicheln . Bei mir ist die Katze super lieb . Mit dem Kater läuft es einwandfrei , spielen zusammen , darf ordentlich gestreichelt werden , Kater schläft sogar bei ihm im Bett . Wie kann ich die Bindung von Katze und Kind aufbauen ? Sie müssen nicht beste Freunde werden , allerdings finde ich fragwürdig , dass seitens der Katze ein Anfassverbot gegenüber meinem Kind herrscht . Er gibt den Katzen ihr Futter , Leckerlies , spielt . Über Tipps wäre ich unfassbar glücklich

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Hm, ich finde, das ist schwierig zu beantworten. Das kommt ein bisschen darauf an, was die Katze körpersprachlich „sagt“.
Ist das ein „He, ich will das nicht, lass mich!“? Ist das ein „Ah, der ungestüme kleine Kerl, mit dem raufe ich jetzt!“? Haut sie ihn und verduftet dann, weil sie ihre Ruhe möchte? Oder ist sie interessiert an ihm und möchte ein Spiel initiieren und toben?

Ich würde da entspannt an die Sache herangehen. Google mal nach „Katzensprache“, da gibts sicher auch ein paar schöne Erklärvideos bei Youtube zu. Dann kannst du herausfinden, was die Katze dazu bewegt, ihn zu hauen. Und dann kannst du Maßnahmen ergreifen.

Mit 2 ½ ist dein Sohn ja schon wesentlich verständiger als die Kratzekatze. Wenn sie ihn haut, weil er ihr zu ungestüm und zu wild ist (und das ist mit 2 ½ ja eher der Normalfall, schätze ich), dann erklär ihm, dass er sie bitte nicht bedrängen darf. Katzen zeigen sehr deutlich körpersprachlich an, was in ihnen vorgeht. Im Laufe der Zeit eures Zusammenlebens wird er diese Sprache wahrscheinlich ganz nebenbei erlernen.

Ich vermute jetzt einfach mal, dass die Katze im Stress ist. Kleinkinder – Wirbelwindkinder – sind für manche Katzen echt ne Hausnummer. Für eine zart besaitete Katze kann das Gepatsche die totale Überstimulation und eventuell sogar schmerzhaft sein. Oder sie hat Angst vor Schmerzen, weil sie die Erfahrung schon mal gemacht hat. Möglich!
Was ich aber auch herauslese: Sie ist ja scheinbar nicht aggressiv, also sie greift ihn nicht einfach so mir nichts, dir nichts aus dem Nichts an, oder? Das ist gut!

Wenn er mit ihr spielt, würde ich vorschlagen, dass ihr Distanzspielzeug nutzt. Federwedel und Spielangel. Da haben die beiden automatisch Abstand, bauen aber dennoch eine Bindung auf. Spielen macht ja beiden Spaß! Leckerlies und Futter geben – auch super. Und… einfach nicht auf die Pelle rücken! Kater streicheln – okay. Katze streicheln – ney!
Mit dem Kater – der scheint ja total entspannt zu sein – könnt ihr ja ein bisschen üben, wie man mit Katzen gut kommunizieren kann. Beispielsweise: Die Hand entgegenstrecken. Dann kommt er sicher anstolziert und schubbert sein Köpfchen gegen die Hand oder stupst sie mit der Nase an. Das heißt „Hallo!“

Üb mit deinem Sohn „blinzeln“ wie eine Katze. Das kann so einem Knirps auch richtig Spaß machen. Man kann meterweit auseinander sitzen und sich voller Liebe zublinzeln. Das heißt „Ich liebe dich, alles ist gut, keine Gefahr hier, Kumpel!“
Das hat er sicher ganz schnell raus. Dann kann er auch auf Entfernung mit der Katze blinzeln. Wenn das „Hallo sagen“ mit dem Kater gut klappt – vorsichtig, ohne zu ungestüm und wild zu sein – würde ich nach ein paar Tagen mal mit deinem Sohn ausprobieren, ob die Katze das nicht auch ganz okay findet, wenn er ihr die Hand hinhält. Sie soll von alleine kommen. Möchte sie nicht? In Ordnung. Dann hat sie vielleicht noch Angst. Probierts später nochmal. Oder morgen.

Ich bin mir sicher, spätestens nach ein paar Tagen, in denen sie sich nicht bedrängt gefühlt hat, kommt sie wenigstens mal für ein kleines „Hi“ an der Hand schnuppern. Und dann einfach wieder ignorieren. Freu dich mit deinem Sohn darüber, wie gut das geklappt hat – das könnt ihr jetzt öfter machen.

Mhm… ich glaube, mehr Ideen hab ich jetzt spontan auch nicht. Es ist bestimmt anstrengend für dich, das die ersten Tage über zu vermitteln und zu begleiten. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass die beiden in Zukunft besser miteinander klarkommen. Und ich kann mir auch gut vorstellen, dass das „Anfassverbot“ seitens der Katze sich im Laufe der Zeit lockern wird. Wichtig ist dabei nur, dass ihr der Katze zugesteht, ihr eigenes Tempo zu gehen. Das wird schon!

Wenn sie an der Hand schnuppern kommt – super, erster großer Schritt. Irgendwann wird sie ihre Kieferregion/Wangen an seiner Hand reiben. Mega. Toller großer Schritt. Und dann darf man auch so langsam mal vorsichtig selbst mit dem Handrücken an ihren Wangen entlang streichen. Langsam und vorsichtig, nur ein, zwei mal. Und dann wieder anderen Dingen widmen, den Federwedel schwingen oder ein Bällchen werfen.

Das wird schon! Die braucht Zeit. Und dein Sohnemann noch ein bisschen Übung und Impulskontrolle, also ebenfalls Zeit. Mit deiner Begleitung kann er das gut meistern, denke ich.


… und damit verzieh ich mich jetzt mit meiner Katzenbande ins Bett. Gute Nacht. :D

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Ich schließe mich deinen Tips vollständig an, denn genau so sprechen Katzen mit uns.

Liebe TE!
Meine kleinere Tochter war 2 als wieder ein Katzenduo. Kinder sind in dem Alter noch eher ungestüm. Wurde es unseren Katzen zuviel haben sie erstmal eine Pfote leicht angehoben. Das heißt "Achtung, wenn du jetzt weiter machst, hau ich zu".
100 Mal von mir warnen hat nicht soviel gebracht wie ein Schlag von der Katze.
Wenn man es so will erzieht die Katze euren Sohn.
Meine Tochter ist inzwischen 8 und versteht die Katzensprache gut.

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Hey , ich danke Dir ! Wie aus heiterem Himmel hat sie sich von ihm streicheln lassen und seitdem gibt es kaum noch ein "hauen" seitens der Katze . Sie hatte ja direkt zuschnappen wollen , als sie schon die Hand auf sich zu kommen sah vom Kind . Haben dann etwas Distanz eingeführt und tadaaa , es funktioniert wundervoll . Jetzt streift sie sogar ihren Kopf an dem Kleinen und er darf sie mittlerweile fast immer streicheln ☺️ Hat wohl ihre Zeit zum warm werden mit Kind gebraucht 8 Wochen . Aber jetzt läuft alles so so toll

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Hallo,

Auch bei der Katze gilt: Mein Körper gehört mir. Wenn sie nicht gestreichelt werden möchte muss das respektiert werden. Vielleicht kommt sie dann irgendwann von alleine, oder auch nicht. Wenn der Kater mit ihm schmust ist doch alles in Butter, warum muss er da noch die Katze bedrängen? Es ist gut wenn dein Kind die Grenzen anderer zu respektieren lernt.

Lg m.

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Ergänzung : die Katze setzt sich desöfteren in die Nähe des Kindes . Mal sind es nur 30cm , mal ein Stück mehr . Also sie sieht , dass Kind mit Lego spielt ( ich am anderen Ende des Raumes ) und gesellt sich meines Erachtens einfach dazu . Und das lädt mein Kind dann irgendwie zum streicheln ein . Aber mittlerweile möchte er die Katze tatsächlich nicht mehr streicheln , er sagt , dass sie haut . Manchmal kommt sie mit ihrem Kopf und streift den an den Beinen meines Kindes .

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Da hast du ja schon wirklich gute Tipps bekommen. Fünf ich sogar gut so lernt dein Knirps auf die Bedürfnisse der Tiere einzugehen und dass jedes Tier verschieden ist.

Distanz Spielzeug finde ich auch gut, er soll die weibliche Katze in Ruhe lassen und abwarten bis sie von selbst kommt.

Viel Leckerlis geben und mit der Angel spielen. Denn Sohn kann auch gut lernen einfach mal zuzuschauen wie die zwei miteinander spielen ohne gleich hintatschen zu müssen.

Lg

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So schwer ist das doch nicht, die Katze hat keinen Bock gestreichelt zu werden, sie hat keinen Bock auf die Nähe deines Kindes....akzeptieren, in Ruhe lassen, Zeit geben, respektieren....wer weiß was die vorher erlebt hat.
Ich finde gerade Katzen sind sehr nachtragend und nur weil sie vielleicht woanders "handzahm" war, bedeutet das noch lange nicht, das sie das auch gleich bei euch ist

Ich finde nach 7 Wochen da überhaupt nichts fragwürdig dran, Katzen sind nun mal individuell und sehr deutlich in ihrer Sprache...wollen sie was nicht, dann wollen sie es nicht. Das ist doch kein Spielzeug, das zu funktionieren hat.....das ist ein Lebewesen mit einem eigenen Willen.

Ne Katze ist eben nicht so doof wie ein Hund, der sich alles gefallen lässt obwohl seine Signale ignoriert werden.

Dein Sohn hat im Übrigen die Sprache der Katze sehr gut verstanden, du leider noch nicht. Sie will (noch) nicht, fertig.

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Hallo.

Dein Sohn sollte die Katze einfach mal ne Zeit lang komplett ignorieren.
Katzen entscheiden selber, wann sie sich von wem wie anfassen lassen.
Entweder kommt sie von selber auf ihn zu. Oder die Chemie zwischen den beiden passt einfach nicht. Dann ist halt dauerhaftes "in Ruhe lassen" angesagt.

LG

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Wenn du das fragwürdig findest dann hast du das falsche Haustier. Selbstverständlich darf ein Tier an 'Anfassverbot' aussprechen. Eine Katze ist eine Katze, dein Sohn hat doch bereits gelernt dass er nur den Kater streicheln darf. Tiere haben ein feines Gespür, und nicht jeder Mensch ist gleich. Unser einer Kater ist auch eigentlich megaverkuschelt, mein Sohn durfte ihn auch lange nicht anfassen. Der andere schläft auch bei ihm. Im Traum wäre mir nicht eingefallen dass das nicht ok wäre, es ist das Recht des Tieres, sie sind doch keine Plüschtiere!
Am besten respektieren und irgendwann ist das Kind kontrollierter, dann klappt es such. Ich finde dein Kind auch sehr jung für neue Katzen, das ist schwierig.

Bearbeitet von Inaktiv
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Das ist nicht böse gemeint aber warum soll die Katze mit ihm spielen? Ich persönlich würde meinem Kind klarmachen das die Katze das einfach( im Moment) nicht will und das hat man zu akzeptieren. Nur weil Tante Erna deinem Sohn Süßigkeiten gibt und mit ihm spielt muss er sie nicht gleich küssen und umarmen ( für mich wäre das die gleiche Situation wie du sie zwischen Kind und Katze beschreibst)

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Respektiere einfach, dass die Katze momentan in Ruhe gelassen werden möchte. Dein Sohn kann doch mit den Kater spielen.

Wenn er die Katze ignoriert, kommt sie vielleicht von selbst mit der Zeit.

Meine Katze mochte nach einer unschönen Behandlung beim Tierarzt nicht mehr festgehalten werden und nicht mehr auf den Arm genommen werden. Da hat sie richtig Panik bekommen.

Ich habe das respektiert und bin auch dazwischen, wenn Besuch das nicht eingesehen hat und sie trotzdem hochheben wollte. Der bekam dann einen gepflegten Anpfiff.

Tiere sind kein Spielzeug.

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Ich würde es akzeptieren. Die Katze zeigt eine Grenze auf und die gilt es zu wahren. Vielleicht wird es besser, wenn euer Kind größer wird und die Katze insgesamt länger bei euch lebt.

Manche brauchen Jahre (!), bis eine Beziehung entsteht.

Dein Sohn kann ja weiterhin Leckerlis geben und sonst der Katze Freiraum geben. Und dann wartet ab!