Der tut doch nichts

Liebe Leute, ich muss Mal von euch hören, ob ich das so verkehrt sehe.

Ich habe zwei Kinder, 2 und 4 Jahre alt. Ich kenne eine Mama aus der Spielgruppe, wir haben uns jetzt das erste Mal privat bei ihr getroffen. Ich wusste nicht, dass sie Hunde hat, das war irgendwie vorher nie Thema. Mein großer Sohn hat Angst vor Hunden, zu kleinen hält er einfach Abstand und will auch nicht, dass sie zu ihm kommen, aber bei großen merkt man ihm richtig an, dass er Angst hat.

Naja, jedenfalls kamen wir dort an und direkt stürmten bellend zwei Hunde, die mir dem Kopf größer waren als mein Sohn, auf uns zu gelaufen. Er hatte direkt Panik und ich habe die Bekannte gebeten, die Hunde doch rein zu bringen wenn wir draußen spielen oder sie im Vorgarten einzusperren wenn wir im Garten sind. Beides war nicht möglich weil die Hunde ja Familienmitglieder sind und da sein wollen wo alle sind. Außerdem tun sie ja gar nichts und man muss keine Angst haben. Ich habe kurz überlegt sofort wieder zu fahren aber mein Sohn hatte sich so auf das Treffen gefreut und wollte eigentlich auch da bleiben. Also sind wir geblieben. Trotzdem war er die ganze Zeit unentspannt. Einmal lag der Hund hinter ihm als er gespielt hat und er hat einen Schritt zurück gemacht und ist versehentlich auf ihn getreten. Meine Bekannte war dann sauer, der arme Hund.

Ich muss zugeben, dass ich Hunde nicht sonderlich mag, das kommt aber eben aus genau solchen Situationen mit den Besitzern. Die Hunde werden einfach nicht zurück gehalten wenn man sagt, das Kind hat Angst sondern es kommt immer ein "der tut nichts", "der will nur Mal schnuppern" oder "streichel ihn doch Mal". NEIN! Das muss doch das Kind nicht, oder?

Ich finde diesen Umgang mit der Angst so furchtbar, also dass das Kind nicht ernst genommen wird. Es gibt doch genügend Erwachsene, die vor den normalsten Dingen Angst haben. Würde Mal gerne die Frauen, die nicht in den Keller gehen weil da eine Spinne sitzt sehen, wenn der Mann dann kommt und sagt, na streichel sie doch nur Mal kurz, sie tut ja nichts.

Ich werde auf jeden Fall den Kontakt einschränken und auch nicht noch Mal zu ihr fahren. Mein Sohn sagt schon auf dem Heimweg, dass er nicht mehr hin möchte weil er immer Angst hatte vor den Hunden und weil sie nicht weggehen wollten.

Wie seht ihr das? Müssen Kinder da durch? Ist es zu viel verlangt, die Hunde zu separieren?

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Hallo,

ich habe selbst zwei Hunde und meine zwei Kinder sind im selben Alter wie deine und sage ganz klar: nein, da müssen sie nicht durch.

Wenn wir Besuch haben, müssen die Hunde solange in ihre Boxen. Sie sind mit uns in der offenen Wohnküche aber die Bewegung ist in der Zeit eingeschränkt.

Obwohl meine Kinder mit den Hunden aufgewachsen sind (haben sie seit 13 Jahren) mag mein großer Sohn überhaupt nicht, wenn sie beim spielen dazwischen wuseln. Also selbst wenn der Besuch mir sagt, lass doch die Hunde raus, mache ich das nicht, damit mein Sohn in Ruhe spielen kann.

Ja mag sein, dass die Hunde sich ein bisschen ausgeschlossen fühlen aber das Überleben sie mal einen Nachmittag.

Wir hatten zb mal eine Situation da haben wir bei uns im Garten (stückle wie man hier so schön sagt) eine Grillparty gegeben und es waren zwei Kinder dabei, die panische Angst hatten. Meine Hunde haben dann die meiste Zeit im Haus verbracht, was mir natürlich leid tat bei dem schönen Wetter. Aber auch das kann man mal ein paar Stunden aushalten ...

Also ich bin da bei dir.

LG

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Ja, ich finde, dass Kinder auch auf Tiere sozialisiert werden müssen. Nicht nur im Zoo hinter Gittern. Da profitieren Kinder davon.

Ich lasse Kinder meinen (kleinen) Hund immer mit Leckerlies füttern, normalerweise haben da die Kinder und der Hund ihren Spaß daran.

Wenn Kinder kein Interesse oder Angst haben, sollen sie meinem Hund wenigstens nicht weh tun. Natürlich muss man da je nach Alter des Kindes aufpassen.

Mit Leuten, die keine Hunde oder Katzen mögen, treffe ich mich nicht mehr, besuche sie nicht und sie mich nicht.

Bearbeitet von Inaktiv
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Ernsthaft? Du besuchst Leute nicht, die keine Hunde und Katzen mögen?

Warum?
Nimmst du die Hunde auch überall mit hin?

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Mir sind Menschen auch suspekt die keine Tiere mögen. Die können gar nicht auf meiner Wellenlänge sein.

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Wir haben keine Hunde, sondern Katzen. Würde das mit Hunden aber ähnlich halten: Die Tiere sind dort Zuhause und haben somit auch das Recht dieses Zuhause zu nutzen. Wenn die Tiere hören und wirklich nichts machen, dann würde ich da definitiv auch nicht eingreifen bzw die Tiere irgendwo wegsperren.
Dein Kind hat in diesem Fall dem Hund weh getan und nicht andersrum.
Klar, kann man Angst vor etwas haben und wenn du Hunde schon nicht magst, dann wird das sowieso auch aufs Kind projizierte.
Ich hatte früher auch Angst vor dem Hund einer Freundin. Bin trotzdem immer dort hin gegangen, weil der Hund mir nie etwas getan hat.

Wir hatten mal ein Kleinkind bei uns, dass meinte unsere Katzen ärgern zu müssen. Die Mutter hat als fröhlich dabei zugesehen. Die Katze hat es dann selber geregelt und dann war das Geschrei groß..Mitleid gab es von mir nicht.

Bearbeitet von Zuhause.
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Warum? Weil man mit Angststörungen eben ein wenig aufpassen soll..

Und wenn der Hund sich da hin legt wo Kinder spielen muss der Besitzer damit rechnen das es mal passieren kann das der Hund getreten wird.
Entweder sieht sie das ein oder muss eben dafür sorge tragen das das gar nicht erst passieren kann.
Ergo nicht das Kind ist Schuld sondern der Hundebesitzer selbst. Punkt.

Ich bin zwar kein Hundemensch, aber Katzenmensch und meine Katze versteckt sich entweder selbst (das macht sie meist bei Fremden) oder ich mach eine Tür zu wo wir im Zimmer sitzen damit die Katze den Rest der Wohnung hat.

Respekt sollte von beiden Seiten kommen und das ist in diesem Fall nun nicht gegeben gewesen sondern mit dem Kopf durch die Wand. Brachial und auf Gefühle anderer wurde, auf gut deutsch, geschissen. Respektlosigkeit nennt man sowas.

Tiere haben einfach gewisse Instinkte und egal wie gut erzogen Tiere sind kann was passieren. Wie oft kamen solche Sätze nach einem Hundebiss/ Attacke: Das hat er ja noch nie gemacht.
Ja irgendwann kann (muss nicht) immer das erste mal sein... und dann ist es zu spät.

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Respekt ist keine Einbahnstraße 😉

Hier in dem Fall wurde dem Hund wehgetan und nicht dem Kind und trotzdem bekommt der Hund die Schuld dafür. Bei so Aussagen hört es dann bei mir sowieso auf.
Wenn man einem Tier in irgendeiner Art und Weise weh tut, dann muss man sich über eine entsprechende Reaktion nicht wundern.

Unsere Katzen verstecken sich nicht und müssen Sie auch nicht. Das ist Ihr Zuhause und wer sein Kind nicht dahingehend erzogen hat, dass man Tiere nicht ärgert etc, der muss mit den Konsequenzen rechnen. Unsere Katzen tun sonst auch niemanden etwas, wenn Sie allerdings bedrängt werden, dann wehren die wich halt. Aktion und Reaktion

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Wir besitzen auch zwei totale Chaoten. Und ich gebe dir Recht.

Warum darf der Hund dem Kind auf den Fuß stehen, das Kind aber nicht dem Hund?!

Nein, gegenseitiger Respekt und Abstand ist schon zwingend nötig, und wenn das nicht gegeben ist, kommen die Hunde eben solange weg. Da sind sie zwar traurig, aber "Familienzeit" mit Hund gibts dann eben vor und nach dem Besuch 🤷

Wenn das Kind unbedingt am Hund rumzuppeln will, der Hund aber grade nicht will, pflückt man das Kind ja logischerweise auch weg. Warum also nicht umgekehrt?!

Unsere sind wie gesagt totale Chaoten und ja, ich habe auch nicht immer alles so unter Kontrolle, wie es zu erwarten wäre. Aber ich zeige doch wenigstens Bemühung 🫠

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Du hast vollkommen Recht.
Ich finde auch den Schmutz in Hundehaushalten [***vom URBIA-Team entfernt. Bitte bleibt sachlich***] einfach sehr unhygienisch und uappetitlich, vor allem wenn die Kinder noch sehr in Bodenähe spielen.

Bearbeitet von urbia-Team
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Jetzt musste ich aber lauthals lachen. Ja hier ist es nicht so steril wie in einem OP aber sauber ist es hier trotzdem 😃 der Staubi fährt täglich durch, zusätzlich staubsauge und wischen ich zwei Mal die Woche oder nsch Bedarf mehr... Meine zwei Kinder machen definitiv mehr Dreck als meine zwei Hunde...

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Sorry das sagen alle die einen Hund haben. Hunde riechen unangenehm. Das war bisher bei jedem so den ich kannte. Das Haus / die Wohnung roch dementsprechend dann eben nach dem Hund.
Ja ist unhygienisch. Am besten knutscht man den Hund noch auf dem Mund.. da fällt mir dann alles aus dem Gesicht

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Nee, durch müssen sie da nicht einfach so. Aber ich würde schon zusehen, dass das Kind an Tiere gewöhnt wird. Nicht als best buddy, aber ohne Panik. Ich setze aber auch bei Tierhaltern voraus, dass sie auf die Befindlichkeiten reagieren. Also nicht "streichel ihn mal" oder hochspringen lassen, sondern es wird ein gewisser Abstand auf beiden Seiten gewahrt. Aber darauf drängen, dass Hunde immer außer Sichtweite sein müssen, ist auch etwas zu viel verlangt. Dann muss man halt auf solche Begegnungen verzichten.

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Natürlich sollen Kinder an den Umgang mit Tieren gewöhnt werden. Aber halt in einer Umgebung, wo sie sich sicher fühlen und den Umgang mit Tieren positiv erleben, nicht so, dass sie derart Angst haben, dass sie nie wieder hingehen wollen.

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Wo habe ich etwas anderes geschrieben?

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Vorab: ich mag auch keine Hunde. Ich habe keine Angst vor Ihnen, ich würde auch keinem Hund Gewalt oder Ähnliches antun, ich mag sie einfach nicht. Auch eine Freundin von mir weiß, dass sie jederzeit kommen kann aber eben ohne Hund.

Unabhängig davon, ob jemand bereit ist seine Haustiere wegen Besuch wegzusperren, bin ich generell dagegen Ängste zu unterstützen. Wieso hat Dein Sohn Angst vor Hunden? Hatte er mal ein unschönes Erlebnis? Oder ist es eher die Unsicherheit, weil er keine Berührungspunkte dazu hat?

In beiden Fällen wäre ja dazu geraten irgendwie an der Sache zu arbeiten. Wir hatten in der Nachbarschaft einen ähnlichen Fall. Kind hatte aus unerfindlichen Gründen furchtbare Angst vor Hunden. Man hat sie dann immer davor "beschützt", kurze Zeit später hatte sie auch Angst vor Katzen, danach vor allem anderen Getier. Und sind wir mal ehrlich gegen Vögel/Insekten/Käfer kann man draußen jetzt nicht wirklich was tun.

Also stattdessen stur zu sagen, da gehen wir jetzt nicht mehr hin, würde ich einfach die Ängste aufarbeiten. Ob das jetzt bei dieser Familie sein muss oder in anderer Form, sei mal dahin gestellt.

Es wird der Tag kommen, da ist Dein Sohn alleine unterwegs (Schulweg) und sollte dann nicht in Panik geraten, wenn ihm ein freilaufendes Tier begegnet.

p.s. Ich würde meine Tiere auch nicht wegen Besuch wegsperren, natürlich unter der Voraussetzung, dass sie zu 100% kontrollierbar sind. Wir haben nur Katzen, die fallen aber auch selten jemand an.

Liebe Grüße

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Kein Tier ist 100% kontrollierbar.

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Und auch kein Mensch.

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Deine Bekannte scheint ein bisschen eigenartig zu ticken....
Ich liebe Hunde, habe selber zwei Hunde. Aber die lasse ich NICHT drauflos rennen, lasse sie NICHT Besucher ankläffen, und wer Angst hat, dem spreche ich diese Angst nicht ab, sondern sorge dafür, dass der für mein Gegenüber benötigte Abstand zum Hund gewahrt wird. Ich trenne spielende Kinder von den Hunden, selbst der coolste oder besterzogene Hund kann sich erschrecken und blöd reagieren wenn ein Kind ihm auf die Pfote tritt oder über den Hund fällt. Und auch ein "hundeerfahrenes" Kleinkind findet es nur bedingt lustig, wenn es von einem ungestümen Hund versehentlich wegkatapultiert wird.

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„Ich finde diesen Umgang mit der Angst so furchtbar, also dass das Kind nicht ernst genommen wird.“

Die klare Konsequenz die Angst von deinem Kind ernst zu nehmen wäre doch gewesen „du Susi, Lukas hat total die Angst vor Hunden. Wenn du sie nicht „wegsperren“ kannst müssen wir leider wieder gehen. Ich möchte nicht, dass Lukas sich die ganze Zeit über unwohl führt und Angst hat.“

Familienmitglied hin oder her, wenn der Hund Angst bereitet kann man ihn auch mal eine Stunde in einem anderen Wohnbereich halten.
Weil die Besuchte das anders sieht, hätte sie es vorher wenigstens erwähnen können.
Dann hätte man sich wo anders treffen können.
Man muss keine Angst aushalten, nicht als Kind und auch nicht als Erwachsener. Da gibt es für mich auch nichts zu diskutieren.

LG