Tierschutzhund... Noch weiter versuchen?

Hallo an alle,

Wir haben uns am Freitag einen kleinen Hund aus dem Tierschutz geholt. Haben sie auch vorher kennengelernt auf der Pflegestelle.
Nun hat sich hier in den letzten Tagen herausgestellt, dass sie eifersüchtig auf unsere Kinder ( 5 und fast 2) reagiert. Sie will sich immer dazwischen drängen, wenn man sie auf dem Schoß hat. Sie springt an einem hoch, wenn man die Kinder begrüßt oder auf dem Arm hat. Und sie zwickt die Kinder in die Füße, wenn sie auf dem Hüpfpolster springen.
Nun mag ich dieses Verhalten gar nicht und hab auch bei der Pflegestelle vor der Adoption gesagt, dass wir einen kinderlieben Hund haben wollen und einen, der nicht eifersüchtig ist.
Soll ich es noch weiter probieren oder zurück geben? Ich will halt auch noch keine starke Bindung aufbauen und dann erst zurück geben müssen, weil es dann ja schwerer wird.
Was sagt ihr dazu?

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Tut mir leid das ich das jetzt schreibe, aber ein Hund ist kein Auto das man umtauschen kann wenn es nicht funktioniert.
Oh der Hund hört nicht, der pinkelt ins Haus ect. Und einfach so wird er umgetauscht. Kauft euch ein Stofftier. Das macht was ihr wollt.
jeder Hund ist anders. Aber besonders ein Hund aus dem Tierschutz hat schon ein bisschen was erlebt.
Nun zu eurem Problem... Wie alt ist den der Hund?
Kennt er die Grundkommandos?
Ist er ein z.b.ein Hütehund? Könnte eventuell das "hinein zwicken" erklären
Konsequents ist das a&o
Das heißt immer wenn er Hinaufspringt, sich dazwischen drängt, kommt das Kommando Decke und er wird dann auf seinem ruhigen Platz gebracht. (Nicht einsperren) Er muss sich nicht hinlegen
Es reicht wenn er am Platz ist. mit Lob und/oder Leckerli bestärken. Wenn er kommt sofort wieder auf seinem Platz bringen. Am Anfang kurze Intervalle und den Aufenthalt länger ausbauen.
Soll nicht zur Strafe dienen.
Auf Kommando darf er wieder den Platz verlassen.
Wenn er sich wieder dazwischen drängt, das gleiche wieder von vorne.
Hunde lernen schnell. Das dauert nicht lange bis er das Kommando kann.

Den Hund nicht streicheln wenn er zu einen kommt. Nur wenn er ruhig ist.
Das nur bis Hund gefestigt ist und seine Unarten sein lässt.

Den Kinder leichte Aufgaben mit dem Hund geben. Sitz oder Platz mit Leckerli üben. Oder Ball wegwerfen. Natürlich alles unter Aufsicht.
An dem ruhigen Platz haben die Kinder nicht verloren

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Hallo!
Mir kommt es so vor, als ob Du Dich überhaupt nicht mit Hunden auskennst, aber trotzdem einen Hund aus dem Tierschutz geholt hast.
Denn das Verhalten, was der Hund zeigt, hat eigentlich überhaupt nichts mit Eifersucht zu tun. Er mußt einfach nur noch lernen, daß er in bestimmten Situationen anders reagieren (oder auch nicht reagieren) soll. Und genauso müssen Deine Kinder einen entsprechenden Umgang mit dem Hund lernen!
Mich würde auch interessieren, ob Du die Pflegestelle kontaktiert hast, um das Problem dort zu besprechen.
Ob Du den Hund zurückgeben sollst? Ich bin her- und hingerissen. Auf der einen Seite ist ein Hund ein lebendiges Wesen, was man nicht mal so eben zurückgibt, wie ein zu klein gekauftes Hemd. Auf der anderen Seite hätte der Hund eine Chance an Menschen zu kommen, die sich mit einem Tierschutzhund wirklich auskennen.
Viele Grüße
Trollmama
P.s.: Einen Hund aus dem Tierschutz aufzunehmen, kann mit (großen) Schwierigkeiten verbunden sein. Das sollte die Organisation den Interessenten IMMER mitteilen und auch, daß insbesondere die ersten Monaten nicht gerade einfach werden können. Schonungsloses Aufklären ist ein absolutes MUSS! Da ich aus eigener leidvoller Erfahrung weiß, daß das nicht immer so ist, bin ich mittlerweile sehr skeptisch geworden. In Deinem Fall sehe ich auch mehr die Organisation in der Verantwortung. Denn die Verbindung "Hundeneuling, Kinder und Tierschutzhund," ist eine Hausnummer, was die Pflegestelle hätte wissen müssen.
Viele Grüße
Trollmama

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Einen Hund holt man sich nicht einfach und dann funktioniert der…

Man kann leider nie genau vorhersagen wie ein Tier sich in einer neuen Umgebung verhalten wird, manchmal zeigen sich dann neue Eigenschaften, die vorher nicht zu erkennen waren. Das kann natürlich auch daran liegen, dass der Hund euch noch nicht als Rudelführer wahrnimmt und deshalb das Gefühl hat für Ordnung in eurer Familie sorgen zu müssen (er bestimmt wer wo sitzt und will nicht dass die Kinder unkontrolliert rum hüpfen). Er traut euch (noch) nicht zu, dass ihr die Lage im Griff habt und er entspannen kann.

Ihr steht erst ganz am Anfang der Hundehaltung und alles ist neu für euch und den Hund. Ich fände es dem Tier gegenüber sehr unfair ihn jetzt direkt wieder abzugeben bevor ihr mit ihm an der Problematik überhaupt gearbeitet habt. Andererseits, es hat auch nur Sinn den Hund zu behalten, wenn ihr wirklich dazu bereit seid mit ihm zu trainieren. Das gehört zur Hundehaltung einfach dazu! Wenn ihr das nicht wollt, dann gebt den Hund zurück, aber holt euch auch bitte keinen anderen. Dann ist ein Hund vielleicht einfach nicht das richtige für euch.

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Hallo du,

euer erster Hund, nehme ich an?

Also, die anderen haben alle Recht mit dem, was sie schreiben. Wir haben selbst einen Hund aus dem Tierschutz adoptiert, somit kann ich vielleicht ein paar ergänzende Tipps geben.

- Wichtig: befasst euch (idealerweise vorher!) mit den rassetypischen Eigenschaften des Hundes. Auch wenn es ein Mischling ist - anhand der Optik, Vorgeschichte und des Verhaltens kann man schon ein bisschen was ableiten. Ein Jagdhund, wie in unserem Fall, bringt etwas andere genetische Anlagen mit als z.B. ein Hütehund. Somit haben wir mit unserem Hund das Problem des Zwickens zwar nicht (ich halte das bei eurem Hund ebenfalls nicht für Eifersucht) und er verhält sich absolut sozial - dafür müssen wir dran arbeiten, dass er sich draußen auch mal für uns interessiert, Blickkontakt aufbaut, den Rückruf zu jeder Zeit beherrscht und nicht nur jeder Maus, jedem Vogel und jeder Katze hinterher hetzt.

- Einen Hund zu adoptieren bedeutet immer, dass man viel (!) Zeit und viel (!) Arbeit investieren muss. Für uns bedeutet es: mindestens zweieinhalb Stunden sind wir täglich unterwegs, täglich trainieren wir mit unserem Hund Leinenführigkeit, Gehorsam und Rückruf, einmal wöchentlich geht's zur Fährtenarbeit und es gibt Schnüffel- und Suchspiele im Haus, im Garten und auf Feld und Wiese. Das spielerische Training der Grundkommandos sollte ab Tag 1 in der neuen Familie losgehen. Einfach nur Kuscheln und ihn müde streicheln wird nicht funktionieren. Achtet aber bitte auch darauf, dass der Hund an einem für ihn angenehmen Ort zur Ruhe kommt und schläft - wobei er dann auch in Ruhe gelassen wird, auch wenn er ja so furchtbar süß aussieht!

- Regeln werden einmal festgelegt und von allen (!) Familienmitgliedern konsequent eingehalten. Heißt z.B. bei uns: der Hund bekommt nichts vom Tisch. Auch nicht bei den Eltern und Schwiegereltern, bei Freunden oder sonstwo. Der Hund darf nicht ins Bett und nicht in die Küche. Was sind eure Regeln? Macht ihm die von vorneherein klar und dann lautet euer Motto "Konsequenz". Ebenfalls ab Tag 1. Das hilft dem Hund, sich schneller einzuleben und die Regeln einzuhalten.

- Unerfahren sein ist nicht schlimm - dafür gibt's Hundeschulen. Sucht euch eine gute, seid bereit, auf die Besonderheiten eures Hundes einzugehen, macht eure Hausaufgaben und dann wird das. Es ist ein Prozess, der mit der Aufnahme eines Hundes erst losgeht.

Ich wünsche viel Freude bei der Arbeit mit dem neuen Mitbewohner!

Liebe Grüße,
DieKati

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Ist ja noch keine Zeit die der Hund bei euch ist. Die Regeln die bei euch gelten vom ersten Tag an aufzeigen und aber auch Zeit geben anzukommen.
Die Kinder nicht alleine mit dem hund lassen und sofort eingreifen wenn der Hund an die kinder geht.
Sucht euch eine gute Hundeschule die euch hilft. Ein Hund funktioniert nicht von Tag 1 an, ihr und er müsst lernen. Hundeerziehung ist nunmal anspruchsvoll. Wenn du da nicht bereit dazu bist gib den Hund bitte ab, dann hat er ein anderes Zuhause verdient

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Ganz ehrlich warum holt man sich einen Hund aus dem Tierschutz und glaubt er hat alle Fähigkeiten eines normalen Hundes🙄Niemand weiß was so ein Tier mitgemacht hat und dass er nicht perfekt reagiert sollte wohl klar sein.
Mich widern gelinde gesagt,Menschen an die diese armen Tiere direkt wieder zurückgeben wollen,weil man ja mehr erwartet hat🙄
Überdenkt bitte nochmal ob ihr überhaupt geeignet seid für wo ein Tier.Nicht dass der nächste dann bei Nichtgefallen auch weg muss🤔

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Hier ist aber auch ganz klar die Tierschutzorganisation gefordert. Schonungslose Aufklärung ist ein absolutes MUSS. Leider aber passiert es viel zu oft, daß Tiere an Leute vermittelt werden, die dafür überhaupt nicht geeignet sind.
Hauptsache weg, nächstes Tier her, was dann wieder schnellst möglich weiter vermittelt wird.
Irgendwann landen dann diese Tiere im Tierheim, weil die Organisation sie nicht wieder zurücknimmt.

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Dem stimme ich ganz zu. Ich kann es nicht mehr hören, dass in einem solchen Fall so einseitig den neuen Besitzern die Schuld gegeben wird. Ich habe am eigenen Leib erlebt, wie es ist, wenn eine Tierschutzorganisation die falsche Info über ein Tier herausgibt (mutmaßlich um das Tier eben vermittelt zu haben). Ich war dabei noch nicht einmal unerfahren, sondern hatte schon mehrere Tierschutzhunde gehabt, war auch selbst im Auslandstierschutz tätig gewesen, hatte viele Hunde aus Tötungen gerettet und war damit vertraut in welch vulnerabler Situation sich TS-Hunde oft befinden und dass sie Zeit brauchen, um anzukommen. Mir wurde jedoch ein Hund als uneingeschränkt gut mit anderen Hunden vermittelt, ein American Bulldog Mix. Ich war darauf angewiesen, dass dies stimmte, denn ich hatte bereits einen Hund (und suchte nach Tod des Partnerhundes eben wieder einen zweiten Hund). Es stellte sich heraus, dass dies ein Hund war, der komplett auf eine Person fixiert war und deutliche Aggression gegenüber dem schon im Haushalt lebenden Hund zeigte. Zudem ausgeprägter Jagdtrieb, auch auf alle kleineren Hunde. Ich zog sogar noch einen Hundetrainer hinzu, der sagte, er würde mir helfen, wenn ich es unbedingt wolle, aber er habe kein gutes Gefühl, dass es gelingen werde. ich entschied ich schweren Herzens, den Hund zurück an die Orga zu geben, da ich um die Sicherheit meines anderen Hundes fürchtete. Natürlich gab es vor Ort kein Back up (der Hund war aus dem Ausland). Letztlich fand sich eine Pflegestelle in einem anderen Bundesland. Es erfolgte eine schwere mediale Entwertungskampagne durch die deutsche Partnerorganisation. Ich habe zum Zeitpunkt darunter schwer gelitten, Alpträume etc. entwickelt. -In der Pflegestelle griff der Hund dann nach einer Woche den Bestandshund an und verletzte diesen schwerst. Sie wurde daraufhin ins Ausland zur Herkunftsorga zurückgeschickt. Von den Leuten, die mich so entwertet hatten, hat übrigens natürlich keiner dem Hund Hilfe angeboten oder sich um eine Lösung in Deutschland gekümmert.

Bearbeitet von rma
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Dem Hund zuliebe rate ich tatsächlich dazu den Hund zurück zu geben. Ihr scheint völlig falsche Erwartungen zu haben und habt vermutlich keine oder wenig Ahnung von Hunden. Und danach bitte keinen anderen Hund mehr bis die Kinder grösser sind und euer Wissen und eure Geduld auch grösser ist.

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Es ist nicht mein erster Hund, ich hatte bereits 3 Hunde in meinem Leben.
Allerdings alle bereits als Welpe und waren liebe Tiere. Der Beagle war auch zu meinen drei großen Kindern absolut lieb und hat sowas nie gemacht.
Wir haben ja extra den Hund auf der Pflegestelle vorher besucht und mit der Betreuerin gesprochen. Da kam dieses Verhalten nicht vor, ansonsten hätte ich sie gar nicht übernommen. Sie sollte kinderlieb und freundlich sein, aber hier ist sie es nicht. Anfangs hat auch Sitz funktioniert, mittlerweile verweigert sie auch das mehrfach,trotz Leckerli.
Ich werde nochmal etwas abwarten, ob die getroffenen Maßnahmen wirken, aber auf Dauer kann ich einen Hund, der zwickt oder die Grundbefehle nicht befolgen möchte, nicht behalten. Sie hat es mittlerweile sogar bei mir versucht mit dem Zwicken.

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Warum zwickt der Hund denn?

Und was unternimmst du gegen die Drängelei?

Kennt er überhaupt die Grundbefehle?

Ist es nicht ewas utopisch, sich einen Hund aus dem Tierschutz zu holen und zu denken, das er sofort "funktioniert"?

Bearbeitet von Butterstulle
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Warum sie zwickt weiß ich nicht. Sind alles Situationen, in denen die Kinder normal gespielt haben.
Und sie versteht Sitz, Nein, Stop und Decke. Klar noch nicht perfekt, aber die ersten Tage klappte es besser als jetzt.
Ich weiß, dass Tierschutzhunde mehr Zeit brauchen und man nicht erwarten kann, dass sie schon alles können. Aber hier funktionierte es ja anfangs schon besser.
Wenn sie drängelt schick ich sie in ihr Körbchen.

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Ich mach mich mal unbeliebt.

Ich bin für abgeben. Ein Hund, der anfängt, meine Kinder anzugehen, geht halt nicht. Egal, ob es jetzt meine Schuld oder die des Tierschutzes oder des Hundes ist.

Meiner Meinung nach verträgt sich Hund und (kleines) Kind eh nur sehr bedingt und dann nur, wenn der Hund 100pro zuverlässig ist. Wenn er das nicht ist, dann geht die körperliche Unversehrtheit der Kinder vor. Auch, wenn das für den Hund doof gelaufen ist.

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Heute hat zum Beispiel die Kleine auf dem Boden gespielt und Quatsch gemacht, auf einmal geht die Hündin zu ihr und will ihr ins Gesicht zwicken. Hab direkt Nein gerufen und sie in ihr Körbchen geschickt. Hat sie auch gemacht, aber was ist, wenn ich es mal nicht sehe? Und die Hündin ständig im Körbchen oder in einem extra Zimmer kann ja auf Dauer auch nicht die Lösung sein. Kein Wunder, dass sie sich dann auch nicht wohl fühlt.
Ich bin ja echt bereit viel zu versuchen, aber ich habe halt Angst, dass es mal zu richtigen Verletzungen kommt.

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Hallo, ich würde den Hund wieder abgeben mit dem Hinweis, dass er nicht an Haushalte mit kleinen Kindern vermittelt werden dürfte.

Bevor ich das gelesen habe, wollte ich eigentlich schreiben, das Zwicken normal ist, hat mein Havaneser vom Züchter früher als Welpe auch gemacht, ABER in die Waden. Ins Gesicht doch nicht.

Ich würde dir raten, dass ihr euch einen Hund vom Züchter kauft, der nachweislich auf kleine Kinder sozialisiert wurde. Das wäre mir zu gefährlich.